Nährstoffe: Proteine
Worin enthalten? + Bsp.
Enthalten in: tierischem Eiweiß, Hülsenfrüchte, Getreide, Knollenfrüchten (Reihenfolge in absteigender biologischer Wertigkeit)
Beispiele:
tierisch: Eiklar, Magerquark, Thunfisch, Garnelen, Koch-/ Lachsschinken, Geflügel, griechischer Joghurt, Skyr, Hüttenkäse
pflanzlich: Sojabohnen, Erdnüsse, Kürbiskerne, Linsen, Pinienkerne, Kidneybohnen, Chiasamen, Mandeln, Quinoa, Tofu
Wasser
Funktion?
Tagesbedarf?
Funktion: Zellstrukturen, osmotischer Druck (Stoffaustausch, Homöostase), Stofftransport
Üblicher Tagesbedarf im Erwachsenenalter: 1 bis 1,5 ml/kcal Energieverbrauch (d.h. ca. 1000 bis 2000 ml/d) ->abhängig von täglichen Aktivität
Nährstoffe: Fette
In welchen Fällen muss die Fettzufuhr reduziert werden?
Vorsicht bei Zufuhr von gesättigten und Trans-Fettsäuren (< 10 % der Nahrungs- bzw. Energiezufuhr) sowie von mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Transfette àverstärkt für Arteriosklerose verantwortlich)
In welchen Fällen liegt ein erhöhter Eiweißbedarf vor?
In welchen Fällen muss die Eiweißzufuhr reduziert werden?
Nährstoffe: Protein
Erhöhter Eiweißbedarf während Wachstum (Kinder), Schwangerschaft, Stillzeit, Genesung von schweren Erkrankungen, Leberzirrhose (àVorsicht: Enzephalopathie; Delir; Ammoniakgeruch)
Vorsicht mit Eiweißzufuhr bei Nierenversagen bzw. Niereninsuffizienz
Funktionen: Wichtiger Energielieferant (ca. 30 % der täglichen Nahrungs- bzw. Energiezufuhr), Zellstrukturen (Phospholipide, Glykolipide)
Wodurch wird am meisten Wasser ausgeschieden?
Wasserausscheidung:
50 bis 10 ml/d über Stuhl
500 bis 1000 ml/d über Ausatmung
=>1000 ml/d über Urin
Nährstoffe: Kohlenhydrate
Funktionen?
Welches Organ benötigt am meisten Kohlenhydrate und wie viel g?
Funktionen: Wichtiger Energielieferant (ca. 45 bis 55 % der täglichen Nahrungs- bzw. Energiezufuhr)
->Low Carb: unter KH-Einfuhr bleiben, Zusammenhang zwischen Low Carb & verlängerter Lebenszeit?!
Gehirn: 100 g Glukose/d, andere Organe oder Gewebe 50 g/d
Glukose aus exogenen & endogenen (Muskelproteolyse) erforderlich (Gehirn benötigt am meisten davon; aber eher langkettige als kurzkettige)
Bsp.: Cornflakes, Honig, Datteln, Zwieback, Nudeln, Mehl, Konfitüre, Rosinen, Haferflocken, Schokolade, Vollkornbrot
Warum ist die Ernährungsförderung ein Thema für die Pflege?
Bedarfs- und bedürfnisgerechte Ernährung = existenzielles Bedürfnis und ein Grundrecht
Ernährungsprobleme können Mobilität, psychische Wohlbefinden, Schlaf sowie Sturz-, Dekubitus-, Wundheilungs- und Infektionsrisiko beeinflussen
Rund 25 % der KH-Pat. entwickeln eine Malnutrition während des KH-Aufenthalts
Malnutrition erhöht das Risiko für verlängerte KH-Aufnahmen und Wiederaufnahmen
Malnutrition ist bei onkologischen Patient*innen mit verlängertem KH-Aufenthalt und erhöhter Mortalität assoziiert
Empfohlene Tagesmenge?
