Definition „Pharmakokinetik“
Zeitliche Veränderung der Konzentration
Aus sicht des Körpers (LADME System, Pharmakokinetische Kenngrößen/Modelle und
Therapieplan)
Definition „Pharmakodynamik“
Die innere/treibende Kraft
Aus Sicht des Pharmakons (“was macht Pharmakon mit dem Körper”)
Molekulare Wirkmechanismen, Wirkprofil/-qualität und Dosis-Wirkungsbeziehungen
Definition „Pharmakogenetik“
Aus sicht des Genotyps (Einfluss von Genotyp aus Arzneimittel-Lebewesen Interaktion)
SNPs, personalisierte Medizin und genetischer Polymorphismus
personalisierte Medizin
Wo ist der unterschied zwischen Pharmakon und Arzneimittel?
Pharmakon kann positive sowie auch negative Wirkungen aufweisen
Arzneistoff hat nur die positiven Wirkungen und dient der gezielten Therapie
Wofür steht das (L)ADME System?
Liberation -> Freisetzung (Pharm.Tech - Lösen & Freisetzen des Wirkstoffs)
Adsorbtion
Distribution
Metabolism
Excretion
Ziel:
Kenntnisse über pharmakokinetische Parameter, Berechnung von Sättigungsdosis und Erhaltungsdosis, Dosierungsempfehlungen
Wie ist die Resorption definiert?
Der Transfer eines Arzneistoffs vom Ort der Freisetzung aus dem Arzneimittel in die Blutbahn (für eine Systemische Wirkung)
CAVE: keine Resorption bei iv, da direkt ins Blut verabreicht wird
Wie sind die „Schranken“ unseres Körpers aufgebaut?
Zellmembranen -> amphiphile ( hydrophil & lipophil) Phospholipid-Doppelmembran mit eingebetteten Proteine
Das hydrophobe innere (lipophil) der Doppelmembran ist eine schwer zu durchdringende Barriere
Welche allgemeinen Resorptionsmechanismen sind dir bekannt?
Passive Prozesse (= immer entlang eines Konzentrationsgradienten - ohne ATP immer in Richtung des Konzentrationsgradienten)
Diffusion
Filtration
erleichterte Diffusion (ohne ATP immer in Richtung des Konzentrationsgradienten)
Aktive Prozesse (unter ATP Verbrauch gegen den Konzentrationsgradienten)
Aktiver Transport,
Endo-/Phagozytose
Pinocytose
Richtungseinteilung
Uniport
Symport
Antiport
Wie wird die Lipidlöslichkeit von Arzneistoffen abgeschätzt?
In vitro wird ein Verteilungskoeffizient bestimmt -> Oktanol-Wasser-Verteilungskoeffizient
Oktanol (=lipophile Phase) und Wasser (=hydrophile Phase)
VK >1 Arzneistoff ist besser in fettähnlichen LM löslich
VK <1 Arzneistoff ist besser in Wasser löslich
Info:
Vk = Cl/Cw= 10/1=10 z.B
-> AS ist besser in fettähnlichen LM löslich
Cl = Konzentration WS in Oktanol
Cw = Konzentration WS in Wasser
Was hat der Verteilungskoeffizient für eine Bedeutung in der Pharmakokinetik?
Große Bedeutung in allen Phasen des ADME- Systems! Vorallem aber in:
Resorption(=Bioverfügbarkeit) Lipinski`s Rule of 5 Log P* = -0,4 bis + 5,6 *P = Verteilungskoeffizent
Verteilung Anreicherung im Fettgewebe
Permeation der Blut-Hirn-Schranke
nicht alle Stoffe sind gleichermaßen permeabel für die BHS - lipophile Stoffe gelangen leichter und besser in ZNS und werden zusätzlich auch noch leichter ins Blut aufgenommen (resorbiert)
Ausnahme = L-DOPA, dieses nutzt spezifische (aktive) Transporter
Was besagen die Lipinski-Regeln?
Lipinski’s Rule of 5 besagen, dass eine chemische Substanz eine gute orale Bioverfügbarkeit hat, wenn alle Regeln erfüllt sind
nicht mehr als 5 Wasserstoffbrücken Donatoren (NH oder OH)
nicht mehr als 10 Wasserstoffbrücken Akzeptoren (N oder O Atome)
Molekulargewicht von weniger als 500g/mol
Ein logP-Wert von <5
rule of 5, weil alle Zahlenwerte gleich oder ein geradzahliges vielfaches
von 5 sindàsinnlose Begründung hätt ma dacht es san 5 log P = -0,4 – max. 5,6
Definition Bioverfügbarkeit
Es ist ein Maß dafür, wie gut und in welchem Ausmaß eine Substanz nach ihrer Verabreichung oder Aufnahme vom Körper aufgenommen wird
Nenne Resorptionsrelevante Faktoren und beschreibe sie kurz!
Substanzmenge am Resorptionsort
Galenik
Dosis
Konzentration
Physikochemische Substanzeigenschaften
Geringe Molekülgröße
mangelnde Polarität
gute Fettlöslichkeit
Resorptionsort
Epithelzellen an der Resorptionsfläche
Resorptionsfläche
Kontaktzeit mit der R.Fläche
pH- Wert
Durchblutung am Resorptionsort
➔ Oft von individuellen Faktoren wie Konstitution, Alter, etc. bestimmt!
Wie verläuft die Resorption im Gastrointestinaltrakt?
Nach oraler Applikation (o.s, p.o) – nicht invasiv, meist ausreichend hohe Konzentrationen im Blutplasma, hohe Compliance, häufigste und wichtigste Applikationsform
Mund
pH 5-7, nur sehr kurze Verweildauer (5-60s), sehr geringe Oberfläche (0,02m2 ) aber gut durchblutet
-> geringe Bedeutung für die Resorption
Magen
Formulierung löst sich auf (Ausnahme: Magensaftresistent!) pH 1-3 -> Ionisation v. Arzneistoffen, ausreichend Zeit (0,5-4h) aber geringe Oberfläche (0,2m2) und schlecht durchblutet
-> auch eher geringe Bedeutung für die Resorption
Dünndarm
Hauptresorptionsort! pH 6-7,5, lange Verweildauer (2-4h) große Kontaktfläche (100-200m2) und sehr gut durchblutet (= schneller Abtransport zur Aufrechterhaltung des Konzentrationsgradienten)
Dickdarm
pH 5,5-7, sehr lange Verweildauer (5-70h), gut durchblutet und geringe Fläche (0,5-1m2)
-> besitzt eigentlich gute Eigenschaften für eine erfolgreiche Resorption, jedoch ist kaum Arzneistoff vorhanden (wurde bereits im Dünndarm resorbiert)
Was sind die Resorptionsbestimmenden Faktoren in GIT?
Art der Formulierung (Kapsel, Tropfen, Saft, magensaftresistente Tablette, Matrixtablette,...)
