Hypothesentests
8.1 Methodik
Zielsetzung von Hypothesentests
Inferenzstatistik - überprüft die Stichprobenergebnisse auf ihre Allgemeingültigkeit
Ist es möglich Stichprobenergebnisse für Grundgesamtheit zu verallgemeinern, oder bilden sie Besonderheit und sollten nicht auf Allgemeinheit übertragen werden
2 Fragen hierbei
Wie ist es machbar ausgehend von einer Stichprobe Schlüsse auf eine Grundgesamtheit zu ziehen?
Stichprobe muss relevant für Population sein
Verhätnisse wie zb Geschlechterverteilung müssen gut wiedergespiegelt werden
ist zb bekannt das 70 % der Pflegekräfte weiblicih sind, sollte das in der Stichprobe der fall sein
das erreicht man durch zb ziehen von Zufallsstichproben
Stichprobe sollte möglichst groß sein
Wichtig
Stichprobe ist immer nur ein Ausschnitt aus der Population
Stichprobe spiegelt nicht exakt die Grundgesamtheit wider, würde bedeuten das Stichprobenergebnisse nicht für Allgemeinheit gelten
Was ist die Güte dieser Schlüsse? Wie gut lassen sich also die Ergebnisse der Stichprobe für die Grundgesamtheit verallgemeinern?
erste Möglichkeit wäre mehere Studien somit mehrere Stichproben
aber wirtschaftlcih und zeitlich nicht praktikabel
zweite Möglichkeit Wahrscheinlichkeit angeben, mit der bei der Bestimmung dieser Ergebnisse ein Irrtum stattgefunden hat
also formulieren mit welcher Wahrscheinlcihkeit wir usn bei einem Ergebnis sicher oder nicht sicher sind
wird mithilfe von statistischen Signifikanztests bzw Hypothesentests in die Tat umgesetzt
also solche Tests durchführen um herauszufinden ob udn wie gut sich Stichprobenergebnisse auf Allgemeinheit übertragen lassen
Null und Alternativhypothesen
ist klar das nur eine Stichprobe zur Verfügung steht, kommt statistisches Testverfahren zum Einsatz
zuerst Fragestellung in zwei vollkommen konträre Hypothesen überführen
Erste Hypothese wird Nullhypothese H unten 0 genannt
beschreibt den Zustand in dem kein Effekt entsteht
also zb das das Geschelcht einer Pflegekraft keinen Unterschied zum Gehalt macht
das heisst der Nullhypothesentest geht immer davon aus das derartiges nicht existiert
gegenteilige Situation
Alternativhypothese H unten 1
es wird stets davon ausgegangen dass ein Effekt existiert
Hypothesenpaar:
H unten 0: Geschlecht einer Pflegekraft ruft keine Unterschiede im Einkommen hervor
H unten 1: Geschlecht einer Pflegekraft ruft Unterschiede im Einkommen hervor
Verschiedene Hypothesenarten
zb Test auf Lageparameter
überprüft bspw. das Vorliegen eines Mittelwerts in der Grundgesamtheit
Hypothesenpaar dazu:
H unten 0: Pflegekräfte machen wöchentlich im Durchschnitt 10 Überstunden
H unten 1: Pflegekräfte machen wöchentlich durchschnittlich mehr oder weniger als 10 Überstunden
Zusammenhangshypothesen
zb zusammenhang zwischen anzahl an arbeitsstunden und zigarettenkonsum
in erster Formulierung: beseht ein Zusammenhang zwischen der Anzahl an geleisteten Arbeitsstunden im Pflegedienst und dem Zigarettenkonsum?
dann Hypothesenpaar:
H unten 0: es besteht kein Zusammenhang zwischen den geleisteten Arbeitsstunden und dem Zigarettenkonsum
H unten 1: es besteht kein Zusammenhang zwischen den geleisteten Areitsstunden und dem Zigarettenkonsum
zweite Formulierung
in erster Formulierung: Wirkt sich die Anzahl an gearbeiteten Stunden im Pflegedienst auf den Zigarettenkonsum aus?
