Was ist lebenslanges Lernen?
Lebenslanges Lernen umfasst
Zweck- und zielgerichtet
Umfasst verschiedene Formen des Lernens in unterschiedlichen Lebensbereichen
Formale
Non-formale
Informelle
Lernen als andauernder (lebenslanger) Prozess, der kein Ende hat
Welche Formen des Lebenslanges Lernen umfasst das Konzept?
Formale Lernprozesse
Strukturiert
klassische Bildungsinstitutionen (Schule, Uni, Ausbildung)
mit gesellschaftlich anerkannten Zertifikaten abgeschlossen
Non- formale Lernprozesse
freiwillig, geplanter Lernprozess
Angebotscharakter
finden jenseits etablierter Bildungseinrichtungen statt -> Bildungszertifikate ohne staatliche Regelung
Arbeitsplatz, Vereinen, Verbänden, gesellschaftliche Initativen, Sportverein, Musikverein
Informellen Lernprozess
passiert mitlaufend, ungeplant
Nicht zwingend bedingter Lernprozess
Bsp: YouTube Tutorials, Rezepte ausprobieren
Mögliche Gründe für zunehmende Relevanz von lebenslangem Lernen
Weltweit gestiegene Lebenserwartung
Ungleiche Verteilung von Bildungschancen im formalen System
Unausgeschöpftes Lernpotential im Erwachsenenalter
Viele Erwachsene haben keine ausreichende Bildung
Technologischer Fortschritt bracht lernendes Individuum -> Mensch muss Schritt halten
Soziale Ungleichheit, Klimawandel können nur bei breit verteiltem Wissen gelöst werden
Lebenslanges Lernen könnte soziale Ungleichheit verringern
Lebensqualität verbessern
Bei gesellschaftlichen Herausforderungen helfen
Bildungspolitische Perspektive (Altheit und Dausien 2018)
4 Entwicklungstrends haben zu “stiller Explosion” lebenslangen Lernens Ende des 20. Jahrhunderts geführt
Veränderte Bedeutung von Arbeit
sinkende Arbeitszeiten
Umverteilung der Arbeitsplätze vom Industrie- auf den Dienstleisungssektor
Auflösen des koknistenten Arbeitslebens: Wechsel von Ausbildungs-, Fortbildungs-, Berufs-, und Familienphasen, Berufswechsel und -Abbrüche
Folgen
Auflösung des liniearen Lebenslaufes
Individualisierung
Kompensation der Arbeitsmarktentwicklung
Bildungseinrichtungen
Zunehmende Dysfunktionalität der etablierten Bildungseinrichtungen
Paradigmenwechsel nötig (Andere Denkweise)
Fokus auf selbstgesteuerte Lernprozesse der Schüler
-> Lernen lernen, statt formaler Curricula
Anwendungsorientiert
Berücksichtigung sozialer und emotionaler Kompetenzen
Klassische Bildungsinsitutionen als lernende Organisation, die sich konstant weiterentwickelt
Individualisierung und reflexive Modernisierung
Wachsende Gestaltbarkeit von LL und Lebensstilen, aber auch Gestaltungszwang
Zwang zu individuellen Ausgleich von Widersprüchen zwischen Lebensbereichen -> trotz vieler Möglichkeiten, können sie nur begrenzt genutzt werden
Neue Funktion von Wissen
Wissen als zentrale Ressource
Verwissenschaftlichung
Bildungstheoretische Perspektive
befasst sich mit der individuellen Seite des lebenslangen Lernens
Institution Lebenslauf
von Bildungsinstitutionen geprägt: Schule definiert Startchancen für weiteren Lebensweg
Heute klassische Dreiteilung des Lebenslaufs: Vorbereitung-, Aktivitäts-, Ruhephase
Erwartungsstrukturen an LL ändern sich mit der Zeit
Aktuelle Entwicklung: Pluralität von Lebenslaufmustern (Individualisierung)
Veränderungsaspekte der heutigen Zeit (3 Aspekte)
Nachgeholte Bildungsabschlüsse und “Bildungsumwege”
Neue Qualifikationswege (2. und 3. Weg)
Neue Lebenslaufmuster: nicht linear, eher zyklisch
Problem: mangelnde Passung von Berufs- und Bildungssystem für individualierte Lebensläufe
Weiterbildung und Qualifikazierung als Daueraufgabe
Bildung nicht nur als Vorbereitung auf die Erwerbstätigkeit, sondern als ständige Aufgabe im gesamten Berufsleben
Ursachen: beschleunigter technologischer Wandel und berufsrelevantes Wissen verliert Aktualität
Bildungsprozesse in der “eigenen Zeit”
vermehrtes “nachholen” formaler Abschlüsse
Kritikpunkte des lebenslangen Lernens
Chancengleichheit muss verbessert werden
Formale Bildung bleibt entscheidender Prädikator für Teilnahme an Weiterbildungsangeboten
Soziale Ungleichheit
bei beruflicher Weiterbildung
Qualifikation, Erwerbsstatus, Einkommen, Geschlecht spielen eine Rolle
Diskrepanz verstärkt sich: Personen mit hohen Bildungsstand bilden sich schneller weiter und erwerben mehr Kompetenzen
Formen des informellen Lernens
Implict Learning = beiläufig erlerntes, ohne es wollen
Implizite Verbindungen von Erinnerungen mit aktueller Erfahrung
Reactive Learning = setzt dann ein, wenn ein Problem gelöst werden muss
Reflexion vergangener Erfahrungen
Deliberative Learning = aneignen von Infos ohne bestimmten Grund
geplante Lernziele
Formen von Wissen:
Explanatory model of tactic Knowledge - Horvarth
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