Physikochemische Eigenschaften des Arzneistoffs
Funktionszustand des GIT
pH - Wert im Magen und Dünndarm
Resorption von säurestabilen Arzneistoffen mit pKa 2-6 im Magen
Achtung: Zerstörung von säurelabilen Arzneistoffen!! (Galenik ändern)
Um das Problem mit den säurelabilen Arzneistoffen zu lösen kann einer andere Formulierung Abhilfe schaffenàmagensaftresistente Applikationsform
Zustand im GIT
Verzögerung der Motilität des Speisebreis durch Medikamente wie m- Rezeptor Antagonisten und Opioid-Agonisten sowie durch Nahrung
Dadurch kommt der Wirkstoff verzögert in den Resorptionsbereich und die Aufnahme findet verlangsamt statt
Bildung schwerlöslicher Chelate (bei gleichzeitiger Gabe von Milch – Ca2+) o
Verbesserung der Resorption sehr lipophiler Arzneistoffen
durch Aufnahme von fettreicher Nahrung
Griseofulvin kann bspw. dadurch besser aufgenommen werden (Mizellen-Bildung wird angeregt)
Wie funktioniert die Resorption über Schleimhaut?
Schleimhaut ist eine geschlossene lipophile Barriere (unverhorntes, mehrschichtiges Plattenepithel)
Punktuelle Verbindungen (= leckes Epithel; durchlässig)
-> geringere Oberfläche, oft nur lokale Wirkung!
Wie werden transdermal Applizierte Arzneistoffe resorbiert?
Hängt von der gewünschten Wirkung ab!
Lokale Wirkung -> As muss in die Haut eintreten (Behandlung von Sonnenbrand, Hautausschlägen, Wunden, trockene Haut, ...
Systemische Wirkung -> sehr langsam weil langer Transportweg!
Beispiel: Nikotin- oder Fentanylpflaster, ...
-> Wirkstoff muss bis in die tiefen Schichten der Subkutis eindringen für Resorption
Was sind beeinflussende Faktoren der subkutanen oder intramusklären Applikation?
Lokale Durchblutung
Muskulatur und Peritoneum -> gut Durchblutet -> schnelle Resorption (Notfallmaßnahme!)
Unterhautgewebe -> schlecht Durchblutet -> langsame Resorption
Löslichkeit des Arzneistoffs
Eigenschaften des AS
Lipohil -> rasch
Klein & hydrophil -> rasch
Verzögerung der Resorption
Zugabe von Adrenalin verzögert den Abtransport aufgrund lokaler vasokonstriktionàes kommt dann nur zu lokalen Wirkung
schwer lösliche Arzneiformen à slow release Formen werden appliziert
Wie werden intravasal Applizierte Arzneistoffe resorbiert?
Keine Resorption erforderlich!
Umgehung des GITs, keine Pfordader- bzw. Leberpassage nach Resorption!
Intraarteriell:
Vorteil: wird gewählt, wenn man gezielt den Arzneistoff in einen bestimmten Gefäßabschnitt benötigtàbspw. Röntgenkontrastmittel & Zytostatika
Nachteil: kann zu Nekrosen (Zelltod) führen, weil der Arzneistoff in hohen endothelständigen Konzentrationen in Arteriolen angereicht wird (keine rasche Verteilung)
Intravenös:
Vorteil: der Arzneistoff wird durch das zuströmende Blut schnell verdünnt
In welche Kompartimente gliedern sich die Verteilungsräume von AS?
Extrazellulärraum
Plasmaraum
Intertitialraum
Transzellularraum
Intrazellularraum
Gewebe
Wie ist das Muster der Arzneistoffverteilung aufgebaut?
Abhängig von Arzneistoffen!
1.Verbleib hauptsächlich im vaskulären System
-> zB Plasmaexpander (AS mit hoher Plasmaproteinbindung)
2. Verteilung im Körperwasser
->hydrophile Substanzen mit niedrigem Molekulargewicht
3. Anreicherung in spez. Geweben
-> zB Anreicherung im Fettgewebe von AS
4. Ungleichmäßige Verteilung im Körper
->Kombination von Verteilungstyp 1, 2 und 3 abhängig von Lipid/Wasser Verteilungskoeffizient & Fähigkeit Biomembranen zu durchdringen
Nenne Ursachen die für die untersch. Verteilung von AS verantwortlich sind!
Physio-chemische Eigenschaften des AS
Eigenschaften der begrenzten Membran (Blutkapillaren)
Durchblutung/Durchfluss
Ausmaß der Bindung am Plasmaproteine
Ausmaß der Elimination des AS
Wie sind Blut-Gewebsschranken aufgebaut?
der Aufbau der Kapillarwände bestimmt deren Durchlässigkeit und somit das Ausmaß des Stoffaustauschs zwischen Blut und Gewebe
Diskontinuierliche Kapillaren
Endothel und fehlende Basalmembran sind lückenhaft
Leber, Milz, rotes Knochenmark
Arzneistoffe können sie leicht verlassen
2. Fenestrierte Kapillaren
Endothel besitzt durch eine Membran verschlossenen Öffnungen
Plexus choroideus, Mucosa des GIT Niere, endokrine Drüse
Arzneistoffe tun sich schwerer
Kontinuierliche Kapillaren
Endothel und Basalmembran sind lückelos, Verschluss der Intrazellularräume durch tight-junctions
Herzmuskel, Skelettmuskel, glatter Muskel
Arzneistoff sehr schwer
Kontinuierliche Kapillaren mit aufgelagerten Gliazellen
Gehirn & Rückenmark o durch Gliazellen einen weitere Barriere und der Arzneistoff tut sich sehr schwer diese zu Verlassen -> Blut-Hirn-Schranke
Wie ist die Blut-Hirnschranke aufgebaut?
Betrachtet man den Querschnitt des Blutgefäß fällt auf, dass alles sehr kompakt aufgebaut ist
Der AS im Blut kommt schlecht durch die dicht gepackten Endothelzellen (tight Junctions) durch, die Verbindungen zwischen einzelen Endothelzellen werden zusätzlich durch Occludin abgedichtet
Was sind die Aufgaben der Blut-Hirn-Schranke?
Versorgung mit Energie
Aufrechterhaltung der Homöostase
-> pH-Wert Schwankungen des Blutes und Schwankung der K-Konzentration (Aktionspotential!)
Schutz vor Störungen des Informationsflusses durch im Blut zirkulierende Neurotransmitter
Schutz vor Körperfremden Stoffen
-> Xenobiotika, Pathogene, Antikörper (immonologische Barriere), ...
Wie gelangen AS durch die Blut-Hirn-Schranke? Nenne Beispiele!
Passive Diffusion Nur lipophile, niedermolekulare Stoffe und Gase
Parazellulärer Transport Kleine Moleküle wie Harnstoff oder Glycin
Transporter Protein (= Drehtürprinzip) Glucose (GLUT1-Transporter), Aminosäuren (SLC- Transporter) und Monocarbonsäuren (MCT-Transporter) - > enantioselektiver Transport möglich!
Rezeptorvermittelte Transzytose oder Adsorptive Transzytose
-> Unerwünschte Ausschleusing von Zytostatika
Effluxpumpe
-> Transferrin oder LDL
Gibt es einen pharmakologischen Nutzen?
