Nennen Sie vier erkenntnistheoretische Grundpositionen und ordnen Sie diese den Fragen „Was können wir erkennen?“ bzw. „Wie können wir erkennen?“ zu.
Realismus (Wirklichkeit außerhalb der eigenen Wahrnehmung) vs. Idealismus (Geistige Wirklichkeit, Vorstellung, keine Realität außerhalb der eigenen Wahrnehmung):
Was können wir erkennen? Ontologie
Rationalismus (logisch, philosophisch, deduktion)vs. Empirismus (Daten, induktion): Wie können wir erkennen? Methodik
Wie ist Induktion und Deduktion als Vorgehen zum wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn charakterisiert?
Induktion:
Aus Einzelbeobachtungen wird eine allgemeine Aussage abgeleitet
Sammeln vieler Einzelaussagen, die zu einer Allgemeinaussage verbunden werden
Nahe an der Erfahrung
Aber: Wann darf ich meine Beobachtungen abbrechen, um zu
verallgemeinern?
Induktionsproblem: Prinzip wäre erst dann belegt, wenn alle möglichen Fälle der Empirie erfasst wären. Um relevante Fakten zu sammeln, bedarf es bereits einer Theorie.
Aber: in der Anfangsphase eines Forschungsprogramms meist nicht vermeidbar
Wann benutzt man das: (1) Möglichst genaue Beobachtung der interessierenden Phänomene
(2) Zusammenfassung der Resultate in Theorien
Deduktion:
Von der Theorie auf bestimmte Eigenschaften schließen, die dann beobachtet werden sollen.
Einzige „wahrheitsfähige“ Form des Schlussfolgerns
Allerdings: Keine wirklich neue Erkenntnis
Regeln / Gesetzmäßigkeiten schwer zu erarbeiten
Wann benutzt man das: (1) Ableitung von Vorhersagen aus den Theorien
(2) Überprüfung an Untersuchungsergebnissen
Erläutern Sie ein Beispiel für induktives und deduktives Schlussfolgerung (im selben Erkenntnisbereich).
Induktiv:
Bekannter Fall: Diese Bohnen sind aus diesem Sack Bekanntes Resultat: Diese Bohnen sind weiß
Erschlossene RegelAlle Bohnen aus diesem Sack sind weiß
Deduktiv:
Bekannte Regel: Alle Bohnen aus diesem Sack sind weiß Bekannter Fall: Diese Bohnen sind aus diesem Sack
Erschlossenes Resultat Diese Bohnen sind weiß
Zuletzt geändertvor einem Jahr