Funktionen: Zellstrukturen, Energiegewinnung und Glukoneogenese (v.a. bei hypermetabolischer Mangelernährung/ katabolen Zuständen)
Empfohlene Tagesmenge: 0,6 g/kg Körpergewicht (gilt für normalen Erwachsenen)
In welchen Fällen steigt der Wasserbedarf?
Was ist bei älteren Menschen zu beachten?
Erhöhter Bedarf: körperliche Belastung, Schwitzen, Fieber, vermehrte Flüssigkeitsverluste, Säuglingsalter, Stillzeit, (Schwangerschaft)
Achtung bei älteren Menschen:
Verlust des Körperwassers (->da Haut permeabler)
Nachlassen Durstempfinden (->veränderte Sensorik, süßer? salziger?)
erhöhter Flüssigkeitsverlust durch Diuretika
Hauptsächlich Zufuhr über einfach ungesättigte Fettsäuren (Pflanzenöle, Fischöle, Milchfett)
Bsp.: Pflanzenöl, Nüsse, Mandeln, Leinsamen, fetter Fisch (Makrele, Lachs, Hering), Avocado
in Maßen: Butter, Mascarpone, Camembert, Sahne, Hartkäse (Emmentaler, Parmesan, Cheddar), Doppelrahm-Frischkäse, Wurst, frittiertes (Pommes), Fettgebäck (Donuts), Margarine
Vitamine
wasserlösliche?
Vitamine - wasserlöslich
Vitamine B1, B2, B6, B12, z. B. Fleisch, grünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte
Vitamin B9 = Folsäure, z. B. Leber, Weizenkeime, Kürbis
Vitamin C, z. B. Zitrusfrüchte, Sauerkraut, Kohl, Paprika
Energiebedarf
Wovon ist der Energiebedarf abhängig?
physiologisch abhängig von Alter, Geschlecht, Körpergewicht, Körpergröße und körperlicher Aktivität (Faktor 1,2 = sitzende Tätigkeit, 1,4 = mäßige Aktivität, 1, 8 = hohe Aktivität)
Physiologischer Rückgang des REE bei Hungerzuständen (um 10 bis 30 %)
Ziel?
Formel zum Berechnen?
Ziel: Balance von Energieaufnahme und -verbrauch
Energiebedarf: Ruheenergiebedarf („resting energy expenditure“, REE) + Energieverbrauch bei körperlicher Aktivität
Formeln für Schätzung des Bedarfs (Erwachsenenalter)
Frauen: (700 kcal REE + 7 x Körpergewicht in kcal) * 1,2 bis 1,8
Männer: (900 kcal REE + 10 x Körpergewicht in kcal) * 1,2 bis 1,8
In welchen Fällen ist der Energiebedarf gesteigert?
Erhöhter Energiebedarf bei Erkrankungen:
um ca. 10 % bei elektiven Operationen
20 bis 30 % bei Frakturen
30 bis 60 % bei schweren Infektionen
>110 % bei schweren Verbrennungen
Welche Lebensmittel sollten bei Leichter Vollkost vermieden werden?
Leichte Vollkost
Vermeidung von: Hülsenfrüchte, Gurkensalat, frittierte Speisen, Weißkohl, CO2-haltige Getränke, Grünkohl, fette Speisen, Paprikagemüse, Sauerkraut, süße & fette Backwaren uvm.
Was ist Vollkost?
Vollkost = orale Ernährung, die
den täglichen Bedarf an essenziellen Nährstoffen und Energie deckt und
den aktuellen evidenzbasierten Empfehlungen entspricht und
in diesem Rahmen an die individuellen Vorlieben und Gewohnheiten angepasst ist
Malnutrition entsteht durch Missverhältnis zwischen Bedarf und Aufnahme
Malabsorption = mangelhafte Aufnahme (Absorption) von Substraten aus dem bereits vorverdauten Speisebrei; häufiges Symptom: Durchfall ->v.a. Steatorrhö – Fettstühle
Wie lässt sich eine Malnutrition feststellen?