L-DOPA überwindet die Blut-Hirn-Schranke (mittels spezifischem/aktivem Transporter), also kann Levodopa (Prodrug!) ins Gehrin gelangen und durch DOPA-Decarboxylase (DDC) zu Dopamin verstoffwechselt werden
-> Therapie von M. Parkinson!
Was ist der Grund für die kurze Wirkung von Thiopental (iv) zur Narkoseeinleitung?
Die rasche Umverteilung von gut Durchbluteten in weniger durchbluteten Organe!
genaue Info:
Thiopental ist ein Barbiturat welches als zentral wirksamer GABA-A Rezeptor Agonist eingesetzt wird, um die Aktivität am ionotropen GABA-A Rezeptor zu erhöhen. Thiopental wird verabreicht und es kommt zuerst zur Verteilung in de gut durchblutenden Organen welche gefäßreiche Gewebe besitzenàGehirn, Leber, Niere, Herz und Lunge. Nach 3-4s kommt es zum Bewusstseinsverlust und nach 1min ist die maximale Konzentration im Gehirn erreichtàwird zur Narkose Einleitung verwendet. Wenn aber keine weitere Narkotisierung durchgeführt wird erwacht de Patient nach 8 min wieder. Grund dafür ist die Umverteilung in Muskulatur und Fettgeweben.
Die rasche Umverteilung ist der Grund für die kurze Wirkung von Thiopental und deshalb auch nur für die „Einleitung“ der Narkose anwendbar.
Wann ist die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke erhöht?
Findet man in folgenden Bereichen:
Bereiche des Gehirns ohne Blut-Hirn-Schranke
• haben fenestrierte Kapillaren und findet man in Hirnarealen, die
Hormone an das Blut abgeben (Stresshormone)
eine sensorische Funktion für Toxine, bestimmte Peptidhormone haben Area postrema (Detektion toxischer Substanzen und Stimulation des Brechreizes) und Plexus choroideus (Region im Gehirn ohne BHS)
Bereiche die durch Entzündungsvorgänge geschädigt sind
• Meningitis à Arzneistoffkonzentration höher im ZNS
Bei extremen Stress wird die BHS durchlässiger
Bei Neugeborenen ist sie noch nicht so dicht ausgebildet
Durch Applikation von Peptiden wie Bradykinin und Enkephalin
• interessant für Chemotherapie von Gehirntumoren für die bewusste Veränderung der Durchlässigkeit
Nenne spezielle Verteilungsvorgänge!
Blut-Hirn-Schranke
lipophilere Stoffe sind permeable (Ausnahmen möglich L-DOPA)
Leber
Enterohepatischer Kreislauf
später im Bereich Biotransformation noch genauer
Blut-Hoden-Schranke
ähnliche Eigenschaften wie BHS
lipophile Substanzen sind permeabel
Übergang in die Muttermilch
lipophile und basische Substanzen wie
Alkohol
Nikotin
viele Pharmaka gelangen somit auch zum Kind
pH-Wert Muttermilch = 6,5
Fettgehalt Muttermilch 4%
Plazenta-Schranke
lipophile und porengängige Substanzen sind permeabel
Beschreibe die Plazenta-Schranke und ihre Therapeutische Relevanz!
Eigenschaften
Passive Filtermembran, austausch zwischen mütterlichem und kindlichen Blut
Relativ porös! (nicht durchlässig für große, hydrophile Moleküle und durchlässig für lipophile und porengängige hydrophile Moleküle)
Therapeutische Relevanz am beispiel Thromboseprophylaxe
Phenprocumon p.o (Mr= 280; lipidlöslich, plazentagängig)
-> mitbehandlung Fötus!
Heparin i.v oder s.c (Mr= 6.000 – 20.000)
-> nicht plazentagängig
Was hat die Plasmaproteinbindung für einen Einfluss auf die Verteilung im Organismus?
AS-Protein-Komplex kann nicht durch die Kapillarwände diffundieren (Elimination wird rausgezögert, da ja AS nicht durch die Kapillarwände durchdiffundieren kann)
Carrier-vermittelte Transporte können unterbunden werden (weil zu groß!)
AS konz im Plasma CP (Konzentration AS im Plasma) = prot. Gebundener + freier Anteil
Welche Einflussfaktoren auf die Proteinbindung sind dir bekannt?
pH-Wert
Lebensalter (bei Neugeborenen Anzahl verringert -> freie Arzneistoffspiegel höher -> stärkere Wirkung bei Kindern -> daher mit Feingefühl)
Temperatur
Konkurrenz mit körpereigenen Stoffen
Konzentration der bindenden Proteine
Konzentration des Pharmacons im Plasma/Gewebe
Affinität zu den Proteinbindungsstellen (abhängig vom Grad der Hydrophilie!)
Was ist nun die therapeutische Relevanz der Plasmaproteinbindung?
Nenne und beschreibe wichtige Plasmaproteine für AS!
Serum-Albumin
Gut wasserlösliches Protein, Mr= 66.000, Konzentration im Plasma 0.6mmol/L, wichtig für die Konstanthaltung des Blutvolumens
Saure AS wie Penicillin, Phenprocoumon, Salicylsäure binden sehr gut Lipophile Substanzen wie Digitoxin binden sehr gut
Saures α1-Glycoprotein
Hoher Polysaccharidanteil, Mr= 41.000
Basische Arzneistoffe wie Propanolol, Imipram binden sehr gut
Lipoproteine (VLDL, LDL, HDL)
Propranolol, Chinidin, Chlorpromatzin binden sehr gut
Arzneimittel können auch an mehrere verschieden Plasmaproteine binden wie im Beispiel bei Propranolol
Wie verändern sich pharmakokinetische Prozesse eines AS durch die Plasmaproteinbindung?
Verzögerung des Verteilungsvorgangs, des Wirkungseintritts, der Biotransformation und der Exkretion
Verringerung der Wirkungsintensität
Verlängerung der Wirkungsdauer
Konkurrenz um Plasmaproteinbindungsstellen mit anderen Pharmaka (= Interaktionen!)
Wo halten sich Pharmaka im Organismus auf?
MERKE:
Extrazellulärraum = Raum zwischen den Zellmembranen
Intrazellulärraum = Raum innerhalb der Zellen
Interstetium = Raum zwischen Organen
Welche Verteilungsmuster von AS sind dir bekannt?
Intravasal (nur in den Blutgefäßen) A
Intravasal + interstitiell B
Extra- und intrazellular C
Zelluläre Anreicherung D
In welchen Geweben werden AS gespeichert?
Muskulatur
40% des Körpergewichts
Fettgewebe
Vorallem Lipophile Stoffe (Insektizide, ...) können hohe Konzentrationen erreichen
Gewebeproteine
kontraktile Proteine der Muskulatur
Glutathion-S-transferase der Leber
Membranphospholipide
Was bedeutet die Speicherung von AS im Gewebe?
Schwer abschätzbar!
