Nonverbale Kommunikation
absichtliches oder nicht absichtliches Kommunizieren ohne Worte, ungesprochene Sprache bestehend aus z.B. Gesichtsausdrücken, Körpersprache
Grundlegende nonverbale Vermittlungskanäle
o Gesichtsausdruck/ Mimik: verrät etwas über aktuelle Stimmung, Gefühle o Augenkontakt: Freundlichkeit, Schüchternheit, Aggression
o Tonfall und Tonhöhe: Emotionen v.a. Zorn, Traurigkeit, Nervosität
o Berührungen:
▪ Pos. Affektion, Sympathie
▪ Spielen
▪ Kontrollieren, Aufmerksamkeit erlangen
▪ Übungsgebunden (Pulsmessung..)
▪ Negative Affektion (Wegstoßen)
▪ Aggression
o Körpersprache:
▪ Gestik:
- Embleme: Daumen hoch = OK
- Illustratoren: Visualisierung des Gesagten
- Regulatoren: Gesten die den Dialog regulieren
▪ Körperhaltung: Aronoff, Wolke,1992: runde Körperhaltungen kommunizieren Freundlichkeit
▪ Bewegung: z.B. Hüftschwung, Kniebeugen, Lockerheit, jugendlicher Gang
▪ Position: Bedienungen, die die Bestellungen auf Augenhöhe (Squatting) und nicht im Stehen aufnehmen bekommen mehr Trinkgeld
o Experiment Chaplin Händeschütteln: je stärker der Handshake Index -> desto offener und extrovertierte und desto weniger neurotisch und
schüchtern die Person (s. Bild)
Erkläre kulturelle Unterschiede in der nonverbalen Kommunikation
o Ausdruck von Emotionen:
▪ Jede Kultur hat spez. Darbietungsregeln, welche Arten emotionalen Ausdrucks man zeigen sollte
▪ Asien: kein Widersprechen, Zeigen von Emotionen nur im persönlichen Raum
Europa: keine Schadenfreude, Männer weinen nicht
o Gestik – Symbole: Gestik kann in versch. Kulturen verschieden gedeutet werden, Beispiel OK Zeichen: Daumen und Zeigefinger bilden einen Kreis -> USA: OK / Japan: Geld/ Frankreich: Null/ Mexiko: Sex
o Berührungen: Kontaktintensive Kulturen sind: Naher Osten, Südamerika, Südeuropa / Kontaktarme Kulturen: Nordamerika, Nordeuropa o Augenkontakt: in Amerika ist viel Augenkontakt gut, in Nigeria/ Thailand ist viel Augenkontakt schlecht
Nonverbale Hinweise auf eine Täuschung
o Mikroexpressionen: flüchtige Gesichtsausdrücke
o Interkanal Diskrepanzen: Augenkontakt diskrepant mit Gesichtsausdruck o Tonlage: hohe Stimmlage, Zögern
o Augenkontakt: mehr blinzeln, dilatierte Pupillen, sehr viel/ sehr wenig Augenkontakt
o Übertriebene Gesichtsausdrücke: breites Lachen, übertriebenes Bedauern
Personen mit geringer Motivation eine Täuschung zu finden erkennen die Nonverbalen Hinweise öfters, Personen mit hoher Motivation achten mehr auf den Inhalt
Facial Action Coding System
o Basierend auf anatomischen Studien
o Kodierungssystem zur Beschreibung von Gesichtsausdrücken
o Jeder sichtbaren Bewegung der mimischen Muskulatur wird eine „Bewegungseinheit“ (Action Unit) zu, z.B.: insges. 44 Einheiten
▪ 1 = Heben der Augenbrauen innen
▪ 2 = Heben der Augenbrauen außen
▪ 4 = Zusammenziehen der Augenbrauen
▪ 9 = Rümpfen der Nase...usw.
➢ Kombinationen dieser Action Units werden Emotionen zugeordnet
Erkläre die Funktion von Gesichtsausdrücken
Sichtanzeige:
▪ Starke & stringente Verbindung zwischen Emotionen und Gesichtsausdrücken
▪ Gesichtsausdruck kann supprimiert werden (Vorsicht!)
o Soziale Kommunikation:
▪ Kommunizieren von Emotionen & assoziierter Information
▪ Schwächere Emotionen, wenn alleine
beim Bowlen wird bei Blick zu Zuschauer mehr gelächelt -> Lächeln als Ausdruck sozialer Interaktion!
Erkläre die Facial Feedback Theorie
These: Der Gesichtsausdruck einer Person beeinflusst das emotionale Erleben dieser Person ➢ Verstärkung/ Hemmung des Gesichtsausdrucks einer Emotion verändert
Intensität/ Beschaffenheit des subjektiven Gefühls
o Physiologische Aktivierung der Gesichtsregionen, die mit bestimmter Emotion gekoppelt sind -> intensiviert die subjektive Emotion
Inhibition von Gesichtsausdrücken -> Suppression der subjektiven Emotion o Experiment Fritz Strack:
▪ Ergebnis: VP der Zähne Gruppe bewerteten die Comics lustiger als die VP der Lippen Gruppe
Welches sind im Gesichtsausdruck übereinstimmend gut erkannte Emotionen? (Primäre Emotionen, kulturübergreifend)
o Wut/Zorn
o Freude
o Trauer
o Ekel
o Überraschung
o Angst
Sind Gesichtsausdrücke genetisch bedingt oder erlernt?
Vorallem primäre Emotionen sind genetisch vererbbar, dafür sprechen verschiedene Studienergebnisse
Phylogenetische Entwicklung des Lächelns, auch blinde Kinder zeigen Basismotionen, wenn auch gröber
Personen mit ganz verschiedenen kulturellen Hintergründen können die Emotionen der anderen mit großer Trefferwahrscheinlichkeit richtig zuordnen
Angry Face Phenomenon – Hansen & Hansen:
Zornige Gesichter in froher Menger werden schneller erkannt als glückliche Gesichter
in zorniger Menge
Genetische Vererbung -> Evolutionärer Vorteil: Zorniges Gesicht = Gefahr! ->
Gefahrerkennung für Überleben wichtig
Einfluss von Bewegungen auf die Wahrnehmung
o Annähernde Bewegungen: erleichtert Wahrnehmung und Verarbeitung von positiven Stimuli
o Abwendende Bewegungen: erleichtert Wahrnehmung und Verarbeitung von negativen Stimuli
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