Malnutrition
Kritischer Ernährungszustand feststellbar durch z.B. BMI oder unbeabsichtigter Gewichtsverlust oder einer Nahrungskarenz > 7d (evtl. durch OP-Verschiebungen)
Nennen Sie 2 Konsensus-Diagnosekriterien zur Feststellung einer Malnutrition. (6)
Konsensus-Diagnosekriterien „Mangelernährung“ Mindestens 2 der folgenden Kriterien (Hervorhebung durch KB)
Unzureichende Aufnahme von Energie
Gewichtsverlust
Verlust von Muskelmasse
Verlust von Unterhautfettgewebe
Stellenweise oder generalisierte Ansammlung von Flüssigkeit, die Gewichtsverlust maskieren kann
Beeinträchtigte Funktionen, die mit der Stärke des Handgriffs gemessen werden können
=> Pat. immer nach der Gewichtsentwicklung der letzten Monate erfragen im Rahmen der personenzentrierten Pflege!
=> Gewichtsverlust von >5% in letzten 3 Monaten oder >10% in letzten 10 Monaten?
Hypermetaboler Zustand ist kritisch und muss erkannt werden!!!
Ziel von evidenzbasierter Unterstützung?
Evidenzbasierte Unterstützung im Pflegeprozess
Ziel
„Bei jedem Patienten/Bewohner mit pflegerischem Unterstützungsbedarf ist die orale Nahrungsaufnahme entsprechend seinen Bedürfnissen und seinem Bedarf gesichert und es wird einer drohenden oder bestehenden Mangelernährung entgegengewirkt.“
Was beinhaltet die Stufe 1 des Assessments auf Malnutrition?
Stufe 1: Screening Mangelernährung/ -risiko bei Aufnahme, klinische Veränderungen, etc.
(1) Klinische Einschätzung hinsichtlich bekannter Kriterien (BMI, Gewichtsverlust, usw.)
(2) Screening-Instrumente: Subjective Global Assessment (SGA), Nutritional Risk Screening (NRS-200), Malnutrition Universal Screening Tool (MUST)
(3) Assessment der Nahrungs- & Flüssigkeitsaufnahme (Ess- & Trinkprotokolle, Tellerdiagramm)
Kriterien für Screening
Anthropometrische Maße (Körpergewicht/ -größe, BMI)
Gewichts-/ Kleidergrößenveränderungen
Appetit, Verzehrmengen
Multiple Medikamenteneinnahmen
Mobilitätseinschränkungen
Mund- & Zahnstatus
Hautzustand/ Wundheilung
Welche physiologischen Veränderungen im Ernährungszustand abhängig vom Alter kennen Sie?
Physiologische Veränderungen im Ernährungszustand im Alter
Maximales Körpergewicht 6. bis 9. Lebensdekade, danach langsame Reduktion
Verlust der Magermasse (fettfreien Masse) bereits ab 3. Lebensdekade um 0,3 kg jährlich
Durch Abnahme von Insulin-like growth factor type I
Reduktion beschleunigt ab 60. LJ (Männer) bzw. 65. LJ (Frauen)
Parallel Anstieg der Fettmasse und Verlagerung der Fettverteilung Richtung viszerales Fettgewebe
Zellulär: Verkürzung der Telomere und Abnahme der fettfreien Zellanteile
Nach 9. Lebensdekade Verlust von Fett- UND Muskelgewebe
Rückgang d. Energiebedarfs im Alter von 20 bis 80 Jahren um 1200 kcal/d (♂) bzw. 800 kcal/d (♀)
Definiere Sie (krankheitsspezifische) Mangelernährung.