Positiv
Aufnahme von Iodid in Schilddrüse (T3 & T4 Synthese)
Negativ
Akkumulation im Fett- oder Knochengewebe (Intoxine, Blei)
evtl. Vergiftungserscheinungen
Wie wird das Verteilungsvolumen berechnet?
Definition Verteilungsvolumen:
bezieht sich auf das scheinbare Volumen, das erforderlich wäre, um die im Körper vorhandene Menge an Arzneimittel in der gleichen Konzentration wie im Blutplasma zu erreichen.
= pharmakokinetischer Parameter, der die Verteilung eines Arzneimittels im Körper beschreibt.
(rein virtuelle Volumen)
Cp(0) = D/Vd -> Vd = D/Cp(0)
D = Dosis
Cp(0) = Konzentration AS nach der Applikation i.v.
Vd = Verteilungsvolumen
Wovon ist das Verteilungsvolumen abhängig?
Physiko-chemischen Eigenschaften des AS
Großes Verteilungsvolumen
Hohe Lipophilie und ausgeprägte Gewebsbindung
Kleines Verteilungsvolumen
geringe Lipophilie, hohe Plasmaproteinbindung & großes Molekulargewicht
Welche klinische Bedeutung hat das Verteilungsvolumen?
Zur Berechnung der Loading Dose (= Sättigungsdosis)
Zur Berechnung der im Körper vorhandenen AS-Menge
Abschätzung des Nutzens extrakorporaler Elimination
Hämodialyse oder -perfusion)
Abschätzung der Eliminationshalbwertszeit bei bekannter Clearance
Was bedeutet Elimination?
= Alle Prozesse, die zu einer Konzentrationsabnahme des primär applizierten Arzneistoffs im Organismus führen.
Welche Prozesse sind für die Elimination von Arzneistoffen essentiell?
Harnproduktion
Metabolismus (Leber)
Faeces (Verdauung)
Welche Organe sind bei der Elimination beteiligt?
Man unterscheidet:
Biotransformation (= Metabolismus):
Leber, Dünndarmwand, Haut, Niere, Lunge
-> In diesen Organen folgende Einheiten:
Glattes endoplasmatishes Retikulum
Zytosol
Mitochondrien
scheiden die Stoffe primär nicht aus, sondern bauen sie um, um sie ausscheiden zu können
Exkretion:
Niere, Leber, Darm, Lunge ( Inhalationsnarkotika reine Diffusion), Haut, Schweiß, Speichel, Muttermilch
Was sind die Ziele der Biotransformation?
Inaktivierung von Arzneistoffen oder Toxinen
Verbesserung der Ausscheidungsfähigkeit ( Konversion von Hydrophoben zu hydrophilen Metaboliten)
Für was ist die Biotransformation entscheidend?
Für die schnelle Elimination von lipophilen Arzneistoffen
Konversion von lipophilen zu hydrophilen Metaboliten welche anschließend über den Urin entsorgt werden können
-> renale Elimination
oder auch durch den enterohepatischen Kreislauf wieder in den Darm gelangen und dort ausgeschieden werden
-> biliäre Elimination
definiere den enterohepatischen Kreislauf:
Aufnahme in die Leber: Nach der oralen Aufnahme eines Arzneimittels wird es durch den Verdauungstrakt absorbiert und gelangt über die Pfortader direkt zur Leber. In der Leber erfolgt eine Phase-I- und Phase-II-Metabolisierung, bei der das Arzneimittel in verschiedene Metaboliten umgewandelt wird.
Ausscheidung in die Galle: Einige der Metaboliten werden in die Galle ausgeschieden und gelangen von dort in den Darm.
Rückresorption im Darm: Im Darm können bestimmte Substanzen aus der Galle wieder resorbiert werden. Dieser Schritt ist entscheidend für den enterohepatischen Kreislauf.
Erneute Aufnahme durch die Leber: Die im Darm resorbierten Substanzen gelangen erneut zur Leber, wo sie erneut metabolisiert werden können.
Der enterohepatische Kreislauf kann dazu führen, dass Substanzen für einen längeren Zeitraum im Körper zirkulieren, da sie wiederholt zwischen Leber und Darm zirkulieren. Dies kann die Halbwertszeit von bestimmten Arzneimitteln verlängern und ihre Ausscheidung verzögern.
beschreibe die biliäre Elimination:
Die biliäre Elimination bezieht sich auf den Prozess, bei dem Substanzen über die Galle aus dem Körper ausgeschieden werden.
Für Arzneimittel kann die biliäre Elimination bedeuten, dass sie mit der Galle in den Darm ausgeschieden werden. Im Darm können sie dann auf unterschiedliche Weise weiter verarbeitet werden. Ein Teil kann über den Stuhl ausgeschieden werden, während ein anderer Teil über den enterohepatischen Kreislauf wieder zur Leber zurückgelangt.
Welche Phasen gibt es beim Arzneistoffmetabolismus und wie sind sie aufgebaut?
-
Erkläre die erste Phase des Arzneistoffmetabolismus im Körper mit allen nötigen Enzymen und Organen!
Funktionalisierungsphase:
funktionelle Gruppen werden eingeführt oder freigelegt ( Hydroxylierung, hydrolytische Spaltung, Reduktion, Desaminierung, etc.)
Metabolit kann inaktiv oder aktiv sein oder ein wirksames Prinzip darstellen ( Muttersubstanz = Prodrug)
Beteiligte Enzyme:
Oxidation/Reduktion: Cytochrom-P450-abhängige Monooxygenasen (CYP- Enzyme)
Monoamino- und Diaminooxidasen
Flavin-abhängige Monooxygenasen (FMO- Enzyme)
Hydrolyse:
Esterasen
Amidhydrolasen
Epoxid-Hydratasen
Wie funktioniert die Nomenklatur der CYP- Enzyme?
CYP2D6
CYP -> kennzeichnet die CYP P450 Reihe
2 -> die Genfamilie
D -> Subfamilie
Letzte Zahl 6 -> Isoenzym
Wichtig für den Arzneistoffmetabolismus sind die CYP1-3 Enzyme
Wie funktioniert das Cytochrom-P450-abhängige Monooxygenasen?
führen Sauerstoffatome in das Substrat ein
Arzneistoff (A) + O2 + NADPH + H+ -> A-OH + NADPH+ + H2O
Mischfunktionelle Oxidase: katalysiert Ox und Red.
CYP1-3 wichtig für Arzneistoffmetabolismus
genauer Ablauf:
Cytochrom P450 im oxidierten Zustand bindet an das lipophile Substrat
Das Flavoportein NADPH-Cytochrom P450 Oxireduktase (POR) überträgt ein einzelnes Elektron auf das Häm-Fe3+, dass in Fe2+ übergeht. Dieser Häm-Eisen-Komplex bindet molekularen Sauerstoff als 6. Liganden
Nach Übertragung eines 2ten Elektrons durch die NADPH-POR oder auch Cytochrom
b5 entstehen aktivierter Sauerstoff und H2O. Der aktivierte Sauerstoff wird auf das
Substrat übertragen
Als Reaktionsprodukte entstehen ein Molekül Wasser und das oxidierte
Substratmolekül a. Fe2+ geht wieder in Fe3+ über b. Zyklus kann wieder neu beginnen
NADPH-POR = Mischfunktionelle Oxidase
-> katalysiert Oxidation und Reduktion
Welche Reaktionen werden von Cytochrom-P450 katalysiert?
