Definitionen
Endokrinologie: Lehre von Hormonen
Endokrines System: System verschiedener Organe, Gewebe und Zellgruppen steuert komplexe Körperfunktionen mithilfe von Hormonen
beteiligt and Vermittlung des Einflusses zentralenervöser Prozesse auf körperliche Funktionen
rückwirkende Effekte von Hormonen auf zentralnervöse Funktionen
Endokrine Drüse: Hormon-Drüse, Produktabgabe direkt ins Blut
Schilddrüse, Hoden, Eierstöcke, etc.
Exokrine Drüse: Drüse, Produktabgabe in Hohlräume oder Ausführungsgänge des Körpers
Schweiß, Speichel, Tränen, Pankreas
Hormone: chemische Botenstoffe, Bildung an spezialisierten Hormon-Drüsen, direkte Freisetzung in Blutbahn und Bindung an spezifische Rezeptoren in der Zellmembran/im Zellinneren
Ursprung der Endokrinologie
EE: Kastration von jungen Hähnen (Berthold 1849)
Gruppe I: Kontrollgruppe
normaler Körperbau
Paarungs- und Kampfverhalten
Gruppe II: Hoden entfernt (keine normale Entwicklung)
verkümmerter Körperbau
kein Paarungs-/Kampfverhalten
Gruppe III: Entfernung + Relokation (normale Entwicklung)
keine nervale Verbindung = Wirkung über Stoffe in Blutbahn (“Hormone”)
Paarungs-/Kampfverhalten
Interpretation: Stoffabgabe von Hoden an den Körper, die zu männlichen Phänotypen (Verhalten/Aussehen) führen
i.d.F. Testosteron
Hormonwirkung
abgestufte Wirkung
Veränderung in Intensität und Auftretenswirksamkeit eines Verhaltens
kein An-/Abschalten
reziproker Zusammenhang zwischen Hormonen und Verhalten/Umwelt, Genen
Multiple Hormon-Wirkung
Ein Hormon kann mehrere Organe/Verhaltensweisen beeinflussen
Ein Verhalten kann auch durch mehrere Hormone verursacht werden
Ablauf
Pulsartige Ausschüttung in kleinen Mengen mehrmals täglich
rhythmische Veränderung (circadiane Rhythmen)
Hormoninteraktion, Veränderung der Wirkung
Wirkung an Zielzellen mit spezifischen Rezeptoren (Membran, Zytoplasma und Zellkern)
Wirkung bestimmt durch Art und Dichte der Hormonrezeptoren
Lokale Spezialisierung der Hormonwirikung, Unterschiede von Wirkung durch Art des Gewebes
Arten chemischer Kommunikation
Synaptische / Neuronale Kommunikation
Präsynapse > NT im synaptische Spalt > Spannungsänderung an Postsynapse
Endokrine Kommunikation
Hormonbildung in endokrinen Zellen (Drüsenzellen)
Sekretion in Blutkreislauf
Wirkung auf entfernte Zellen mit spezifischem Rezeptor
Autokirne Kommunikation
NT/Hormon wirkt an eigener Zelle
Parakrine Kommunikation
NT/Hormon wirkt an Nachbarzelle
Pheromone Kommunikation
zwischen Individuen einer Art über Hormone (“Pheromone”)
Allomone Kommunikation
zwischen Individuen verschiedener Arten über abgesonderte Hormone (“Allomone”)
Neuronale vs. endokrine Kommunikation
Stoffe zur Kommunikation
Bildung und Speicherung für spätere Ausschüttung
Bindung an Rezeptoren
Wirkung über second messenger
Hormonklassen
Einteilung auf Basis der chemischen Struktur
Proteinhormone
Aneinanderreihung von Aminosäuren (Aminosäurekette)
Peptid (<100)
Protein (>100)
häufigste Hormonart
Bindung an Rezeptor der Zellmembran und Aktivierung second messenger System
z.B. ACTH, Insulin, TSH, CRH