(Krankheitsspezifische) Mangelernährung - Malnutrition
= Ungleichgewicht zwischen Nährstoffzufuhr & -bedarf, unkontrollierter Abbau von Körpersubstanz
Body Mass Index (BMI) <18,5 kg/qm ODER
Unbeabsichtigter Gewichtsverlust >10 % in den letzten 6-10 Monaten ODER
BMI <20 kg/qm und unbeabsichtigter Gewichtsverlust >5% in den letzten 3 Monaten ODER
Nahrungskarenz >7 Tage
Was ist Leichte Vollkost?
Leichte Vollkost = orale Ernährung, die
in der Zusammensetzung und im Anteil der Nährstoffe der Vollkost entspricht, aber
keine Lebensmittel, Speisen und/oder Zubereitungsformen enthält, die mit einem erhöhten Unverträglichkeitsrisiko (Problemen in der Verdauung und Absorption im Magen-Darm-Trakt) verbunden sind
(z. B. Gebratenes oder Frittiertes, fette und geräucherte Fleisch-, Wurst- und Fischprodukte, hart gekochte Eier, Mayonnaise, fette Milchprodukte, fetthaltige Brühen, Suppen oder Soßen oder Nahrungsmitteln/Speisen mit hohem Risiko von Meteorismus (Blähungen)).
Berücksichtigte diagnostische Kriterien
MNA = Mini Nutritional Assessment: alle Settings, Beobachtung/ Anamnese & Befragung
SGA: alle Settings, Beobachtung/ Anamnese, Befragung & klinische Untersuchung; subjektive Selbsteinschätzung
MUST: ambulanter Bereich
NRS-200: akutstationärer Bereich
Üblicher Energie-, Protein- und Flüssigkeitsbedarf bei älteren Menschen
Welches sind ernährungsbezogene Risikofaktoren? (8)
Anzeichen für hohe ernährungsbezogene Risiken
Untergewicht (BMI <18,5)Achtung: Bei älteren Menschen BMI <20,0
Ungewollter Gewichtsverlust > 5 % in vergangenen 3 Monaten oder > 10 % in vergangenen 10 Monaten
Reduzierte Nahrungsaufnahme: Anorexie, Nahrungsablehnung, Nüchternheit >5 Tage
Anhaltender Nährstoffverlust: Malabsorption, enterische Fisteln, Abszess-/ Wunddrainagen, Dialyse
Hypermetabole Zustände: Sepsis, anhaltendes Fieber, schwere Traumata, Verbrennungen
Alkoholabusus
Medikamente mit kataboler Wirkung: Glukokortikoide, Methotrexat, Immunsuppressiva, Chemotherapeutika
Soziale Faktoren: Verarmung, Isolation
Nenne die 2 Stufen des Assessments von Malnutrition.
Erwachsene Menschen mit Pflegebedarf
Allgemeine Krankenhauspatienten – zweistufiges Assessment
Stufe 1: Screening auf Mangelernährung/ Mangelernährungsrisiko bei Aufnahme, klinischen Veränderungen etc.
↓ Wenn Hinweise auf Mangelernährung/ Mangelernährungsrisiko
Stufe 2: Vertieftes/differenziertes Assessment
Klassifizierung von Mangelernährung nach Cederholm et al.
Wie ordnen Sie auffällige Ernährungszustände bei Kindern unter 5 Jahren ein?