Aliphatische Hydroxylierung
Epoxidierung
Aromatische Hydroxylierung
N-Oxidation
S-Oxidation
N-Desalkylierung
O-Desalkylierung
Desaminierung
Entschwefelung
Oxidative Dehalogenierung
Besitzen CYP-Enzyme eine Substratspezifität?
NEIN!!
Entweder 1 Subtstrat auf mehrere CYP oder ein CYP auf mehrere Substrate
Wie werden CYP gehemmt?
Durch Pharmaka, die sich mit hoher Affinität an CYP binden und selbst langsam metabolisiert werden
Was sind CYP-Enzyminduktoren?
= Substanzen, die die Expression durch Transkription von CYP steigern und dadurch den Arzneistoffmetabolismus beschleunigen
Was passiert durch die Hemmung von CYP?
Pharmakon A wird von einem CYP-Enzym katalysiert
liegt jedoch eine weiteres Pharmakon (B) vor welches dasselbe CYP Enzym einschränkt und die Aktivität reduziert so führt dies zu einer verminderten Metabolisierung von Pharmakon A
daraus resultiert, dass die Plasmakonzentration stark ansteigt und dies wiederum schwerwiegende Nebenwirkungen hervorruft
Welches Enzym ist beim Arzneistoffmetabolismus am wichtigsten und warum?
CYP3A4 (30% des CYP- Gehalts)
60% aller Arzneistoffe sin CYPA4 Substrate
Welche Induktoren von CYP3A4 gibt es?
Johanniskraut
Tabakrauch
Grillfleisch
Antiepileptika (Carbamazepin, Phenobarbital)
Antibiotika (Rifampicin)
Glucocorticoide
Antidiabetika (PPioglitazon)
reverse Transkriptase-Inhibitoren (Nevirapin, Efavirenz)
Wie wird CYP3A4 gehemmt?
Grapefruitsaft
HIV-Proteasehemmer (Indinavir, Ritonavir)
Antibiotika: z.B. Erythromycin
Immunsuppressiva: Ciclosporin
Antimyotika (Itraconazol)
Antidepressiva (Nefazodon)
Ca2+ Kanalblocker (Verapamil, Diltiazem)
Antiemetikum (Aprepitant)
Welche Reaktionen finden in der Phase II des Arzneistoffmetabolismus statt?
= Konjungationsphase
Synthetische Reaktionen
Kopplung von funktionellen Gruppen an polaren Gruppen des Arzneitoffes
Welche klinische Relevanz hat Johanniskraut?
Senkt den Plasmaspiegel von:
Proteasehemmer: VermehrungvonHIV-Viren(Indinavir)
Orale Kontrazeptiva: ungewollte Schwangerschaften (Ethinylestradiol)
Cumarin-Antikoagulantien: Thrombose(Wafarin)
Cyclosporin: Abstoßung von Transplantaten
Johanniskraut kann man rezeptfrei in der Apotheke erhalten, d.h. wenn Pat eines der oben genannten AS einnimmt (Wafarin, etc.) und dann Johanniskraut-Präparate zu sich nimmt, könnte das eben schlimme Auswirkungen haben!
schwerwiegende Auswirkungen obwohl es rezeptfrei erhältlich ist -> Aufgabe Apothekers!
Beschreibe den First-Pass- Effekt und erkläre ihn!
Der First Pass Effekt beschreibt die Umwandlung eines Arzneistoffs während der ersten Passage durch die Leber. Durch die dabei stattfindende Metabolisierung kann ein wirksamer oder unwirksamer Metabolit entstehen, welche dann im Körper durch den Blutkreislauf verteilt werden.
Erkläre das Konzept von Prodrugs!
Ein Prodrug ist ein inaktiver oder wenig aktiver Arzneistoff welcher erst durch Metabolisierung im Organismus in einen aktiv(eren) Metaboliten überführt wird.
Verbesserung der pharmakokinetischen Eigenschaften
Resorption
Verringerung des First-Pass-Effekts
Bioverfügbarkeit
Passage der Blut-Hirn-Schranke
nenne Beispiele für Prodrugs
Codein -> wird zu Morphin und Codein-6-Glucuronid
Heroin -> wird zu 6-MAM (6-Monoacetylmorphin) und Morphin
Metamizol -> wird zu 4-N-Methylaminoantipyrin
Imipramin -> wird zu Desmethylimipramin
L-DOPA / Levodopa -> wird zu Dopamin
Welche Einflüsse auf den hepatischen Arzneistoffmetabolismus gibt es?
Alter
Geschlecht
Erkrankungen
Nahrung
andere Pharmaka
Genetische Einflüsse - Pharmakogenetik
Wie funktioniert Codein?
Codein weist eine analgetische und antitussive (hustenstillende) Wirkung durch Stimulierung von zentralen μ-Opioidrezeptoren.
Codein selber hat eine geringe Affinität zu den μ-Opioidrezeptoren und wird in der Leber zu aktiveren Stufen metabolisiert:
zu 10% in den Hauptmetabolit Morphin über das CYP2D6- Enzym
und zu Codein-6-glucuronid über das CYP3A4-Enzym
Morphin und Codein-6-Glucoronidsind stärker analgetisch wirksam als Codein
Wie funktioniert die biliäre Exkretion von Arzneistoffen?
Nach p.o Applikation Resorption
Ausscheidung in die Galle, wenn Ausreichend Polarität in der Leber und die Molekülgröße
zwischen 500-1500 Da liegt
Beteiligung aktiver Transportmechanismen:
Anionen(Glucuronide)
Kationen(Tubucarin)
Ungeladen(Digitoxin)
Enterohepatischer Kreislauf bei ausreichende lipohilen AS durch Rückresorption aus dem Darm über die Pfortader in die Leber
Nenne Keyfacts über die Leber als Ausscheidungsorgan!
täglich werden 500-1000ml Galle produziert
die Aufnahme von Substanzen erfolgt in den
Hepatozyten
die Exkretion über die Gallengänge
der Transport findet von den Hepatozyten in Richtung Gallengang statt
dafür sind aktive Transportprozesse via Carrier
in der kaikulären Hepatozytenmembran notwendig, dazu gehören:
MDR1
MDR2
BSEP (bile salt export pump)
BCRP (breast cancer resistance protein)
Welche Bedeutung hat der enterohepatische Kreislauf?
Verzögerung der Arzneistoffkonzentration im übrigen Kreislauf
Verzögerung der Wirkung
Verlängerung der Wikrungsdauer
Verlängerung der Verweildauer im Körper
Definition enterohepatischer Kreislauf:
Die hydrophilen Kopplungsprodukte können das Darmepithel nicht überwinden aber die in Leber, zur Erhöhung der Hydrophilie gebildeten Konjugate können durch Darmbakterien wieder gespalten werden, wodurch ihre Fettlöslichkeit und die Resorbierbarkeit wieder ansteigt.
