Unter welchen Druckbedingungen können motorische Handlungen ablaufen (6)?
“Druckbedingungen” bei motorischen handlungen
Zeitdruck
Zeitminimierung bzw. Geschwindigkeitsmaximierug
Präzisionsdruck
höchst mögliche Genauigkeit
Komplexitätsdruck
Bewältigung vieler hinterainander geschalteter (sukzessiver) Anforderungen
Organisationsdruck
Bewältigung vieler gleichzeitiger (simultaner) Anforderungen
Belastungsdruck
Bewältigung von Anforderungen unter physisch-konditionellen Belastungsbedingungen
Variabilitätsruck
Bewältigung von Anforderungen unter wechselnden Umgebungs-/Situationsbedingungen
Erläutere, wie der DOSB aktuell langfristig Leistungskader in den olympischen
Sportarten entwickelt (Trainingsetappen)!
Grundausbildung / Talentsichtung
Rekrutierung interessierter Kinder und Jugendlicher durch Vereine und Schulen
Grundlagentraining (1. Etappe: Talentstützpunkte)
Vielseitige Ausbildung (sportartspezifisch und -unspezifisch)
Entwicklung grundlegender Leistungsvoraussetzungen
Erkennungstraining zur Entscheidung über weitere Förderungswürdigkeit
Aufbautraining (2. Etappe: Landesstützpunkte)
Vielseitige aber stärker sportartbezogene Ausbildung
Ziel: Erhöhung allgemeiner und spezieller Leistungsvoraussetzungen
Entwicklung der Belastungsfähigkeit für künftige Trainingsanforderungen
Anschlusstraining (3. Etappe: Bundesstützpunkte)
Übergang vom Nachwuchs- zum Hochleistungstraining
Sportart- und disziplinspezifische Ausbildung
Anschluss an nationales (z.T. internationales) Leistungsniveau
Profilierung für Leistungs- und Trainingsanforderungen im Spitzenbereich
Hochleistungstraining (4. Etappe: Bundesstützpunkte)
Individuelle Trainingsplanung
Zyklisierung des Trainings: Steuerung à Höchstleistung zum Hauptwettkampf
Welche Maßnahmen-Kategorien unterstützen die langfristige Regeneration (7)?
Beschreibe 3 Kategorien davon genauer!
Periodisierung des Trainings, Belastungswechsel, Erholung
Zyklischer Wechsel von Belastung und Erholung auf allen Ebenen (TE, MIZ, MEZ), Einbau von Entlastungszyklen
Wechseln von Trainingsmitteln, Trainigsmethoden (Intensitäten und Umfängen)
Kopplung unterschiedlicher Beanspruchungen innerhal einer TE bzw. von TE zu TE (z.B. Schnelligkeit + extensive Ausdauer, Technik + extensive Ausdauer, Maximalkraft + Schnellkraft)
Wechsel der beanspruchten Systeme:
LA: Sprünge + Würfe, Schwimmen: Beinarbeit + Armarbeit, Kraft: KNiebeuge + Bankdrücken, Stoffwechsel: CrP und aerobe Glykolyse
Überangsperiode: gezielte aktive und passive Regeneration
Aber: keine totale Entlastung in der Übergangsperiode:
Risiko des Entlastungssyndroms (v.a. Kraftausdauersportarten)
Gewichtszunahme,…
übermäßige LEistungsverluste (zu hoher Wiederherstellungsaufwand)
Übergangsperiode: ungewohnte Reize (z.B. andere sportarten)
Allgemeines Trainnig des Stütz- und Bewegungssystems
Vorsicht bei neun Belastungsreizen / Trainingsumstellung
Sinnvoller Aufbau von Trainingseinheiten
Trainingsbegleitende Maßnahmen
Cool down
Maßnahmen zur Vermeidung von Entzündungsreaktionen
Ausgewofene, abwechslungsreiche Ernährung, ausreichend Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr
Mineralien v.a. in Form von Obst und Gemüse
Prophylaktische Physiotherapie: Massage, Funktionsgymnastik, Elektrotherapie
Kryotherapie, Wärmepackungen
Frühzeitiges Auskurieren von Verletzungen
Psychophysische Erholungstechniken
Vernünftige Wettkampfplanung
Wie verändern sich Trainingsinhalte und Methoden im Verlaufe eines Trainingszyklus von der Vorbereitungsperiode bis zum Hauptwettkampf in den leichtathletischen Wurfdisziplinen? Skizziere die Umfangsverläufe der Haupttrainingsinhalte während einer Einfachperiodiseierung mit UWV!
