Was sind die Ziele der Emotionspsychologie?
Beschreibung menschlicher Emotionen
Analyse ihrer Entstehungsbedingungen
Erklärung ihrer Auswirkungen auf Verhalten und Erleben
Emotionspsychologie Definition
Emotionen haben subjektiv (ich fühle …, mutmaßung ob jemand das gleiche fühlt wie man selbst) erfahrbare und objektiv (pysiologische Reaktion) erfassbare Komponenten, die zielgerichtetes Verhalten begleiten bzw. fördern
Zwischen was wird in der Emotionspsychologie unterschieden?
Stimmungen und Emotionen
Stimmungen:
Zeitlich ausgedehnter als Emotionen aber weniger intensiv
Emotionen
Auf konkrete Objekte oder Ereignisse bezogen
Klassifikation und Struktur von Emotionen
dimensionale vs. kategoriale Konzeptionen
Kategoriale Konzeptionen
Abgrenzung qualita;v verschiedener Emo;onen wie z. B.: Trauer, Freude, Furcht etc.
Emotionen werden als distinkte, d.h. klar voneinander abgrenzbare, Phänomene beschrieben
Annahme, dass sich komplexe Emotionen aus sogenannten Basis- oder Primäremotionen zusammensetzen.
Basisemotionen
Der mimische Ausdruck ist universell, d.h. sie werden kulturübergreifend gezeigt und auch verstanden
Welche Emotionen zählen zu den Basisemotionen?
Freude, Traurigkeit, Überraschung, Ekel, Furcht und Wut
Welche Komponenten von Emotionen gibt es?
physiologische Reaktionen
Herzrasen, Blutdruckanstieg, schnellere Atmung, Schwitzen, Muskelspannung, Ausschüttung von Adrenalin und Stresshormonen
Zentralnervöse Prozess
Aktivierung in spezifischen Hirnregionen (z.B. Amygdala)
Kognitive Bewertung
Aufmerksamkeit ist auf den furchtauslösenden Reiz gerichtet; Situation wird als bedrohlich eingeschätzt
Subjetives Erlebe
aversiver Erregungszustand
Motivation und Handlungsbereitschaft
Bestreben, der Situation zu entfliehen oder sie zu meiden
Ausdrucksverhalten
Erstarren, furchtsamer Gesichtsausdruck
Was sind die Funktionen von Emotionen?
wichtige Funktion bei Motivationsproszessen
evolutionsbiologische Sicht: Emotionen haben eine adaptive Funktion
Emotion als Information
Verhaltensvorbereitung/-steuerung
Kommunikation
Motivationsprozesse:
Motiviertes Verhalten ist darauf ausgerichtet, positive Emotionen zu erlangen und negative zu vermeiden.
Emotionen resultieren aus Bewertungsvorgängen und informierenden Organismus über das Ergebnis dieser Bewertung
Reiz wird auf Neuigkeitswert und Valenz geprüft
Das Ergebnis steht dann für Entscheidungen und Handlungen zur Verfügung
Worauf haben Emotionen Einfluss (Furcht):
Furcht löst spezifischen Informationsverarbeitungsmodus des ZNS aus
Fokussierung der Aufmerksamkeit auf spezifische Umweltaspekte
=> informative Reize bzgl. Bedrohung oder Sicherheit
=> Reize, die mit persönlicher Furcht verbunden werden
Emotionen beim erinnern
an emotionale Episoden kann man sich besser erinnern als an neutrale
ob positive oder negative Ereignisse besser erinnert werden lässt sich pauschal nicht beantworten.
Abhängig von :
Stärke der Emotion
Häufigkeit des Ereignisses
Zeit des Gedächtnisabrufs
Emotionale Erregung
Worauf haben Emotionen Einfluss?
Beurteilungen:
ob etwas positiv, negativ oder neutral ist, hängt auch davon ab, welche Emotion gerade bei der beurteilenden Person vorherrschend ist
Beurteilungen der eigenen Person, aber auch von anderen Personen und Situationen fallen positiver aus, wenn man sich in einer positiven Stimmung befindet, und negativer, wenn man in negativer Stimmung ist
Kreativität:
Assoziationsversuch, Stimmung variiert (Isen, 1987)
3 Worte vorgegeben, passendes 4. Wort finden (Humor, Pech und Nacht)
Bei positiver Gefühlslage beste Assoziationsergebnisse
=> Denken kreativer, flexibler offener
Diagnosefähigkeit von Ärzten und Juristen steigt
Welche sind die 7 Sünden des Gedächtnisses?
Verzerrung
falsche Erinnerung
ungewollte Erinnerung
Suggestibility
Vermischen falscher Information mit der erinnerten
Oft als Folge von Suggestivfragen oder Täuschung
Falsche Information stammt dabei aus externen Quellen
Bias
Persistance
Misattribution
Schlussfolgerung auf die Frage, worauf Emotionen Einfluss haben
emotional getöntes Material besser erinnert als neutrales Material
Gedächtnis aber nicht perfekt
=> Rekonstruktionsprozesse -> Gedächtnisfehler
Emotion als unabhängige Variable
Wie wirken sich Emotionen auf andere Bereiche menschlichen Erlebens aus?
