Definition: Akuter Schmerz
= plötzlich auftretenden & über begrenzten Zeitraum
= Ursache: tatsächliche/ drohende Gewebeschädigung
= lebenserhaltende Warn- & Schutzfunktion —>physiologische Begleiterscheinungen (erhöhter RR, Puls & Atemfrequenz)
Schmerzassessment
Welche Vorraussetzungen sollten die Pflegekräfte mitbringen?
Voraussetzung (Aktuelles Wissen der Pflege über):
Altersentsprechende Kommunikationsformen
Einschätzung d. Pat. zur Selbsteinschätzung & Schmerzkommunikation
Schmerzanzeichen verbaler & non-verbaler Art
Risikofaktoren für Schmerz
Auswahl & Anwendung von Einschätzungsinstrumenten
=> Verwendung desselben Assessmentinstruments im Verlauf bei jedem Pat.
Schmerzarten & -qualitäten?
Neuropathischer & Nozizeptiver Schmerz?
Schmerzarten & -qualitäten
Neuropathischer Schmerz
= Diabetisches Fußsyndrom, „Hexenschuss“, Tumore
Nozizeptiver Schmerz
= Viszeraler Schmerz
= Somatischer Schmerz (Tiefenschmerz = Muskel, Knochen)
Auch Mixed Pain möglich (Kombination)
Pathophysiologie & Psychologie der Chronifizierung?
Pathophysiologie & Psychologie der Chronifizierung
Dauerhafte/ wiederh. Schmerzreize ->Schmerzgedächtnis
Absenkung Schmerzschwelle
Schutz- & Warnfunktion geht verloren
Schmerz erlangt eigenen Krankheitswert!
Hyperalgesie/Allodynie (gesteigerte Schmerzempfindung)
=> Folge: Auftreten von Schmerz ohne Ursache
(keine nozizeptive Reizung)
Anwendung des WHO-Schemas (3 Punkte)
Anwendung des WHO-Schemas
By mouth = immer Oral
By the clock = nach zeitlichen Schema, nicht bei Bedarf
For the individual with attention to detail = individuell gucken was Pat. verträgt
=> 3 Punkte der WHO
Definition: Chronischer Schmerz
= dauerhaft/ wiederkehrend für mindestens 3 Monate
= akute Warnfunktion (Schmerzwahrnehmung) fehlt
= Wichtig: fließender Übergang von akut zu chronisch —>Ausrichtung am individuellen Schmerz- & Krankheitserleben
= kontinuierliche Betrachtung Kriterien (Intensität Pathologie & Dauer) + Zusammenspiel physiolog. & psychologischer Faktoren
Welche Kennzeichen & Symptome sollten beim Pat. beachtet werden?
Kennzeichen & Symptome
(s. Fallreflexion - Pflegediagnose)
Verbale Äußerungen; Auffälliges Verhalten (Unruhe, Reizbarkeit, Schreien, Stöhnen)
Schonhaltung; Abwehrhaltung; Erhöhte Anspannung der Muskulatur; Maskenhaftes Gesicht
vegetative Reaktionen wie Diaphorese, Anstieg von Herzfrequenz, RR & Atemfrequenz
Ichbezogenheit
Eingeschränkter Fokus (Zeit, Denkprozesse, Interaktion)
Veränderter Appetit; Schlafstörungen
Wann sollte die Schmerzerfassung gemacht werden?
Zeitpunkt
1. Erfassung im pflegerischen Aufnahmegespräch (zeitnah!)
Keine (zu erwartenden) Schmerzen ->KEIN Assessment
Schmerzen! ->VOR Assessment; Schmerzbekämpfung!
Bei älteren Menschen mit kognitiven Einschränkungen ->Beachtung Worte wie „aua“ oder „weh“
Erneute Erfassung bei Situationsänderungen, Durchführung invasiver Maßn., OPs, Zwischenfällen, Verhaltensänderungen
=>Patienten sprechen Schmerzen nicht immer von sich aus an!
Wie sollte die Schmerzerfassung gemacht werden?
Schmerzerfassung
Erkennen leidender Patienten & möglicher Risikofaktoren
Selbsteinschätzung VOR Fremdeinschätzung!
Beginn mit kurzem, situativem Screening
Monitoring durch validierte Selbst- & Fremdeinschätzungsscores
Assessmentinstrumente zur Selbsteinschätzung.
Nenne je 2 eindimensionale !
eindimensional
NRS (=Numerische Rating Skala) ->Interventionsgrenze NRS Wert von >4 (individuell anpassbar) ->wenn für Pat. i.O. ->nichts machen!)