Nenne und beschreibe (3) Alternativen zum klassischen Höhentraining?
Sleeping/living high - training low
Schonende Form des “Höhentrainings” wobei im Flachland oder in geringen bis mittleren Höhen
trainiert wird und in Höhen um 3000 m geschlafen (z.T. sogar gelebt wird):
+ ebenfalls ca. 3 Wochen lang
+ höhere Spitzenintensitäten möglich, da kein Sauerstoffdefizit bei Belastungen
+ hoher Organisationsaufwand, vor allem bei Langzeitausdauer-Sportarten erfolgreich (z.B.
Langstreckenlauf, Triathlon, …)
Hypoxie-Räume oder Hypoxie-Zelt
- Schlafen in einer hermetisch abgeschlossenen Umgebung mit einem Luftgemisch, in dem nur 15
% Sauerstoff enthalten ist
-> Hämoglobinbildung wird verstärkt, eine Art „sleep high train low“
- Zertifizierte Systeme zur lebenswichtigen Gaskontrolle
Hypoxie Umgebung zum Training
- Zeltartige Abschirmung oder Kabine mit kontrollierter Luftzusammensetzung
- CO₂ der Atemluft wird durch spezielle Filtertechnik resorbiert
- Beim regelmäßigen Training: vermehrte EPO-Ausschüttung -> Anstieg der Produktion roter
Blutkörper + Hämoglobin-Anstieg
Unterdruckkammer
Berechne den Grundumsatz (pro Tag) für einen normalen Durchschnittsmann (80kg)
bei 8 Stunden Schlaf und geringer körperlicher Beanspruchung (z.B. Büroarbeit) und
die Änderung, die sich ergibt, wenn der Mann eine intensive 2-Stunden
Trainingseinheit in diversen Sportarten absolviert (Gesamtbilanz)!
Summe: 5200 kcal
Nenne typische Nahrungsmittel mit unterschiedlicher Kohlenhydratzusammensetzung
und die sich jeweils bei Verzehr ergebende Zeitdauer für die Ausschüttung von
Glukose ins Blut! Skizziere die Zeitverläufe der Blutzuckerkonzentration bei Aufnahme
von reinem Traubenzucker (A), von Mehrfachzuckern (B) und von stärkehaltigen
Produkten (C)! Erläutere die Reaktion des Körpers bei Konsum einer größeren Menge
an reinem Traubenzucker!
Glucose lässt den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und absinken (Schädigung von Blutgefäßen)
Körper schüttet bei erhöhtem Traubenzuckerkonsum große Mengen Insulin aus (Glucoseabbau)
Leistungs- und Konzentrationsloch, Heißhunger
Skizziere die Zeitverläufe der Hormonspiegel von Östrogen (Estradiol), Progesteron
und der Körperkerntemperatur im Laufe einer typischen 28-Tage-Zyklusperiode!
Markiere die Zeitfe43nster der Menstruation und des Eisprungs!
Charakterisiere die Basismethoden des Koordinationstrainings (4)! Nach welchen
methodischen Grundsätzen soll Koordination trainiert werden (5)?
