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Einstellung und Verhalten

BA
von Beatriz A.

was besagt die Theory of Reasoned Action?


Die "Theory of Reasoned Action" (Theorie des rationalen Handelns) ist eine sozialpsychologische Theorie, die von den Sozialpsychologen Martin Fishbein und Icek Ajzen entwickelt wurde. Die Theorie versucht zu erklären, wie individuelles Verhalten durch die Kombination von Einstellungen (Attitudes) und subjektiven Normen beeinflusst wird.

Die zentrale Annahme der Theory of Reasoned Action ist, dass das Verhalten einer Person durch ihre Absichten vorhergesagt werden kann, und dass diese Absichten wiederum durch zwei Hauptfaktoren beeinflusst werden:

  1. Einstellungen (Attitudes): Die individuellen positiven oder negativen Bewertungen eines Verhaltens. Diese Einstellungen basieren auf persönlichen Überzeugungen über die möglichen Konsequenzen des Verhaltens und die Bewertung dieser Konsequenzen.

  2. Subjektive Normen: Die wahrgenommenen sozialen Erwartungen oder Drücke, die eine Person empfindet, in Bezug auf das Verhalten. Subjektive Normen basieren auf der Einschätzung, wie wichtig die Meinungen und Erwartungen anderer Personen in Bezug auf das Verhalten sind.

Die Absicht, ein bestimmtes Verhalten auszuführen, wird durch die Kombination von Einstellungen und subjektiven Normen bestimmt. Diese Absicht wiederum wird als unmittelbarer Vorläufer des tatsächlichen Verhaltens betrachtet.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Theory of Reasoned Action davon ausgeht, dass Menschen rational handeln und ihre Entscheidungen auf sorgfältiger Abwägung von Informationen und Überlegungen basieren. Diese Theorie bildete später die Grundlage für die Weiterentwicklung der "Theory of Planned Behavior" (Theorie des geplanten Verhaltens), die zusätzlich die wahrgenommene Kontrolle über das Verhalten in die Analyse einbezieht.



Was ist die Theory of planned Behavior?

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e "Theory of Planned Behavior" (Theorie des geplanten Verhaltens) ist eine Erweiterung der "Theory of Reasoned Action" und wurde ebenfalls von Martin Fishbein und Icek Ajzen entwickelt. Die Theory of Planned Behavior fügt der ursprünglichen Theorie einen weiteren Faktor hinzu, um das Verhalten besser vorherzusagen. Neben den beiden Hauptfaktoren der Theory of Reasoned Action – Einstellungen (Attitudes) und subjektive Normen – wird in der Theory of Planned Behavior auch die wahrgenommene Verhaltenskontrolle einbezogen.

Die drei Hauptkomponenten der Theory of Planned Behavior sind:

  1. Einstellungen (Attitudes): Wie in der Theory of Reasoned Action beziehen sich Einstellungen auf die individuellen positiven oder negativen Bewertungen eines bestimmten Verhaltens.

  2. Subjektive Normen: Dieser Faktor umfasst die wahrgenommenen sozialen Erwartungen oder Drücke in Bezug auf das Verhalten.

  3. Wahrgenommene Verhaltenskontrolle: Dieser Faktor bezieht sich auf die Einschätzung einer Person, wie leicht oder schwer es ist, das beabsichtigte Verhalten auszuführen. Es beinhaltet Überlegungen zur wahrgenommenen Kontrolle über interne und externe Faktoren, die das Verhalten beeinflussen könnten.

Die Absicht, ein bestimmtes Verhalten auszuführen, wird immer noch als zentraler Prädiktor für das tatsächliche Verhalten betrachtet. Allerdings argumentiert die Theory of Planned Behavior, dass die wahrgenommene Verhaltenskontrolle die Absicht beeinflussen kann und somit auch das tatsächliche Verhalten.

Diese Theorie hat sich als nützlich in verschiedenen Bereichen erwiesen, darunter Gesundheitspsychologie, Umweltverhalten, Marketing und andere sozialwissenschaftliche Kontexte. Sie bietet einen Rahmen für das Verständnis der Faktoren, die das menschliche Verhalten beeinflussen, und kann in der Entwicklung von Interventionen zur Verhaltensänderung genutzt werden.



Beispiel für TPB?

Ein Beispiel für die Anwendung der Theory of Planned Behavior könnte im Bereich der Umweltfreundlichkeit und nachhaltigen Verhaltensweisen gefunden werden. Nehmen wir an, wir möchten das Verhalten einer Person vorhersagen, recycelbaren Müll zu sortieren.

  1. Einstellungen (Attitudes): Die Person könnte positive Einstellungen zum Recycling haben, weil sie glaubt, dass dies die Umwelt schützt, Ressourcen spart und die Mülldeponien reduziert.

  2. Subjektive Normen: Die subjektiven Normen könnten beeinflusst sein durch die Meinungen von Familie, Freunden oder Kollegen, die alle Wert auf Umweltschutz legen und Recycling unterstützen. Die Person könnte sich also sozialen Erwartungen ausgesetzt fühlen, recycelbaren Müll zu sortieren.

  3. Wahrgenommene Verhaltenskontrolle: Die Person könnte die wahrgenommene Verhaltenskontrolle als hoch einschätzen, wenn beispielsweise Recyclingbehälter leicht zugänglich sind, Anleitungen zum korrekten Sortieren vorhanden sind und das Recyclingverfahren als einfach wahrgenommen wird.

