Was ist die Osteitis, Osteomyeltits und Septische Arthritis?
Osteitis: Entzündung des Knochens
Osteomyelitis: Entzündung des Knochenmarkraums
Septische Arthritis: Bakterielle Infektion mit Entzündung des Gelenks (Arthritis)
Welche Erreger sind für Osteomyelitis etc. verantwortlich? Welche betreffen vorallem Früh- und Neugeborene?
Staphylococcus aureus, ß-Streptokokken, Streptococcus pneumoniae
Frühgeborene: E. coli, Candida, Pseudomonas
ß-Streptokokken, E. coli, Candida, Pseudomonas
Welche Symptome können bei Knochen-/ Gelenkerkrankungen auftreten?
Diagnostik bei Säuglingen und Kleinkindern schwierig, da keine klaren Aussagen über Schmerzlokalisation und -intensität
Neu aufgetretene Schonhaltung
Zeichen von Schmerzen, Rötung, Schwellung und Überwärmung bei der Palpation über dem betroffenen Knochen oder Gelenk
Systemische Mitbeteiligung mit Fieber, Abgeschlagenheit, Lethargie bei über 50%
Wie therapiert man Osteomyelitis?
Stationäre Aufnahme
Antibiotische Therapie
Welche Erkrankungen des Nervensystems gibt es?
Meningitis = Entzündung der Hirnhäute (genauer Pia mater und Arachnoidea mater)
Enzephalitis = Entzündung des Gehirns
Meningoenzephalitis = Kombinierte Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten
Wie ist der Infektionsweg bei akuter bakterieller Meningitis?
Direkte Übertragung von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion
Hämatogene Streuung (insb. bei Nasen-Rachen-Infekt)
Kontinuierliche Ausbreitung
Infektionen angrenzender Regionen, insb. Ohr oder Augenhöhle
Offenes Schädelhirntrauma oder perioperativ
Warum sind Imfpungen im Säuglingsalter wichtig?
Durch HiB-Impfung im Kindes- und Jugendalter seltener
Kaum mehr Meningitisfälle durch Haemophilus influenzae kaum mehr angetroffen
Impfung gegen Gruppe A, B, C, W und Y
Kinder < 5 Jahren höchstes Erkrankungsrisiko
Folgeschäden, z. B. Narben oder Verlust von Gliedmaßen
Was kennzeichnet die akute virale Meningitis?
Theoretisch können fast alle humanpathogenen Viren eine virale Meningitis auslösen
Häufigste: Entero- (bzw. Coxsackie-), Arbo-, Influenza-, HI-, Mumps- und FSME-Viren sowie die Herpesviren CMV, VZV, EBV und HSV.
Was sind die allgemeinen Symptome bei Meningitis?
Kopfschmerzen, Meningismus und hohes Fieber
Ggf. Übelkeit, Erbrechen, Lichtscheu, Unruhe,
Verwirrtheit, Vigilanzstörung, Hyperästhesie, Paresen, Krampfanfälle, Opisthotonus
Bei Meningokokken-Meningitis in ca. 60% der Fälle Hautveränderungen: Makulopapulöse oder petechiale Exantheme bis hin zur ausgedehnten Purpura fulminans mit Hautnekrosen
Was sind Symptome der Meningitis beim Neugeborenen?
Atemstörung, blass-graues Hautkolorit, Krampfanfälle, Erbrechen
Bei 20% Berührungsempfindlichkeit oder Fieber
Weitere Symptome: Gespannte Fontanelle, Opisthotonus, Schlaffheit, Hyperexzitabilität, Vigilanzstörung, Ödeme, geblähtes Abdomen, Hypothermie, Ikterus, schrilles Schreien, Trinkschwäche
Der sonst typische Meningismus kann fehlen
Was sind Symptome der Meningitis bei Säuglingen und Kleinkindern?
Fieber, Erbrechen
Bei 40% gespannte Fontanelle
Weitere Symptome:
Unruhe oder Apathie, Lichtscheu, Vigilanzstörung, Krampfanfälle, Trinkschwäche, plötzliches Schielen, Hautblutungen, blasses Hautkolorit, schrilles Schreien, Wimmern, Bewegungsarmut, Berührungsempfindlichkeit
Wie lassen sich Harnwegsinfektionen nach Lokalisation einteilen?