Trainingsmethoden
Steigerung der Koordinationsschwiereigkeit
- Üben auf gleichem Niveau -> Automatisiserung/Stabilisiserungseffekt
- neue Übungen oder Übungskombination
Variationsmethode
- Variation der Übungsausführung, ungewohnte Übungsbedingungen
- bewirkt neue Bewegungserfahrungen
- Förderung der Steuer- und Regelprozesse
Kontrastmethode
- abrupter Wechsel der Übungs- und Ausführungsbedingungen
- unterschiedliche Schwierigkeite (leicht <-> schwer)
- unterschiedlcihe Krafteinsätze (hoch <-> niedrig)
- unterschiedliche Bewegungsgeschwindigkeit (hoch <-> niedrig)
Überpotentialmethode
- Anwendung von überhöhten koordinativen Anforderungen (sollen über Wettkampfanforderungen liegen)
- Koordinationstraining im ermüdeten Zustan
- Koordinationstraiing unter psychischem Druck
Methodische Grundsätze
Koordinations- und Technik-Training in ausgeruhtem Zustand vor dem Konditionstrainig (Ausnahme. bei der gezielten Induktion von erhöhten Anforderungen -> Überpotentialmethode)
koordinative Fähigkeiten sind vorrangig komplex zu verbessern (isoliertes Üben einzelner Fähigkeiten ist selten effektiv)
hochgradige Entwicklung der Koordination erfolgt am besten anch dem Prinzip der Variation und Kombination
eine breite Basis koordinativer Voraussetzungen beschleunigt das Erlernen von neuen Bewegungen (gute Transfer-Rate)
möglichst frühzeitiger Beginn der Ausprägung koordinativer Fähigkeiten, denn: mit zunehmendem Alter sinkt die Effektivität des Koordinationstrainings ab (das beginnt bereits in der Pubertät)
Nenne die 4 Stufen der Kaderentwicklung für den Hochleistungssport in der DDR!
Charakterisiere das sozialistische System zur Leistungssportentwicklung!
Rekrutierung geeigneter Kinder für olympische Sportarten (8-9 J.)
Grundlagentraining in den Trainingszentren (LA: 10-13 J.)
Aufbautraining in den KJS (LA: 13-17/18 J.)
Hohcleistungstraining in dne Sportklubs (SC) (>17 J.)
Chrakteristik des “sozialistischen” Sportsystems:
Kaderpyramide mit breiter Basis, extremer Selektion und dünner Spitze
Professionelle Betreuung durch Treiner mit Hochschulausbildung (DHfK Leipzig)
Außerhalb der KJS/SC-Förderung war kein Spitzensport möglich:schlechte materielle Bedingungen der BSG, keine Vergünstigungen in Ausbildung und Beruf
22. Definiere die Begriffe Belastung und Beanspruchung! Wovon hängen die beiden
Faktoren ab? Gib für ausgewählte Sportarten Jahresbilanzen der Gesamttrainingsbelastung im Spitzenbereich an: Langstreckenlauf, Skilanglauf,
Straßenradsport, Schwimmen (alle in km/Woche oder Jahr), Gewichtheben Mittelgewicht (t/Tag), Turnen/RSG (Std./Tag), Profispielsport (Std./Woche)!
Belastung
Summe der Trainingsreize, die auf einem Sportler einwirken
Unabhängig vom Trainingszustand
Beanspruchung
Individuelle Inanspruchnahme körperlicher und psychischer Leistungsvoraussetzungen eines Sportlers bei der Bewältigung von Belastungsanforderungen (z.B. Trainingsreizen)
-> Bei gegebener Belastung ist die Beanspruchung des Individuums von dessen Trainingszustand abhängig
Wovon hängt die Gesamtbelstung ab?
Von den Programmen in den einzelnen Trainingseinheiten
Vom Pensum der Trainingsbelastung über das Trainingsjahr
Von der Wettkampfdichte
Sportart
Jahresbilanz der Gesamttrainingsbelastung im Spitzenbereich
Langstreckenlauf
100-250 Laufkilometer/Woche
Skilanglauf
8000 Skilanglaufkilometer/Jahr
Straßenradsport
1000 km/Woche
Schwimmen
70-120 Schwimmkilometer/Woche
Gewichtheben Mittelgewicht
80 Tonnen Gewichtsarbeit/Tag
Turnen/Rhytmische Sportgymnastik
8 Stunden/Tag
Profispielsport
20 Stunden/Woche
Definiere den Begriff Überlastungssyndrom! Charakterisiere die Symptome, die bei den beiden Arten von Belastungssyndromen auftreten können!
