Buffl

Altklausurenfragen

JM
von Julia M.

Je nach Angebot & Nachfrage können im Ausbildungsmarkt drei verschiedene Probleme auftreten, wie heißen diese & wie werden sie charakterisiert?

  • Versorgungsproblem auf dem Ausbildungsmarkt bezieht sich auf Situationen, in denen es einen Mangel an Ausbildungsplätzen für die Anzahl der Suchenden gibt. Dies kann auftreten, wenn Unternehmen nicht genügend Ausbildungsstellen anbieten oder wenn die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen größer ist als das Angebot.

  • Das Besetzungsproblem auf dem Ausbildungsmarkt tritt auf, wenn Unternehmen Schwierigkeiten haben, ihre Ausbildungsstellen mit geeigneten Kandidaten zu besetzen. Dies kann verschiedene Gründe haben, darunter ein Mangel an qualifizierten Bewerbern, unzureichende Bewerbungen oder hohe Ansprüche der Unternehmen an die Bewerber.

  • Passungsproblem auf dem Ausbildungsmarkt bezieht sich darauf, dass die Fähigkeiten und Qualifikationen der Arbeitsuchenden nicht mit den Anforderungen und Erwartungen der Unternehmen übereinstimmen. Dies kann dazu führen, dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer Schwierigkeiten haben, passende Ausbildungsstellen zu finden oder zu besetzen.

Gleichzeitigkeit von Versorgungs- und Beetzungsproblemen auf dem Ausbildungsmarkt für duale Ausbildungen = Passungsprobleme

  • Zunahme von Passungsproblemen im Zeitverlauf

  • Starke berufliche & regionale Disparitäten in Angebot & Nachfrage nach Ausbildungsplätzen

  • Ursachen:

    • Rückgang der Ausbidlungsbereitschaft von Betriebe & verändertes Einstellungsverhalten der BEtriebe

  • Veränderung der Bildungsorientierung bei Jugendlichen und vglw. geringe regionslr Mobilität von Jugendlichen

Kritisieren Sie die Drei-Sektoren These. Gehen Sie dabei auf die Unterschiedlichkeit der Dienstleistungsberufe sowie mögliche Erweiterungen des Sektorenschemas ein

  • Ausdifferenzierung des teritären Sektors nach Reiner Geißler nötig bzw. besser:

    • 1. Produktionsbezogene Dienstleistungen (Güterproduktion & Verteilung von Gütern)

    • 2. Verbraucherbezogene Dienstleistungen (unmittlebar vom Letztverbraucher in Anspruch genommen, Bildung, Unterhaltung)

= Berücksichtigt man nur Nr.2 dann wäre DE eine Industriegesellschaft

= Berücksichtigt man Nr. 1 & 2 ist Begriff der industriellen Dienstleistungsgesellschaft angemessen


  • Messprobleme

    • Zuordnung von Tätigkeiten, Arbeitsplätzen & Berufe, Erwerbstätige. Betriebe & Unternehmen bei den Sektoren

    • Unternehmen nach Produktionszweck den Sektoren zugeordnet. Betribe im sekundären Sektor umfassen auch Dienstleistungstätigkeiten = Teritärisierung der GEsellschaft wird unterschätzt = Problem, dass es mehrere Zuordnungen geben könnte, sowohl also auch in mehreren Sektoren; unterschiedlich stark ausgeprägt



Erweiterung des Sektorenschemas in Modell mit sechs Sektoren:


  • Sekktor III: Bewegung & Transport von Gütern

  • Sektor IV: Dienstleistungen, die mit Produktion von Gütern zu tun haben - keine direkte Behandlung (FInanzsektor: Banken, Versicherungen, Buchführung)

  • Sektor V: Dienstleistungen, die sich direkt auf PErsonen beziehen: Social community sevices, öffentlichre Verwaltung, wohlfahrtsrechtliche Dienstliestungen

  • Sektor VI: Personelle Dienstleistungen ohne ein direktes kollektives oder soziales Gut: Häusliche Dienstleistungen, Hotels, Restaurants, Freizeit, Kultur, Künste


Modell mit vier Sektoren:

  • Quartärer Sektor, in dem es um Inforamtionen geht


Man kann vormoderne Agrargesellschaften, moderne Industriegesellschaften und postindustrielle Gesellschaften unterscheiden. Beschreiben Sie kurz, welche Strukturen/Formen sozialer Ungleichheit in den drei Gesellschaftstypen vorherrschen.

ODER.

Was ist die typische Determinante sozialer Ungleichheit in frühen Industriegesellschaften und was ist die entsprechende typische vertikale Gruppierung?

Abbildung Tabelle:

Vorindustrielle Gesellschaft = dreht sich viel um die soziale Herkunft (Geburt), die soziale Ungliechheit bestimmt hat - es herrschte eine geinge Mobilität & die typische Gruppierung fand in Ständen statt = Existenzbedingungen und Lebensweisen sind weitgehend geregelt sowie Abgrenzungen von anderen Ständen genau festgelegt

Fortgeschrittene(Moderne) Industriegesellschaft ? = hier dreht sich die soziale Ungleichheit über die berufliche Stellung, Gruppierungen von Menschen mit ähnlich vorteilhafter beruflicher Stellung (hinsichtlich Qualifikation, Nacht, Einkommen oder Prestige) werden als Schichten bezeichnet

Postindustrielle Gesellschaften = hier wird durch die soziale Lage unterschieden in der die Mobilität häufig ist?. als soziale Lage bezeichnet man die Gesamtheit der Lebensbedingungen einer sozialen Gruppierung, die durch eine gemeinsame soziale Position (Studierende, Rentner, Facharbeiter, Arbeitslose..) definiert ist

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die typische Determinante sozialer Ungleichheit in frühen Industriegesellschaften ist der Besitz. Es wird in Klassen unterschieden, die aufgrund ihrer Stellung innerhalb des Wirtschaftsprozesses anderen Gruppierungen über-oder unterlegen sind (wegen Ihres Besitzes oder Nichtbesitzes an Produktionsmitteln oder wegen Machtposition auf Arbeitsmarkt), woraus ihnen bessere oder schlechtere Lebensbedingungen erwachsen

Welche Formen sozialer Mobilität lassen sich unterscheiden?


Soziale Mobilität = Wechsel zwischen sozialen Positionen


  • Horizontale Mobilität: mit der Bewegung im Positionsgefüge ist keine Besser- oder Schlechterstellung verbudnen (Bsp.Arbeiter wechselt lediglich den Betrieb)


  • Vertikale Mobilität: mit dem Positionswechsel ist ein sozialer Auf- oder Abstieg verbunden (Bsp. Generationen- und Karrieremobilität)

  • Generationenmobilität (Intergenerationenmobilität): Positionswechsel in der Generationenfolge (Bsp: könnte jemand aus einer Familie mit niedrigem Einkommen durch Bildung und beruflichen Erfolg in eine höhere soziale Klasse aufsteigen als seine Eltern.)

  • Karrieremobilität (Intragenerationenmobilität): sozialer Auf- und Abstieg, der sich im Lebenslauf eines Menschen vollzieht (Mobilität des Erwebsverlaufs, Bsp: eine Person während ihrer Karriere von einer Position mit niedrigerer Bezahlung zu einer Position mit höherer Bezahlung aufsteigt oder aufgrund anderer Faktoren wie Bildung, Training oder unternehmerischer Initiative ihren beruflichen oder sozialen Status verbessert.)


  • Individuelle Mobilität: bezieht sich auf die Fähigkeit einer Person, sich innerhalb der Gesellschaft zu bewegen, wie zum Beispiel beruflicher Aufstieg, Umzug in eine neue Stadt oder sozialer Aufstieg (Bsp: Ein Arbeiter, der durch Weiterbildung und harte Arbeit in seiner Karriere vorankommt und in eine höhere Position aufsteigt)

  • Kollektive Mobilität: bezieht sich auf die Bewegung einer Gruppe von Menschen, die gemeinsame Ziele verfolgen, wie politische Proteste, soziale Bewegungen oder wirtschaftliche Streiks (Bsp: Eine Gruppe von Arbeitern, die sich zusammenschließen, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen und gemeinsam einen Streik organisieren)


  • Fluktuationen (soziale Mobilität von Individuen): beziehen sich auf kurzfristige Schwankungen oder Veränderungen in einem bestimmten Bereich (Bsp: kurzfristige Zunahme von Pendlerverkehr während der Stoßzeiten aufgrund von Ferienverkehr oder besonderen Ereignissen wie Konzerten oder Sportveranstaltungen)

  • Umschichtung (Veränderungen des Positionsgefüges):eine längerfristige Verschiebung oder Umverteilung darstellt (Bsp:langfristige Verlagerung der Arbeitskräfte von traditionellen Industrien zu Wachstumsbranchen wie erneuerbare Energien aufgrund von technologischem Fortschritt und veränderten wirtschaftlichen Bedingungen)


Bei Mobilitätsmatrizen unterscheidet man Abstrom- und Zustromquoten. Was ist damit gemeint?

= Intergenerationale Mobilitätsbestimmung über Abstrom- und Zustromquoten (Positionswechsel in der Generationenfolge)

Mobilitätsmatrizen sind Werkzeuge, die verwendet werden, um die Bewegungen von Personen, Gütern oder anderen Entitäten zwischen verschiedenen Orten, Kategorien oder Zuständen darzustellen und zu analysieren. Sie ermöglichen es, die Wechselbeziehungen zwischen verschiedenen Elementen auf einer visuellen Matrix oder Tabelle darzustellen.


  • Abstromquoten: Wie viel Prozent der Kinder strömen in den Beruf ihres Vaters/in andere Berufe ab?

    • Chancenstruktur einer GEsellschaft

    • Statuserhalt, Statusvererbung

  • Zustromsquoten (Herkunftsquoten): zeigen an, aus welchen Schichten die Angehörigen einer Berufsgruppe stammen

    • Selbstrekrutierungsquoten (Zuströme aus eigener Berufsgruppe)

    • Geschlossenheit bzw. Offenheit gegenüber anderen Gruppen

Beispiel: Zu- und Abstromquoten verwendet werden, um die Anzahl der Menschen zu messen, die in eine Stadt einziehen (Zufluss) im Vergleich zur Anzahl der Menschen, die die Stadt verlassen (Abfluss). Diese Quoten sind wichtig, um Trends in der Bevölkerungsbewegung zu verstehen und können in verschiedenen Bereichen wie Stadtplanung, Wirtschaftsanalyse oder demographischer Forschung eingesetzt werden, um die Dynamik der Mobilität zu erfassen.


Trend:

  • insgesamt hohe Generationenmobilität

  • viele Aufstiegschancen durch Entwicklung “industriellen Dienstelistungsgesellschaft”, Ausdehnung der Bildungsschichten, Beduetungsverlust der Besitzschichren mit gleichzeitiger Umschichtung nach oben

  • Schichten sind offener und sozialer gemischter zusammengesetzt


Huinink und Schröder heben drei Interdependenzen hervor, die den Lebenslaufansatz kennzeichnen. Eine davon ist da Mkro-Makro-Interdependenz. Was ist damit gemeint? Skizzieren Sie ein Beispiel für diese Interdpendenz.

Mikro-Makro-Interdependenz: Strukturelle Auswirkungen vom sozialen Handeln einzelner


  • Lebensläufe vollziehen sich im Kontext verschiedener Ebenen von Handlungsbedingungen und wirken auf diese zurück

  • grobe Unterscheidung: allgemeiner historischer und gesellschaftlicher Kontext (Kultur, Wirtschaft, Politik, Sozialstruktur), die soziale Einbettung in sozialen Gruppen, Organisatonen, sozialen Netzwerken, aoqei Paar- bzw Familienbeziehungen


Besispiel: Beziehung zwischen individuellen Bildungsentscheidungen und dem nationalen Wirtschaftswachstum sein.


Auf der Mikroebene treffen Individuen Entscheidungen über ihre Bildung, basierend auf Faktoren wie ihren persönlichen Zielen, Interessen, Fähigkeiten und den verfügbaren Ressourcen. Diese individuellen Bildungsentscheidungen können sich jedoch auf Makroebene auswirken, indem sie das allgemeine Bildungsniveau einer Gesellschaft beeinflussen.

Ein höheres Bildungsniveau der Bevölkerung kann dazu beitragen, dass ein Land wirtschaftlich wettbewerbsfähiger wird, da gut ausgebildete Arbeitskräfte in der Lage sind, produktivere und innovativere Arbeit zu leisten. Dies wiederum kann das Wirtschaftswachstum des Landes fördern, indem es zu einer verbesserten Produktivität, einem höheren Einkommen und einer besseren Wettbewerbsposition auf dem globalen Markt führt.

Somit zeigt dieses Beispiel die Wechselwirkung zwischen individuellen Entscheidungen auf der Mikroebene (individuelle Bildungsentscheidungen) und den makroökonomischen Ergebnissen auf der Makroebene (Wirtschaftswachstum), wodurch die Interdependenz zwischen Mikro- und Makroebene verdeutlicht wird.


Welche historischen Phasen der Sozialstrukturentwicklung einer Gesellschaft lassen sich unterscheiden? Begründen Sie Ihre Auffassung

Demographoscher Übergang? (1920er = Industrialisiserung & dessen Auswirkung auf Geburtenrate?)



Fertalität & Geburtenentwicklung?