Dünndarm -> Resorption -> Pfortader -> Leber
-> Glucoronsäure -> Gallenkanälchen -> Galle -> Darm
-> dort wieder gespalten -> Lipophilie wird erhöht und sie können wieder resorbiert werden
Welche therapeutische Relevanz hat der enterohepatische Kreislauf?
Gefahr der Überdosierung und Überlastung der Entgiftungskapazität der Leber und Leberschäden bei wiederholter Gabe
Welche Eigenschaften müssen Arzneistoffe haben, damit sie renal ausgeschieden werden?
Polar
wasserlöslich
Mr < 400-500
Metabolite werden schneller ausgeschieden als unveränderter Stoff
Sehr ineffizient bei lipophilen Arzneistoffen ( wegen tubulärer Resorption)
Welche Faktoren bestimmen die GFR (glomeruläre Filtrationsrate)?
Orgamismus
Herztätigkeit (Blutdruck & Schlagvolumen)
renale Blutfluss
funktionelle Integrität der Glomeruli
Arzneistoff
Molekülgröße
Bindung an Plamsaproteine wie Alnumin & alpha-Glykoprotein
nur freier AS wird filtriert
GFR = 120-130ml / min
Blutstrom = 700-800ml / min
definiere die glomeruläre Filtrationsrate
Die Glomeruläre Filtrationsrate ist, dass an allen Glomeruli pro Zeit filtrierte Volumen! Der Hohe Druck in den Kapillaren treibt die Ultrafiltration an (Flüssigkeit wird nach außen in die Kapsel gedrückt)!
Welche Arzneistoffe werden durch die tubuläre Sekretion ausgeschieden?
Organische Anionen
Kationen
lipophile Substanzen
Sehr effektiv, selbst bei hoher Plasmaproteinbindung! Durch Transporter (breite Substratspezifität)
Plasmakonzentration nahezu 0
Selbst bei hoher Plasmaproteinbindung erfolgt Sekretion
Wie funktionier die tubuläre Sekretion?
Welche Transporter sind an der tubulären Sekretion von Arzneistoffen beteiligt?
Unterschied Influx - und Efflux - Transporter:
Influx:
Diese Transporter ermöglichen den Eintritt von Substanzen in die Nierenkanälchen (Tubuli) aus dem Blutkreislauf.
Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme von bestimmten Substanzen aus dem Blut in die Nierenkanälchen, um sie letztendlich aus dem Körper zu entfernen.
Efflux:
Im Gegensatz dazu ermöglichen Efflux-Transporter den Austritt von Substanzen aus den Nierenkanälchen zurück in den Blutkreislauf.
Diese Transporter können eine wichtige Rolle bei der Rückresorption von bestimmten Substanzen spielen, die nicht ausgeschieden werden sollen, sondern wieder in den Blutkreislauf aufgenommen werden sollen.
Welche Arzneistoffe werden durch Sekretion aktiv in den proximalen Tubulus ausgeschieden werden?
Wo kommen aktive Transportsysteme primär vor?
In Geweben mit Ausscheidungs- und Barrierefunktion
Sind verantwortlich für:
präsystemische Elimination
biliäre Exkretion
enterohepatischer
Kreislauf und die Blut-Hirn-Schranke
Wie ist die Resorption von Arzneistoffen durch den pH geregelt?
pH-Wert des Harns:
Säuren:
pH sinkt -> Rückresorption steigt -> Ausscheidungsrate sinkt
pH steigt -> Rückresorption steigt -> Ausscheidungsrate sinkt
Wie funktioniert die tubuläre Rückresorption und welche Arzneistoffe werden so wieder Resorpiert?
Mechanismus = Passiver Transport
Arzneistoffe:
Lipophile Arzneistoffe
schwach saure oder schwach basische AS (ist aber dann pH-abhängig)
Was passiert bei einer Vergiftung mit ASS? Welche Symptome treten auf?
respiratorische Alkalose = ein Zustand, bei dem der pH-Wert des Blutes aufgrund einer erhöhten Atmung über das normale Maß hinaus steigt -> Blut zu basisch
Wann kommt es zum 1-Kompartiment-Modell nach i.v Applikation?
= einfachstes Modell – nach einmaliger intravenöser Applikation
Man geht davon aus, dass sich der Arzneistoff in Körperflüssigkeiten und in gut durchblutenden Geweben homogen verteilt, oder die Verteilung und Umverteilungsprozesse im Vergleich zur Elimination so schnell erfolgen, dass sie mathematisch vernachlässigbar werden.
Dieses Modell tritt ein, wenn folgenden Vorrausetzungen gegeben sind:
eine rasche Aufsättigung mit dem Arzneistoff z.B durch intravenöse Bolusgabe
eine rasche Verteilung des Arzneistoffs zwischen Plasma, Körperflüssigkeiten und
Geweben im Vergleich zu den Eliminationsvorgängen
Die Elimination aus dem Kompartiment erfolgt einer Kinetik 1. Ordnung
o Niere, Leber & Elimination aus Schweißdrüsen usw.
Wie berechne ich die Plasmakonzentration Cp?
Was gibt das Clearance-Konzept an?
Die Clearance gibt ein gereinigtes Volumen und nicht die entfernte Menge an = jenes Plasmavolumen, das pro Zeiteinheit vollständig vom Pharmakon eliminiert wird
Von was ist die Clearance abhängig?
Extraktionsrate oder Ektraktionskoeffizient
ER = [C(einstrom) - C(ausstrom)]/ C(einstrom)
Blutfluss: Arzneistofftransport zum Organ
CLEARANCE KANN NICHT GRÖSSER WIE DIE DRUCHFLUSSRATE SEIN
Wie wird die Clearance berechnet werden?
Von was ist die Gesamtkörperclearance abhängig?
= eng verknüpft mit dem Blutfluss durch das jeweilige Ausscheidungsorgan
Eng verknüpft mit dem Blutfluss durch das jeweilige Ausscheidungsorgan
Renale Filtration 125 ml/min
Renale aktive tubuläre Sekretion bis 800 ml/min
Hepatische Elimination bis 1800 ml/min
Intestinal, metabolisch, pulmonal Clges = Clrenal + Clhepatisch + Clsonstige = Clrenal + Clnon-renal
Wie wird die gesamt Clearance berechnet?
Cl(ges) = (F*D) / AUC
F = Bioverfügbarkeit
Wofür ist AUC ein Maß und wie wird es berechnet?
Die Fläche unter der Kurve ist ein Maß für die Arzneistoffexposition (Exposition = man ist etwas ausgesetzt) des Körpers nach i.v Verabreichung
Sie ist abhängig von der Eliminationsrate und der verabreichten Dosis des Arzneistoffs
Formel: AUC = D / Cl(ges)
Überlegung:
Wird die Dosis erhöht, sno ist auch die AUC größer Wird die Clearance erhöht, so wird die AUC kleiner
Wie wird die renale Clearance bestimmt?