Überlastungssyndrom
komplexe Überbelastungserscheinungen aufgrund eines chronischen Missverhältnisses zwischen hohen Leistungsanforderungen in Training und Wettkampf und zu geringer Belastbarkeit
Mitunter auch auf externe Faktoren (außerhalb des Trainings) zurückzuführen (Prüfungsstress, private Probleme, Häufung von Terminen und Anforderungen)
verminderte Leistungsfähigkeit ohne offensichtlichen krankhaften Organbefund
Symptome beim sympathikotonen Überbelastungssyndrom
Erhöhrte Herzfrequenz in Ruhe
Verzögerter Rückgang der Herzfrequenz nach Belastung
Gesteigerter Energieumsatz
Herabgesetzter Appetit
Gewichtsabnahme
Leichte Erregbarkeit und Gereiztheit
Schlafstörungen
Hormonelle Fehlregulation
Symptome beim parasympathikotonen Überbelastungssyndrom
Häufigere Form im LEistungssport
Leichte Ermüdbarkeit, verminderte Belastbarkeit
Oft ausgeprägte Erniedrigung der Ruheherzfrequenz (Bradykardie)
Deutlich verschlechterte Koordination besonders bei höheren Belastungsintensitäten
Leistungsminderung, vor allem bei hohen Belastungsintensitäten und Bei Sports
Ursache: vegetative Fehlsteuerung
Welche Wirkstoffgruppen gibt es unter den verbotenen Substanzen, was bewirken
diese jeweils?
Stimulanzien (Aufputschmittel)
Narkotika (Betäubungsmittel) / Analgetika (Schmerzmittel)
Anabolika (v.a. Hormone mit Wirkung auf die Proteinbiosynthese)
Diuretika (Mittel zur Wasserausscheidung)
Peptidhormone und Analoge (z.B. Wachstumshormone)
Welche Aufgaben (Ziele) hat der Sportunterricht (6)?
Allgemeinbildungsfunktion: Vermittlung elementarere Kenntnisse und Fertigkeiten (Techniken) in ausgeählten v.a. traditionellen Sportarten
Motivationsfunktion: Wecken der Freude am Sport und Einsicht in die Notwendigeit zum Sporttreiben (z.B. durch die Organisation von ERfolgserlebnissen, Trendsportarten, Überzeugung durch Fakten aus Trainingswissenschaft und Gesundheitserzielung,…)
Gesundheitserziehung: regelmäßige sportliche Betätigung zur Kompensation von Bewegungsmangel und körperlichen Defiziten (z.B. haltungsschäden, Übergewicht, konditionelle und koordinative Mängel) aufgrund zunehmender Bewegungsarmut im Alltag
Ausgleichsfunktion: Gegengewicht zum überwiegend berewegungsarmen Theorieunterricht in den meisten anderen Fächern
Erziehungsfunktion: Sportunterricht ist aus pädagogischer SIcht besonders wertvoll: Förderung von Teamgeist, Kameradschaft, Fairness, Respekt, gegenseitige Hilfeleistung
Beitrag zur köreprlcihen Entwicklung: altersgerechte Ausprägung konditioneller Fähigkeiten: Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit
Welche Zielstellung hat das Techniktraining (4)? In welchen Etappen kann das Techniktraining untergliedert werden (4)?