= Babyboom 1960er (nach zweitem Weltkrieg, Familiengründung und Heiratsalter sinkenm materielle Sicherheit durch gesteigerte Wirtschaft)

= Anschließender Abschwung Ende der 1960er - Geburtenniveau fällt unter das Reproduktionsniveau



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Wandel der Lebensformen

  1. Phase der Veränderung (Neuzeit bis Mitte 20. Jahrhundert)

    • Industrialisierung: Trennung von Produktion & Familienhaushalt

    • Geschlechtsspezifische Rollenteilung

    • Partnerwahl: basiert zunehemnd auf persönlicher Zuneigung und Liebe (nicht mehr instrumentelle & materielle Interessen)

    • Ehe wird institutionelle Grundlage für Partnerschaft & Familie

    • Rückgang der Kinderzahl /leicht üer Reproduktionsniveau

  2. Phase der Veränderung ab 1960er Jahre

    • Modell der bürgerlichen Familie verliert an Bedeutung

      (Deinstitutionalisierung)

    • Abkopplung von Sexualität, Ehe und Elternschaft

    • Rückgang traditioneller Geschlechterrollenifferenzierung (Bldungs- Erwerbschancen der Frau)

    • Folgen: Rückgang Eheschließungen

      Zunahme nichtehelicher Partnerschaften & Einpersonenhaushalte

    • Rückgang Geburtenrate (unter Reproduktionsniveau)

  3. Aktuell

    • Ökonomisch unabhängige Lbensführung vom Partner wird selbstverständlich für Männer & Frauen (immer noch unterschiedliche Vorstellungen zur Lebenslaufplanung

    • Probleme der Vereinbarkeit von Beruf & Familie immer noch groß

    • Frauen: Ehe unanttraktiv, sofern dies zu traditioneller Arbeitsteilung füher; Männer: Ehe unattraktiv, sofern traditionelle Arbeitsteilung wegfällt?

    • Zunhemende ökonomische Unabhängigkeit der Partner verstärkt Instabilität, was wiederum Zugang zur eigenständigen ökonomischen Abischerung ehöht


Hat es in DE in der Nachkriegskeit eine “Pluralisierung der Lebensformen” gegeben? Definieren Sie Pluralisierung & Lebensform & stelleb Sie dar, welche empirischen BEfunde zu diesem Sachverhalt vorliegen.

Pluralisierung: zunehmende Vielfalt oder Heterogenität von Merkmalsausprägungen/Zuständen

Vielfalt/Zustände können sich auf zwei Arten verändern

  • Strukturelle Vielfalt: Zahl der tatsächlich existierenden verschiedenen Typen oder Kategorie einer Größe. Es kommt darauf an, wie viele (verschiedene) Kategorien es gibt )Bsp. Zahl der Parteien oder Religionsgruppen in einem Land)

  • Distributive Vielfalt: eien Klassifikation wird vorausgesetzt und die Verteilung der Elemente über die Kategorien betrachtet

    • Vielfalt ist minimal, wenn alle Elemente in eine Kategorie fallen

    • Vielfalt ist maximal, wenn alle Elemente gleichmäßig über die Kategorien verteilt sind.

Lebensformen:


In der Soziologie bezieht sich der Begriff "Lebensformen" auf die verschiedenen Arten und Weisen, wie Menschen ihr Leben organisieren, ihre Beziehungen gestalten, ihre Werte und Normen praktizieren sowie ihre sozialen Rollen und Identitäten entwickeln. Lebensformen umfassen daher eine Vielzahl von sozialen Praktiken, Gewohnheiten und Verhaltensweisen, die charakteristisch für bestimmte soziale Gruppen oder Kulturen sind.

Lebensformen können sich auf verschiedene Ebenen der sozialen Organisation beziehen, darunter individuelle Lebensstile, Familienstrukturen, Gemeinschaftsformen, Arbeits- und Berufsweisen sowie kulturelle und religiöse Praktiken. Sie werden von sozialen Normen, Werten, Institutionen und historischen Kontexten geprägt und sind eng mit den gesellschaftlichen Bedingungen und Veränderungen verbunden.

Pluralisierung In Deutschland (West/Osten) nach der Wende:


Westdeutschland:

  • zwischen 1970er und 1990er, Dominanz von Ehepaaren mit Kindern wurde abgelöst durch Dominanz der Einpersonenhaushalte

  • Pluralisierung im familialen Bereich (Ein- und Zweigenartionenhaushalte) 2000 bis 20007, vor allem wegen des Rückgangs von Ehen mit Kindern

Ostdeutschland:

  • Pluralisierung vor allem im Bereich der Zweigenerationenhaushalte (Eltern und Kinder leben gemeinsam)


Gesellschaftliche Bedingungen/Ziele? der Pluralisierung:

  • Bildungsexpanision, längere Bildungsdauer (insbes. für Frauen)

  • Steigende Löhe und zunehemnde Erwerbsbeteiligung der Frauen, Anstieg der Opprotunitätskosten der Hausfrauenrolle und der Betreuung für Kinder

  • Soziale Bewegungen (Studenten- un Frauenbewegung)

  • Wertewandel, Individualisierung (zweiter demographischer Übergang)

  • Anstieg des gesellschaftlichen Wohlstands


Welche Risiken treten in besonderer Weise in postindustriellen Gesellschaften auf und stellen das System sozialer Sicherung vor besondere Herausforderungen? (Hradil)

Risiken postidustrieller Gesellschaften:

  1. Arbeitsmarktunsicherheit: In postindustriellen Gesellschaften gibt es eine Zunahme von unsicheren Beschäftigungsverhältnissen, wie befristeten Arbeitsverträgen, Teilzeitarbeit oder prekären Jobs. Diese unsicheren Arbeitsverhältnisse können zu Einkommensinstabilität und sozialer Ausgrenzung führen.

  2. Arbeitslosigkeit und Strukturwandel: Der Strukturwandel in postindustriellen Gesellschaften kann zu Arbeitsplatzverlusten in traditionellen Industriezweigen führen, während gleichzeitig neue Arbeitsplätze in Dienstleistungs- und Wissenssektoren entstehen. Dies kann zu langfristiger Arbeitslosigkeit und struktureller Arbeitslosigkeit führen, die das soziale Sicherungssystem belasten.

  3. Globalisierung und Wettbewerb: Die Globalisierung der Wirtschaft kann zu verstärktem Wettbewerb und einem Abbau von Arbeitsplätzen in bestimmten Branchen führen. Dies kann dazu führen, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen, wie ältere Arbeitnehmer oder Geringqualifizierte, Schwierigkeiten haben, wieder in den Arbeitsmarkt einzutreten, was das soziale Sicherungssystem zusätzlich belastet.

  4. Demografischer Wandel: In postindustriellen Gesellschaften ist ein demografischer Wandel zu beobachten, der durch eine alternde Bevölkerung und niedrige Geburtenraten gekennzeichnet ist. Dies kann zu höheren Ausgaben im Bereich der Renten- und Gesundheitsversorgung führen und das System sozialer Sicherung finanziell belasten.

  5. Technologischer Fortschritt: Der technologische Fortschritt kann dazu führen, dass bestimmte Arbeitsplätze durch Automatisierung und Digitalisierung überflüssig werden. Dies kann zu strukturellen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt führen und die Anpassungsfähigkeit der Arbeitnehmer an neue Anforderungen erschweren.


Hradil: eigentlichen gleichen Herausforderungen &:


  1. Individualisierung und fragmentierte Lebensverläufe: Die Individualisierung der Gesellschaft und fragmentierte Lebensverläufe können dazu führen, dass traditionelle Familienstrukturen und soziale Unterstützungssysteme erodieren. Dies kann zu einem Anstieg von Alleinerziehenden, Patchworkfamilien und anderen vulnerablen Bevölkerungsgruppen führen, die zusätzliche Unterstützung benötigen.

Insgesamt betont Hradil, dass diese Entwicklungen das traditionelle System sozialer Sicherung herausfordern und eine Anpassung erfordern, um den neuen sozialen Realitäten und Bedürfnissen gerecht zu werden.



Anpassungen könnten sein:


Insgesamt erfordern diese Risiken in postindustriellen Gesellschaften eine Anpassung des sozialen Sicherungssystems, um den veränderten Bedingungen und Herausforderungen gerecht zu werden. Dies kann Maßnahmen wie die Modernisierung von Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, die Förderung lebenslanger Weiterbildung und Qualifizierung sowie die Stärkung der sozialen Integration und sozialen Teilhabe umfassen.


Lässt sich DE, als liberaler, sozialdemokratischer oder konservativer Wohlfahrtsstaats beschreiben?

Definition Wohlfahrtsstaat:


Ein Wohlfahrtsstaat ist ein politisches System, das sich um das Wohlergehen seiner Bürger kümmert, indem es soziale Sicherheit, Gesundheitsversorgung, Bildung, Arbeitslosenunterstützung und andere Sozialleistungen bereitstellt. Ziel eines Wohlfahrtsstaates ist es, die Lebensqualität seiner Bürger zu verbessern, soziale Ungleichheiten zu verringern und ein Mindestmaß an Lebensstandard für alle zu gewährleisten. Dies wird oft durch umfangreiche staatliche Programme und Sozialversicherungen erreicht, die finanzielle Unterstützung in Zeiten der Not bieten und den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen erleichtern. Die Ausgestaltung eines Wohlfahrtsstaates kann je nach politischem System und sozialen Bedürfnissen eines Landes variieren.


Beantwortung der Frage:


Deutschland wird oft als ein gemischter Wohlfahrtsstaat betrachtet, der Merkmale eines liberalen, sozialdemokratischen und konservativen Wohlfahrtsstaats aufweist. Diese Klassifizierungen beziehen sich auf die Art und Weise, wie der Staat soziale Sicherheit und Wohlfahrt gewährt und organisiert.



  1. Liberaler Wohlfahrtsstaat: In einem liberalen Wohlfahrtsstaat liegt der Schwerpunkt auf der individuellen Eigenverantwortung und der Ergänzung des privaten Wohlfahrtssektors durch staatliche Leistungen. Der Staat bietet grundlegende soziale Sicherungssysteme, aber die Leistungen sind oft begrenzt und basieren auf einem Versicherungsprinzip. Deutschland zeigt liberale Merkmale in Bereichen wie der Gesundheitsversorgung und der Rentenversicherung, in denen private Vorsorge eine wichtige Rolle spielt und staatliche Leistungen als Ergänzung dienen.

  2. Sozialdemokratischer Wohlfahrtsstaat: In einem sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaat liegt der Schwerpunkt auf der sozialen Gleichheit und der Umverteilung von Ressourcen durch umfangreiche staatliche Sozialleistungen. Der Staat bietet eine breite Palette von sozialen Dienstleistungen und finanziellen Unterstützungen, um die Bedürfnisse der Bürger zu decken und soziale Ungleichheiten zu reduzieren. Deutschland weist sozialdemokratische Merkmale in Bereichen wie der Arbeitslosenversicherung und der sozialen Unterstützung für bedürftige Personen auf.

  3. Konservativer Wohlfahrtsstaat: In einem konservativen Wohlfahrtsstaat liegt der Schwerpunkt auf der Förderung traditioneller Familienwerte und der Unterstützung der Familie als Grundlage des sozialen Zusammenhalts. Der Staat bietet finanzielle Unterstützung und Leistungen für Familien und Kinderbetreuung, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Deutschland zeigt konservative Merkmale in Bereichen wie der Familienpolitik und der Förderung von traditionellen Familienstrukturen.

Insgesamt lässt sich Deutschland als ein gemischter Wohlfahrtsstaat beschreiben, der Elemente aller drei Typen aufweist. Die deutsche Wohlfahrtsstaatlichkeit wird durch ein komplexes Netzwerk von staatlichen, privaten und gemeinnützigen Institutionen geprägt, die zusammenarbeiten, um soziale Sicherheit und Wohlfahrt zu gewährleisten.

Zu welchen Ergebnissen kommen Kreynfeld/Konietzka in ihrem Beitrag zur Kinderlosigkeit in DE?

Kreynfeld und Konietzka untersuchen in ihrem Beitrag zur Kinderlosigkeit in Deutschland verschiedene Aspekte und Ursachen für die Entscheidung, keine Kinder zu haben. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass die Kinderlosigkeit in Deutschland ein komplexes Phänomen ist, das durch eine Vielzahl von sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Faktoren beeinflusst wird.

Einige der Hauptursachen, die sie identifizieren, sind:

  1. Arbeitsmarktbedingungen: Die zunehmende Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt und die Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie können dazu führen, dass viele Paare sich gegen Kinder entscheiden.

  2. Bildung und Karriere: Der Wunsch nach beruflichem Erfolg und persönlicher Entfaltung kann dazu führen, dass einige Menschen sich bewusst gegen Kinder entscheiden, um ihre Karriereziele zu verfolgen.

  3. Finanzielle Aspekte: Die hohen Kosten für Kinderbetreuung, Wohnraum und Bildung können eine finanzielle Belastung darstellen und dazu führen, dass Paare sich gegen Kinder entscheiden.

  4. Veränderung traditioneller Familienmodelle: Die Veränderungen in den traditionellen Familienmodellen und die zunehmende Individualisierung der Lebensführung haben dazu geführt, dass die Prioritäten vieler Menschen sich verschoben haben und Kinder nicht mehr automatisch als Teil des Lebensplans betrachtet werden.

Insgesamt betonen Kreynfeld und Konietzka, dass die Kinderlosigkeit in Deutschland ein komplexes soziales Phänomen ist, das durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Sie plädieren für eine differenzierte Betrachtung und politische Maßnahmen, um den Herausforderungen der Kinderlosigkeit angemessen zu begegnen und die Familienpolitik entsprechend anzupassen.

Worin besteht der Wandel der weiblcihen Geschlechterrolle ab Mitte der 1960er in DE 6 welche Faktoren haben zu diesewr Entwicklung beigetragen?

Der Wandel der weiblichen Geschlechterrolle ab Mitte der 1960er Jahre in Deutschland war geprägt von einem tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel, der die traditionellen Rollenbilder von Frauen in Frage stellte und neue Möglichkeiten für ihre Teilhabe am öffentlichen Leben schuf. Einige der wichtigsten Faktoren, die zu dieser Entwicklung beigetragen haben, sind:

  1. Feministische Bewegung: Die Frauenbewegung der 1960er und 1970er Jahre spielte eine entscheidende Rolle bei der Mobilisierung von Frauen und der Forderung nach Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen. Sie kämpfte für das Recht auf Arbeit, Bildung, sexuelle Selbstbestimmung und gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz.