Untere Harnwegsinfektionen
Urethritis: Entzündliche Infektion der Harnröhre (Urethra)
Urozystitis: Entzündliche Infektion der Harnblasenschleimhaut
Obere Harnwegsinfektionen
Pyelonephritis: Entzündliche Infektion des Nierenbeckenkelchsystems mit Beteiligung des Nierenparenchymsnach komplizierenden Faktoren
Was sind unkomplizierte und unkomplizierte HWIs?
Unkomplizierte Harnwegsinfektionen
• Infektion der Harnwege ohne relevante funktionelle oder anatomische Anomalien Komplizierte Harnwegsinfektionen
Infektion der Harnwege bei
• Allen Neugeborenen
• Anomalien des Harntrakts (Reflux, Obstruktion, Fehlbildung usw.)
• Neurogene Blasenentleerungsstörung bei Lähmung, Spina bifida
• Niereninsuffizienz
• Z.n. Nierentransplantation
• Immundefizienz
• Vorliegen von Harnwegskonkrementen
• Diabetes mellitus
Was sind Symptome der Pyelonephritis beim NG und bei Säuglingen?
Neugeborene (fast immer Urosepsis oder Pyelonephritis): Fieber (kann fehlen), Trinkschwäche, graublasses Hautkolorit, Berührungsempfindlichkeit, meningitisches Zeichen
Säuglinge: Fieber, Durchfall, Erbrechen, meningitisches Zeichen, Exikkose
Wie therapiert man Pyelonephritis?
antibiotische Therapie
Ausreichend Flüssigkeit
Was ist der Vesikoureteraler Reflux?
Vesikoureteraler Reflux (VUR) = Bezeichnung für den retrograden Fluss von Urin aus der Harnblase in die Harnleiter
Der Verdacht auf einen vesikoureteralen Reflux kann aufgrund von Flankenschmerzen oder rezidivierenden Pyelonephritiden entstehen
Bei Neugeborenen/Frühgeborenen kann er während der Schwangerschaftskontrollen mittels des Ultraschalls vermutet werden
Therapie meist konservativ mit regelmäßigen Verlaufskontrollen, doch es können bei schweren Verläufen mit massiver Nierenstauung oder medikamentös nicht zu beherrschenden Infekten auch operative Maßnahmen zum Einsatz kommen
Beim Megaureter handelt es sich um eine angeborene, meist idiopathische Dilatation des Harnleiters
Verantwortlich für ca. 20% der pränatalen Hydronephrosen
Was sind Symptome des VUR?
Symptomatik je nach Schweregrad
Rezidivierende Infekte (Zystitis, Pyelonephritis)
Flankenschmerzen bei der Miktion
Gedeihstörung im Kindesalter
Urämie
Renale Hypertonie
Ggf. Erbrechen
Was ist die Therapie beim VUR?
Konservative Therapie -> hohe Spontanheilungsrate!
Operative Therapie
Was sind Harnabflussstörungen? Wie lassen sich diese einteilen?
Harnabflussstörungen werden nach ihren Lokalisationen in Bezug zur Harnblase in obere (=supravesikale) und untere (=subvesikale) Abflussstörungen unterteilt.
Jede Harnabflussstörung ist ein begünstigender Faktor für die Entwicklung von Harnsteinen und Harnwegsinfektionen mit der Gefahr einer Urospesis!
Obere Harnabflussstörung (supravesikuläre Harnabflussstörung): Obstruktion der Nierenkelche, des Nierenbeckens oder der Ureteren
Ureterabgangsstenose (Nierenbeckenabgangsenge, Harnleiterabgangsende): Obstruktionen des Ureters unmittelbar distal des Nierenbeckens (Übergang von Nierenbecken zu Ureter)
Ureterstenose: Obstruktionen im Bereich der Ureteren
Hydronephrose („Harnstauungsniere“): Erweiterung des Nierenbeckenkelchsystems
Hydroureteronephrose: Zusätzliche Erweiterung des Ureters
Was sind Symptome bei Harnabflussstörungen?
Häufig symptomlos
Ggf. Übelkeit/Erbrechen, Flanken- und Oberbauchschmerzen
Mögliche Hinweise bei Neugeborenen und Kleinkindern: Tastbarer Tumor im Oberbauch, Gedeihstörungen
Ggf. Zeichen der Nierenschädigung
Hämaturie, Pyelonephritiden
Hypertonie, Symptomatik einer Urämie
Wie therapiert man Harnabflussstörungen?