Zielstellung / Etappen
Ziele:
Aneigungn neuer Bewegungsfertigkeiten oder Fertigkeitselemente bis zum Beherrschen der Grundstruktur
situationsgerechte Variation von Techniken bei wechselnden Bedingungen
Stabilisierung der BEwegungsausführung gegen uznehmende physische und psychische Belastung
Anpassung an schwer antizipierbare Handlungssituationen durch geeigente Technichvariationen
Etappen:
Erwerb der Grundstruktur der Technik
Technik-Variationstraining
Technik-Automatisierungstraining
Simulations- und Entscheidungstraining
Stelle Vorteile und Nachteile von Einfach- und Doppelperiodisierung gegenüber!
Einfachperiodisierung
Doppelperiodisierung
Vorteile
-optimal lange Regeneration nach anstrengender Saison: Verletzungen können auskueriert werden
-ausreichend lange Mesozyklen
-trainingsmittel können gut ausgeprägt werden, die BElastungssummen sind hoch
-ungestörte Adaptation der Systeme
-einzelne Zyklen sind kurz und abwechslungsreich
-wenige wettkampffreie Monate
-zweimalige Formausprägung pro Jahr
Nachteile
-sehr lange wettkampflose Zeit
-Motivationsprobleme
-nur eine Formausprägung pro Jahr, weniger Anreize für die Muskulatur
-Zyklen sind verkürzt
-Belastungssummen sind niedrig
-Leistung kann nicht optimal vorbereitet werden
-Wettkampfmöglichkeiten (Langwürfe) im Winter sind eingeschänkt
-kurze Übergangsperiode im Spätsommer, da die erste Vorbereitungsphase früh beginnt, dadurch wenig Erholungszeit
Charakterisiere die 3 Phasen eines systematischen Höhentrainingsprogramms! Welche Regeln müssen beim Höhentraining beachtet werden? Welche Risiken birgt Training in
Höhenlagen <1800m?
Phase 1 Akklimatisieren
- 3-6 Tage, umfangsorientiert, keine hohen Intensitäten
- 2-3 kurze TE / Tag
- Oft auch fremde Sportarten
- Viel Erholung / Schlaf
Phase 2 Haupttrainingsabschnitt
- Dauer: 12-14 Tage – oft in 2 MIZ mit kurzer Regenerationsphase
- Annäherung an die Umfänge / Intensitäten des Flachlandtrainings
- MIZ 1: Wechsel von langsamen Dauerläufen und extensiven längeren Intervallen
- MIZ 2: Wechsel von intensiven kürzeren Intervallen mit Kompensations-Dauerläufen
- Zwischen den TE viel Regeneration und aktive Erholung
Phase 3 Vorbereitung für den Übergang zum Flachlandtraining
- Wenig intensive Programme, überwiegend extensive Tempoläufe oder Dauerläufe
- Reduktion des Gesamtumfangs, dafür Integration von kurzen Einheiten mit Schnelligkeits-Schwerpunkt
Regeln
- Gesund anreisen!!!
- Es ist günstig, das Höhentraining durch einen kurzen Mesozyklus im Flachland vorzubereiten
mit Regenerationsphase
- Bei Anzeichen von Infekten oder Überlastungserscheinungen: v.a. INTENSITÄTEN
REDUZIEREN; Selbstbeobachtung; HF- und Laktat-Kontrollen
- Tempolaufzeit-Tabellen aus dem Flachland gelten in der Höhe nicht!!!
-> für identische Laufzeiten muss für Strecken >200 m intensiver gelaufen werden
- Beim ersten Höhentraining sparsam mit hohen Intensitäten umgehen
- Keine Experimente mit neuen Trainingsformen!
- Im Zweifelsfalle lieber Pause als um jeden Preis den Plan einhalten
- Genügend trinken, ausgewogen in kleinen Mahlzeiten essen
- Ausreichend Kompensation und Ruhephasen
- Angepasste Kleidung, Sonnenschutz
Risiken
- Hohes Infekt- und Übertrainingsrisiko
- Denn: Intensität für gleiche Laufgeschwindigkeit höher als im Flachland
- Erholungsphasen, insbesondere der Abbau einer Sauerstoffschuld, dauern länger als im
Flachland
- Klimatisch zum Teil kritische Bedingungen: Temperaturen, Wind, Niederschlag
- Dauerlaufstrecken oft mit ungewohnten Höhenmetern sowohl auf- als auch abwärts
- UV-Strahlung
- Trockene Luft (geringe Wasserdampfsättigung!)