Bestimmung der Konzentration des Arzneistoffs im Plasma und Harn und Volumen des Harns
Der Maximalwert der Clearance variiert -> renale Plasmafluss von ca. 600-800ml/min
Arzneistoff wird ausschließlich glomerulär filtriert
-> Clearance = GFR
Arzneistoff wird glomerulär filtriert und anschließend im Tubulussystem resorbiert
-> Clearance < GFR
Arzneistoff wird glomerulär filtriert und tubulär
sezerniert
-> Clearance > GFR
Wie kann AUC noch bestimmt werden?
Integral ( Software)
Historisch: Trapezmethode durch Approximation des Integralwertes
-> Vorgehensweise:
Zerlegung der Kurve in einzelne Trapeze
Berechnung der Fläche der einzelnen Trapeze
Bildung der Summe aller Teilflächen
-> Fläche des Trapez
Wie groß kann maximal die hepatische Clearance sein??
Die maximale hepatische Clearance entspricht den Leberblutfluss!!
Wofür steht die Kreatinin-Clearance und wie wird sie berechnet?
Maß für die Nierenfunktion (Stoffwechselprodukt, das glomerulär filtriert wird)
Berechnung:
Zur Beurteilung der Nierenfunktion wird oft nur die einfache Bestimmung von Kratinin im Plasma durchgeführt. Werte bis zu 1,2mg/dl gelten als normal. Wegen des hyperbolischen Zusammenhangs zwischen Plasma-Kreatinin und Clearance ergibt sich ein Kreatinblinder Bereich, in dem das Plasma- Kreatinin noch wenig erhöht, aber ist die Nierenfunktion schon erheblich eingeschränkt sein kann.
Klinische Relevanz
wenn aus pathologischen Gründen eine erniedrigte Kreatinin-Clearance vorliegt kann man von einer verringerten Nierenfunktion ausgehen und dies ist klinisch relevant, weil dadurch auch Arzneistoffe schlechter ausgeschieden werden und die Dosis angepasst werden muss, um nicht in den toxischen Bereich zu gelangenà Nebenwirkungen
Erniedrigte Kreatinin-Clearance bei
Neugeborene
Alten Leuten
Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz
Normalwerte
Mann -> 78-142ml/min
Frau -> 75-127ml/min
Wie kann die Kreatininclearance nach Cockroft und Gault aubgeschätzt werden?
Welche Therapiestrategien gibt es bei einer verminderten Nierenfunktion?
Wenn der Patient eine verminderte Nierenfunktion aufweist muss genau darauf geachtet werden, auf welche Weise der verabreichte Arzneistoff eliminiert wird -> aus der Fachinformation zu entnehmen.
Wenn der Arzneistoff ausschließlich über die Niere eliminiert wird gibt es 3 Möglichkeiten:
Dosisreduktion bei gleichbleibenden Dosierungsintervall
dadurch, dass der Arzneistoff langsamer eliminiert wird, reicht eine geringer Dosis und ist auch notwendig um die Plasmakonzentration im therapeutischen Bereich zu halten
Das Dosierungsintervall verlängern
vorausgesetzt man bleibt im therapeutischen Bereich
Umstieg auf einen anderen Arzneistoff
welcher rein hepatisch eliminiert wird -> auch bei kompletten Nierenausfall möglich
oder renal und biliär, um die Niere zu entlasten
wenn man nicht auf einen Arzneistoff der gleichen Wirkklasse umsteigen kann, dann muss man die Klasse wechseln:
statt renal eliminierendes Atenolol = Beta-Blocker
kann ein hepatisch eliminierender ABC-Hemmer eingesetzt werden
Wie wird die Plasmakonzentrations-Zeit-Verlauf Kurve nach i.v aufgestellt?
Was ist die Eliminationshalbwertszeit?
Die Zeitspanne, innerhalb der die Plasmakonzentration um die Hälfte sinkt
Nach 4-5 Halbwertszeiten ist der größte Teil der applizierten Dosis eliminiert
(95%)
Was bedeutet die Eliminationskinetik 1. Ordnung?
Pro Zeiteinheit wird der gleiche Anteil der im Plasma enthaltenen AS menge ausgeschieden (NICHT die gleiche Menge -> immer minus 50% z.B)
Linearer Zusammenhang zwischen AS-konzentration und Reaktionsgeschw.
Eliminationshalbwertszeit ist konstant
je höher die Konzentration, desto schneller erfolgt die Elimination.
Was ist die Eliminationskinetik 0. Ordnung?
Unabhängig von der Plasmakonzentration -> die Konz. fällt in jedem Zeitintervall um den gleichen Betrag
Tritt auf bei Sättigung des Eliminationsprozesses:
Von metabolisierenden Enzymen
Von Carrier-vermittelten Transportmechanismen
Limitierung von Co-Faktoren,....
Wie kann kel bestimmt werden?
Auch wenn der dekadische Logaritgmus gegeben ist wird mit dem nat. Logarithmus gerechnet!
Was passiert wenn kel vermindert ist?
Verminderte Eliminationsleistung -> Verminderte Clearance Zunahme Plasmaspiegel ->Verlängerte Plateaudauer
Zunahme AUC
Von was hängt die Halbwertszeit ab?
Sie ist ein hybrider pharmakokinetischer Parameter weil sie von Cl und Vd abhängt
Was ist nötig wenn Cl oder Vd verändert ist?
Anpassung der Sättigungs- und Erhaltungsdosis
Was ist die Sättigungsdosis?
Dosis, die nötig ist, um eine bestimmte therapeutische Konzentration zu erreichen (Bolusinjektion oder Kurzinfusion)
Wie wird Cp(0) bestimmt?
Graph weiterzeichnen bis zum Schnittpunkt mit der Y-Achse = Cp(0)
Was ist die Erhaltungsdosis?
Dosis, die nötig ist um eine bestimmte therapeutische Konz zu erhalten ( Dauerinfusion)
Sog. STEADY STATE KONZENTRATION
Wird durch die Clearance bestimmt und ist unabhängig vom Verteilungsvolumen
Was ist der Dosierungsintervall T?
Zeitspanne zwischen zwei verabreichten Dosen bzw. Dauer der Infusion
Was passiert im Steady State?
Zufuhr und Elimination des AS halten sich in Waage
Pro Zeiteinheit zugefügte Menge (Infusionsrate) = eliminierte Menge pro Zeiteinheit
Von was ist die Zeit bis zur Gleichgewichtseinstellung abhängig?
Von der Eliminationshalbwertszeit und nicht von der Infusionsgeschwindigkeit!
Nach 5 Halbtwertszeiten ist der Stady State annähernd erreicht
Wie ist das 1-Kompartiment-Modell mit i.v Applikation aufgebaut und von was ist es abhängig?
Menge AS am Resorptionsort
Menge AS im Blutplasma
Menge eliminierter AS
Wie lautet die Bateman-Funktion?
Welchen Effekt hat die Absorptionskonstante kab auf die Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve?
Zunahme der max. Plasmakonz.
Früheres Erreichen der max. Plasmakonz.