Auffällige Ernährungszustände bei Kindern unter 5 Jahren
Untergewicht
Untergewicht = Gewicht liegt unterhalb dem Perzentil 2,3
Stunting/ chron. Mangelzustand = Körpergröße liegt unterhalb dem Perzentil 2,3
Wasting/ akuter Mangelzustand = Gewicht im Verhältnis zur Körpergröße, d.h. Gewicht unter dem Perzentil 2,3 bei altersgleichen Kindern mit gleicher Größe
Übergewicht = Gewicht im Verhältnis zur Körpergröße, d.h. Gewicht unter dem Perzentil 97,7 bei altersgleichen Kindern mit gleicher Größe
Adipositas = Gewicht im Verhältnis zur Körpergröße, d.h. Gewicht unter dem Perzentil 99,9 bei altersgleichen Kindern mit gleicher Größe
Nennen Sie potenzielle Ursachen für eine Mangelernährung bei älteren Menschen. (11)
Mangelernährung bei älteren Menschen:
Potenzielle Ursachen
Kauprobleme
Schluckprobleme
Beeinträchtigungen der oberen Extremitäten
Eingeschränkte Mobilität
Kognitive Beeinträchtigungen
Depressive Stimmung, Depression
Einsamkeit, soziale Isolation
Gastrointestinale Erkrankungen/Beschwerden
Sonstige akute/chronische Erkrankungen oder Schmerzen
Medikamentennebeneffekte (z. B. Xerostomie, Apathie)
Restriktive Diäten
Was sind WHO-Kriterien für die Feststellung von Malnutrition bei Kindern?
WHO-Kriterien für Feststellung von Malnutrition bei Kindern
WHO Child Growth Standard für Kinder von bis zu 2 J.
CDC Growth Charts für Kinder & Jugendl. von 2-20 Jahren
Pädiatrische Screening-/ Bewertungsinstrumente kaum vergleichbar àfehlender Goldstandard
Spezielle Screening-Tools für definierte Pat.-Gruppen werden besser bewertet (spezifische oder chron. Erkr.)
Praxis: Messung von Körpergröße & -gewicht + Bewertung hinsichtlich Lokalisation auf Wachstumsperzentilen
Wachstumsperzentilen (girls, boys)
length/height-for-age, weight-for-age, weight-for-lengtj/height, BMI-for-age, Head-circumferences-for-age, arm-circumferences-for-age, subscapular-skinfold-for-age, etc.
Wie äußert sich die Mangelernährung bei älteren Menschen mit Demenz?
Mangelernährung bei älteren Menschen mit Demenz
Zeitgefühl geht verloren
Ruheloses Herumwandern àerhöht den Bedarf
Unzureichende Ernährung beeinflusst verbliebene kognitive Leistung prägnant
Was ist PYMS?
PYMS = Paediatric Yorkhill Malnutrition Score
Patientengruppe: Kinder von 1 bis 16 Jahren
4 Schritte
(1) BMI (mit BMI-Kalkulation-Rad)
(2) Gewichtsabnahme in letzter Zeit
(3) Verringerte Nahrungsaufnahme in der letzten Woche
(4) Beeinträchtigung der Ernährung des Kindes durch stationäre Aufnahme/ klinischen Zustand für mindestens die nächste Woche
=>Je nach Score, Wdhl.g nach 3 Tagen oder 1 Woche
Welche Erkrankungen erfordern ernährungsspezifische Kostformen?
Krankheitsspezifische Kostformen und Ernährungstherapien
Diabetes mellitus und Metabolischem Syndrom
Niereninsuffizienz (v.a. bei Dialysepflicht)
Leberzirrhose
Gastroenterologische Erkrankungen
Onkologische Erkrankungen
Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
Malnutrition bei kritisch oder schwer kranken Menschen
Leitsymptome für eine verzögerte somatische Entwicklung bei Kindern?
Leitsymptome verzögerte somatische Entwicklung
Gewichtsstillstand, mangelnde Gewichtszunahmen oder Gewichtsabnahme
Verlangsamtes Längenwachstum
Wenig Unterhautfettgewebe
Gering ausgebildete Muskulatur
=>Säuglinge & kleine Kinder haben kaum E-Speicher & Nährstoffreserven
=>Versorgungslücken haben schnelle Auswirkungen auf ihre Entwicklung
Ernährungsförderung allgemein – Stufenvorgehen
Individualisiert, gestuftes Vorgehen
Interventionen sollten so physiologisch wie möglich sein
Zunehmende Intensivierung der Ernährungsförderung & -therapie mit zunehmenden Bedarf („between-meal-snacking“), Anreicherung der Nahrung, orale Supplemente
Enterale & parenterale Ernährung = nur Ultima Ratio!
