4. Erläutern Sie anhand der Einführung eines neuen CRM-Systems drei unterschiedliche konstitutive Entscheidungen, die ein Unternehmen dabei treffen mus
Standardsoftware oder Individuallösung
Individualsoftware
Best of Suite oder Best of Breed?
Standardsoftware oder Individuallösung?
Von einem Softwarehersteller vorgefertigtes, meist zum Kauf angebotenes Programm- oder Programmpaket, das konkrete betriebswirtschaftliche Aufgaben bzw. Prozesse abdeckt
Für größere Anzahl von Unternehmen (allgemein oder branchenspezifisch) Entwickelt
In gewissem Rahmen (an vom Hersteller vorgedachten Stellen) auf Spezifika des Unternehmens anpassbar (=Customizing)
V:
x Best Practices vieler Anwender berücksichtigt
x Ständige Weiterentwicklung durch Hersteller
x Software kann vorab begutachtet werden
x Entlastung der eigenen Entwicklungsabteilung
x Dokumentation, Schulungen etc. vorhanden
N:
Deckt niemals alle Anforderungen von Unternehmen komplett ab x Über die Zeit hinweg wird daher nahezu jede Standardlösung angepasst und individuell erweitert
x Im Extremfall geht hierdurch der Vorteil der Standardsoftware weitestgehend verloren -> Nachteile der Individualentwicklung
Anwendungssoftware,r für das Unternehmen speziell für die konkreten betrieblichen Aufgaben bzw. Prozesse dieses einen Unternehmens entwickelt wurde
Spezifisch abgestimmt auf die Belange des Einzelunternehmens ”Maßfertigung”
Prozesse und Funktionen im Unternehmen können unverändert abgebildet werden
Spezialwissen und Prozesse des Unternehmens berücksichtigt
x Keine Abhängigkeit von der Strategie und der wirtschaftlichen Situation des Herstellers
x Spezielle Wünsche der Anwender können berücksichtigt werden
x Geringerer Schulungsaufwand, wenn Nutzer schon am Konzept mitwirken
x Keine Gefahr, dass Mitbewerber die gleiche Software verwenden
x Sind in größeren Unternehmen aufgrund der damit verbundenen Probleme mittlerweile wenig erwünscht
Best of Suite
Best of Suite: Unternehmen wählt Anbieter mit besten Gesamtpaket, und verwendet dann konsequent dessen Softwarelösungen für die verschiedenen aufkommenden Fragestellungen.
SAP kauft verschiedene Anbieter zusammen
- “All you can eat” - Vertäge (Bundle/Vertäge Festpreisvertäge)
Nur einen legalen Vertragspartner (bei technischen Problemen Hersteller schneller erreichbar)
Best of Breed?
Unternehmen wählt für jede aufkommenden Fragestellung die hierfür bestgeeignete Software und mischt dabei auch Produkte von unterschiedlichen Anbietern
. Vermeidung von unnötiger Softwarekomplexität
Man will nicht zu abhängig von einem Hersteller sein
Zig Ansprechpartner
Best of Breed bedeutet nicht automatisch einen Verzicht auf Integration!
8. Bei der Einführung einer Standardlösung sollten die zentralen Geschäftsprozesse des Unternehmens mit den sogenannten Kern- und Parameterbereichen der Software abbildbar sein. Begründen Sie diese Aussage.
Jedes Unternehmen ist etwas anders, deshalb sollten auch Standardlösungen in gewissem Rahmen auf Spezifika des Unternehmens anpassbar sein (=Customizing)
o Diese Option nennt man Konfiguration/Parametrisieren (ͣCustomizing͞):
Software beinhaltet vom Hersteller vorgedacht Stellschrauben (ͣCustomizing-Parameter͞), mit deren Hilfe die Funktionsweise des Systems konfiguriert werden kann
Ein Unternehmen diskutiert gerade die Einführung eines CRM-Systems. Es gibt Verfechter des Best-of-Suite-Ansatzes ebenso wie Anhänger der Best-of-Breed-Strategie. Erläutern Sie jeweils zwei Argumente der beiden Ansätze.