Behandlung der Grunderkrankung
Ureterstenosen: operativ
Nierenbeckenabgangsstenose: konservativ oder operativ
Was ist der Gastroösophageale Reflux? Warum und wann tritt dieser auf? Was ist der Unterschied zu GÖRK?
= Physiologischer Prozess, bei dem es zum Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre kommt
Grund: unreifer Ösophagussphinkter (Schließmuskel)
Mehrfach täglich, vor Allem nach Mahlzeiten, Dauer < 3min, dient der Entlüftung des Magens
Meist keine oder nur wenige Symptome
Abzugrenzen ist die gastroösophageale Refluxkrankheit (GÖRK), bei der der Reflux zu belastenden Symptomen oder Komplikationen führt -> intestinale als auch extraintestinale Manifestationen wie pulmonologische und neurologische Symptome
Was sind Symptome des GÖR?
Regurgitationen
Erbrechen (Spucken)
Rumination
Was sind Symptome von GÖRK?
Warnsignale bei Säuglingen: mangelnde Gewichtsentwicklung, Nahrungsverweigerung mit Unruhe und Überstrecken bei der Fütterung
Stridor
Heiserkeit
Apnoen
Wie therapiert man den GÖR?
gut gedeihender, spuckende Säugling ohne zusätzliche Warnsignale: keine weitere Diagnostik und Therapie! Keine Refluxkrankheit!
Eltern beruhigen und aufklären -> physiologischer Prozess
Antirefluxnahrung oder Andicken von Säuglingsnahrung
Füttern von kleinvolumigen und häufigen Mahlzeiten
Was ist eine Pylorusstenose?
= Hyperthophie des Magenausgangs in den ersten Lebensmonaten, die sich klinisch meist in der 3. bis 6. Lebenswoche manifestiert
Was sind Allgemeine Symptome der Pylorusstenose? Was ist das Leitsymptom? Wie wird therapiert?
Leitsymptom
Schwallartiges, nicht galliges Erbrechen, insb. kurz nach der Nahrungsaufnahme
Saurer Geruch des Erbrochenen
Typischerweise Beginn ab 3. bis 6. Lebenswoche
Allgemeinsymptome
Reduzierter Allgemeinzustand
Gequälte Mimik „greisenhafte Fazies“
Exikkose
Gewichtsverlust
Gedeihstörung
Therapie
operativ
Was ist die Gastroenteritis?
= Magen-Darm-Entzündung, die mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen einhergeht
Was sind Leitsysmptome bei Gastroenteritis?
Häufig milder Verlauf, aber Risiko schwerer Komplikationen infolge von Dehydratation und Elektrolytstörungen
Leitsymptome: plötzliche Minderung der Stuhlkonsistenz und Steigerung der Stuhlfrequenz sowie evtl. Erbrechen oder Fieber
Wann sollte eine Arztvorstellung erfolgen bei Gastroenteritis?
allen Säuglingen
persistierendem Erbrechen
Trinkverweigerung >4 h
Vorliegen einer schweren Grunderkrankung
Lethargie
hohem Fieber
großvolumigen (>6 Windeln binnen 8 Stunden) oder blutigem Durchfall
Was sind Zeichen einer vitalen Gefährdung?
eingeschränktes Bewusstsein
kaltschweißige Haut
extrem eingesunkene Augen und ggf. Fontanelle
trockene Schleimhäute
fehlende Tränenschlaffer Muskeltonus
> 6 bzw. 10 % Verlust des Körpergewichts verlängerte kapilläre Füllungszeit (>3 s)
Tachypnoe
Tachykardie
Anurie
Wie therapiert man Gastroenteritits?
Standardtherapie bei leicht- bis mittelgradiger Dehydratation: ambulante orale Rehydrierung unter ärztlicher Supervision mithilfe von glucose- oder polymerbasierten Elektrolytlösungen
Bei mittelgradiger oder schwergradiger Gastroenteritis: stationäre Aufnahme
Wie werden Noroviren übertragen? Wie zeigen sich diese in der Klinik und wie ist Therapie?
Übertragung über Kontakt- und Schmierinfektionen: hohe Infektiosität und kurze Inkubationszeit -> schnelle Auslösung von Epidemien
Klinisch: akut einsetzende Übelkeit, schwallartiges Erbrechen und wässrige Diarrhö
Therapie: symptomatisch, keine Impfung
Was sind Symptome bei einer Norovirus-Infektion?