Mineralien
Bsp.?
Natrium, Chlorid, Kalium, Magnesium, Kalzium, Phosphor, Eisen, Zink, Selen, Jod, Fluorid, Kupfer, Mangan, Chrom, Molybdän
Nennen Sie pflegerische Interventionen zur Förderung der oralen Ernährung!
Schwerpunkte
Förderung der ernährungsbezogenen Selbstpflege
Angemessene Umgebungsgestaltung
Angebot bedürfnis- & bedarfsgerechter Nahrung & Flüssigkeit
Essensbegleitung
Unterstützung der oralen Zufuhr von Nährstoffen & Flüssigkeit
Umsetzung ärztlich/ von klin. Ernährungsspezialisten verordneter Maßnahmen zur teilweisen oder vollständigen Kompensation der oralen Ernährung
=>Förderung der Ernährung & klinischen Ernährung = multiprofessionelle Aufgabe
Welche Screeninginstrumente werden bei Kindern angewandt?
STAMP = Screening Tool for the Assessment of Malnutrition in Paediatrics
STRONG = Screening Tool for Risk on Nutritional status & Growth
Welche pflegerische Aufgaben sind bei parenteraler Ernährung zu beachten?
Enteral = Ernährung über Magen-/ Dünndarmsonde
Parenteral = Ernährung über intravenösen Zugang
Zugangswege
i.d.R. ZVK (möglichst über V. subclavia, aber V. jugularis mgl.)
bei langandauernder Therapie Port
peripher gelegte ZVK nur zu Beginn
Vorteil
Bevorzugt komplementär zur enteralen Ernährung
Hohe Nährstoffdichte möglich
Kontrollparameter (täglich bzw. bei Stabilität 2x wöchentlich)
Allgemeinzustand
Körperkraft, Toleranz körperl. Belastung
Vitalparameter
Einfuhr-Ausfuhr-Bilanz, Körpergewicht
Punktionsstelle Zugang
Laborwerte: BZ, E-lyte, HS, Krea, Albumin, BB
Welche pflegerische Aufgaben sind bei enteraler Ernährung zu beachten?
Nasogastrale Sonde
Nasojejunale Sonde
Gastrostomiesonde (PEG-Sonde)
Jejunostomiesonde
Kombinierte Gastrojejunostomiesonde
Aufrechterhaltung der Nährstoffabsorption über Darmflora („Zottenfütterung“)
Unterstützung der immunolog. Darmfunktionen
Sondenlage: Aspiration & pH-Kontrolle des Inhalts
Anzeichen gastrointest. Intoleranz: Übelkeit, Erbrechen, Überblähung, Schmerzen
Bestimmung der Rückflussmenge (nicht bei Sonden ins Jejunum möglich)
fettlösliche?
Vitamine - fettlöslich
Vitamin A, z. B. Leber, Fisch, Milchfette, Pflanzen (Provitamin)
(Vitamin D, Cholecalciferol), z. B. Fisch, Milch
Vitamin E, z. B. pflanzliche Öle, Blattgemüse, Vollkornprodukte
Vitamin K, z. B. Eier, Leber, Grünkohl
Was ist STAMP?
Patientengruppe: Kinder von 2 Wochen bis 16 Jahren
Umfasst 3 Komponenten, die alle anerkannten Anzeichen oder Symptome von Unterernährung sind
Vorhandensein einer klinischen Diagnose, die Auswirkungen auf die Ernährung hat
Geschätzte aktuelle Nahrungsaufnahme
Unterschiede in Gewicht/Höhe-Perzentil-Diagramm
=>Gesamtpunktzahl spiegelt Risiko einer Unterernährung wider
=>Erstellung eines Behandlungsplan anhand der Einschätzung (gering – hoch)
Gültiges und zuverlässiges Instrument
Welche Maßnahmen zur Ernährungsförderung älterer Menschen werden empfohlen?