x Best-of-Suite (bietet eine ganzheitliche Lösung aus einem Produkt-Bundle):
o Hohe Integration und geringerer Abstimmungsaufwand
Schnellere Time to Market
Unternehmen können sich auf Produktinnovation, Content und digitale Nutzererfahrung konzentrieren
o Bereitet meist weniger Integrationsprobleme
Lösung ist schon für die Zusammenarbeit der Teillösungen vorbereitet
Einstiegspunkt: Daten und Aufgaben rollenspezifisch gefiltert und aufbereitet
o Da die Software nur von einem Anbieter stammt, gibt es auch nur einen Ansprechpartner
erleichtert die Kommunikation und Vertragsverhandlungen (-> Hersteller bei technischen Problemen schneller erreichbar)
Spart Zeit und Ressourcen
x Best of Breed (kombiniert unterschiedliche spezialisierte Software-Lösungen):
o Vermeidung von unnötiger Softwarekomplexität
Risikominimierung: Software-Umgebung eines Unternehmens deutlich weniger anfällig dafür, dass bei einem Fehler oder einem Ausfall die gesamte Unternehmensproduktivität lahmgelegt wird
o Verringerung der Abhängigkeit von Software-Herstellern und ihren Produkten
Unternehmen agieren dadurch flexibler und unabhängiger
Wettbewerbsvorteile: Unternehmen arbeiten dank Best of Breed immer mit relevantesten Systemen und können schneller auf Veränderungen reagieren
o Geringere Kosten
Unternehmen geben Tempo vor und treiben Digitalisierung abschnittsweise voran
Kosten dabei deutlich geringer als bei Installation einer Komplett-Software, da weniger Ressourcen auf einmal eingesetzt werden
Was versteht man unter einer Cloud-First-Strategie? Inwiefern werden bei dieser Strategie ausschließlich cloud-basierte Anwendungssysteme eingesetzt?
x Cloud-First-Strategie:
o Bei jeder Neueinführung oder Migration explizite Suche nach cloud-basierten Lösung
o Sollte cloud-basierte Lösung verfügbar sein, erhält diese in Bezug auf das Betriebsmodell höhere Priorität als on-premise Lösungen
o Cloud-First ist nicht gleich Cloud-Only
Erläutern Sie zwei klassische Teilprozesse im Purchase-to-Pay-Prozess eines Unternehmens. Zeigen Sie an diesen Teilprozessen, welche Vorteile horizontal integrierte ERP-Systeme bieten.
x Wareneingengangsbestätigung, Materialbeleg, Buchhaltungsbeleg
x Bestellanforderungen (BANF) sind interne Belege, durch die der Einkauf aufgefordert wird, eine bestimmte Menge eines Materials oder einer Leistung zu einem bestimmten Termin zu beschaffen. Bestellanforderungen werden entweder manuell angelegt oder automatisch erzeugt, beispielsweise in der Materialbedarfsplanung.
Welche Folgebelege werden von einem Wareneingang verursacht? (Frage zur Übung!)
x Wareneingangsbestätigung
x WE/RE Buchung
Erläutern Sie, warum und wie SCM-Systeme den Bullwhip-Effekt verhindern können
Was versteht man unter einem APS? Erläutern Sie zwei der typischen Komponenten eines APS.
x Advanced Planning System (APS): Stellt Kernkomponente von SCM-Systemen dar
o Bestehst u.A. aus eine Planungsmodul “Supply Network Planning” mehrstufige Produktion als Kombination von Eigen- und Fremdfertigung (ganze Lieferkette) planen kann
o Mit dem Collaborative Forecasting als Kollaboratives Modul lässt sich das Konzept einer gemeinsamen Nutzung und Zusammenführung von Informationen auf Hersteller- und Handelsseite zur Distribution und für das Marketing realisieren
Erläutern Sie, warum und wie SCM-Systeme den Bullwhip-Effekt verhindern können.
x Advanced Planning System als Kernkomponente von SCM-Systemen sorgt für Synchronisation der Informationen (der Bedarfsmenge) zwischen ERP-Systemen der Unternehmen entlang der Lieferkette.
o Jeweilige Produzent kennt somit wirklichen Bedarf der einzelnen Unternehmen entlang der Supply-Chain bis hin zum Händler und würde erkennen, wenn erhöhtes Bestellaufkommen unbegründet ist bzw. würde es gar nicht erst zu einem BullwhipEffekt kommen
Was versteht man unter einem Sales Funnel?
Mit einem Sales Funnel lassen sich die unterschiedlichen Ebenen eines Verkaufsprozesses qualitativ und quantitativ abbilden. So bietet der Sales Funnel die Möglichkeit, den Weg vom ersten Kundenkontakt bis hin zu einem erfolgreichen Geschäftsabschluss durch ausgewählte Kennzahlen zu verfolgen
Wie berechnet sich im Unternehmen die Kennzahl “Sales Pipeline”?
Funnel Performance = Immediate Customer Value ʹ Customer Acquisition Cost
4. Erläutern Sie den Unterschied zwischen einer Stücklistenauflösung und einem Teileverwendungsnachweis. Argumentieren Sie anhand der nachfolgenden Fertigungsstruktur
. Was versteht man in SAP unter dem WE/RE-Konto? Erläutern Sie, in welchem Prozess dieses Konto eingesetzt wird.
WE/RE-Konto = Wareneingangs- und Rechnungseingangskonto x Wareneingang ʹ Rechnungswesenbeleg = Schnittstelle zu FI (Financials)
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