Was sind Organisationen? (Kieser & Kubicek, 1990)
Soziale Gebilde,
die bestimmte Ziele verfolgen
und formale Regelungen aufweisen, mittels derer
die unter die Mitgliedschaftsbedingungen
fallenden Aktivitäten der Mitglieder
auf diese Ziele ausgerichtet werden sollen.
Leistungen von Organisationen
Organisationen in Deutschland ermöglichen:
den Transport von 1,980 Milliarden Bahnreisenden pro Jahr (2022)
die Krankenversorgung von 17,1 Millionen Fällen pro Jahr (2021)
die Produktion von 3,5 Millionen Autos pro Jahr (2022)
die Bereitstellung von 80 Milliarden Gesprächsminuten pro Jahr (2022)
Hintergrund zu Metaphern (Groeben & Christmann, 2006)
Eigentlich gemeintes Wort durch anderes ersetzt
Bedeutung aus anderem Bereich wird übertragen
Beruht auf Assoziation, Ähnlichkeit, Vergleich
Wechselwirkung zwischen Topic („bildempfangender Bereich“) und Vehikel („bildspendendem Bereich“)
Beispiel: Organisationen (Topic) sind Maschinen (Vehikel)
Metaphern fokussieren bestimmte Aspekte, machen jedoch „blind“ für andere Aspekte des Topic
Drei Seiten der Organisation (Kühl, 2011)
Morgenmenschen = Bessere Mitarbeiter? (Yam et al., 2014)
Fragestellung: Wie hängt der gewöhnliche Arbeitsbeginn mit der Beurteilung durch den Vorgesetzten zusammen?
Theoretischer Hintergrund: Aktivierung von Stereotypen
Früher Morgen = Harte Arbeit, Selbstdisziplin, Pflichtbewusstsein
Zuschreibung von Gewissenhaftigkeit und dadurch bessere Beurteilung
Forschungsmodell und Ergebnisse (Yam et al., 2014)
Strukturmerkmale einer Organisation (Luhmann, 2000)
Strukturen sind Entscheidungsprämissen, also...
Programme
Zweckprogramme
Konditionalprogramme
Kommunikationskanäle (Hierarchie)
Personal
Kommunikationswege in Organisationen
Formale vs. informelle Kommunikation
KomminO – Fragebogen (Sperka & Rósza, 2007)
Bedeutung der Kommunikation für eigene Arbeit
Kommunikationsqualität (Subskalen: Genauigkeit erhaltener Informationen, Zugang zu Informationen bei Bedarf, Informationsmangel, Zufriedenheit mit der Kommunikation)
Verwertbarkeit von Informationen
Vertrauen in den Kommunikationspartner
Feedback bezüglich der eigenen Arbeit
Informationsweitergabe: Umfang, Kanaloffenheit.
Menschen in Organisation
Motive für Mitgliedschaft in Organisationen (Kühl, 2011)
Materielle Anreize: Geld
Zwang: Androhung von Gewalt
Identifikation mit dem Zweck der Organisation
Attraktivität der Tätigkeit
Kollegialität und Beziehung zu anderen Mitgliedern
Verwendung des Begriffs der Organisationskultur in der Praxis
Dramatisierungen: „Unsere Konkurrenten haben eine Unternehmenskultur – wir brauchen auch eine, und zwar schnell!!!“
Pauschalaussagen: „Große Unternehmen haben gar keine Kultur – da geht es nur um Geld.“
Diagnosen: „Wir haben keine Fehlerkultur“, „Bei uns gibt es keine Diskussionskultur“ bzw. „Bei uns herrscht eine Misstrauenskultur
Neologismen: „Vertrauensfehlerlerninnovationsgesundheitskultur“
Der Begriff der Kultur
Aus dem Lateinischen: „Pflege“ – das vom Menschen Gemachte
Gegenstück zu „Natur“: das nicht vom Menschen Berührte
Kulturgüter wie Literatur, Film, Musik, Theater, Architektur, Kunst
Aber auch Sitten und Gebräuche
Annahme: Gruppen entwickeln über die Zeit eine Kultur (wie Länder)
Drei Ebenen der Organisationskultur
Was ist Organisationskultur? (Schein, 1995)
Muster gemeinsamer Grundannahmen,
das eine Gruppe bei der Bewältigung ihrer Probleme externer Anpassung
und interner Integration erlernt hat,
das sich bewährt hat und somit als bindend gilt
und das daher an neue Mitglieder als rational und emotional korrekter Ansatz für den Umgang mit diesen Problemen weiter gegeben wird.
Typen der Organisationskultur: Das Competing Values Model
Organisationsklima
Klima als Metapher aus Meteorologie
Psychologische Beschreibung der stabilen organisationalen
Verhältnisse (Werte, Normen, Praktiken etc.)
Geteilte Wahrnehmung darüber, wie „die Dinge hier so sind“ (Reichers & Schneider, 1990)
Individuelle Wahrnehmung = Psychologisches Klima
Meist als facettenspezifisches Konstrukt verwendet (Klima für irgendetwas)
Grundmodell des Organisationsklimas
Organisationales Umweltklima (Norton et al., 2017)
Geteilte Wahrnehmung der Mitarbeiter, die sich auf das Ausmaß an umweltförderlichen und nachhaltigen Zielsetzungen, Prozeduren und Praktiken der Organisation bezieht
Hypothese: Klima verstärkt Zusammenhang zwischen Intentionen und Verhaltensweisen der Mitarbeiter (am nächsten Tag)
Studie: Tagebuchstudie über 10 Arbeitstage an 74 Mitarbeitern
Arbeitgeberimage – Begrifflichkeiten
Einstellung = kognitiv-affektive Bewertung eines Einstellungsobjektes durch eine bestimmte Person
Image = Summe aller Einstellungen zu einem bestimmten Einstellungsobjekt (hier: Arbeitgeber)
Arbeitgeberimage als öffentlich geteilte Einstellung zu einem bestimmten Arbeitgeber
Andere Aspekte des Image (etwa Produkte, Leistungen) haben ebenfalls Bedeutung für Arbeitgeberimage
Arbeitgeberimage – Ein Modell (Lievens & Slaughter, 2016)
Arbeitgeberimage (Lievens & Slaughter, 2016)
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