Was ist Emotionspsychologie?
Beschreibung menschlicher Emotionen
Analyse ihrer Entstehungsbedingungen
Erklärung ihrer Auswirkungen auf Verhalten und Erleben
Definition: Emotionen haben subjektiv erfahrbare und objektiverfassbare Komponenten, die zielgerichtetes Verhalten begleiten bzw. fördern
-> Ermöglicht dem Organismus eine Anpassung an seine Lebensbedingungen
Was ist der Unterschied zwischen Emotionen und Stimmung?
Stimmungen: zeitlich ausgedehnter als Emotionen, aber weniger intensiv
Emotionen: auf konkrete Objekte oder Ereignisse bezogen
Dimensionale Konzeptionen von Emotionen
Emotionen lassen sich in ihrer quantitativen Ausprägung auf verschiedenen Dimensionen einordnen
-> Valenz
-> Intensität
Kategoriale konzeption von Emotionen
Kategoriale Konzeptionen: Abgrenzung qualitativ verschiedener Emo;onen wie z. B.: Trauer, Freude, Furcht etc.
Emo;onen werden als distinkte, d.h. klar voneinander abgrenzbare, Phänomene beschrieben
Annahme, dass sich komplexe Emo;onen aus sogenannten Basis- oder Primäremotionen zusammensetzen.
Basisemotionen
universell -> mimischer Ausdruck
Nach Ekman (1982) zählen dazu: Freude, Traurigkeit, Überraschung, Ekel, Furcht und Wut
Aufmerksamkeitsfokussierung
Visuelle Suche: schnellere Entdeckung emotionsgetönter Reize (maximal für furchtrelevante Reize wie Schlangen und Spinnen)
Stärkere Angstkonditionierung für Schlangen/Spinnen als für Blumen
Manche CS und US passen besonders gut zusammen
-> Biological Preparedness
Kompnenten von Emotionen
Physiologische Reaktionen
Zentralnervöse Reaktionen
Subjektives Erleben
Ausdrucksverhalten
Kognitive Bewertung
Motivation und Handlungsbereitschaft
Beispiel Angst:
Körper: Herzrasen, schwitzen
Denken/ Fühlen: z.B “es wird etwas schlimmes geschehen” , “ich muss hier raus” , “ich bin verzweifelt”
Verhalten: vermeiden, flüchten
Emotionaler Stroop-Test
Darbietung von Worten, emotional neutral/positiv/negativ
Pbn sollen Farbe benennen, in der Worte geschrieben
Ergebnis:FarbbenennungbeijenenWortenamstärkstenverlangsamt, die für Pbn maximal nega;v besetzt
Replikation mit Angstpatienten
Erkenntnisse durch den stroop-test?
an emotionale Episoden erinnert man sich besser als neutrale
ob positive oder negative Ereignisse besser erinnert werden, lässt sich pauschal nicht beantworten
-> Abhängig von:
Stärke der Emotion
Häufigkeit des Ereignisses
zeit des Gedächtnisabrufs
Emotionale Erregung
Wodurch entstehen Verzerrung, falsche und ungewollte Erinnerungen?
Suggestibility
Bias
Persistance
Misattribution
Vermischen falscher Information mit der erinnerten
Oft als Folge von Suggestivfragen oder Täuschung
Falsche Information stammt dabei aus externen Quellen
Häufiges Problem bei:
Zeugenaussagen
Psychotherapie
Befragung von Kleinkindern (Missbrauch)
Falsche Erinnerungen (false memories):
Fotomontage: Kinderfotos der Teilnehmenden wurden in Ballon eingefügt
auf Nachfrage berichten die Hälfte der Probanden Details der Ballonfahrt, obwohl keiner je Ballon gefahren ist
Zuverlässigkeit von Informationen
Erinnern = rekonstruktiver Prozess
Zeugenaussagen störanfällig gegenüber Verzerrungen durch:
spätere Infos (Logus, 1979; Wells & Logus, 2003)
Suggestivfragen verfälschen Erinnerungen (Logus & Palmer, 1974)
Lösungen von Problemen
positiv gestimmte Personen nutzen weniger Informationen und schlagen direktere Problemlösewege ein
Besonders wenn kreative Problemlösungen gefragt sind, sind positive Emotionen vorteilhaft
Positiv gestimmte Personen haben geweiteten Blickwinkel und kommen eher auf ungewöhnliche Ideen
Negative Emotionen lenken den Blick eher auf Details, während positive Emotionen eher mit holistischem Denken verbunden sind
Kreativität
Assoziationsversuch, Stimmung variiert (Isen, 1987)
3 Worte vorgegeben, passendes 4.Wort finden (Humor, Pech und Nacht)
Bei positiver Gefühlslage beste Assoziations-
-> Denken kreativer, flexibler, offener
Diagnosefähigkeit von Ärzten und Juristen steigt
Emotion als unabhängige Variable
Wie wirken sich Emotionen auf andere Bereiche menschlichen Erlebens (kognitive Prozesse, soziale Interaktionen) aus?
Emotionen müssen induziert und in Art und Intensität manipuliert werden
-> Emotionsinduktion
Emotion als abhängige Variable
Wie wird Entstehung und Intesität von Emotionen durch andere Variablen beeinflusst?
Emotionen müssen gemessen werden können
Emotionsinduktion im Labor
Filmausschnitte : effektivstes Stimmungs- und Emotionsinduktionsverfahren
Bilder:
International Affective Picture System
umfassende standardisierte Bildersammlung
In mehr als 1000 potenziell emo;onsauslösenden Farbbildern werden unterschiedliche Kategorien menschlicher Erfahrungswelt abgebildet
Auditive Reize
Imagination und Erinnerung
Je nach Beschaffenheit der eingesetzten Tonintervalle können unterschiedliche emotionale Effekte erzielt werden
Hohe Töne werden eher mit positiven und tiefe Töne eher mit negativen Emotionen assoziiert
Dissonante Akkorde in einem Musikstück sind eher angstauslösend
Mollakkord wird im Vergleich zum Durakkord als trauriger und bedrückender wahrgenommen
Möglich ist auch der Einsatz von Musikstücken.
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