Die Theory of Planned Behavior postuliert, dass die Absicht, recycelbaren Müll zu sortieren, durch die Kombination dieser drei Faktoren bestimmt wird. Wenn die Person eine positive Einstellung zum Recycling hat, das Gefühl hat, dass es von anderen in ihrem sozialen Umfeld unterstützt wird, und glaubt, dass sie die Kontrolle über das Sortieren des Mülls hat, wird die Absicht, dies zu tun, wahrscheinlich höher sein.

Die Theorie sagt weiterhin voraus, dass eine höhere Absicht, den Müll zu sortieren, mit einer größeren Wahrscheinlichkeit einhergeht, dass die Person tatsächlich recycelbaren Müll korrekt sortiert. Die wahrgenommene Verhaltenskontrolle beeinflusst dabei die Absicht und das tatsächliche Verhalten.




Was besagt die Elaboration likelihood Modell?

  • Persuasive Nachrichten verarbeiten :

    Das Elaboration Likelihood Model (ELM) ist eine Theorie der persuasiven Kommunikation, die von Richard E. Petty und John T. Cacioppo entwickelt wurde. Die Theorie postuliert, dass Menschen unterschiedliche Wege der Informationsverarbeitung wählen, je nach ihrer Motivation und ihrer Fähigkeit, eine Botschaft zu verarbeiten. Das Modell unterscheidet zwei Hauptarten der Informationsverarbeitung: den zentralen Weg (central route) und den peripheren Weg (peripheral route).

    1. Zentraler Weg (Central Route): Wenn Menschen motiviert und in der Lage sind, eine Botschaft sorgfältig zu verarbeiten, folgen sie dem zentralen Weg. Dies bedeutet, dass sie die argumentative Tiefe und Qualität einer Botschaft analysieren, um zu einem begründeten Urteil zu gelangen. Die Einstellungsänderung ist in diesem Fall dauerhafter und eher beständig.

    2. Peripherer Weg (Peripheral Route): Wenn Menschen nicht motiviert oder nicht in der Lage sind, eine Botschaft sorgfältig zu verarbeiten, wählen sie den peripheren Weg. Hierbei stützen sie sich auf einfache Regeln oder Hinweise (periphere Hinweise), wie beispielsweise die Attraktivität des Sprechers oder die Anzahl der Argumente. Die Einstellungsänderung ist in diesem Fall möglicherweise oberflächlich und weniger beständig.

    Die Wahl zwischen dem zentralen und peripheren Weg hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die persönliche Relevanz des Themas, die Fähigkeit und Motivation des Individuums zur sorgfältigen Informationsverarbeitung sowie die Qualität der argumentativen Botschaft.

    Das Elaboration Likelihood Model hat Anwendungen in der Werbung, politischen Kampagnen und anderen Bereichen der persuasiven Kommunikation gefunden. Es bietet Einblicke in die unterschiedlichen Strategien, die verwendet werden können, um Menschen zu überzeugen, abhängig von ihrer Bereitschaft und Fähigkeit, Informationen zu elaborieren (ausführlich zu verarbeiten).




Wie werden persuasive Nachrichten verarbeitet? Erklärt die Inter- Individuelle- Unterscheide?

es gibt zwei arten vom Menschen: ie Verarbeitung persuasiver Nachrichten kann durch interindividuelle Unterschiede beeinflusst werden. Interindividuelle Unterschiede beziehen sich auf die Unterschiede zwischen den Individuen in Bezug auf Persönlichkeit, kognitive Fähigkeiten, Motivation und andere individuelle Merkmale. Diese Unterschiede können dazu führen, dass Menschen auf persuasive Botschaften unterschiedlich reagieren. Hier sind einige Faktoren, die interindividuelle Unterschiede in der Verarbeitung persuasiver Nachrichten beeinflussen können:

  1. Need for Cognition (Bedürfnis nach Kognition): Dies bezieht sich auf die Neigung einer Person, Informationen sorgfältig zu verarbeiten und tiefergehende kognitive Anstrengungen aufzuwenden. Personen mit einem hohen Bedürfnis nach Kognition neigen dazu, den zentralen Verarbeitungsweg zu wählen und persuasive Botschaften eingehend zu analysieren.

  2. Kognitive Ressourcen: Die verfügbaren kognitiven Ressourcen eines Individuums können beeinflussen, wie sie persuasive Nachrichten verarbeiten. Wenn jemand wenig Zeit oder kognitive Kapazität hat, kann er eher den peripheren Weg wählen und sich auf einfache Heuristiken oder periphere Hinweise stützen.

  3. Persönliche Relevanz: Die persönliche Relevanz eines Themas für eine Person spielt eine wichtige Rolle. Wenn eine Botschaft persönlich relevant ist, besteht eine größere Motivation, sie sorgfältig zu verarbeiten und den zentralen Verarbeitungsweg zu wählen.

  4. Persönlichkeitseigenschaften: Persönlichkeitsmerkmale, wie Offenheit für Erfahrungen oder Autoritätsgläubigkeit, können die Art und Weise beeinflussen, wie Menschen persuasiven Botschaften gegenüberstehen und wie sie darauf reagieren.

  5. Einstellungen und Werte: Vorhandene Einstellungen und Werte einer Person können ihre Neigung beeinflussen, persuasiven Nachrichten zuzustimmen oder sie abzulehnen. Menschen sind oft eher geneigt, Botschaften zu akzeptieren, die mit ihren bestehenden Einstellungen und Werten in Einklang stehen.

Insgesamt zeigt dies, dass Menschen nicht homogen auf persuasive Nachrichten reagieren. Die Verarbeitung kann stark von individuellen Unterschieden abhängen, und dies wird in Theorien wie dem Elaboration Likelihood Model berücksichtigt, die die unterschiedlichen Wege der Informationsverarbeitung aufzeigen, die Menschen wählen können.


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Beatriz A.

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