Empfohlen
Freundliches Essatmosphäre (Gefühl wie zu Hause)
Nahrungs-/ Speiseangebot entsprechend individuellen Bedürfnissen & Präferenzen
Förderung der adäquaten Nahrungsaufnahme & Bereitstellung adäquater Unterstützung
Schulung der informellen/ familiären Pflegepersonen
Vermeidung diätetischer Restriktionen
Beseitigung der Ursachen der Mangelernährung
Gebrauch von oralen (kalorienreichen) Nahrungssupplementen (Trinknahrung) (aber nicht mit dem Ziel der Kognitionsförderung)
Was lässt sich über die Screeninginstrumente bei Kindern insgesamt sagen?
Screeninginstrumente bei Kindern
Insgesamt: kein Vgl. Instrumente mgl. in Bezug auf Spezifität, Sensitivität, PPV/NPV aufgrund verschied. Cut-Off-Werte
Wie ordnen Sie auffällige Ernährungszustände bei Kindern & Jugendliche von 5-19 Jahren ein?
Auffällige Ernährungszustände bei Kindern & Jugendliche von 5-19 Jahren
Starkes Untergewicht = BMI in Bezug auf Alter unterhalb dem Perzentil 0,13
Untergewicht = BMI in Bezug auf Alter unterhalb dem Perzentil 2,3
Übergewicht = BMI in Bezug auf Alter unterhalb dem Perzentil 84,0
Adipositas = BMI in Bezug auf Alter unterhalb dem Perzentil 97,7
Was ist Reduktionskost?
Reduktionskost = orale Ernährung, die
im Energiegehalt reduziert ist, aber den täglichen Bedarf an essenziellen Nährstoffen weitgehend deckt und
ein ausreichendes Sättigungsgefühl erzielt
Achtung: Bei Energiegehalt <1000 kcal keine ausreichende Zufuhr essenzieller Nährstoffe möglich (i. d. F. Ergänzung oder Ersatz der herkömmlichen oralen Ernährung durch Formula-Diäten = Trinknahrung)
Was ist STRONG?
Patientengruppe: Kinder von 1 Monat bis 18 Jahren
Komponenten
Diagnose, die Auswirkung auf Ernährung hat
Ernährungszustand
Andere Ursachen (Diarrhö, Erbrechen, geringe Nahrungsaufnahme, Schmerzen, Sondennahrung)
o Gewichtszunahme/ -abnahme in letzten Wo./ Mon.
=>Je nach Score, Wdhlg. nach 1 Woche + weitere Maßn.
Defintion & Pathogenese von Gedeihstörungen bei Kindern?
Gedeihstörungen bei Kindern
Definition
Verzögerung der somatischen Entwicklung
Auffälligkeiten in der motor. & psychosozialen Entwicklung
symptomkomplex (auf Basis mehrerer Erkrankungen, z.B. pulmonal, renal, kardial, infektiös, endokrin, onkologisch)
Pathogenese
unzureichende Nahrungszufuhr
Mangelnde Digestion & Resorption von Nährstoffen (Malabsorption)
Gesteigerter E-Umsatz
Welche Komplikationen können bei enteraler Ernährung auftreten?
Komplikationen bei Enteraler Ernährung
Aspirationsrisiko (nasogastrale Sonde, PEG-Sonde)
Hypochlorämische Alkalose (nasogastrale Sonde)
Ulzerationen in oberen Atem- & Speisewegen (nasogastrale Sonde)
Dislozierung
Wunden an Eintrittsstelle
Obstruktion des Magen-Darm-Trakts, Verwachsungen Diarrhoe
Verstopfungsgefahr bei dünnen Sonden
Metabolische Komplikationen wie bei parenteraler Ernährung
Veränderungen der Pharmakodynamik bei Applizierung von Medikamenten über Sonde (möglichst vermeiden)
Welche Komplikationen können bei parenteraler Ernährung auftreten?