  2. Wirtschaftliche Veränderungen: Der Wandel von einer Industrie- zu einer Dienstleistungsgesellschaft führte zu neuen Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen außerhalb des traditionellen Sektors. Frauen traten vermehrt in den Arbeitsmarkt ein, um finanziell unabhängiger zu werden und ihre eigenen Karrieren zu verfolgen.

  3. Bildung und Ausbildung: Die steigende Bildungsbeteiligung von Frauen ermöglichte es ihnen, höhere Bildungsabschlüsse zu erlangen und in Berufe einzusteigen, die zuvor Männer dominierten. Dies eröffnete neue Chancen für Frauen, ihre beruflichen und persönlichen Ziele zu verwirklichen.

  4. Reproduktionsrechte: Die Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln und die Liberalisierung der Abtreibungsgesetze gaben Frauen mehr Kontrolle über ihre reproduktive Gesundheit und ermöglichten es ihnen, Familie und Beruf besser miteinander zu vereinbaren.

  5. Sozialer und kultureller Wandel: Die gesellschaftlichen Normen und Werte veränderten sich in den 1960er und 1970er Jahren erheblich, was zu einem größeren Bewusstsein für Geschlechtergerechtigkeit und individuelle Selbstverwirklichung führte. Frauen wurden ermutigt, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und ihre Lebenswege selbst zu bestimmen.

Insgesamt führte die Kombination dieser Faktoren zu einem tiefgreifenden Wandel der weiblichen Geschlechterrolle in Deutschland ab Mitte der 1960er Jahre, der zu einer größeren Autonomie, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung für Frauen führte.

Erörtern Sie den Begriff Chancengleichheit im Bildungssystem. Bestehr diese Chancenengleichheit in DE?

4 Dimesnionen von Chancengleichheit/Bildungschancen


  • Proporzmodell/proportionale Chancengleichheit:

    • auf allen Bildungsstufen sind gesellschaftliche Gruppen in selbem Maße vertreten wie in der Bevölkerung

  • Meritokratisches Modell (gleiche Entwicklung für alle)

    • Ausschließende Bewertung von erbrachten Leistungen - leistungsfremde Faktoren (Geschlecht, Herkunft etc.) spielen keine Rolle

    • Liestung ist nicht durch Herrschaftsverhältnisse definiert

    • “Illusion der Chancengleichheit”

Zusatzinfo: Im Rahmen eines meritokratischen Systems sollen Bildungseinrichtungen Chancengleichheit durch objektive und leistungsbezogene Kriterien sicherstellen. Dies bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrer Herkunft oder anderen persönlichen Merkmalen gleiche Möglichkeiten erhalten sollen, ihre Talente und Fähigkeiten zu entwickeln und zu entfalten.

Kritiker merken jedoch an, dass ein vollständig meritokratisches System in der Realität oft nicht existiert, da soziale Ungleichheiten, unterschiedliche Ressourcen und Umstände nach wie vor Einfluss auf Bildungschancen haben können. Dennoch bleibt das meritokratische Prinzip ein wichtiger Aspekt in Diskussionen über Chancengleichheit und soziale Mobilität im Bildungssystem.

  • Erweitertes meritokratisches Modell - Leistungsgerechtigkeit

    • gleiche Chancen der Leistungsentwicklung —> jeder hat Chance auf individuelle Entwicklung seiner Bgeabungen

    • Angleichung sozialer Lebens/Herkunftsbedingungen & Rduktion individuell ungleicher Bedingungen möglich

  • Modell der statistischen Unabhängigkeit

    • alle erhalten unabhängig der soz. Herkunft die gleichen Startchancen im Bildungssystem

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Deutschland:


Insgesamt ist die Frage nach der Chancengleichheit im deutschen Bildungssystem also nicht einfach zu beantworten und hängt von verschiedenen Faktoren und Perspektiven ab. Während es Fortschritte gibt, bleiben strukturelle Ungleichheiten und Herausforderungen bestehen, die weiterhin angegangen werden müssen, um eine wirklich chancengerechte Bildung für alle zu gewährleisten.


Ebenen: Strukturelle Unterschiede, Frühkindliche Bildung, Bildungserfolg & soziale Herkunft, Bildungsmobilität

Was vesteht man unter Armut & was ist “relative Armut”?

  • Absolute physische Armut: Überleben ist gefährdet

  • EU-Definition: “Armut liegt vor, wenn Menschen über so geringe (materielle, kulturelle & soziale) Mittel verfügen, dass sie von der Lebensweise ausgeschlossen sind, die in dem Mitgliedsstaat, in dem sie leben als Minimum gilt”


Ressoucen vs. Lebenslagenansatz zur Armutsdefinition

  • Ressourcenansatz: Mangel an Mitteln (v.a Einkommen)

  • ALebenslagemansatz: Mangel bei den Lebensbedingungen (Wohnung, Ernährung, Bildung, Gesundheit etc.)

  • Bsp: Erwebstätiger, der Einkommen vertrinkt

    Ressourcenansatz: nicht arm

    Lebenslagenansatz: arm



Relative Armut:

  • Soziokulturelle Mängellage (soziokulturelles Existenzminimum wird nicht erreicht)

Relative Armut (Maß der Einkommensungleichheit)

  • Strenge ARmut: < 40% des mittleren Äquivalenzeinkommens

  • Armut: <50% des mittleren Äquivalenzeinkommens

  • Niedrigeinkommen: <60% des mittleren Äquivalenzeinkommens (=Armutsgefährdung)

Menschen nicht über die materiellen, sozialen und kulturellen Ressourcen verfügen, die für eine angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und für ein würdevolles Leben notwendig sind. Das soziokulturelle Existenzminimum, das durch relative Armut gefährdet sein kann, bezieht sich auf den Bedarf an materiellen Gütern wie ausreichender Ernährung, angemessener Kleidung und Wohnraum, sowie auf den Zugang zu sozialen und kulturellen Ressourcen wie Bildung, Gesundheitsversorgung und kultureller Teilhabe. Wenn dieses Existenzminimum nicht erreicht wird, spricht man von einer soziokulturellen Mängellage, die auf relative Armut hinweist.

Wie erklärt Ingelhart WertewandeL? Breitet sich der Postmaterialismus in unserer GEsellschaft immer weiter aus?

Unter welchen Bedingungen?

Seine Theorie des Wertewandels besagt, dass sich die Wertvorstellungen und Einstellungen von Menschen im Laufe der Zeit verändern, insbesondere in postindustriellen Gesellschaften. Dabei unterscheidet er zwischen materiellen und postmateriellen Werten.


Materielle Werte beziehen sich hauptsächlich auf wirtschaftliche Sicherheit und materielle Bedürfnisse wie Wohlstand und physische Sicherheit. Postmaterielle Werte hingegen betonen individuelle Selbstentfaltung, persönliche Freiheit, Umweltschutz und Partizipation.


Inglehart argumentiert, dass in Gesellschaften, in denen die materiellen Bedürfnisse größtenteils erfüllt sind und die Lebensbedingungen relativ stabil sind, die Bedeutung postmaterialistischer Werte zunimmt. Dieser Wertewandel wird oft mit dem Begriff des "Postmaterialismus" beschrieben.


Die Frage, ob sich der Postmaterialismus in unserer Gesellschaft immer weiter ausbreitet, ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Inglehart argumentiert, dass der Postmaterialismus in der Regel mit dem wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt sowie mit der Zunahme individueller Freiheiten und Bildung einhergeht. Daher könnten postmaterialistische Werte in Gesellschaften mit hohem wirtschaftlichem Entwicklungsstand und politischer Stabilität tendenziell weiter verbreitet sein.


Allerdings gibt es auch Gegenargumente und Einschränkungen dieser Theorie. In einigen Gesellschaften können politische, wirtschaftliche oder soziale Krisen sowie kulturelle oder religiöse Werte den Aufstieg des Postmaterialismus behindern oder verlangsamen. Zudem können individuelle und kulturelle Unterschiede sowie regionale Besonderheiten dazu führen, dass sich der Wertewandel in verschiedenen Teilen der Welt unterschiedlich entwickelt.

Wie haben sich die materiellen Lebensbedingungen in DE in der Nachkriegszeit entwickelt? Skizzieren Sie einige Trends

  1. Wirtschaftswunder: In den 1950er und 1960er Jahren erlebte Deutschland ein beeindruckendes Wirtschaftswachstum, das als "Wirtschaftswunder" bekannt ist. Dies führte zu einem starken Anstieg der industriellen Produktion, der Beschäftigung und des Wohlstands.

  2. Steigende Einkommen: Die Einkommen der Menschen stiegen im Laufe der Zeit kontinuierlich an, was es den Haushalten ermöglichte, einen höheren Lebensstandard zu erreichen und ihre Bedürfnisse besser zu erfüllen.

  3. Soziale Sicherungssysteme: Deutschland entwickelte umfangreiche Sozialversicherungssysteme, die den Menschen Sicherheit in Krankheitsfällen, bei Arbeitslosigkeit, im Alter und in anderen Lebenssituationen boten. Dazu gehören Krankenversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung und Sozialhilfe.

  4. Wohnraum und Infrastruktur: Infolge des Wirtschaftswunders wurden neue Wohnungen und Wohnsiedlungen gebaut, um den Bedarf an Wohnraum zu decken. Die Infrastruktur wurde verbessert, wodurch der Zugang zu Bildungseinrichtungen, Gesundheitsversorgung, Verkehrsmitteln und anderen öffentlichen Dienstleistungen erleichtert wurde.

  5. Konsumkultur: Mit dem steigenden Wohlstand entwickelte sich eine Konsumkultur, die von einem zunehmenden Angebot an Konsumgütern und Dienstleistungen geprägt war. Die Menschen hatten mehr Möglichkeiten, Luxusgüter und Freizeitaktivitäten zu genießen.

  6. Bildung und Bildungschancen: Die Bildungschancen verbesserten sich, da mehr Ressourcen in das Bildungssystem investiert wurden. Dies führte zu einer steigenden Alphabetisierungsrate, einem höheren Bildungsniveau und einer größeren Bildungsbeteiligung.


Modernisiseung kann nach Hradil auf der Makro; Meso;und Mikroebene stattfinden. Erläutern Sie diese These anhand von Beispielen

Makroebene (gesamtgesellschaftliche Ebene), der Mesoebene (Organisationsebene) und der Mikroebene (individuelle Ebene). Hier sind Beispiele für jede dieser Ebenen:

  1. Makroebene: Auf gesamtgesellschaftlicher Ebene kann Modernisierung verschiedene Bereiche betreffen, darunter Wirtschaft, Politik, Kultur und Technologie. Ein Beispiel für Modernisierung auf Makroebene wäre die Einführung neuer Technologien in der Industrie, die zu Effizienzsteigerungen und wirtschaftlichem Wachstum führen. Dies könnte die Einführung von Automatisierung und Robotik in der Fertigung oder die Entwicklung von digitalen Technologien in der Informations- und Kommunikationsbranche umfassen.

  2. Mesoebene: Auf Organisationsebene kann Modernisierung die Struktur, Prozesse und Arbeitsweisen von Organisationen betreffen. Ein Beispiel für Modernisierung auf Mesoebene wäre die Umstellung eines Unternehmens auf digitale Arbeitsweisen, wie die Einführung von Online-Plattformen für Kundenkommunikation und Vertrieb oder die Implementierung von Datenanalysesystemen zur Optimierung von Geschäftsprozessen.

  3. Mikroebene: Auf individueller Ebene kann Modernisierung das Verhalten, die Einstellungen und die Lebensweisen der Menschen beeinflussen. Ein Beispiel für Modernisierung auf Mikroebene wäre die Verbreitung von Smartphones und sozialen Medien, die das Kommunikationsverhalten und die sozialen Interaktionen der Menschen verändert haben. Dies könnte sich auf die Art und Weise auswirken, wie Menschen miteinander interagieren, Informationen konsumieren und sich über Ereignisse informieren.

Insgesamt betont Hradils These die vielschichtigen Auswirkungen von Modernisierung auf verschiedenen Ebenen der Gesellschaft und zeigt, wie diese Veränderungen die Struktur und das Funktionieren von Gesellschaften beeinflussen können.

Wie berechnet man die Armutsquote?

  1. Bestimmung der Armutsgefährdungsschwelle: Zunächst muss eine Armutsgefährdungsschwelle festgelegt werden. Diese Schwelle kann auf unterschiedliche Weise bestimmt werden, z.B. als Prozentsatz des Median-Einkommens oder des Medians des verfügbaren Haushaltseinkommens. In Deutschland wird oft eine Schwelle von 60% des Medians des verfügbaren Haushaltseinkommens verwendet.

  2. Datenerhebung: Es müssen Daten über die Einkommen oder Vermögen der Bevölkerung erhoben werden. Dies geschieht in der Regel durch statistische Erhebungen wie Haushaltsbefragungen oder administrative Datenquellen.

  3. Berechnung der Armutsgefährdung: Für jede Person oder jeden Haushalt wird das verfügbare Einkommen oder Vermögen ermittelt. Das verfügbare Einkommen berücksichtigt alle Einkommensquellen wie Löhne, Sozialleistungen und Einkommen aus Kapitalanlagen abzüglich von Steuern und Sozialabgaben.

  4. Vergleich mit der Armutsgefährdungsschwelle: Das verfügbare Einkommen oder Vermögen wird mit der festgelegten Armutsgefährdungsschwelle verglichen. Personen oder Haushalte, deren Einkommen oder Vermögen unterhalb dieser Schwelle liegt, gelten als armutsgefährdet.

  5. Berechnung der Armutsquote: Die Armutsquote wird dann als Anteil der Bevölkerung berechnet, deren Einkommen oder Vermögen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle liegt.

