Urolithiasis
Epidemiologie
Häufigkeitsgipfel?
Häufigkeitsgipfel: 30. bis 60. Lebensjahr
Männer > Frauen 1,4 : 1
Behandlungsdiagnose bei stationären Aufenthalten: Platz 16. (2004)
Lokalisation
Harnsteine (Urolithiasis) können im gesamten Urogenitaltrakt lokalisiert sein
Niere = Nephrolithiasis
Harnleiter = Ureterolithiasis
Harnblase = Zystolithiasis
Harnröhre = Urethralithiasis
Entstehung: meist Sammelrohre/ Papillen der Niere
Wandern in das Nierenkelchsystem
Wachstum durch Anlagerung
Was ist ein Ausgusstein? Was macht ihn besonders?
Form passt sich dem Nierenbecken und seinem Kelchsystem an
Einflussfaktoren aus die Entstehung von Steinen
→ Harnstein
Steinzusammensetzung
+ Ursachen
Bei welchem pH sind die verschiedenen Steine löslich?
und was ist die Folge davon?
Was fördert das Wachstum von Steinen?
Je konzentrierter der Urin ist, desto höher ist die Übersättigung des Urins
Übersättigung nachts am höchsten
→ fehlender Flüssigkeitszufuhr und reduzierter Urinausscheidung
Studien zeigen Zusammenhang zwischen Schlafposition und Steinbildung
Fazit: Vor dem Schlafengehen viel trinken, nachts möglichst nachtrinken
Durchmesser der Harnwege
Harnleiter ca. 5 mm
Harnröhre ca. 10 mm
Faustregel: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Stein von 5 mm Durchmesser von allein bis in die Blase gelangt, liegt bei 50 %
Welche 3 Engstellen muss der Harnleiter passieren?
Welche Faustregel resultiert daraus?
Sofern keine Fehlbildungen vorliegen, werden die Engstellen des Harnleiters von der Niere zur Blase immer enger
Faustregel:
Je höher ein Harnleiterstein hängen bleibt, desto unwahrscheinlicher ist, dass er spontan abgeht
Nierenkoliken
Entstehung und Symptomatik
Plötzliches Abflusshindernis im Harnleiter
Harnstauungsniere
Steinaustreibung durch Kontraktionswellen der Muskulatur von Nierenbecken und Harnleiter
Kolikartige Schmerzen (Flanke und Abdomen)
Schmerzausstrahlung in Unterbauch, Leiste, Labien oder Hoden
ggf. klopfschmerzhafte Nierenlager
Therapiemöglichkeiten
Steinaustreibende Maßnahmen
Auflösung des Steins (Harnsäure)
Endoskopische Steinentfernung
Stoßwellen-Zertrümmerung (ESWL)
Durch eine Punktion der Niere
Durch die Harnröhre
Offene Operation
Viel Trinken + Bewegung = „Saufen + Laufen“
Butylscopolamin (Buscopan)
Alpha1a-Blocker (Tamsulosin) = Antiemetisch
Antiphlogistika (z.B. Diclofenac)
Regulation der Darmtätigkeit
Harnsäuresteine
Definition bzw. Besonderheit und Therapie
Hohe Harnsäurespiegel im Serum:
Auskristallisation in Gelenken = Gicht
Ausscheidung mit dem Urin = Steine
Patienten mit Harnsäuresteinen haben meist einen Urin pH Wert von < 6,0
Therapie: Anheben des Urin pH auf 7.0-7.2
Ziel: auflösen der Harnsäuresteine
Medikamente: Alkalizitrate (z.B. Uralyt-U)
Pat. muss selbst regelmäßig den Urin-pH messen → Dosis anpassen
Blasensteine
Ursachen
Entstehen primär in der Harnblase
meist Infektsteine
Ursachen:
Hohe Restharnmenge
Chronische Infekte
Fremdkörper va. Katheter
Möglichst bei der Therapie auch die Ursache beseitigen
Therapie
Ureterorendoskopische Litholapaxie und Laserlithotripsie
ESWL = Extrakorporale Stoßwellen Lithotrypsie
Stoßwellen werden generiert und gebündelt → Fokus
Stein wird im Röntgen oder Ultraschall geortet
Ziel: Steindesintegration
Methoden der Steinentfernung
Perkutane Nephrolitholapaxie (minimal invasiv)
Nephrolithotomie (offen)
Pyelolithotomie (offen)
Ureterolithotomie (offen)
Wie kann man das auftreten weiterer Steine/ Entstehung vorbeugen?
Steinanalyse
Risikoprofil erstellen
ggf. Ursachen für Steinentstehung beseitigen
Allgemeine Steinmetaphylaxe
Spezifische Steinmetaphylaxe
Renal tubuläre Azidose (Exkurs)
Primärer Hyperparathyreodismus (Exkurs)
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