Komplikationen bei parenteraler Ernährung
Venenkatheter-assoziierte Risiken
Risiko von Hyperglykämien & Volumenüberladung: Glukose ->Insulin ->Retention von Wasser & Natrium
Risiko des Refeeding-Syndroms bei zu schneller Steigerung der Glukosezufuhr – Verschiebung von Na, K & Phosphat in Intrazellularraum
Erhöhter Bedarf an Insulinzufuhr für BZ-Steuerung
Verschiebung von Säuren-Basen-Haushalt
Welche Maßnahmen zur Ernährungsförderung älterer Menschen werden nicht empfohlen?
Nicht empfohlen
Systemischer Gebrauch von Appetitstimulanzien
Gebrauch von Omega-3-Fettsäuren-, Vitamin-E-, Selenium- oder Kupfer-Supplementation für Förderung kognitiver Funktionen
Gebrauch von Vitamin B1-, B6-, B12- & Folsäuren-Supplementation ohne bestehendes Defizit
Sondenernährung bei schwerer Demenz
Nennen Sie Maßnahmen zur Ernährungsförderung älterer Menschen.
Maßnahmen zur Ernährungsförderung älterer Menschen
Beseitigung möglicher Ernährungshemmnisse
—>Adäquate Behandlung akuter & chronischer Krankheiten, Zahnbehandlung, Schlucktraining, Unterstützung & Gesellschaft beim Essen
Angenehme Essumgebung
—>Essen am Tisch in einem Esszimmer gemeinsam mit anderen, ruhige & entspannte Atmosphäre
Adäquate Pflegemaßnahmen
—>Verbale Aufforderung, Kleinschneiden, Hilfe beim Essen
Modifikation von Mahlzeiten & Lebensmitteln
—>Berücksichtigung persönlicher Vorlieben, zusätzl. Zwischenmahlzeiten, Fingerfood, Veränderung von Textur & Konsistenz von Speisen
Anreicherung von Speisen & Gerichten
—>Mit gehaltvollen Lebensmitteln (Sahne, Butter, Öl) oder Nahrungsstoffkonzentraten (Maltodextrin, Proteinpulver)
Trinknahrung
Sondenernährung (ergänzend/ ausschließlich)
Parenterale Ernährung (ergänzend/ ausschließlich)
=>Förderung der oralen Ernährung = oberste Priorität
=>Wenn diese nicht ausreichend: orale Supplemente (Trinknahrung) & Sondenernährung
=>Parenterale Ernährung: nur bei Pat., „die nicht in der Lage sind, ihren Bedarf auf oralem oder enteralem Wege zu decken“
=>Studien belegen Einfluss von Ernährungsförderung & Mahlzeitenunterstützung auf den Ernährungszustand sowie andere patientenrelevante Zielgrößen
=>Angehörige können Mahlzeiteneinnahme unterstützen
=>Förderung von Sozialen Interaktionen (nicht nur Tabl. Hinstellen) = Kommunikation ist essenziell
=>Angebot hochkalorischer Speisen in stationären Langzeitpflege kann Aufnahme von Energie & Eiweiß der Bewohner*innen fördern
Beschreiben Sie den Umgang von enteraler Ernährung über eine PEG bei Demenz?
Umgang von enteraler Ernährung über PEG bei Demenz
Demenzkranke leiden häufig an Appetitstörungen —>Folge Gewichtsverlust —>Studien zeigen, dass durch Therapie mit Memantin & Donepezil der Appetit gesteigert wird, aber geringe Evidenz
Keine Studien zur Verwendung von PEG-Sonden zur enteralen Ernährung bei schwerer Demenz —>Datenlage: keine positive Beeinflussung von Überlebenszeit, klin. Symptomatik, Auftreten von Infektionen oder Dekubitalulzera durch PEG-Einsatz
Beachtung von Patientenwillen & -verfügungen!
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