Die Armutsquote kann für verschiedene Bevölkerungsgruppen (z.B. nach Alter, Geschlecht, Bildungsstand) oder geografische Gebiete (z.B. Bundesländer, Regionen) berechnet werden, um Unterschiede und Trends zu analysieren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Armutsquote nur eine von vielen Kennzahlen ist, die zur Messung von Armut und sozialer Ungleichheit verwendet werden, und dass sie ihre eigenen Einschränkungen und Interpretationen hat.

Mordernissieurngstheorien sind umstritten und wweden zum Teil stark kritisieiert Was wird gegen Modernisisierungstheoriem vorgbebracht?

  1. Eurozentrismus und Ethnozentrismus: Ein Hauptkritikpunkt ist, dass viele Modernisierungstheorien einen eurozentrischen oder westlich-zentrierten Blickwinkel haben und davon ausgehen, dass westliche Gesellschaften den Weg zur Modernisierung und Entwicklung vorgeben, während nicht-westliche Gesellschaften als "rückständig" betrachtet werden. Dies wird als ethnozentrisch und kolonialistisch angesehen, da es die Vielfalt kultureller, historischer und sozialer Kontexte ignoriert und nicht-westliche Gesellschaften abwertet.

  2. Linearität und Universalismus: Modernisierungstheorien neigen dazu, eine lineare Entwicklung von "traditionell" zu "modern" zu postulieren und legen nahe, dass alle Gesellschaften einen ähnlichen Entwicklungspfad durchlaufen sollten. Diese Vorstellung von einer universellen Entwicklung wird jedoch von vielen als vereinfachend und unrealistisch angesehen, da sie die Vielfalt menschlicher Erfahrungen und kultureller Ausdrucksformen vernachlässigt.

  3. Ignorieren von Machtstrukturen und Ungleichheiten: Kritiker argumentieren, dass Modernisierungstheorien oft die Rolle von Machtstrukturen, Ungleichheiten und historischen Kontexten bei der Gestaltung sozialer Veränderungen unterschätzen. Sie neigen dazu, strukturelle Ungleichheiten und institutionelle Barrieren zu vernachlässigen, die die Modernisierung und Entwicklung behindern können.

  4. Ökologische Nachhaltigkeit und soziale Kosten: Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die ökologischen und sozialen Kosten der Modernisierung. Die Betonung von Wirtschaftswachstum und technologischem Fortschritt in Modernisierungstheorien hat oft negative Auswirkungen auf die Umwelt und kann zu sozialen Problemen wie Ungleichheit, Ausbeutung und Entfremdung führen.

  5. Kulturelle Anpassung und Widerstand: Kritiker argumentieren, dass Modernisierungstheorien oft den Widerstand und die kulturelle Anpassung von Gemeinschaften und Individuen gegenüber modernen Entwicklungen übersehen. Menschen können alternative Lebensweisen und Werte bewahren oder neu interpretieren, anstatt sich einfach den vermeintlichen Normen der Modernisierung anzupassen.


Welche Problem könnten durch die zunehmende Alterung der Bevölkerung entstehen?

  1. Belastung der Sozialsysteme: Eine ältere Bevölkerung bedeutet oft eine höhere Belastung der Sozialsysteme wie Renten-, Gesundheits- und Pflegesysteme. Diese Systeme müssen möglicherweise umstrukturiert oder reformiert werden, um den Bedürfnissen einer alternden Bevölkerung gerecht zu werden, was zu finanziellen Belastungen führen kann.

  2. Arbeitskräftemangel: Eine ältere Bevölkerung kann zu einem Rückgang der Erwerbsbevölkerung führen, da weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter vorhanden sind. Dies kann zu einem Arbeitskräftemangel führen, der sich negativ auf die Wirtschaft und das Wirtschaftswachstum auswirken kann.

  3. Gesundheitsversorgung: Ältere Menschen haben tendenziell höhere Gesundheitskosten und benötigen häufiger medizinische Versorgung und Pflege. Die steigende Anzahl älterer Menschen kann die Gesundheitssysteme belasten und zu Engpässen bei der medizinischen Versorgung führen.

  4. Pflegebedarf: Mit zunehmendem Alter steigt auch der Bedarf an langfristiger Pflege und Unterstützung. Die steigende Anzahl älterer Menschen kann zu Engpässen bei der Bereitstellung von Pflegeeinrichtungen und Pflegepersonal führen und Familienmitglieder vor große Herausforderungen bei der Pflege ihrer älteren Angehörigen stellen.

  5. Soziale Isolation und Einsamkeit: Ältere Menschen sind einem erhöhten Risiko für soziale Isolation und Einsamkeit ausgesetzt, insbesondere wenn sie allein leben oder keinen Zugang zu sozialen Netzwerken haben. Dies kann negative Auswirkungen auf ihre psychische Gesundheit und ihr Wohlbefinden haben.

  6. Wirtschaftliche Auswirkungen: Die Alterung der Bevölkerung kann sich auch auf das Wirtschaftswachstum und die Produktivität auswirken, da eine ältere Bevölkerung möglicherweise weniger konsumiert und weniger zur Wirtschaftsleistung beiträgt.


“Die Ausstattung einer Person mit Sozialkapital kann positive oder negative Auswirkugen haben. Erläutern Sie diese Aussage.


(Putnam?)

Positive Auswirkungen:

  1. Zugang zu Ressourcen: Personen mit einem hohen Maß an Sozialkapital haben oft einen besseren Zugang zu Ressourcen wie Informationen, Arbeitsmöglichkeiten, Unterstützung in Krisensituationen und finanzielle Hilfe. Sie können von ihrem sozialen Netzwerk profitieren, um Herausforderungen zu bewältigen und Chancen zu nutzen.

  2. Soziale Unterstützung: Ein starkes soziales Netzwerk kann eine wichtige Quelle für emotionale Unterstützung, praktische Hilfe und soziale Integration sein. Personen mit einem reichen Sozialkapital können sich auf ihre sozialen Kontakte verlassen, um in schwierigen Zeiten Unterstützung zu erhalten und ein Gefühl der Zugehörigkeit zu erfahren.

  3. Erhöhte Lebensqualität: Soziales Kapital kann auch zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen, indem es das Wohlbefinden, die Zufriedenheit und das Glücksempfinden fördert. Positive zwischenmenschliche Beziehungen und ein unterstützendes soziales Umfeld können das psychische Wohlbefinden stärken und Stress abbauen.

Negative Auswirkungen:

  1. Abhängigkeit und Ausbeutung: Personen, die stark von ihrem sozialen Netzwerk abhängig sind, können anfällig für Ausbeutung, Manipulation und Missbrauch sein. Sie könnten gezwungen sein, unangenehme oder riskante Aufgaben zu übernehmen oder sich in ungesunde Beziehungen zu verstricken, um ihre sozialen Bindungen aufrechtzuerhalten.

  2. Exklusion und Diskriminierung: Ein Mangel an Sozialkapital oder die Zugehörigkeit zu einem marginalisierten oder diskriminierten sozialen Netzwerk kann zu sozialer Ausgrenzung und Diskriminierung führen. Personen könnten aufgrund ihres sozialen Status oder ihrer Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen von bestimmten Ressourcen und Chancen ausgeschlossen werden.

  3. Überlastung und Stress: Ein übermäßig großes soziales Netzwerk kann zu einer Überlastung führen, wenn Personen versuchen, die Bedürfnisse und Erwartungen vieler sozialer Kontakte zu erfüllen. Dies kann zu einem Gefühl der Überforderung, zu Stress und zu einem Mangel an persönlicher Autonomie führen.

Insgesamt zeigt sich, dass Sozialkapital sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben kann, abhängig von der Qualität der zwischenmenschlichen Beziehungen, der Struktur des sozialen Netzwerks und den individuellen Umständen und Bedürfnissen der Person. Es ist wichtig, ein ausgewogenes Maß an Sozialkapital zu entwickeln und zu pflegen, um von den Vorteilen zu profitieren, ohne den potenziellen Risiken ausgesetzt zu sein.

Geißler unterscheidet die Angestellten/Beamten in uzwei Dienstleistungsschichten. Worin unterscheiden sich diese beiden Schichten?

Un- und angelernte Dienstleister (ausführende Dienstleistungsschitcht)

• Ausführende Tätigkeiten statusmäßig untere Teil der

Dienstleistungsberufe

• Deutschland: 13% der Bevölkerung gehören der Schicht der einfachen Angestellten/Beamten an (2011)

• Berufe der einfachen Angestellten/Beamten: ausführende Tätigkeiten wie Kellner, Briefträger, Tankwart, Verkäufer, Lagerist, Pförtner, Schreibkraft

• Quantitativ kleine Gruppe, von Rationalisierung betroffen, Selbstzuordnung zur Mittelschicht, Arbeits- und Lebensbedingungen in großer Nähe zur Arbeiterschaft

• Geringes soziales Ansehen und Prestige

• 1950/1960 sind Privilegien der Angestellten im Vergleich zu

Arbeitern weggefallen (längerer Urlaub und Kündigungsschutz, Monatsgehalt im Gegensatz zum Stunden- oder Akkordlohn etc.)




Un- und angelernte Dienstleister (ausführende Dienstleistungsschitcht)

• Ausführende Tätigkeiten statusmäßig untere Teil der

Dienstleistungsberufe

• Deutschland: 13% der Bevölkerung gehören der Schicht der einfachen Angestellten/Beamten an (2011)

• Berufe der einfachen Angestellten/Beamten: ausführende Tätigkeiten wie Kellner, Briefträger, Tankwart, Verkäufer, Lagerist, Pförtner, Schreibkraft

• Quantitativ kleine Gruppe, von Rationalisierung betroffen, Selbstzuordnung zur Mittelschicht, Arbeits- und Lebensbedingungen in großer Nähe zur Arbeiterschaft

• Geringes soziales Ansehen und Prestige

• 1950/1960 sind Privilegien der Angestellten im Vergleich zu

Arbeitern weggefallen (längerer Urlaub und Kündigungsschutz, Monatsgehalt im Gegensatz zum Stunden- oder Akkordlohn etc.)

Erläutern Sie die Ihnen bekannten Armutskonzepte

  1. bsolute Armut: Dieses Konzept definiert Armut anhand eines festgelegten materiellen Existenzminimums, das notwendig ist, um grundlegende menschliche Bedürfnisse wie Nahrung, Unterkunft und Kleidung zu erfüllen. Absolute Armut wird oft als Einkommen unterhalb einer bestimmten Schwelle, wie z.B. einem Dollar pro Tag, gemessen. Diese Definition berücksichtigt nicht die relativen Unterschiede im Wohlstand zwischen verschiedenen Gesellschaften oder Bevölkerungsgruppen.

  2. Relative Armut: Im Gegensatz zur absoluten Armut bezieht sich relative Armut auf das Fehlen von Ressourcen im Vergleich zur allgemeinen Wohlstandsnorm einer Gesellschaft. Personen gelten als relativ arm, wenn ihr Einkommen oder ihre Lebensbedingungen deutlich unter dem Durchschnitt der Gesellschaft liegen. Diese Definition berücksichtigt die soziale und wirtschaftliche Ungleichheit innerhalb einer Gesellschaft.

  3. Multidimensionale Armut: Dieser Ansatz betrachtet Armut nicht nur als Mangel an Einkommen, sondern berücksichtigt auch andere Dimensionen wie Gesundheit, Bildung, Wohnen, Ernährung und soziale Teilhabe. Multidimensionale Armut erkennt an, dass Armut oft mit einem Bündel von Benachteiligungen verbunden ist und dass verschiedene Aspekte des Lebens miteinander verknüpft sind.

  4. Soziale Ausgrenzung: Dieser Ansatz konzentriert sich auf die sozialen Prozesse und Mechanismen, die dazu führen, dass bestimmte Gruppen oder Individuen von zentralen sozialen, politischen oder wirtschaftlichen Institutionen und Ressourcen ausgeschlossen werden. Soziale Ausgrenzung kann aufgrund von Diskriminierung, Marginalisierung oder struktureller Benachteiligung auftreten und ist oft eng mit Armut verbunden.

  5. Absoluter und relativer Deprivation: Diese Konzepte beziehen sich auf das subjektive Erleben von Armut oder Mangel. Absolute Deprivation bezieht sich auf das Fehlen grundlegender materieller Bedürfnisse, während relative Deprivation das Gefühl des Mangels im Vergleich zu anderen in der Gesellschaft beschreibt. Diese Konzepte betonen die Bedeutung der wahrgenommenen Ungerechtigkeit und Ungleichheit bei der Definition von Armut.


Welche sozialen Erklärungsansätze gesundheitlicher Ungleichheit kennen Sie?

  1. Sozialer Gradient der Gesundheit: Dieser Ansatz besagt, dass Gesundheit nicht nur von individuellen Verhaltensweisen und biologischen Faktoren abhängt, sondern auch stark von der sozialen Position einer Person innerhalb der Gesellschaft beeinflusst wird. Menschen mit niedrigerem sozioökonomischen Status haben tendenziell eine schlechtere Gesundheit und eine niedrigere Lebenserwartung als Menschen mit höherem sozioökonomischen Status.

  2. Lebenslaufansatz: Dieser Ansatz betrachtet den Einfluss lebenslanger sozialer und ökonomischer Bedingungen auf die Gesundheit im Laufe des Lebens. Frühe Erfahrungen, Bildung, Beruf, Einkommen, Arbeitsbedingungen und andere Faktoren im Lebensverlauf können die Gesundheit im späteren Leben beeinflussen.