VAS (= Visuelle Analog Skala) ->hier Schwere des Schmerzes sichtbar! besser geeignet!
FPS (= Face Pain Scale) ->Kinder können Gesichter mit Trauer, Angst, usw. verwechseln! ->Problem =>besser VAS
=>Einheitliche Assessmentinstrumente nutzen!!!
=>kein Wechsel ohne Absprache
Nenne je 2 mehrdimensionale !
mehrdimensional
Deutscher Schmerzfragebogen ->Version für Kinder & Erwachsene
BPI (= Brief Pain Inventory) ->Einzeichnen des Schmerzes
WHO-Stufenschema
Erläutere die 3 Stufen!
Stufe 1
= Basisanalgesie; Diclo, Ibu (auch entzündungshemmend = antiphlogistisch, fiebersenkend, Aspirin = blutverdünnend)
Nebenwirkungen: Magenschleimhautentzündung ->Protonpumpenhemmer (Pantoprazol)
Stufe 2
= Tramadol (Übelkeit)
Stufe 3
= Betäubungsmittel, Morphin wirken atemsuppressiv & bewusstseinseinschränkend (Dämpfung der Atmung, Atemdepression ->bei Beatmeten = ja, bei Wachen = kritisch)
oral = steuern (Kontrolle), flutet nicht so schnell an wie i.v. (bei ITS möglich, da Überwachung) =>meist Gabe über längeren Zeitraum durch Pflege
s. Fentanylpflaster (transdermale Gabe)
genaue Dokumentation aus BTM-Buch (Bestand!) ->fällt was runter, Zeugen suchen ->dann für Pat. 2 Medi. aufschreiben!
Adjuvantien
= Gabapentin ->adjuvant = keine Standardtherapie! Individuelle Therapie!
Assessmentinstrumente zur Fremdeinschätzung.
Welche nutzt man bei kognitiv eingeschränkten Personen?
Fremdeinschätzung
bei kognitiv eingeschränkten Menschen
=>Schmerzeinschätzung, zusätzlich zur Selbsteinschätzung, auf Basis nonverbaler Schmerzäußerungen/ mit Schmerz assoziierter Verhaltensweisen
Selbsteinschätzung vor Fremdeinschätzung möglichst immer Vorrang
bevorzugt NRS & VRS
Andere Verhaltensweisen miteinbeziehen ->abhängig von kognitiver Situation
BESD = Beurteilung von Schmerzen bei Demenz ->Items: Atmung (unabhängig von Lautäußerung: angestrengtes atmen), Negative Lautäußerung (stöhnen, ächzen); Gesichtsausdruck, Körpersprache, Trost ->Wahrscheinlichkeit von Schmerzen ab Wert von bereits 2-4
Welche nutzt man bei Kindern?
bei Kindern
=>Beachtung Verhaltensmerkmale wie Gesichtsausdruck, Weinen, Motorik, Körperhaltung, Aktivität, Ruhelosigkeit, Apathie & äußere Erscheinung
möglichst Selbsteinschätzung VOR Fremdeinschätzung
KUSS (= Kindliche Unbehagens- & Schmerzskala)
BPS (= Behavioral Pain Scale) ->Angestrebtes Ziel Score <6 ->bei Erwachsene; Intensivstation ->Nicht bei nicht-beatmeten Pat.
CPOT (= Critical Care Pain Observation Tool) ->Wert >2 erfordert Schmerzmanagement ->für Erwachsene; nicht so praxisgängig
Nutzen des Stufenschmemas?
Nutze des Stufenschemas
= Basisanalgesie ->erzielt Spiegelwirkung! (Schmerzspitzen vermeiden, mehrere Wirkungen) ->sowie Nebenwirkungen (Novaminsulfon = kein Bolus, nur Kurzinfusion ->RR sinkt sonst zu schnell; auch Agranulozytose = Granulozyten gehen weg ->Abwehr nicht vorhanden, keine Gabe in Onkologie)
Bevorzugte Darreichungsform bei Schmerzmitteln = Morphium besser oral (bessere Steuerung), auf Intensiv = i.v. ->s. Durchbruchsschmerz (i.v.) bei Tumorerkrankungen!
=>Alles ärztliche Tätigkeit, die an uns delegiert wird!!!; Arzt ordnet max. Dosis an!
Was gibt es noch an Maßnahmen außer Medikamentengabe?
Nicht-medikamentöse Maßnahmen:
Nicht Pflegerelevante
= TENS, Akupunktur, Physio, Massagen
Pflegerelevante M.
= Ablenkung, Aktivität, Wärme, Kälte, Entspannung, Musik, Aromapflege, Berührung
=> Effekt der Schmerztherapie ist nicht allzu groß!
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