Akut beginnende Symptomatik
Übelkeit und schwallartiges Erbrechen
Starke wässrige Diarrhö
Bauchschmerzen
Kopfschmerzen und Myalgien
Meist kein hohes Fieber
Asymptomatische oder leichtere Verläufe, bspw. nur mit Erbrechen ohne Diarrhö oder mit Diarrhö ohne Erbrechen sind möglich
Abklingen der Symptome i.d.R. innerhalb von 12–48 Std.
Wie werden Rotaviren übertragen? Wie zeigen sich diese in der Klinik und wie ist Therapie?
Übertragung über Kontakt- und Schmierinfektionen
Klinisch: akut beginnende wässriger Diarrhö, Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber und Symptome der oberen Atemwege
Therapie: symptomatisch.
Für Säuglinge unter 6 Monaten: Schluckimpfung
Was sind die Symptome bei einer Norovirus-Infektion?
Wässrige Diarrhö, oft mit Schleimbeimengungen
Erbrechen
Fieber
Abdominelle Schmerzen
Unspezifische respiratorische Symptome
Weitere Charakteristika
Bei Säuglingen und Kleinkindern durchschnittlich schwerere Verläufe als bei einer Gastroenteritis durch andere Erreger
Asymptomatische Verläufe sind möglich
Abklingen der Symptome i.d.R. nach 2–6 Tagen
Welche Erkrankungen der Atemwege können beim Neu- bzw. Frühgeborenen auftreten?
Wet Lung
RDS
Mekoniumaspiration
Pneumothorax
Pneumonie
Was ist das Wet Lung Syndrom und wann tritt es gehäuft auf?
Unmittelbare postnatale Atemstörung, Besserung innerhalb von 1-2 Tagen
Bei Spp reife NG und moderate FG 3%
30% nach prim. Sectio
Tachydyspnoe mit Einziehungen, Stöhnen, unspezifische Klinik
Was ist eun RDS? Wie wird es therapiert?
durch primären Surfactantmangel in anatomisch unreifer Lunge
30-50% der FG <32 SSW
Störung des Gasaustausches
Über CPAP konstanter Druck auf die Lunge, damit diese nicht kollabiert
Bei kleinen FG höheres Risiko für RDS als bei reifen NG
Gabe von Surfactant in die Lunge durch Neonatologe/Pädiater via LISA oder via Tubus
Wie erkennt man ein RDS?
angestrengte Atmung (Tachydyspnoe): Schnelle Atmung, Hauteinziehungen subkostal, sternal, jugulär, Stöhnen beim Ausatmen, Nasenflügeln, Schaukelnde Atmung (Thorax gegenüber Abdomen), Manchmal Zyanose
Was ist eine Mekoniumaspiration?
Fötus im Mutterleib „atmet“ Fruchtwasser ein und aus -> bei grünem FW wird Mekonium mit eingeatmet -> schädlicher Fremdkörper
Atemwege sind verlegt (das Kind bekommt keine Luft)
Mekonium ist für die Lunge ein Entzündungsreiz
Ca. 10% aller Kinder mit grünem Fruchtwasser entwickeln deshalb Probleme
Besonders gefährdet sind übertragene und sehr große Kinder
Was sind Folgen der Mekoniumaspiration?
Gestörte oder fehlende Atmung
Schlappes Kind nach Geburt
Oft Intubation (künstliche Beatmung) notwendig
Was ist zu tun, wenn das Kind aus grünem Fruchtwasser schlapp und ohne Atmung auf die Welt kommt? Wie geht es anschließend in der Kinderklinik weiter?
Das Wichtigste: Kind muss schreien oder beatmet werden! Stimulieren!
Der Kinderarzt kann sich (meist) mit dem Laryngoskop die Stimmritze einstellen und saugt dort das Mekonium ab
5 Masken-Beatmungshübe, ggf. Reanimation
Wie geht es weiter in der Kinderklinik?
Sauerstofftherapie
Durch „verklebte“ Lunge muss Herz schwerer arbeitenàGgf. Kreislaufunterstützung
Intubation (künstliche Beatmung)
Lungenspülung (Lavage) Spüllösung: NaCl 0,9% + Surfactant
Was ist ein Pneumothorax?
= Luftansammlung zwischen Pleura viszeralis und parietalis
Was ist ein grippaler Infekt bzw. “Erkältung”?
grippaler Infekt bzw. Erkältung = unkomplizierte virale Infektion des Nasen- und Rachensraums (obere Atemwege), meist durch Viren (v.a Rhinoviren oder Coronaviren)
grippaler Infekt darf nicht mit der Influenza (echte Grippe) verwechselt werden
Was sind Symptome des grippalen Infekts?