  3. Strukturelle Determinantenansatz: Dieser Ansatz betont die Bedeutung struktureller Faktoren wie Einkommensungleichheit, Arbeitsbedingungen, Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildungssystem, Wohnverhältnisse, soziale Unterstützungssysteme und Umweltbedingungen bei der Entstehung von gesundheitlichen Ungleichheiten. Strukturelle Determinanten prägen die Lebensbedingungen und Lebenschancen von Menschen und können direkte Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

  4. Sozialpsychologischer Ansatz: Dieser Ansatz untersucht die Rolle sozialer Beziehungen, sozialer Unterstützung, sozialer Integration und sozialer Identität bei der Entstehung von Gesundheitsunterschieden. Soziale Netzwerke, soziale Normen, soziale Unterstützungssysteme und der soziale Zusammenhalt können sowohl positiv als auch negativ auf die Gesundheit wirken.

  5. Kritischer Medizinsoziologieansatz: Dieser Ansatz betrachtet gesundheitliche Ungleichheiten im Kontext von Machtverhältnissen, sozialen Strukturen und politischen Prozessen. Er untersucht die soziale Konstruktion von Krankheit und Gesundheit, die Rolle von Interessenkonflikten und die Verteilung von Ressourcen im Gesundheitssystem.


Welche Typen sozialer Sicherungssysteme kann man unterscheidne? Gehen SI edabeininsbesondere auf die von Esping-Andersen vorgeschlagene Typologie und ihre zentralen Unterscheidungsmerkmale ein.

  1. Liberaler Wohlfahrtsstaat: Der liberale Wohlfahrtsstaat, wie er in Ländern wie den USA und Großbritannien zu finden ist, zeichnet sich durch eine begrenzte staatliche Intervention und eine starke Betonung des Marktes und der individuellen Verantwortung aus. Die sozialen Sicherungssysteme sind oft minimalistisch und basieren auf einer bedürfnisorientierten Unterstützung. Arbeitslosenunterstützung und Sozialhilfeleistungen sind oft niedrig und bedürfen einer Bedürftigkeitsprüfung.

  2. Konservativer Wohlfahrtsstaat: Der konservative Wohlfahrtsstaat, der typisch für Länder wie Deutschland und Frankreich ist, betont die Rolle der Familie, der Gemeinschaft und der traditionellen Institutionen bei der Bereitstellung sozialer Sicherheit. Er basiert auf dem Prinzip der Versicherung, bei dem Arbeitnehmer und Arbeitgeber Beiträge zahlen, um Ansprüche auf Leistungen wie Renten und Gesundheitsversorgung zu erwerben. Der staatliche Wohlfahrtsstaat greift begrenzt ein und konzentriert sich auf die Ergänzung privater und familiärer Sicherungsmechanismen.

  3. Sozialdemokratischer Wohlfahrtsstaat: Der sozialdemokratische Wohlfahrtsstaat, wie er in skandinavischen Ländern wie Schweden und Dänemark zu finden ist, legt großen Wert auf soziale Gerechtigkeit, Gleichheit und universelle Leistungen. Er bietet großzügige Sozialleistungen, eine umfassende Gesundheitsversorgung und Bildung, sowie eine starke staatliche Intervention zur Sicherung des sozialen Wohlergehens aller Bürger. Das Prinzip der Bürgerversicherung steht im Mittelpunkt, wodurch alle Bürger unabhängig von ihrem Einkommen und Status Zugang zu den gleichen Leistungen haben.

Die zentralen Unterscheidungsmerkmale zwischen diesen Typen von Wohlfahrtsstaaten sind die Höhe der staatlichen Intervention, die Art der sozialen Sicherungsleistungen, die Betonung von Markt- versus Staatseinfluss, die Rolle von Familie und Gemeinschaft, sowie die Ausrichtung auf individuelle versus universelle Leistungen. Jeder Typ hat seine eigenen Vor- und Nachteile in Bezug auf Effizienz, Gerechtigkeit und soziale Kohäsion.

Was versteht man unter dem Begriff des “epidemiologischen Übergangs” und wodurch wird dieser getrieben?

Der Begriff des "epidemiologischen Übergangs" bezieht sich auf einen historischen Prozess, bei dem sich das Muster von Krankheiten und Gesundheitsproblemen in einer Bevölkerung im Laufe der Zeit verändert. Dieser Übergang ist gekennzeichnet durch einen Wandel von einer vorherrschenden Last von Infektionskrankheiten hin zu nichtübertragbaren Krankheiten als Hauptursache von Morbidität und Mortalität.

Der epidemiologische Übergang wird von verschiedenen Faktoren angetrieben, darunter:

  1. Veränderungen in der demografischen Struktur: Mit dem epidemiologischen Übergang gehen oft Veränderungen in der demografischen Struktur einer Bevölkerung einher, wie etwa ein Rückgang der Geburtenrate und eine Zunahme der Lebenserwartung. Dies führt zu einer älteren Bevölkerung, die anfälliger für nichtübertragbare Krankheiten wie Herzkrankheiten, Krebs und Diabetes ist.

  2. Verbesserungen im Hygiene- und Sanitätsbereich: Fortschritte in der Hygiene, sanitären Einrichtungen, sauberem Wasser und öffentlicher Gesundheit haben dazu beigetragen, die Verbreitung von Infektionskrankheiten einzudämmen und die Sterblichkeitsrate zu senken. Dies führt dazu, dass nichtübertragbare Krankheiten einen größeren Anteil an der Krankheitslast ausmachen.

  3. Ernährungsgewohnheiten und Lebensstil: Veränderungen in der Ernährung, Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und Stress haben zu einem Anstieg chronischer Krankheiten beigetragen. Diese Risikofaktoren sind oft mit nichtübertragbaren Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Fettleibigkeit verbunden.

  4. Verbesserungen im Gesundheitssystem: Fortschritte im Gesundheitssystem, wie verbesserte Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten, Impfstoffe, medizinische Technologie und Zugang zu Gesundheitsdiensten, haben dazu beigetragen, die Überlebenschancen bei Infektionskrankheiten zu verbessern und die Prävalenz nichtübertragbarer Krankheiten zu erhöhen.

  5. Umweltveränderungen: Veränderungen in der Umwelt, wie etwa Urbanisierung, Umweltverschmutzung und Klimawandel, können die Verbreitung von Krankheitserregern begünstigen oder das Auftreten bestimmter Krankheiten beeinflussen.

Der epidemiologische Übergang ist ein komplexer und dynamischer Prozess, der durch Wechselwirkungen zwischen sozialen, wirtschaftlichen, ökologischen und gesundheitsbezogenen Faktoren geprägt ist. Er hat erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Bevölkerungen weltweit und ist von großer Bedeutung für die Gesundheitspolitik, Prävention und Versorgung.

Skizzieren Sie die wichtigsten merkmale der Binnenmigration zwische Ost- und West DE nach der Wiedervereinigung

Die Binnenmigration zwischen Ost- und Westdeutschland nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 war ein bedeutendes Phänomen, das durch verschiedene Merkmale gekennzeichnet war:

  1. Großer Migrationsstrom: Nach der Wiedervereinigung zog eine große Anzahl von Menschen aus den neuen Bundesländern in die alten Bundesländer im Westen Deutschlands. Diese Migration war eine Reaktion auf wirtschaftliche Unsicherheit, hohe Arbeitslosigkeit und strukturelle Probleme in den neuen Bundesländern.

  2. Arbeitsmarktmigration: Eine der Hauptursachen für die Binnenmigration war die Suche nach besseren Arbeits- und Karrieremöglichkeiten im Westen. Viele Menschen aus den neuen Bundesländern sahen im Westen bessere Beschäftigungsmöglichkeiten, höhere Löhne und eine stabilere Wirtschaft.

  3. Strukturelle Unterschiede: Die Binnenmigration spiegelte die bestehenden strukturellen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland wider. Während der Westen eine etablierte Industrie und eine entwickelte Wirtschaft hatte, waren die neuen Bundesländer von wirtschaftlicher Transformation, Strukturwandel und hoher Arbeitslosigkeit geprägt.

  4. Demografische Auswirkungen: Die Binnenmigration hatte erhebliche demografische Auswirkungen auf die betroffenen Regionen. In den neuen Bundesländern führte die Abwanderung vieler junger und gut ausgebildeter Menschen zu einer Überalterung der Bevölkerung und einem Brain Drain, während im Westen eine Verjüngung und Verstärkung der Arbeitskräfte erfolgte.

  5. Soziale Integration und Identität: Die Migration zwischen Ost- und Westdeutschland brachte auch Herausforderungen und Chancen für die soziale Integration und Identität der Migranten mit sich. Viele Ostdeutsche mussten sich an neue soziale und kulturelle Umgebungen im Westen anpassen und mit Vorurteilen oder Diskriminierung konfrontiert werden.


Erläutern Sie den Begriff “Integration ethnischer Minderheiten in Abgrenzung zum Begriff “Assimiliation

"Integration ethnischer Minderheiten" und "Assimilation" sind zwei verschiedene Konzepte, die den Prozess der Eingliederung von Minderheitengruppen in die Mehrheitsgesellschaft beschreiben, jedoch auf unterschiedliche Weise erfolgen.

  1. Integration ethnischer Minderheiten:

    • Integration bezieht sich auf den Prozess, bei dem ethnische Minderheiten in die Mehrheitsgesellschaft eingegliedert werden, während sie gleichzeitig ihre kulturelle Identität bewahren können.

    • Es geht darum, Barrieren abzubauen und gleiche Chancen und Rechte für alle Mitglieder der Gesellschaft zu gewährleisten, unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit.

    • Integration impliziert eine gegenseitige Anpassung sowohl von Minderheiten als auch von Mehrheitsgesellschaft. Es beinhaltet den Erwerb der Sprache, Kenntnisse über die Kultur und die Rechtsordnung des Aufnahmelandes sowie die aktive Teilnahme an gesellschaftlichen Aktivitäten.

  2. Assimilation:

    • Assimilation bezieht sich auf den Prozess, bei dem sich Mitglieder ethnischer Minderheiten vollständig in die Mehrheitsgesellschaft integrieren und dabei ihre kulturelle Identität aufgeben oder stark modifizieren.

    • Im Gegensatz zur Integration strebt die Assimilation eine einheitliche kulturelle Identität für alle Mitglieder der Gesellschaft an, unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft.

    • Assimilation kann sowohl von der Minderheitengruppe als auch von der Mehrheitsgesellschaft gefordert oder erwartet werden, wobei der Druck zur Anpassung oft von strukturellen und institutionellen Mechanismen ausgeht.


Welche individuellen und gesellschaftlichen Faktoren beeinflussen das ehrenamtliche Engagement Älterer in Europa?

  1. Persönliche Motivation und Interessen: Ältere Menschen können sich ehrenamtlich engagieren, um einen positiven Beitrag zu leisten, sich nützlich zu fühlen, soziale Kontakte zu pflegen, ihre Fähigkeiten und Erfahrungen einzubringen oder sich persönlich weiterzuentwickeln.

  2. Gesundheit und Mobilität: Die körperliche Gesundheit und Mobilität spielen eine Rolle bei der Entscheidung älterer Menschen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Wenn sie gesund und mobil sind, können sie aktiver am Gemeinschaftsleben teilnehmen.

  3. Soziale Unterstützung und Netzwerke: Das Vorhandensein von sozialen Netzwerken und unterstützenden Gemeinschaften kann ältere Menschen dazu ermutigen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Familie, Freunde und Nachbarn können eine wichtige Rolle bei der Motivation und Unterstützung älterer Ehrenamtlicher spielen.

  4. Verfügbarkeit von Freizeit: Ältere Menschen, die im Ruhestand sind oder weniger Zeit für berufliche Verpflichtungen aufwenden müssen, haben möglicherweise mehr Zeit und Flexibilität, um sich ehrenamtlich zu engagieren.

  5. Anerkennung und Wertschätzung: Die Anerkennung und Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit älterer Menschen durch die Gesellschaft, lokale Gemeinschaften, Organisationen und Regierungsstellen kann deren Engagement stärken und motivieren.

  6. Ehrenamtliche Infrastruktur und Angebote: Das Vorhandensein von ehrenamtlichen Organisationen, Projekten und Angeboten in der Gemeinde kann älteren Menschen Möglichkeiten bieten, sich ehrenamtlich zu engagieren, die ihren Interessen und Fähigkeiten entsprechen.

  7. Politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen: Politische Entscheidungen, Gesetze und Programme können die Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement älterer Menschen beeinflussen, indem sie Anreize schaffen, Hindernisse beseitigen und Ressourcen bereitstellen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das ehrenamtliche Engagement älterer Menschen von einer Vielzahl individueller, sozialer, gesundheitlicher, ökonomischer und politischer Faktoren abhängt. Eine ganzheitliche Betrachtung dieser Faktoren kann dazu beitragen, das ehrenamtliche Engagement älterer Menschen zu fördern und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu stärken.

Was sind “push” und “pull” Faktoren von Migration und wie hängen sie miteinander zusammen?

"Push" und "Pull" Faktoren sind Konzepte, die verwendet werden, um die Ursachen und Anreize für Migration zu erklären. Diese Faktoren wirken zusammen und beeinflussen die Entscheidung von Menschen, ihren Wohnort zu verlassen und sich an einem anderen Ort niederzulassen.

  1. Push-Faktoren:

    • Push-Faktoren sind Bedingungen oder Ereignisse in der Heimatregion eines Individuums, die es unattraktiv oder schwierig machen, dort zu bleiben und die Person dazu drängen, zu migrieren.

    • Beispiele für Push-Faktoren sind Armut, mangelnde wirtschaftliche Möglichkeiten, Arbeitslosigkeit, politische Instabilität, bewaffnete Konflikte, Verfolgung, Diskriminierung, Naturkatastrophen, Umweltzerstörung und mangelnde Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung.

    • Diese Faktoren können dazu führen, dass Menschen sich unsicher, unzufrieden oder gefährdet fühlen und nach besseren Lebensbedingungen und Perspektiven anderswo suchen.

  2. Pull-Faktoren:

    • Pull-Faktoren sind Bedingungen oder Merkmale in einem Zielland oder einer Ziellregion, die Menschen anziehen und dazu motivieren, dorthin zu migrieren.

