Autoimmunität
spezifische, adaptive Immunantwort gegen Selbst-Antigene
Autoimmunerkrankungen
= Zerstörung oder Schädigung körpereigenen Gewebes oder physiologischer Prozesse durch einen Autoimmunprozess
oft chronisch
oft schubweise
Triggereffekte (Stress, Entzündung) können zum Schub oder zur Erstmanifestation führen
streng lokal (z.B. Hashimoto)
systemisch (z.B: systemischer Lupus Erythematodes)
Autoimmunität: Faktoren die in Krankheitsbilder mit einwirken
genetische Faktoren
Infektionen
Umweltfaktoren
—> Immunregulation
-> Autoimmunerkrankungen
Ursache für Autoimmunreaktionen
-> Verlust der Toleranz für “Selbst-Antigene”
also Proteine des eigenen Körpers die am B-Zell oder T-Zell Rezeptor binden
Toleranz -> Unfähigkeit, auf ein Antigen zu reagieren
Toleranz gegenüber Selbst-Antigenen ist entscheidendes Charakteristikum des adaptiven Immunnsystems
Stufen der Toleranz, 5 Typen
Zentrale deletionale Toleranz
der Autoimmune Regulator (AIRE) steuert die Expression einiger gewebsspezifischer Antigene im Thymus
Folge: Deletion der entsprechenden autoreaktiven T-Zellen
Defekt von AIRE: autoreaktive T-Zellen verlassen den Thymus
Verlust der Toleranz für “Selbst-Antigene”
Überleben autoreaktiver Klone
unvollständige Selektion im Thymus: Antigen im Thymus nicht exprimiert, nicht korrekt prozessiert oder präsentiert
Freisetzung sequestrierten Antigene
-> Peripherie:
Selbstreaktiven Zellen zerstören Gewebe
Periphere Anergie
Inaktivierung durch schwaches Signal ohne Co-Stimulus
1. Signal in der Antigenpräsentation von naiven T-Zellen
Verlust der Toleranz für Selbst-Antigene durch Infektionserrger, die als Carrier (Träger des Selbstantigens) oder Adjuvans diene
Pathogene binden mit Selbstantigenen
erlauben die Bindung an Lymphozyten
Antigen wird von B-Zelle aufgenommen
Aufnahme der Antigene und präsentation von diesen mit MHC zu T-Helfer-Zellen
Verlust der Toleranz für “Selbst-Antigene” - Kreuzreaktive Antigene
Antigen des Infektionserregers ist körpereigenen Strukturen sehr ähnlich
Post-Streptokokken Nephritis und Karditis
Anticardiolipin Antikörper bei Syphilis
Korrelation von Klebsiella und ankylosierender Spondylitis
Mechanismus: Molekulare Mimikry
Verlust der Toleranz für “Selbst-Antigene” - Mangel regulatorischer T-Zellen
bei vielen Autoimmunerkrankungen
Regulatorische T-Zellen bremsen mittels mit von produzierten Zytokinen autoreaktive Zellen
—> fehlen diese, dann mehr autoreaktive Zellen
Th-17-Zellen
T-Helferzellen (CD4+)
pro-inflammatorische Aktivität und Gewebeschädigung bei Autoimmunerkrankungen
als Leitzytokin IL-17
mit IL-17 kann Th-17 Zelle die Differenzierung von T-Zellen zu TH-1-Zellen bremsen
mit Zytokinen kann sie neutrophile anlocken
Folgen:
Zerstörug der Epithel-Zell Barriere
Inflammation von Immun-Zellen
-> Chronische Inflammation
Physiologische und Pathologische Funktionen von Th17
Physiologisch:
Anstoß der Abwehr extrazellulärer Bakterien durch Neutrophile
Pathologisch:
durch Suppression von Th1
-> Erregerpersistenz
-> chronische Entzündung
Klassifizierung von Autoimmunerkrankungen
analog zu Hypersensivitätsreaktionen
Art/Lokalisation des Antigens
wichtigste beteiligte Immunkomponente
Typ der vorherrschenden Immunmechanismen
Hypersensibilitäsreaktionen Typ 1-4
Autoimmunreaktion Typ 1
—> IgE gegen körpereigene Antigene sind nachweisbar
prototypische Erkrankung: Chronisch spontane Urticaria (CSU)
Quaddeln, Juckreiz, Angioödem ohne definierbaren äußeren Auslöser
spez. IgE binden an
Thyreoperoxidase (TPO)
IL-24
weitere Autoantigene
Anti-IgE reduziert/beseitigt Symptome (Omalizumab)
Autoimmunreaktionen Typ 2
—> Antikörper gegen Zelloberflächen oder extrazelluläre Matrix assoziierte Antigene
Immunkomponente: spez IgG
Hyperthyreose -> Morbus Basedow
Antigen ist Zellassoziierter Rezeptor
—> Blockade von Rezeptoren
Myasthenia gravis
Blockade von AcH-Rezeptoren an der Postsynpase -> keine Muskelkontraktion da Na-Einstrom verhindert ist
Autoimmunreaktion Typ 3
Immuncomplex Erkrankungen
Autoantigen:
DNA
Histone
Ribosomen
snRNP
scRNP
—> systemischer Lupus erythematodes
Autoantigene:
Rhematische Faktoren IgG Komplexe
—> rhematische Arthritis
Autoimmunreaktion Typ 4
—> Zell-vermittelte Ekrankung
Multiple sklerose
Myelin basic protein
proteolipid protein
Myelin oligodendrozyt
Glykoprotein
entscheidend sind CD4+ T-Zellen
Inflammation ins Gehirn, BHS lokal permeabel
Mastzellen im Gehirn bauen Hirndruck auf
Demyelisierung von Neuronen
Immunpathologischer Mechanismus der MS
T-Zellen müssen durch BHS dort, Antigene erkennen und dann aktiviert werden
Neutralisation
Therapeutische Blockade körpereigener Moleküle:
T-Zellen dürfen nicht durch BHS kommen
Antikörper können Antigene blockieren
Natalizumab blockiert a4ß1 Integrin auf T-Lymphozyten -> keine BHS Passage
bei aggressiver, schubförmiger MS
Autoimmunreaktion Typ 4 - DM Typ 1
Antigen in den ß-Zellen des Pankreas spezifisch exprimiert
—> unbekannt
Folge: Destruktion der ß-Zelle
CTL- Cytoxische T-Lymphozyten erkennen Antigen und zerstören ß-Zelle
Zuletzt geändertvor 7 Monaten