Rhinorrhö (laufende Nase)
Niesen
Trockener Husten
Dysphonie (Heiserkeit)
Subfebrile Temperatur (37.5-38.3°C)
Weinerlich, reizbar
Wie wird der grippale Infekt therapiert?
Symptomatische Therapie
Nasenputzenàbei NG sehr wichtig! Können nur durch die Nase einatmen
Abschwellende Nasentropfen bzw. Sprays
Trinkmenge erhöhen
Ggf. Paracetamol
Bei Verschlechterung des Zustandes z.B. Trinkverminderung, Fieber, Schläfrigkeit oder Probleme beim Atmen (Einziehungen, Nasenflügeln)àKinderarzt oder Notaufnahme
Was ist ein Krupp bzw. ein Pseudokrupp?
Echter Krupp bzw. Diphtherie = Entzündung des Pharynx und Larynx (Pharyngitis, Laryngitis) mittels des Corynebacterium diphtheriae
Pseudokrupp ist eine stenosierende subglottische Laryngitis mittels einer viralen Erkrankung.
Wie wird Krupp übertragen? Was sind die Symptome?
Tröpfcheninfektion (Bakterium)
Cäsarenhals: Stark geschwollene, schmerzhafte Halslymphknoten -> Anschwellen des gesamten Halses
Rachendiphtherie als Angina tonsillaris (Mandelentzündung) mit Pseudomembranen und Foetor ex ore: Faulig-süßlicher Mundgeruch
Kehlkopfdiphtherie im klinischen Vollbild als echter Krupp (bellender Husten, zunehmende Dysphonie bis zu Aphonie, inspiratorischer Stridor und Dysphagie)
Was sind Symptome des Pseudokrupps? Wie wird es übertragen?
Tröpfcheninfektion (Virus)
klassische Krankheit im Winter, besteht aus:
Bellendem Husten
Inspiratorischem Stridor
Wie wird Krupp therapiert?
V.a. Diphtherie: notfallmäßige stationäre Aufnahme mit Isolation des Patienten und unmittelbare Therapieeinleitung
Behandlung nur durch Personal mit aktuellem Impfstatus
Diphtherie-Antitoxin und Antibiotikatherapie = Haupttherapie!
Wie wird Pseudokrupp therapiert?
Keine kausale Therapie
Bei leichter Ausprägung hilft das Einatmen kalter, feuchter Luft.
Bei: Trinkverminderung, Fieber, Schläfrigkeit (Somnolenz) oder Problemen beim Atmen (Einziehungen, Nasenflügeln, Stridor) -> Kinderarzt oder ggf.in die Notaufnahme
Symptomatische Therapie (Dyspnoe): Glucocorticoide systemisch, Adrenalin inhalativ.
Was ist die bakterielle Epiglottis?
= akute, meist fulminant verlaufende Entzündung der Epiglottis mittels Haemophilus influenzae Typ b (Hib) = Kehlkopfentzündung
Was sind Symptome der Epiglottis? Wie ist die Therapie?
Plötzliches, hohes Fieber (T° >38.0 für Neugeborene, danach >38.8)
Hals- und Schluckschmerzen, Dysphagie, kloßige Sprache, erhöhter Speichelfluss
Atemnot mit inspiratorischem Stridor, Einziehungen, Naselflügeln und Zyanose
I.d.R. kein Husten
Typische Körperhaltung: sitzend, nach vorn gebeugt mit nach hinten geneigtem Kopf zur Erweiterung der Atemwege
Angst und Unruhe
Therapie: immer stationäre, intensivmedizinische Behandlung!
Was ist die Bronchiolitis?
= Virale Infektion der unteren Atemwege (Bronchiolen und kleine Bronchien) im Säuglingsalter mittels respiratorisches Syncytial-Virus (RSV 80%) und Rhinovirus (20%).
Was sind Risikofaktoren für schwere Bronchiolitis-Verläufe?
Alter <3 Monate
Frühgeburtlichkeit <30. SSW
Positive Vorerkrankungen:
Immundefekt oder immunsuppressive Therapie
Neuromuskuläre Erkrankungen
Hämodynamisch relevante angeborene Herzfehler
Chronische Lungenerkrankungen
Chromosomale Aberrationen, bspw. Trisomie 21
Tabakrauchexposition
Fehlendes Stillen
Was sind Symptome der Brochiolitis?