    • Beispiele für Pull-Faktoren sind bessere wirtschaftliche Möglichkeiten, Arbeitsplätze, höhere Löhne, politische Stabilität, bessere Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen, familiäre Bindungen, soziale Netzwerke, Sicherheit und Freiheit.

    • Diese Faktoren können Menschen dazu ermutigen, ein besseres Leben für sich selbst und ihre Familien in einem anderen Land zu suchen, wo sie hoffen, ihre Lebensqualität zu verbessern und ihre Ziele zu erreichen.


Gibt es Unterschiede im Grad der Integraion u´türkischer und nicht-tprkischstämmiger Migrantinnen in DE? Begrüdnen SIe Ihre Auffassung anhand von Indikatiren aus dem Bereich “Familie”

  1. Heiratsmuster: Unterschiedliche Heiratsmuster können auf unterschiedliche Grade der Integration hinweisen. Türkische Migrantinnen neigen oft dazu, innerhalb ihrer eigenen ethnischen Gruppe zu heiraten, während nicht-türkische Migrantinnen häufiger Ehen mit Personen außerhalb ihrer ethnischen Gruppe eingehen. Die Heirat innerhalb der eigenen ethnischen Gruppe kann die Integration in die deutsche Gesellschaft beeinträchtigen, da sie möglicherweise weniger Gelegenheit bietet, die deutsche Sprache und Kultur kennenzulernen.

  2. Familienstruktur: Die Familienstruktur kann ebenfalls auf Integrationsunterschiede hinweisen. Türkische Familien neigen traditionell zu einem stärkeren Zusammenhalt und einer größeren Rolle der erweiterten Familie im Vergleich zu nicht-türkischen Familien. Dies kann die Integration in die deutsche Gesellschaft beeinträchtigen, da eine enge Bindung an die eigene ethnische Gemeinschaft die Interaktion mit der deutschen Gesellschaft einschränken kann.

  3. Familienplanung und Geburtenrate: Unterschiede in der Familienplanung und der Geburtenrate können ebenfalls auf Integrationsunterschiede hinweisen. Türkische Migrantinnen haben im Allgemeinen eine höhere Geburtenrate und eine jüngere Altersstruktur als nicht-türkische Migrantinnen. Dies kann Auswirkungen auf die Integration haben, da größere Familien möglicherweise mehr Schwierigkeiten haben, sich wirtschaftlich zu etablieren und in die deutsche Gesellschaft einzubinden.

  4. Erziehungspraktiken: Unterschiede in den Erziehungspraktiken können auch auf Integrationsunterschiede hinweisen. Türkische Familien haben oft traditionellere Erziehungspraktiken, die von deutschen Normen abweichen können. Dies kann zu Spannungen zwischen Eltern und Kindern führen und die Integration der Kinder in die deutsche Gesellschaft erschweren.

Insgesamt können diese Indikatoren auf Unterschiede im Grad der Integration zwischen türkischen und nicht-türkischen Migrantinnen in Deutschland hinweisen. Es ist wichtig zu beachten, dass Integration ein komplexer und multidimensionaler Prozess ist, der von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Diese Indikatoren bieten jedoch Einblicke in bestimmte Aspekte der Integration im Bereich der Familie.

Wie lassen sich im internationalen Vergelich sehr unterschiedliche Erwerbsquoten erklären?

m internationalen Vergleich können sich sehr unterschiedliche Erwerbsquoten durch eine Vielzahl von Faktoren erklären lassen. Hier sind einige mögliche Erklärungen:

  1. Wirtschaftliche Entwicklung: Länder in unterschiedlichen Entwicklungsstadien haben unterschiedliche Erwerbsquoten. In entwickelten Ländern mit einem fortgeschrittenen industriellen und Dienstleistungssektor kann die Erwerbsquote tendenziell höher sein als in Entwicklungsländern mit einem größeren Anteil an informeller Wirtschaft und Landwirtschaft.

  2. Arbeitsmarktbedingungen: Die Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen, die Qualität der Arbeitsplätze (z. B. Löhne, Arbeitsbedingungen, Sicherheit), die Flexibilität des Arbeitsmarktes und die Arbeitslosenquote beeinflussen die Erwerbsquote. Länder mit starken Arbeitsmärkten und geringer Arbeitslosigkeit haben tendenziell höhere Erwerbsquoten.

  3. Demografie: Die demografische Struktur eines Landes, einschließlich der Altersstruktur, der Geschlechterverteilung und der Familienstrukturen, kann die Erwerbsquote beeinflussen. Länder mit einer jüngeren Bevölkerung und einer höheren Erwerbsbeteiligung von Frauen haben oft höhere Erwerbsquoten.

  4. Sozialpolitik: Die Ausgestaltung von Sozialleistungen, wie z. B. Arbeitslosengeld, Renten, Elternzeit und Kinderbetreuung, kann die Anreize zur Arbeitsaufnahme beeinflussen und somit die Erwerbsquote beeinflussen. Länder mit großzügigeren Sozialleistungen können tendenziell niedrigere Erwerbsquoten haben, insbesondere wenn diese Leistungen den Bedarf an Erwerbsarbeit reduzieren.

  5. Kulturelle Faktoren: Kulturelle Normen und Werte bezüglich der Rolle von Frauen im Arbeitsmarkt, der Bedeutung von Bildung und Ausbildung, der Arbeitsmoral und des Arbeitsethos können die Erwerbsquote beeinflussen. Länder mit einer Kultur, die die Erwerbsarbeit fördert und unterstützt, haben oft höhere Erwerbsquoten.

  6. Bildungssystem: Die Qualität des Bildungssystems und der Zugang zur Bildung beeinflussen die Fähigkeiten und Qualifikationen der Arbeitskräfte und somit die Erwerbsquote. Länder mit einem gut entwickelten Bildungssystem haben tendenziell höhere Erwerbsquoten.

Diese Faktoren interagieren auf komplexe Weise miteinander und können die Erwerbsquoten in verschiedenen Ländern erklären. Es ist wichtig anzumerken, dass die Erwerbsquote nur ein Maß für die Beteiligung am Arbeitsmarkt ist und nicht unbedingt die Qualität der Arbeitsplätze oder die Wohlfahrt der Arbeitnehmer widerspiegelt.

Inwieweit gibt es Hinweise darauf, dass ältere Arbeitnehmerinnen auf dem Arbeitsmarkt diskriminiertt werden?

  • Feste Altergrenzen widersprechen dem Grundsatz der Gleichbehandlung aller Altersgruppen und Widerspruch des Grundsatztes der Wahlfreiheit (Individualisiserung) = Einschränkung von Freiheitsspielräumen



Einstellung und Beförderung: Studien haben gezeigt, dass ältere Arbeitnehmerinnen oft Schwierigkeiten haben, neue Arbeitsplätze zu finden oder befördert zu werden. Arbeitgeber könnten Vorurteile haben, dass ältere Arbeitnehmerinnen weniger produktiv oder flexibel sind, was zu Vorbehalten bei der Einstellung oder Beförderung führen kann.

Entlohnung: Ältere Arbeitnehmerinnen könnten im Vergleich zu ihren jüngeren Kolleginnen weniger verdienen, selbst wenn sie ähnliche Qualifikationen und Erfahrungen haben. Dies könnte auf Stereotype über die Wertigkeit älterer Arbeitnehmerinnen zurückzuführen sein.

Kündigung und Altersdiskriminierung: Ältere Arbeitnehmerinnen könnten einem höheren Risiko ausgesetzt sein, arbeitslos zu werden oder im Zuge von Umstrukturierungen oder Downsizing-Maßnahmen entlassen zu werden. Dies könnte auf Vorurteile gegenüber älteren Arbeitnehmern und dem Wunsch der Arbeitgeber zurückzuführen sein, jüngere und potenziell kostengünstigere Arbeitskräfte einzustellen.

Zugang zu Weiterbildung und Entwicklungsmöglichkeiten: Ältere Arbeitnehmerinnen könnten weniger Zugang zu Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten haben als jüngere Kolleginnen. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Arbeitgeber Annahmen darüber treffen, dass ältere Arbeitnehmerinnen weniger bereit oder in der Lage sind, neue Fähigkeiten zu erlernen oder sich weiterzuentwickeln.

Arbeitsplatzkultur und Integration: Ältere Arbeitnehmerinnen könnten sich in einer Arbeitsplatzkultur, die von Jugendlichkeit und Dynamik geprägt ist, weniger integriert oder akzeptiert fühlen. Dies könnte zu einem Gefühl der Ausgrenzung oder Marginalisierung führen, was sich negativ auf ihre Arbeitszufriedenheit und Leistung auswirken könnte.

Gesundheits- und Rentenpolitik: Einige Gesundheits- und Rentenpolitiken könnten ältere Arbeitnehmerinnen benachteiligen, indem sie Anreize schaffen, sie frühzeitig aus dem Arbeitsmarkt auszuscheiden. Dies könnte dazu führen, dass ältere Arbeitnehmerinnen aus dem Arbeitsmarkt gedrängt werden, bevor sie eigentlich bereit sind, in den Ruhestand zu gehen.


Welche Risiken trten besondern in industriellen Gesellschaften auf und welche Systeme sozialer Sicherung sind diesbezüglich in DE entstanden?

  1. Arbeitslosigkeit: Die Industrialisierung kann zu strukturellen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt führen, die zu Arbeitsplatzverlusten und langfristiger Arbeitslosigkeit führen können.

  2. Krankheit und Gesundheitsrisiken: Die Industrialisierung bringt Umweltverschmutzung, Stress am Arbeitsplatz und einen ungesunden Lebensstil mit sich, was zu einer Zunahme von Krankheiten und Gesundheitsproblemen führen kann.

  3. Soziale Ausgrenzung und Armut: Die sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen im Zuge der Industrialisierung können zu sozialer Ausgrenzung und Armut führen, insbesondere für bestimmte Bevölkerungsgruppen wie Arbeitslose, Alleinerziehende und Geringverdiener.

  4. Altersvorsorge und Renten: Die Industrialisierung kann zu einem Anstieg der Lebenserwartung führen, was die Notwendigkeit einer angemessenen Altersvorsorge und Rentenversorgung verstärkt.

Um diesen Risiken zu begegnen und die soziale Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten, haben sich in Deutschland verschiedene Systeme sozialer Sicherung entwickelt. Dazu gehören:

  1. Sozialversicherung: Deutschland hat ein umfassendes System der Sozialversicherung, das verschiedene Bereiche abdeckt, darunter Krankenversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Unfallversicherung und Pflegeversicherung.

  2. Soziale Hilfe: Neben der Sozialversicherung gibt es staatliche Sozialhilfeleistungen für Personen, die nicht oder nicht ausreichend von den Sozialversicherungen abgesichert sind.

  3. Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik: Die Regierung verfolgt Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitiken, um Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, die Beschäftigung zu fördern und die berufliche Weiterbildung zu unterstützen.

  4. Gesundheitswesen: Deutschland verfügt über ein umfassendes Gesundheitssystem, das die medizinische Versorgung der Bevölkerung sicherstellt und finanzielle Risiken im Zusammenhang mit Krankheit und Gesundheitsproblemen abfedert.


Hat sich im Zuge der Bildungsexpansion in West DE die VErteilung der Abschlüsse bei den Schulabsolventen (allgemeiens Bid´ldungssystem) verändert? Begründen SIe Ihre Auffassung.

Ja, im Zuge der Bildungsexpansion in Westdeutschland hat sich die Verteilung der Abschlüsse bei den Schulabsolventen verändert. Die Bildungsexpansion führte dazu, dass ein größerer Anteil der Bevölkerung Zugang zu höherer Bildung erhielt und mehr Abschlüsse erlangte. Hier sind einige Gründe, die diese Veränderung erklären:

  1. Zunahme der Abschlussquoten: Mit der Bildungsexpansion stieg die Anzahl der Menschen, die das Abitur oder einen vergleichbaren Abschluss erreichten. Dies führte zu einer Verschiebung in der Verteilung der Abschlüsse, da ein größerer Anteil der Schüler höhere Bildungsabschlüsse erlangte.

  2. Erhöhte Chancengleichheit: Die Bildungsexpansion trug zur Verbesserung der Chancengleichheit bei, da mehr Menschen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft Zugang zu höherer Bildung erhielten. Dies könnte zu einer breiteren Verteilung der Abschlüsse beigetragen haben.

  3. Veränderungen im Bildungssystem: Im Zuge der Bildungsexpansion wurden möglicherweise auch Veränderungen im Bildungssystem vorgenommen, wie zum Beispiel die Einführung neuer Schulformen oder die Anpassung der Lehrpläne. Diese Veränderungen könnten sich auf die Verteilung der Abschlüsse ausgewirkt haben.

  4. Arbeitsmarktbedarf und Qualifikationen: Die steigende Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften könnte dazu geführt haben, dass mehr Schüler höhere Bildungsabschlüsse anstrebten, um den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden. Dies könnte die Verteilung der Abschlüsse beeinflusst haben.


Wie lautet die demographische Grundgleichung? Erläutern Sie auch die einzelnen Größen, die in dieser Gleichung vorkommen.

Die demographische Grundgleichung lautet:

Δ�=�−�+�−�ΔP=BS+IA

Hierbei bedeuten:

  • Δ�ΔP: Die Veränderung der Bevölkerungszahl in einem bestimmten Zeitraum.

  • B: Die Anzahl der Geburten (births).

  • S: Die Anzahl der Sterbefälle (deaths).

  • I: Die Anzahl der Zuwanderer (immigrants).

  • A: Die Anzahl der Auswanderer (emigrants).

Diese Gleichung wird verwendet, um die Veränderung der Bevölkerungszahl in einem bestimmten Gebiet oder Land über einen bestimmten Zeitraum zu berechnen. Sie berücksichtigt die vier Hauptkomponenten, die diese Veränderung beeinflussen: Geburten, Sterbefälle, Zuwanderung und Auswanderung.