Aminhormone / Aminosäurenderivate
Abkömmlinge der Aminosäure Tyrosine
eine Aminosäure, Umwandlung in verwandtes Molekül
kleine Hormone
z.B. Katecholamine, Schilddrüsenhormone, Melatonin
Steroidhormone
Synthese aus Cholesterin
vier Kohlenstoffringe + angehängte Atome
Diffusion durch Membran und Bindung an intrazelluläre Rezeptoren und Bindung an DNA
z.B. Gonaden: Androgene, Nebenniere: Glucoticoide, Mineralcorticoide
Lipohilie (Fettlöslichkeit)
Lipophobe Hormone
nicht fettlöslich
keine Diffusion durch Zellmembran (Doppellipidschicht)
Bindung an membranständigen Rezeptoren (Membranrezeptoren, meist G-gekoppelt > secon messenger)
kein direkter Durchtritt durch Blut-Hirn-Schranke
zentralnervöse Wirkung auf indirektem Weg
Proteinhormonem, Aminhormone
Lipophile Hormone
fettliebend
Diffusion durch Zellmembran (Doppellipidschicht)
Bindung an intrazelluläre und mebranständige Rezeptoren
direkter Durchtritt durch Blut-Hirn-Schranke (zentralnervöse Wirkung)
langsamer genomischer Wirkung
passive Diffusion durch Zellmembran
Bindung an intrazelluläre Rezeptoren
Veränderung der Gentranskription (> Proteinbiosynthese)
Bestimmung Spezifität auch durch Cofaktoren
schneller nicht-genomischer Weg
Membranrezeptoren
Endokrine Drüsen
Epiphyse/Zirbeldrüse
Hypophyse
Schilddrüse
Thymus
Nebennierenrinde
Nebennierenmark
Gonaden
Hoden
Eierstöcke
auch: Bauchspeicheldrüse, Eingweide
Hypothalamus-Hypophysen Systeme
bedeutende Rolle von Hypothalamus und Hypophyse bei zentralnervöse Regulation der Hormonausschüttung
“Schnittstelle”, über die Hypothalamus mit Körper kommuniziert
Hypophyse mit zwei Bestandteilen
Adenohypophyse (vorderer Teil)
Neurohypophyse (hinterer Teil)
Hypophysenhinterlappen (HHL) / Neurohypophyse
Hormonbildung in neuroendokrine Zellen des Hypothalamus (nucleus paraentricularis und nucleus supraoptikus)
Oxytocin
Peptidhormon
Indizierung Geburtswehen
Milchejektion bei stillenden Müttern
zentralnervös als Neuropeptid
wichtig bei sozialem Verhalten (Bindungsverhalten, Vertrauen)
Vasopressin / ADH
Peptidhormin
Hemmung Wasserausscheidung aus der Niere
stärkere Harnkonzentration
erhöhter Blutdruck
Axonaler Transport zu Synapsen
Aktionspotential führt zur Ausschüttung von Hormonen in den Blutkreislauf
Speicherung effektorischer Hormone des Hypothalamus und Abgabe ans Blut
Hypophysenvorderlappen (HVL) / Adenohypophyse
Aktivierung neurosekretorischer Zellen im Hypothalamus
Ausschüttung von Releasing-Hormonen oder Inhibiting-Hormonen in das Pfortadersystem (kein axonaler Transport da nicht über Axone verbunden)
Transport zum HVL
Bindung von Releasing-Hormonen oder Inhibiting-Hormonen reguliert die Ausschüttung von (glando)tropen Hormonen aus endokrinen Zellen
glandotrope Hormone wirken auf endokrine Drüsen in der Körperperipherie
Abgabe an Blutstrom + Wanderung zu einzelnen Drüsen
Regulation Produktion und Ausschüttung weiterer Hormone (Kontrolle über negatives Feedback)
direkt über Hormon oder indirekt über einen Marker der biologischen Reaktion
Anpassung des Soll-Werts an Umstände, Tageszeiten, etc.