H unten 0: Die Anzahl an gleisteten Arbeitsstunden im Pflegedienst wirkt sich nicht auf den Zigarettenkonsum aus
H unten 1: Die Anzahl an geleisteten Arbeitsstunden im Pflegedienst wirkt sich auf den Zigarettenkonsum aus
Begriff Einfluss: wenn dieser formuliert wird befinden wir uns mit dem entsprechenden Hypothesenpaar ebenfalls im Kontext einer Zusammhangshypothese
Unterschiedshypothesen
vermutet zwischen zwei oder mehr Gruppen einen Unterschied bzgl. einer Variable
Fragestellung: Verdienen männliche und weibliche Pflegekräfte unterschiedlich viel?
H unten 0: Männliche und weibliche Pflegekräfte verdienen durchschnittlich gleich viel
H unten 1: Männliche und weibliche Pflegekräfte verdienen durchschnittlich unterschiedlich viel
Veränderungshypothesen:
oft im medizinischen oder psychologischen Kontext
zb Personengruppe mit Krankheitsbild und für diese neue Therapieform. dann wird Gesundheitszustand zu zwei Zeitpunkten untersucht
vor der Therapie und im Anschluss an die Therapie
Forschungsfrage:
Hat sich der Gesundheitszustand durch die Therapie verändert?
folgendes Hypothesenpaar:
H unten 0: Gesundheitszustand ist nach der Therapie identisch mit dem vor der Therapie
H unten 1: Gesundheitszustand ist nach der Therapie anders als vorher
also Charakteristisch: eine einzige Gruppe an Merkmalsträgern wird zu einenm Zeitpunkt oder in verschiedenen Situationen beobachtet
Gerichtete vs. ungerichtete Hypothesen
ungerichtete H.:
veruten keine bestimmte Effektrichtung
sie werden dann formuliert wenn es bisherige Forschung noch nciht hergibt in eine spezielle Richtung zu testen
gerichtete H:
vermuten eine bestimmte Effektrichtung
Formulierung gerichtete Hypothesen:
Leisten Pflegekräfte durchschnittlich mehr als 10 Überstunden pro Woche?
H 0: Pflegekräfte machen wöchentlich höchstens 10 Überstunden
H 1: Pflegekräfte machen wöchentlich durchschnittlich mehr als 10 Überstunden
mehr Fragestellungen iim Skript s. 200
Wichtig: immer konkrete Vermutung in ganz bestimmte Richtung formulieren
also in Alternativh. immer “mehr als”, “weniger als”, “positiv”, “negativ”
Nullhypothese enthält zusätzlich zur entgegengesetzten Richtung immer die Gleichheit
Forschungsstand wichtig
ob Hypothesenpaar gerichtet oder ungerichtet hängt vom Forschungsstand ab
reicht Forschung aus dann sollte gerichtet formuliert werden
ist aber in der Forschung keine Richtung herausgearbeitet worden (Forschungsbereich ist am Anfang) dann immer ungerichtete Hypothese
Entscheidung für eine Hypothese
wurde Hypothesenpaar formuliert muss sich für eine Hypothese entschieden werden
Entscheidung muss immer bezüglich der Nullhypthese gefällt werden
kann also passieren das Nullhypothese abgelehnt wird
heisst die durch Stichprobe enthaltenen Ergebnisse zu der in Alternativh. formulierten Vermutung passen
es scheint also einen Effekt zu geben
lehnt man Nullh. nicht ab, heisst es das Ergebnisse für keinen Effekt sprechen
Wie für eine der beiden Hypothesen entscheiden?
Testverfahren werden als konservativ bezeichnet
gehen erst davon aus das Nullhypothese richtige ist
Stichprobendaten müssen uns erstmal vom Gegenteil überzeugen um sich gegen Nullhypothese zu entscheiden
es wird also geprüft ob daten der Stichprobe die Nullh. rechtfertigen oder ob man sich dagegen entscheidet
zb Ergebnis 11 Überstunden Durchschnittlich wäre das über dem erwarteten Wert von 10 überstunden
also frage ob Abweichung von 1 ner Stunde gropß genug ist um sich gegen Nullhypothese zu entscheiden
signifikantes Ergebnis
wenn wir es schaffen Nullhypothese abzulehnen und damit Effekt zu erziehlen
Vorgehen Hypothesentests
Verläuft immer in 5 Schritten
Schritt 1:
Aufstellen des Hypothesenpaares
aus anfänglicher Fragestellung - Hypothesenpaar formulieren
zb Nullhypothese das durchschnittlich 10 Überstunden gleistet werden
spricht gegen Alternativh. dass durchschnittlich mehr oder weniger als 10 Überst. angehäuft werden
Schritt 2:
Festlegung eines Signifikanzniveaus
wird auch als Irrtumswahrscheinlichkeit oder Fehlerwahrscheinlichkeit bezeichnet
Signifikanzniveau alpha wird Irrtumsw. festgelegt
die beschreibt mit welcher W. wir uns Fehler erlauben wenn wir uns gegen Nullh. entscheiden und für Alternativh.