  • Geburten (B): Die Anzahl der Geburten in einem bestimmten Zeitraum. Ein positives B trägt zur Bevölkerungszunahme bei.

  • Sterbefälle (S): Die Anzahl der Sterbefälle in einem bestimmten Zeitraum. Ein positives S trägt zur Bevölkerungsminderung bei.

  • Zuwanderung (I): Die Anzahl der Personen, die in das betrachtete Gebiet oder Land einwandern. Ein positives I trägt zur Bevölkerungszunahme bei.

  • Auswanderung (A): Die Anzahl der Personen, die das betrachtete Gebiet oder Land verlassen. Ein positives A trägt zur Bevölkerungsminderung bei.

Die demographische Grundgleichung berücksichtigt also alle wichtigen Faktoren, die die Veränderung der Bevölkerungszahl beeinflussen können: Geburtenüberschuss (B - S) und Wanderungssaldo (I - A). Sie ist ein grundlegendes Werkzeug in der Demografie und wird verwendet, um Trends in der Bevölkerungsentwicklung zu analysieren und Prognosen für die Zukunft zu erstellen.

Wie könnte man feststelen, ob eine Gesellschaft eine Idustrie- oder eine postindustrielle Gesellschaft ist?

  1. Struktur des Arbeitsmarktes: In einer industriellen Gesellschaft ist der Arbeitsmarkt stark von industriellen Tätigkeiten geprägt, wie zum Beispiel Produktion, Fertigung und Bergbau. In einer postindustriellen Gesellschaft hingegen sind Dienstleistungssektoren wie Informationstechnologie, Bildung, Gesundheitswesen und Forschung dominanter.

  2. Wirtschaftsstruktur: Industrielle Gesellschaften zeichnen sich durch eine starke Industrialisierung und Produktion von Gütern aus, während postindustrielle Gesellschaften eine größere Vielfalt an Wirtschaftssektoren aufweisen, wobei Dienstleistungen einen größeren Anteil ausmachen.

  3. Technologischer Fortschritt: In einer postindustriellen Gesellschaft spielen Technologie und Informationstechnologie eine zentrale Rolle, während in industriellen Gesellschaften der Schwerpunkt oft auf der Entwicklung und Nutzung physischer Technologien liegt.

  4. Bildung und Wissen: Postindustrielle Gesellschaften legen oft einen stärkeren Fokus auf Bildung, Wissen und Forschung, während industrielle Gesellschaften möglicherweise mehr Wert auf praktische Fähigkeiten und handwerkliche Ausbildung legen.

  5. Soziale Struktur und Werte: In postindustriellen Gesellschaften können sich die soziale Struktur und die Werte verändern, wobei zum Beispiel Individualismus, Kreativität und Flexibilität stärker betont werden können, während in industriellen Gesellschaften möglicherweise eher traditionelle Werte wie Arbeitsethik und Stabilität vorherrschen.

Durch die Analyse dieser und weiterer Kriterien kann eine Einschätzung darüber getroffen werden, ob eine Gesellschaft eher industrialisiert oder postindustrialisiert ist. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Übergänge zwischen diesen Phasen fließend sein können und dass Gesellschaften oft Merkmale beider Phasen aufweisen.

Nennen Sie drei GRünde für den Anstieg der Ehescheidungsraten in der deutschen Nachkriegszeit.

  1. Gesellschaftliche Veränderungen und Wertewandel: Nach dem Zweiten Weltkrieg und insbesondere ab den 1960er Jahren kam es zu tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen und einem Wandel der traditionellen Werte. Dies führte zu einem Anstieg der individuellen Freiheit und Selbstbestimmung, was sich auch auf die Ehe auswirkte. Die Vorstellung von Ehe als lebenslanger Bindung verlor zunehmend an Bedeutung, und die Idee persönlicher Glückseligkeit und Erfüllung gewann an Gewicht. Dies führte dazu, dass Menschen eher bereit waren, unglückliche Ehen zu beenden, als früher.

  2. Frauenbewegung und Emanzipation: Die Frauenbewegung der 1960er und 1970er Jahre trug entscheidend dazu bei, das Bewusstsein für die Rechte und Bedürfnisse von Frauen zu stärken. Frauen wurden zunehmend ermutigt, sich beruflich zu verwirklichen und unabhängig zu sein. Die Emanzipation der Frauen führte zu einer größeren Selbstständigkeit und einem gesteigerten Selbstbewusstsein, was auch Auswirkungen auf die Ehe hatte. Frauen waren nicht mehr ausschließlich von ihren Ehemännern abhängig und hatten die Möglichkeit, unglückliche Ehen zu verlassen.

  3. Wirtschaftlicher Wandel und Arbeitsmarkt: Mit der fortschreitenden Industrialisierung und dem wirtschaftlichen Aufschwung in der Nachkriegszeit änderte sich auch die Arbeitswelt. Traditionelle Rollenbilder und Familienstrukturen wurden herausgefordert, da Frauen zunehmend in den Arbeitsmarkt eintraten und finanziell unabhängiger wurden. Dies führte zu veränderten Dynamiken in den Ehen und erhöhte die Wahrscheinlichkeit von Konflikten und Scheidungen, insbesondere wenn beide Ehepartner berufstätig waren.


In der Lebenslaufforschung kann man drei Interdependenten unterscheiden. Welche sind das?

  1. Interdependenz zwischen Institutionen und Lebenslauf: Diese Interdependenz beschreibt die Wechselwirkung zwischen den Lebensläufen von Individuen und den gesellschaftlichen Institutionen, in die sie eingebettet sind. Institutionen wie Familie, Bildungssystem, Arbeitsmarkt und soziale Sicherungssysteme prägen die Lebensverläufe der Menschen und werden gleichzeitig von den individuellen Lebensverläufen beeinflusst.

  2. Interdependenz zwischen Lebenslagen und Lebensverläufen: Diese Interdependenz betrifft die Wechselwirkung zwischen den äußeren Lebenslagen (wie soziale Herkunft, Bildung, Einkommen, Gesundheit) und den individuellen Lebensverläufen. Die äußeren Lebenslagen beeinflussen die Möglichkeiten und Grenzen individueller Entscheidungen und Handlungen im Lebensverlauf, während individuelle Lebensentscheidungen und -verläufe wiederum die äußeren Lebenslagen verändern können.

  3. Interdependenz zwischen Kohorten und Lebensverläufen: Diese Interdependenz bezieht sich auf die Wechselwirkung zwischen den Lebensverläufen von Individuen und den Kohorten, denen sie angehören. Eine Kohorte besteht aus Personen, die im selben Zeitraum geboren oder eine bestimmte Lebensphase erlebt haben. Die spezifischen historischen und gesellschaftlichen Bedingungen, denen eine Kohorte ausgesetzt ist, prägen ihre Lebensverläufe, während die individuellen Entscheidungen und Erfahrungen der Mitglieder einer Kohorte die Entwicklung dieser Kohorte beeinflussen.

Diese drei Interdependenzen verdeutlichen die komplexe Dynamik zwischen individuellen Lebensverläufen und gesellschaftlichen Strukturen sowie die Bedeutung des Zusammenwirkens verschiedener Faktoren für die Gestaltung von Lebensverläufen und die Entwicklung von Gesellschaften.

Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen in DE ist niedriger als derjenige von Männern (gender pay gap). Nennen Sie drei Gründe für den gender pay gap.

  1. Berufswahl und Branchenverteilung: Frauen sind oft in Berufen und Branchen tätig, die historisch gesehen niedrigere Löhne aufweisen, wie beispielsweise im Bereich der Pflege, der Erziehung oder im Dienstleistungssektor. Männer hingegen sind häufiger in besser bezahlten Berufen und Branchen vertreten, wie zum Beispiel im Ingenieurwesen, der IT oder im Finanzwesen. Die geschlechtsspezifische Berufswahl und Branchenverteilung trägt daher maßgeblich zum Gender Pay Gap bei.

  2. Arbeitszeit und Teilzeitbeschäftigung: Frauen sind im Durchschnitt häufiger in Teilzeitbeschäftigung tätig als Männer. Teilzeitbeschäftigte erhalten oft niedrigere Stundenlöhne und haben weniger Möglichkeiten für beruflichen Aufstieg und Weiterentwicklung. Darüber hinaus kann sich Teilzeitbeschäftigung negativ auf die Rentenansprüche auswirken, was langfristig zu einer weiteren Vergrößerung des Gender Pay Gaps führen kann.

  3. Diskriminierung und strukturelle Ungleichheiten: Trotz gesetzlicher Gleichstellung und Antidiskriminierungsmaßnahmen besteht nach wie vor eine strukturelle Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt. Dies kann sich in Form von direkter Diskriminierung, beispielsweise bei der Einstellung oder Beförderung, oder indirekter Diskriminierung, wie zum Beispiel durch ungleiche Vergütung für gleichwertige Arbeit, äußern. Auch kulturelle Normen und Stereotype bezüglich der Geschlechterrollen können zur Aufrechterhaltung des Gender Pay Gaps beitragen


Was versteht man unter der “Institutionalisierung des Lebenslaufs”?

Die "Institutionalisierung des Lebenslaufs" bezieht sich auf die Einbettung von Lebensverläufen in gesellschaftliche Institutionen und Strukturen, die den Verlauf von individuellen Lebensläufen beeinflussen und formen. Diese Institutionalisierung betrifft verschiedene Bereiche des Lebens, wie Bildung, Arbeit, Familie, Gesundheit und soziale Sicherung.

Konkret bedeutet dies, dass die Lebensverläufe von Menschen durch institutionelle Rahmenbedingungen geprägt werden, die Normen, Regeln, Erwartungen und Möglichkeiten vorgeben. Beispielsweise werden bestimmte Bildungswege und -abschlüsse durch das Bildungssystem institutionalisiert, während Arbeitsverläufe und Karrieremöglichkeiten durch den Arbeitsmarkt und Arbeitsorganisationen institutionalisiert werden.

Die Institutionalisierung des Lebenslaufs hat Auswirkungen auf individuelle Entscheidungen und Handlungen im Lebensverlauf. Sie legt fest, welche Bildungs- und Berufswege als erstrebenswert gelten, welche sozialen Normen und Rollenerwartungen im Bereich der Familie existieren und welche Formen der sozialen Sicherung und Unterstützung verfügbar sind.

Diese institutionellen Rahmenbedingungen prägen die Struktur und Dynamik von Lebensläufen und tragen dazu bei, dass bestimmte Lebensverläufe und -muster in einer Gesellschaft häufiger auftreten als andere. Gleichzeitig können sich diese Institutionen im Laufe der Zeit verändern und weiterentwickeln, was wiederum Einfluss auf die Gestaltung und Entwicklung von Lebensläufen hat.

Welche BEdingungen müssen erfüllt sein, damit das meritokratische Modell der Chancengleichheit im Bildungssystem realisiert ist?

  1. Freier und gleicher Zugang zur Bildung: Alle Menschen müssen die gleiche Möglichkeit haben, Bildungseinrichtungen zu besuchen und Bildungsabschlüsse zu erlangen, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft oder finanziellen Situation. Dies erfordert eine ausreichende Anzahl von Bildungseinrichtungen und Ressourcen sowie die Abschaffung von Zugangsbeschränkungen oder -hindernissen.

  2. Gleiche Bildungschancen und -ressourcen: Um Chancengleichheit zu gewährleisten, müssen alle Schülerinnen und Schüler Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung und den gleichen Bildungsressourcen haben. Dazu gehören gut ausgebildete Lehrkräfte, angemessene Lernmaterialien, moderne Lehrmethoden und eine unterstützende Lernumgebung.

  3. Objektive Bewertung und Auswahl: Im meritokratischen Modell sollen Leistung und Verdienst über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Daher müssen Bewertungsverfahren und Auswahlkriterien objektiv und transparent sein und sich ausschließlich auf die individuelle Leistung und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler beziehen, ohne dass persönliche Merkmale wie soziale Herkunft oder Geschlecht eine Rolle spielen.

  4. Förderung von Potenzialen und Talenten: Jeder Mensch hat individuelle Stärken, Talente und Potenziale, die gefördert und entwickelt werden sollten. Das Bildungssystem sollte daher vielfältige Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten, um die Entfaltung dieser Potenziale zu unterstützen und Chancengleichheit für alle zu gewährleisten.

  5. Ausgleich von Ungleichheiten: Trotz Bemühungen um Chancengleichheit können bestehende soziale Ungleichheiten und Benachteiligungen den Zugang zur Bildung und den Bildungserfolg beeinflussen. Daher ist es wichtig, gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung von Ungleichheiten zu ergreifen, wie z.B. gezielte Förderprogramme für benachteiligte Schülerinnen und Schüler oder finanzielle Unterstützung für einkommensschwache Familien.


Nennen Sie drei gründe warum DE zu einer Dienstlesitungsgesellschaft geworden ist bzw. immer mehr zu einer werden könnte.

  1. Struktureller Wandel der Wirtschaft: In vielen entwickelten Industrieländern, einschließlich Deutschlands, hat sich die Wirtschaftsstruktur im Laufe der Zeit von einer dominierenden Industrie- und Produktionsbasis hin zu einem größeren Anteil an Dienstleistungen verschoben. Dieser strukturelle Wandel wird durch verschiedene Faktoren wie technologische Fortschritte, Globalisierung und Veränderungen in den Konsumgewohnheiten vorangetrieben.

  2. Wachsende Bedeutung des Dienstleistungssektors: Der Dienstleistungssektor hat in den letzten Jahrzehnten eine zunehmende Bedeutung für die Wirtschaft eingenommen. Dienstleistungen umfassen eine breite Palette von Bereichen, darunter Finanzdienstleistungen, Informationstechnologie, Gesundheitswesen, Bildung, Tourismus, Unternehmensberatung und viele andere. Diese Branchen tragen maßgeblich zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei und bieten eine Vielzahl von Arbeitsplätzen.