Emotionen müssen induziert werden und in Art und Intensität manipuliert werden
=> Emotionsinduktion
Emotion als abhängige Variable
Wie wird Entstehung und Intensität von Emotionen durch andere Variablen beeinflusst?
=> Emotionen müssen gemessen werden können
Welche beiden Methoden werden bei der Emotionsinduktion angewendet?
1. Emotionsinduktion im Labor
2. Messung von Emotionsreaktionen
Mit was wird die Emotionsinduktion im Labor durchgeführt?
Filmausschnitte
Bilder
Auditive Reize
Imagination und Erinnerung
Durch was werden die Emotionsreaktionen gemessen?
subjektives Erleben
Verhaltensmaße
Physiologische Maße
effektivstes Stimmungs- und Emotionsinduktionsverfahren
International Affective Picture System
umfassende standardisierte Bildersammlung
In mehr als 1000 potenziell emotionsauslösenden Farbbildern werden unterschiedliche Kategorien menschlicher Erfahrungswelt abgebildet
Nachstellen des Gesichtsausdrucks
Facial-Feedback-Hypothese:
Emotionen entstehen durch die sensorische Rückmeldung aus der Anspannung bestimmter Gesichtsmuskeln.
Von werden angeleitet, ihre Gesichtsmuskeln gezielt entsprechend der Instruktion zu bewegen, um bestimmten Emotionsausdruck zu generieren
Instruktionen werden sehr unspezifisch gehalten; „Ziehen Sie Ihre Mundwinkel hoch.“
Musik und andere auditive Stimuli
unterschiedliche Tonintervalle lösen unterschiedliche emotionale Effekte aus
Hohe Töne = eher positiv, tiefe Töne = eher negativ
Dissonante Akkorde in einem Musikstück eher angstauslösend
Mollakkord wird im Vergleich zum Durakkord als trauriger und bedrückender wahrgenommen
IADS mit 111 standardisierten auditiven emotionsinduzierenden Stimuli
Welche beiden Techniken werden benutzt um eigene emotionale Erlebnisse hervorzubringen?
- Imaginationstechnik
- Erinnerungstechnik
Imaginationstechnik:
Es werden emotionsauslösende Situationsbeschreibungen in From von Szenarien vorgelegt
werden instruiert, soll anschaulich und lebhaft vorgestellt werden, damit es persönlich erlebt werden kann
Erinnerungstechnik:
es soll sich an autobiographische Stuationen erinnert werden, in denen bestimmte Emotionen erlbet wurden
=> schriftliche Wiedergabe
Emotionsinduktion: Experimentell hergestellte emotionsauslösende Ereignisse
Wann soll welche Methode eingesetzt werden?
Messung von Emotionsreaktionen
Messung: Subjektives Erleben
Welche Arten von Ausdrucksverhalten kann man messen?
- stimmlich
- mimisch
Stimmlicher Ausdruck
betrifft akustische Merkmale des Gesprochenen z.B. Lautstärke oder Tonhöhe/Stimmlage
Merkmale scheinen vor allem die Dimension der emotionalen Erregung zu reflektieren, wobei höhere Stimmlage mit höherer Erregung einhergeht
Mimischer Ausdruck:
standardisierte Auswertung von aufgezeichneten mimischen Ausdrucksveränderungen
Registrierung der Gesichtsmuskelaktivität
Verhaltensmaße: Ausdrucksverhalten
Elektromyographie (EMG):
elektrophysiologische Methode, bei der mithilfe von auf dem Gesicht platzierten Elektroden die elektrische Aktivität von kontrahierten Gesichtsmuskeln gemessen werden kann
EMG-Aktivität kann widerspiegeln, wie intensiv eine affektive mimische Reaktion, die mit bloßem Auge nicht sichtbar ist, auf emotionsauslösende Reize ausfällt
Messung: Physiologische Maße ANS
Autonomes Nervensystem (ANS):
bildet die antagonistischen Aktivitäten des Organismus ab:
den mit Aktivierung verbundenen Sympathikus und den mit Entspannung einhergehenden Parasympathikus
Autonome Indizes wie Blutdruck, Herzrate und Hautleitwiderstand stellen typische Maße dar
Messung: Physiologische Maße ZNS
Korrelate der Emotionen können direkt im Gehirn gemessen werden
Welche bildgebenden Verfahren können eingesetzt werden?
fMrt
PET
Annahme: stärkeres Signal = erhöhte Aktivität in der bestimmten Hirnregion
Bildgebende Verfahren:
funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRI)
Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
basieren auf der Annahme, dass ein stärkeres Signal einen Hinweis auf eine erhöhte neuronale Akevität in einer besemmten Hirnregion bedeutet
Schreckreflex
unwillkürliche Reaktion auf plötzliche intensive Reize (Blitz, Knall)
tritt mit einer zeitlichen Verzögerung von 30-50 ms ein
manifestiert sich als Lidschlussreaktion sowie mit einer Anspannung des Nackens und der Rückenmuskulatur
Positive Emotionen gehen mit einem verminderten Schreckreflex einher, negative Emotionen können ihn intensivieren
Zuletzt geändertvor 9 Monaten