gängigstes Signifikanzniveau 5%
also W. das man mit 5% einen fehler begeht wenn man sich gegen Nullh. entscheidet
also hat man mit 95% die richtige Entscheidung getroffen
Schritt 3
Berechnung der Prüfgröße:
semtliche relevante Infos aus Stichprobe werden zu einem Wert zusammengefasst
Wert bildet eine von zwei Grundlagen zum Fällen einer entscheidung bzgl. der beiden aufgestllten Hypothesen
da ein Mittelwert einer einzigen Stichprobe- würde man sog. z Test anwenden
also z Statistik bzw. t Statistik berechnen
also zb Pflegeriinnen leisten im Durchschnitt 11.5 Überstunden also t- Wert von 2,2
Schritt 4
Festlegen des kritischen Werts bzw. Berechnen des p - Werts
p Wert wird durch Statistikprogramme ausgegeben
kritische Wert wird einer bestimmten Verteilung entnommen
Prüfgröße wird benötigt um zu einer Entscheidung bzgl der Hypothesen zu kommen. Sie nimmt je nach Testverfahren eine andere Gestalt an
Schritt 5:
Entscheidung
letzte Schritt immer fällen einer Entscheidung bzgl der Nullhypothese
erste Möglichkeit- Prüfgröße, sowie kritischen Wert heranzuziehen
also prüfen ob die Prüfgröße die kritische Grenze übersteigt
Um Nullhypothese ablehnen zu können müsste betragsmäßige Prüfgröße größer als die kritische Grenze sein: Formel Skript S 203
zweite Möglichkeit Kombi aus Signifikanzniveau und p-Wert.
p- Wert muss niedriger sein als Signifikanzniveau um Nullh. ablehnen zu können- Formel Skript s 204
Einflussgrößen der Testentscheidung
3 wesentliche Faktoren die Testentscheidung mitbestimmen
zunächst Umstand, ob Hypothese gerichtet oder ungerichtet formuliert wurde
außerdem die Stichprobengröße
mit zunehmender größe wird das ablehnen leichter
Fehlerarten bei Hypothesentests
Fehler 1. Art/ Alpha Fehler:
beschreibt das fälschliche Ablehnen der Nullhypothese
Fehler 2. Art/ Beta Fehler:
beschreibt das fälschliche Beibehalten der Nullhypothese
8.2 Eindimensionaler Erwartungswert - Test bei bekannter Standardabweichung (z- Test)
z- Test vs. t- Test
z-test: wird zum Testen auf einen Erwartungswert bei bekannter Varianz in der Grundgesamtheit genutzt
Liegt Varianz bzw. Standardabweichung der Grundgesamtheit nicht vor, müssen wir diese auf Basis der Stichprobe selbst bestimmen
da wird dann der t-test verwendet mit entsprechender t- Verteilung für den kritischen Wert
Annahmen für den z- Test
Variable muss kardinalskaliert sein - also Variable aus Zahlen
Variable soll in der Grundgesamtheit normal verteilt sein ( sodass nicht extrem Ausreißer die Ergebnisse verzerren)
letzte Annahme muss für jeden Hypothesentest erfüllt sein: Daten stammen aus einfacher Zufallsstichprobe (alle Merkmalsträger der Grundgesamtheit haben gleiche Chance in Stichprobe zu gelangen)
Stichprobe sollte nicht gezielte ausgewählte Merkmalsträger enthalten
Durchführung z - Test
Ablauf Beispiel im Skript ab S 209
8.3 Eindimensionaler Erwartungswert- Test bei unbekannter Standardabweichung (t-Test)
t- Test dann wenn Varianz oder Standardabweichung nicht bekannt sind
was sich zum z - Test verändert:
selbstständige Berechnen der Stichprobenvarianz und Standardabweichung auf Basis der Stichprobe
berechnen der Prüfgröße namens t - Statistik
Verwenden eines kritischen Werts der t- Verteilung
Beispiele ab S 217
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