  3. Struktureller Wandel der Arbeitswelt: Mit dem technologischen Fortschritt und der Digitalisierung haben sich auch die Anforderungen an die Arbeitskräfte verändert. Viele traditionelle Industriejobs wurden automatisiert oder ausgelagert, während gleichzeitig neue Berufe im Dienstleistungssektor entstanden sind. Diese Entwicklung hat zu einer Verschiebung der Beschäftigungsmuster geführt, wobei ein größerer Anteil der Arbeitskräfte im Dienstleistungssektor tätig ist.

  4. Demografischer Wandel und veränderte Bedürfnisse: Der demografische Wandel, insbesondere die Alterung der Bevölkerung, hat zu einer verstärkten Nachfrage nach Dienstleistungen im Bereich Gesundheit, Pflege und Sozialwesen geführt. Auch veränderte Lebensstile und Konsumgewohnheiten haben die Nachfrage nach Dienstleistungen wie Freizeitaktivitäten, Unterhaltung und persönlichen Dienstleistungen erhöht.


Welche Argumente sprechen dafür, dass Klassen- oder Schichtunterschiede eine beduetsame Form sozialer Ungleichheut darstellen?

  1. Verteilung von Ressourcen: Klassen- oder Schichtunterschiede sind oft eng mit Unterschieden in der Verteilung von materiellen Ressourcen wie Einkommen, Vermögen, Bildung und Arbeitsplatzsicherheit verbunden. Menschen aus unterschiedlichen Klassen oder Schichten haben unterschiedliche Zugänge zu diesen Ressourcen, was zu erheblichen Ungleichheiten in Lebensstandard, Lebensqualität und Zukunftschancen führen kann.

  2. Soziale und kulturelle Kapital: Menschen aus verschiedenen sozialen Klassen oder Schichten haben oft unterschiedliche Grade an sozialem und kulturellem Kapital. Sozialkapital bezieht sich auf soziale Netzwerke, Beziehungen und Verbindungen, die den Zugang zu Ressourcen und Chancen erleichtern können. Kulturelles Kapital umfasst Wissen, Fähigkeiten, Bildung und kulturelle Praktiken, die den sozialen Status und die beruflichen Möglichkeiten beeinflussen können.

  3. Macht und Einfluss: Klassen- oder Schichtunterschiede können auch mit Unterschieden im Macht- und Einflusspotential verbunden sein. Menschen aus privilegierten Klassen oder Schichten haben oft mehr Einfluss auf politische Entscheidungen, gesellschaftliche Normen und Institutionen, während Menschen aus benachteiligten Klassen oder Schichten möglicherweise weniger Einfluss haben und eher marginalisiert oder ausgegrenzt werden.

  4. Strukturelle Benachteiligung: Klassen- oder Schichtunterschiede sind oft das Ergebnis struktureller Benachteiligung in der Gesellschaft. Diese Benachteiligung kann auf historischen, wirtschaftlichen, politischen oder kulturellen Faktoren beruhen und sich in Form von institutioneller Diskriminierung, ungleichen Chancen oder unfairen Praktiken manifestieren.

  5. Intersektionalität: Klassen- oder Schichtunterschiede können auch mit anderen Formen sozialer Ungleichheit, wie beispielsweise Geschlecht, Ethnizität, Alter oder Behinderung, interagieren und sich verstärken. Diese intersektionale Perspektive betont, wie verschiedene soziale Identitäten und Merkmale miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen können, um die Erfahrungen von Ungleichheit und Diskriminierung zu formen.


Nennen Sie drei Sektoren des beruflichen Bildungssystems (unterhalb des Tertiärbereichs) (2 Punkte). Charakterisieren Sie diese Sektoren entlang der folgenden zwei Kriterien: Möglichkeit des Erwerbs eines vollqualifizierenden Berufsabschlusses (a), Zugangslogik/-voraussetzung (b) (

  1. Dualer Ausbildungsbereich:

    • Möglichkeit des Erwerbs eines vollqualifizierenden Berufsabschlusses (a): Ja, im dualen Ausbildungssystem können die Lernenden einen vollqualifizierenden Berufsabschluss erlangen.

    • Zugangslogik/-voraussetzung (b): Die Zugangslogik ist in der Regel durch einen dualen Ausbildungsvertrag zwischen dem Auszubildenden und einem Ausbildungsbetrieb gekennzeichnet. Die Lernenden absolvieren eine praktische Ausbildung im Betrieb und besuchen gleichzeitig die Berufsschule.

  2. Schulische Berufsausbildung:

    • Möglichkeit des Erwerbs eines vollqualifizierenden Berufsabschlusses (a): Ja, auch im schulischen Berufsbildungsbereich können die Lernenden einen vollqualifizierenden Berufsabschluss erlangen.

    • Zugangslogik/-voraussetzung (b): Der Zugang erfolgt in der Regel durch den Abschluss eines Schulvertrags mit einer beruflichen Schule. Die Lernenden absolvieren den theoretischen Teil ihrer Ausbildung an der Schule.

  3. Überbetriebliche Berufsausbildung:

    • Möglichkeit des Erwerbs eines vollqualifizierenden Berufsabschlusses (a): Ja, auch in der überbetrieblichen Berufsausbildung können die Lernenden einen vollqualifizierenden Berufsabschluss erlangen.

    • Zugangslogik/-voraussetzung (b): Der Zugang erfolgt oft für Lernende, die keinen Ausbildungsplatz in einem Betrieb finden konnten. Sie absolvieren ihre Ausbildung in speziellen Bildungseinrichtungen, die von Branchenverbänden oder Kammern betrieben werden.


Wie schneiden Kinder mit Migrationshintergrund im Vergleich zu einheimi- schen Kindern (von Eltern mit einem vergleichbaren Bildungsabschluss) bei PISA in der Lesekompetenz und Mathematik im Durchschnitt ab (2 Punkte)? Skizzieren Sie eine Er- klärung für diese Leistungsunterschiede (4 Punkte).

  1. Sprachliche Barrieren: Kinder mit Migrationshintergrund könnten möglicherweise eine andere Erstsprache haben als die Unterrichtssprache, was ihre Leistung in Lesekompetenz und Mathematik beeinträchtigen kann. Das Beherrschen einer neuen Sprache kann Zeit brauchen und den Zugang zu Bildungsinhalten erschweren.

  2. Kulturelle Unterschiede: Kulturelle Unterschiede in Bezug auf Bildungswerte, Lernstile und -erwartungen könnten sich auf die Leistung auswirken. Möglicherweise haben Kinder mit Migrationshintergrund nicht denselben Zugang zu Bildungsressourcen oder werden in einem kulturellen Umfeld aufgezogen, das die Bildung nicht so stark betont.

  3. Sozioökonomische Faktoren: Familien mit Migrationshintergrund sind oft einem höheren Risiko für sozioökonomische Benachteiligung ausgesetzt, was sich auf die Verfügbarkeit von Bildungsressourcen und die familiäre Unterstützung auswirken kann. Möglicherweise haben sie weniger Zugang zu Lernmaterialien, Nachhilfeunterricht oder außerschulischen Aktivitäten, die ihre Leistung verbessern könnten.

  4. Diskriminierung und soziale Integration: Kinder mit Migrationshintergrund können Diskriminierung in Bildungseinrichtungen erleben, was sich negativ auf ihre Motivation und ihr Selbstwertgefühl auswirken kann. Eine unzureichende soziale Integration kann dazu führen, dass sich diese Kinder weniger unterstützt und involviert fühlen, was sich auf ihre Lernergebnisse auswirken kann.


Der Gegenstand der Soziologie wird von Durkheim und Weber unterschied- lich bestimmt. Beschreiben Sie beide Grundpositionen

  1. Durkheims Grundposition:

    • Durkheim betonte die Überzeugung, dass die Gesellschaft eine eigenständige Realität darstellt, die über die individuellen Handlungen der Menschen hinausgeht. Er konzentrierte sich auf die Untersuchung sozialer Tatsachen, die objektiv existieren und von den Individuen unabhängig sind.

    • Seiner Ansicht nach besteht der Gegenstand der Soziologie in den sozialen Tatsachen oder kollektiven Phänomenen, die das Verhalten der Menschen beeinflussen und ihnen eine gewisse Ordnung und Struktur geben. Dies können Normen, Werte, Institutionen und soziale Solidarität sein.

    • Durkheim argumentierte, dass die Aufgabe der Soziologie darin besteht, diese sozialen Tatsachen zu untersuchen, ihre Ursachen zu verstehen und ihre Auswirkungen auf das individuelle Verhalten zu erklären. Er betonte die Notwendigkeit einer positivistischen Methodik, um soziale Phänomene objektiv zu erforschen.

  2. Webers Grundposition:

    • Im Gegensatz dazu argumentierte Weber, dass der Gegenstand der Soziologie nicht nur auf äußere Fakten beschränkt sein sollte, sondern auch die subjektiven Bedeutungen und Handlungen der Individuen berücksichtigen muss. Er betonte die Bedeutung des Verstehens (Verstehende Soziologie) der Bedeutungen, die Menschen ihren Handlungen beimessen.

    • Weber interessierte sich für die individuellen Motive und Wertorientierungen, die das soziale Handeln leiten. Seiner Ansicht nach kann die Soziologie die sozialen Phänomene nur verstehen, wenn sie die Bedeutungen der Menschen interpretiert und den Zusammenhang zwischen diesen subjektiven Bedeutungen und den sozialen Strukturen herstellt.

    • Daher beinhaltet der Gegenstand der Soziologie für Weber nicht nur objektive soziale Fakten, sondern auch die subjektiven Interpretationen und Bedeutungen, die Menschen ihren Handlungen geben. Seine Methodologie betonte die Verwendung von Verstehensverfahren wie verstehende Interpretation und idealtypische Analyse, um diese subjektiven Bedeutungen zu erfassen.


Was sind sozialstrukturelle Merkmale (4 Punkte)? Und was sind sozialstruk- turelle Positionen?

Sozialstrukturelle Merkmale sind Merkmale oder Eigenschaften von Gesellschaften, die die soziale Organisation und die Positionen der Individuen innerhalb der Gesellschaft bestimmen. Hier sind vier Beispiele:

  1. Soziale Klasse: Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Klasse basiert auf Faktoren wie Einkommen, Bildungsniveau, Beruf und sozialer Herkunft. Die Klassenzugehörigkeit beeinflusst oft den Zugang zu Ressourcen, die Lebensbedingungen und die soziale Mobilität.

  2. Ethnische Zugehörigkeit: Die ethnische Zugehörigkeit bezieht sich auf die kulturelle, sprachliche oder nationale Identität einer Person. Ethnische Zugehörigkeit kann soziale Merkmale wie Traditionen, Werte, Bräuche und den Zugang zu bestimmten sozialen Netzwerken und Ressourcen beeinflussen.

  3. Geschlecht: Geschlecht bezieht sich auf die biologischen und sozialen Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Geschlecht kann soziale Strukturen und Positionen in Bereichen wie Familie, Arbeit, Bildung und Politik beeinflussen.

  4. Alter: Das Alter einer Person kann ihre sozialen Strukturen und Positionen beeinflussen, insbesondere in Bezug auf Bildung, Arbeit, soziale Interaktionen und soziale Unterstützungssysteme.

Sozialstrukturelle Positionen sind die spezifischen Positionen, die Individuen innerhalb einer Gesellschaft aufgrund ihrer sozialstrukturellen Merkmale einnehmen. Diese Positionen bestimmen, wie Individuen auf Ressourcen zugreifen können, welche Rechte und Pflichten sie haben und wie sie in sozialen Beziehungen interagieren. Sozialstrukturelle Positionen können sich im Laufe des Lebens einer Person verändern, basierend auf Faktoren wie Bildung, Beruf, Einkommen, Familienstand und gesellschaftlichem Status.

Kennzeichnen Sie das duale System im Hinblick auf dessen politische Steue- rung/Kontrolle sowie dessen soziale Organisation

Das duale System bezieht sich typischerweise auf das duale Ausbildungssystem in Ländern wie Deutschland. Hier sind einige Merkmale des dualen Systems in Bezug auf politische Steuerung/Kontrolle und soziale Organisation:

  1. Politische Steuerung/Kontrolle:

    • Das duale System wird oft von staatlichen Stellen wie Ministerien für Bildung und Arbeit reguliert und überwacht.

    • Die Regierung setzt Standards und Richtlinien für die Ausbildung fest, einschließlich Lehrplänen, Prüfungen und Zertifizierungsverfahren.

    • Es gibt oft eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierung, Unternehmen und Bildungseinrichtungen, um sicherzustellen, dass die Ausbildung den aktuellen Anforderungen des Arbeitsmarktes entspricht.

    • Die Finanzierung des dualen Systems erfolgt häufig durch staatliche Mittel sowie durch Beiträge von Unternehmen und Auszubildenden.

  2. Soziale Organisation:

    • Das duale System beinhaltet eine enge Verknüpfung von schulischer Ausbildung und betrieblicher Ausbildung.

    • Auszubildende verbringen einen Teil ihrer Ausbildungszeit in der Berufsschule, wo sie theoretisches Wissen erwerben, und den anderen Teil in einem Unternehmen, wo sie praktische Erfahrungen sammeln.

    • Die Ausbildung erfolgt in der Regel in Berufsfeldern wie Handwerk, Industrie, Handel und Dienstleistungen.

    • Unternehmen spielen eine aktive Rolle bei der Ausbildung von Auszubildenden, indem sie sie anleiten, betreuen und praktische Fertigkeiten vermitteln.

    • Das duale System fördert die Integration von Auszubildenden in die Arbeitswelt und ermöglicht es ihnen, frühzeitig Berufserfahrung zu sammeln und ihre beruflichen Fähigkeiten zu entwickeln.


Author

Julia M.

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