Glandotrope Hormone
ACTH - Nebennierenrinde
TSH - Schilddrüse
LH - Gonaden
FSH - Gonaden
Schilddrüsenhormone
unterhalb des Kehlkopfes
Produktion von Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3)
benötigt Iod
Steigerung von Energieumsatz und Herzaktivität, Erhalt kognitiver Funktionalität/Wachsamkeit
Erhalt der normalen Leistungsfähigkeit
Aminhormon
Verhalten wir Steroidhormone
lipophil
Regulation der Genexpression
Produktion von Calcitonin
Calciumeinlagerungen in Knochen
TRH - TSH - Schilddrüse - T4/T3/Calcitonin
Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsenachse
Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse (HHGA)
Androgene Sexualsteroide
v.a. Testosteron
organisierende Effekte (Entwicklung)
primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale
aktivierende Effekte (kurzweilig)
eiweißanabol (Aufbau von Muskel- und Knochengewebe)
Libido, allgemeine Aktivität/Antrieb, dominantes/aggressives Verhalten
Produktion in Leydig-Zellen angeregt durch LH und FSH
FSH + Testosteron beeinflussen Spermatogenese in Sertoli-Zellen
Sexualsteroide der Frau
Östrogene, v.a. Östradiol
Gestagene, v.a. Progesteron
Produktion abhängig von GnRH, GnIH und LH, FSH
spezifischer Verlauf über Menstruationszyklus
Entwicklung von Eizelle, Follikel, Eisprung, Entwicklung des Gelbkörpers
auch Wirkung auf Körperfunktionen (kardiovaskulärer System, Haut, Knochen)
GnRH/GnIH - LH/FSH - Gonaden- Testosteron/Östrogene
Prolaktin
Proteinhormon, effektorisch nicht glandotrop
Milchdrsenentwicklung
Brustwachstum während Pubertät und Schwangerschaft
Milchproduktion in Brustdüsen während Schwangerschaft und Stillzeit
Hemmt GnRH
hemmt Menstruationszyklus
Prolactin-releasing/inhibiting-peptide - Prolaktin - Milchdrüsen
Somatotropin / GH
Wachstumshormon
anabole Wirkung auf Leber, Knochen und Muskeln
mobilisiert Fettsäuren (Lipolyse)
Feinregulation der Energiebereitstellung
essentiell für normales Wachstum in Kindheit
Minderwuchs/Zwergwuchs bei Mangel
Riesenwuchs/Akromegalie bei Überschuss
Somatocrinin/Somatostatin - Somatotropin (GH) - Knochen
Epiphyse
auf Blutseite der Blut-Hirn-Schranke (ze3ntrumventrikuläres Organ)
Produktion von Melatonin
Schlaf-Wach-Rhythmus (Licht hemmt)
Synchronisation circadianer Aktivität
Bauchspeicheldrüse / Pankreas
Exokrine Drüse, Verdauungsenzyme an Zwölf-Finger.-Darm
endokrine Zellen in Langerhans-Inseln
Alpha-Zellen (15-20%): Glucagon (Umwandlung Glykogen in Glucose, Erhöhung Blutzuckerspiegel)
Beta-Zellen (60-80%): Insulin (Umwandlung von Glucose in Glykogen, Aufnahme Zucker in Zellen, Senkung Blutzuckerspiegel)
Delta-Zellen (5-15%): Somatostatin
HHNA
Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindenachse
Regulation über CRH und ACTH
Sekretion von Steroidhormonen aus Nenbennierenrinde
v.a. Glucorticoide wie Cortisol
CRH - ACTH - Cortisol
SAM
Sympatho-adrenomeduläres System (SAM)
Innervation des Nebennierenmarks innen über synaptisches Nervensystem
Sekretion von Aminohormonen
Adrenalin und Noradrenalin
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