Prodromalstadium: Grippale Infektion
Infektion der unteren Atemwege:
Persistierender Husten (initial trocken danach feucht)
Zeichen der Dyspnoe: Tachypnoe, Nasenflügeln, Zyanose, Einziehungen
Teils verlängertes Exspirium und/oder Pfeifen/Giemen
Trinkschwäche bis hin zu Dehydratation
Bei RSV-Infektion (insb. bei Frühgeborenen) teils Apnoe als einziges Symptom
Verlauf: I.d.R. Dauer von 14 Tagen, bei ca. 10% der Kinder nach 3 Wochen noch Husten als Restsymptom (Reizhusten).
Wie wird die Bronchiolitis therapiert?
Passiv-Immunisierung vorbeugend bei Risikofaktoren (alle 4 Wochen)
Bei V.a. Bronchiolitis -> Einweisung zum Kinderarzt oder ggf. in die Notaufnahme.
Ambulantes Vorgehen (Bei leichter Bronchiolitis ggf. mittlerer Bronchiolitis)
Körperliche Schonung
Auf ausreichende Trinkmengen achten
Nur bei Symptomen der Bronchialobstruktion: Inhalation mit Salbutamol und ggf. Kochsalzlösung
Was ist eine Pneumonie? Wie lässt sich diese einteilen?
= Die Entzündung des Alveolarraums und/oder des interstitiellen Lungengewebes
Einteilung nach Entstehungsort:
Ambulant erworbene Pneumonie
Nosokomial erworbene Pneumonie (Auftreten frühestens 48 h nach Hospitalisierung)
Was sind Symptome der Pneumonie?
Feuchter/produktiver Husten
Niedrige Sauerstoffsättigung
andere Zeichen der Dyspnoe (Nasenflügeln, Zyanose, Einziehungen)
Wie therapiert man eine Pneumonie?
Bei V.a. Pneumonie bitte Einweisung zum Kinderarzt oder ggf. in die Notaufnahme.
Abhängig von der Erregern antibiotische oder symptomatische Therapie.
Abhängig vom Schwergrad: ambulante oder stationäre Behandlung.
Was ist Pertussis (Keuchhusten)?
= Infektionskrankheit durch Bakt. Bordetella pertussis, die zu heftigen Hustenattacken führt
komplette Schleimhautentzündung der oberen und unteren Atemwege
Welche Personen sind besonders gefährdet für eine Pertussis-Infektion?
Ungeimpfte Personen (besonders Mutter und Geschwister)
Positive Kontakte
Schwangerschaft
Was sind die Symptome einer Pertussis-Infektion?
Stadium catarrhale (1–2 Wochen)
Unspezifische Erkältungssymptomatik
Ggf. Konjunktivitis
Kein oder nur leichtes Fieber
Stadium convulsivum (4–6 Wochen)
Markante, häufig nächtliche Hustenanfälle (Stakkatohusten) mit einer darauffolgenden Tiefen und lauten Inspiration („whoop“)
Typischerweise vorgestreckte Zunge beim Husten
Anschließendes Auswürgen von Schleim oder Erbrechen → Exsikkose droht
Mögliche subkonjunktivale Blutung, Epistaxis, Petechien und Einflussstauung
Weiterhin typischerweise kein Fieber
Bei Säuglingen: Gefahr von Apnoephasen, daher zwingend stationäre Aufnahme mit Monitorüberwachung!
Stadium decrementi (10–12 Wochen)
Allmähliches Abklingen der Symptomatik
Hustenanfälle können über Wochen und Monate bestehen bleiben
Wie therapiert man eine Pertussis-Infektion?
Allgemeine Maßnahmen
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Häufigere, kleinere Mahlzeiten
Stationäre Aufnahme von Sgl. sowie bei schwerem Verlauf: Monitorüberwachung
Sauerstoffvorlage mit Anfeuchtung der Atemluft
Ggf. Sedierung und Beatmung bei schweren Verläufen notwendig
Haupttherapie: Antibiotikum
Wie kann man eine Pertussis-Infektion vorbeugen?
Pertussis-Impfung
Bei der Schwangerschaft (zu Beginn des 3. Trimenons)
Enge Kontaktpersonen der Neugeborenen
Ab 2 Monaten
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