Kürzere Dauer des Plasmaspiegelniveaus
Änderung der Kurven Form, aber AUC bleibt gleich
Gesamtclearance unverändert
Wie kann Cmax näherungsweise berechnet werden?
Wie ist die Bioverfügbarkeit definiert?
Der Anteil einer extravasal verabreichten Dosis eines Pharmakons, der den systemischen Kreislauf erreicht und damit am Wirkort verfügbar ist
i.v: die gesamte AS-Menge ist im systemischen Kreislauf
extravasal: nicht sicher, welehce Menge systemisch verfügbar ist
Wie kann die Bioverfügbarkeit durch präsystemische Elimination erniedrigt werden nach peroraler Applikation?
MO Abbau im Darmlumen
Metabolismus in der Darmmucosa wenig AS-abbauende Enzyme (1-2% CYP)
Intestinale Sekretion
First-Pass-Effekt in der Leber
Was ist die absolute Bioverfügbarkeit?
Intraindividueller Vergleich einer extravasalen Dosis zu einer i.v Dosis eines AS nach einmaliger Applikation
Gesunde Probanden
Wenn F < 1, dann...und/oder:
Unvollständigefreisetzung
UnvollständigeResorption
PräsystemischeElimination
Nenne Beispiele von Bioverfügbarkeit verschiedener AS nach peroraler Applikation
Welchen Zusammenhang zwischen AUC, Dosis und Bioverfügbarkeit gibt es?
AUC ist proportional zur Dosis
Die Zeit bis zm erreichen der maximalen Plasmakonz. Ändert sich durch Zu- oder Abnahme der Dosis bzw. Bioverfügbarkeit nicht
Wie wird die relative Bioverfügbarkeit berechnet?
Was gibt die Bioäquivalenz an?
Austauschbarkeit von wirkstoffgleichen AS
Vergleichende Bioverfügbarkeitsstudie
Bioverfügbarkeiit ≤ 25% Unterschied
Geschiwndigkeit ihrer Bioverfügbarkeit ( tmax und cmax ) ≤ 25% Unterschied
Wie ist die Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve mit zwei Phasen aufgebaut?
Alpha Phase: schnell
V.a durch verteilung des Wirkstoffes vom zentralen ins periphere Kompartiment
Durch Elimination
-> schnelles senken der Plasmakonzentration
Beta-Phase: langsam
durch Elimination
-> langsamere Abnahme der Plamsakonzentration
-> dominierende Phase (trägt mehr zur AUC bei)
Wie ist das 2-Kompartiment-Modell nach i.v Applikation eines AS aufgebaut?
Welche Charakteristika haben die Kompartimente?
Welche Unterschiede haben das 1-Kompartiment und das 2-Kompartiment – Modell?
Welchen Einfluss haben k12 und k21 auf die Verteilung?
Wann kommt es zu einem 2-Kompartiment-Modell?
Verteilung ins periphere Kompartiment geht schnell
Rückverteilung aus dem peripheren im vergleich zur Verteilung erfolgt langsam
Rückverteilung ist signifikant langsamer als die Elimination
Wie ist die terminale Eliminationskonstante im 2- Kompartiment- Modell definiert?
Wovon hängen die Halbwertszeiten ab?
Die Halbwertszeit in der initialen Phase hängt stark von der Nierenfunktion ab
Die terminale Halbwertszeit ist kaum von der Nierenfunktion abhängig, geschwindigkeitsbestimmend ist die Rückerteilung aus dem Gewebe
Wo werden die Pharmakokinetischen Kenngrößen im 2-Kompartiment-Modell berechnet?
Nenne Beispiele einer Elimination nach einem 3- Kompartiment-Modell!
Aminoglykoside
Behandlung von schweren, systemischen Infektionen mit gram-negativen Bakterien
Nachteil: ototoxizität, Nephrotoxizität aufgrund erhöhter Talspiegel und langhaltender erhöhter cmax
Freigesetzte Menge aus dem Gewebe während der gamma-Phase sind gering, akkumulieren aber über die Zeit und sind an der Toxizität von Aminoglykosiden beteiligt
Blei im Knochen: t1/2 > 15 Jahre
Lipophile Umweltgifte: Dioxin in Fettgewebe t1/2 = 7-10 Jahre
Wie ist das Mehrkompartimenten-Modell aufgebaut?
Welche Elemente sind wichtig bei der Kompartimentdatenanalyse?
Anzahl der Kompartimente
Input- Kinetik
Output-Kinetik
Welche Klinische Bedeutung haben die kompartimentellen Datenanalyse
Mathematische Beschreibung gesamter Konzentrations-Zeit-Verläufe im biologischen System
Vorhersage gesamter Konzentrations-Zeit-Verläufe
Unterstützung bei der Dosisanpassung
Berechnung des optimalen Dosierungsschemas für Pat.
Berücksichtigung von pathologischen Veränderungen in Pat.
Was bedeutet Kumulation?
Zugeführter Arzneistoff wird im Applikationsintervall nicht vollständig eliminiert
Wann ist das Kumulationsgleichgewicht erreicht?
Arzneistoff-Zufuhr und Elimination im Applikationsintervall gleich
Cpss = mittlere Plasmakonzentration im Steady State
Welchen Einfluss hat das Vd auf die Plasmakonzentration eines AS bei chronischer Zufuhr?
Klinische Relevanz:
As mit geringer therapeutischer Breite
As mit großer Plasmaproteinbindung
Bei einem kleineren Vd wird cmin gesenkt und cmax gehoben, cpss bleibt aber gleich
Was passiert mit der Plasmakonzentration, wenn eine Dosis vergessen wird?
C min sinkt stark ab, aber nach 5 Dosen is wieder ein steady state erreicht
Die Dosis nicht verdoppeln weil man sonst im toxischen Bereich landet
Was passiert, wenn man die Dosis erniedrigt und das Intervall verkürzt?
Man befindet sich besser im Steady- State genau zwischen c max und c min
Und bleibt immer im therapeutischen Bereich
Was ist Pharmakodynamik?
Aus der Sicht des Pharmacons, also welche (molekularen) Wirkmechanismen, Wirkprofil (-> Effekte), Wirkqualität und natürlich Dosis-Wirkungsbeziehungen
Was besagt der Satz „Corpora non agunt nisi fixata“?
Die Körper nicht wirken, wenn sie nicht gebunden sind = Arzneistoff-Rezeptor Interaktionen finden nur statt wenn AS und Rezeptor gebunden sind
Wie kommt die biologische/pharmakologische Wirkung zustande?
Arzneistoff-Rezeptor Interaktionen
Was weißt du über die duale Funktion von Rezeptoren?
Ligandenbindung
Rezeptor-Effektor Funktion
Was sind Rezeptoren?
Makromoleküle an welche die körpereigenen und -fremde Stoffe (Toxine, AS) binden können und so eine zelluläre Wirkung vermitteln
Sie sind also Reaktionspartner von Arzneistoffen
Arzneimittelwirkungen beruhen auf den Gesetzen der Chemie und Physik
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