- Bei unerfahrenen Athleten können unerwartete Verzögerungen oder auch Beschleunigungen
beim Ausprägen der sportlichen Form auftreten (Timing-Problem)
Welche Bedeutung hat Kreatin als Grundbaustein für den Stoffwechsel im
Leistungssport? Welche Risiken birgt die Kreatin-Substitution in sich? Welche
Dosierungsempfehlung gibt es für die Kreatin-Substitution (meist verbreitete FastLoad-
Methode)?
Wirkung
- Kreatin ist als Kreatinphosphat (KP) der Energielieferer für die schnellen (kurzen) Prozesse
(Sprint, Absprünge, Würfe, …)
- Wirkung ist ziemlich limitiert, nach ca. 10-15 Sek. Sind die Reserven erschöpft, KP kann aber
kurzfristig nach Minuten in Ruhe wieder aufgeladen werden.
- Körper enthält 100-150 g Kreatin vor allem im Muskelgewebe. Pro Tag werden etwa 2 g Kreatin
(Fisch, dunkles Fleisch) aufgenommen. 1 g Umbau-Kapazität ist essentiell. Bei weniger
Kreatin folgen Mangelerscheinungen.
- Kreatin ist vor allem im Schnellkraftbereich wirksam. Einnahmen heute bis zu 6 g pro Tag
zusätzlich, bei einer Ladephase mit wesentlich höherer Dosierung.
- Kreatin hat anabole Wirkung, ist aber keine Dopingsubstanz. Ersetzt heute vielerorts die
anabolen Steroide (Werfer, Springer, z.T. in Spielsportarten).
Probleme
- Kreatin zieht Wasser an, erhöht den Muskeltonus und bewirkt so ein erhöhtes Verletzungsrisiko
(Zerrungen, Faserrisse, Gewichtszunahme)
- Kreatin belastet bei hoher Dosierung den Eiweißstoffwechsel und damit die Nieren (Parameter
regelmäßig prüfen! Viel trinken!)
- Etwa 10-20 % der Athleten reagieren nicht auf Kreatingaben (Non-Responder)
Beschreibe 3 verbotene Dopingmethoden!
Blutdoping
- Mehrere Möglichkeiten: Abnahme von Eigenblut nach Höhentraining oder Hypoxie-Training
und Zufuhr (Austausch) zu einem anderen Zeitpunkt (Wettkampf)
- Anlegen von Blutkonserven zur Extraktion und Rückführung von Blutzellen (v.a. Erythrozyten)
- Nutzen von Fremdblut / Blutzellen in adäquater Weise (Risiko von Unverträglichkeiten ist
entsprechend hoch, Antikörperreaktionen, bis lebensbedrohliche Effekte – z.B.
Agglutination!)
- Risiken: Infektionsgefahr, Verderben der eigenen Blutkonserve
- Blutverdickung, vor allem bei Blutzellenzufuhr/Austausch
- Nachweis von Blutaustausch anhand geeigneter Marker zum Teil möglich, hängt von der
Verweildauer der Konserve im Kühlschrank ab.
Pharmakologische, chemische und physikalische Manipulationen (v.a. Urin)
- Beimengung von Verunreinigungen (Waschmittelkörner, eiweißhaltige Substanzen) à z.B. Urin
über präparierte Finger abgeben
- Urinabgabe aus mysteriösen Quellen (implantierte Flüssigkeitsbeutel, Katheter) à
Dopingkontrolleure müssen prüfen, dass der Urin aus der Harnröhre stammt
- Verdünnung des Urins z.B. durch Diuretika
Gendoping
- Gendoping im engeren Sinne: Einschleusen von DANN oder RNA in den Körper und
Auslösung der Transkription durch geeignete Ereignisse (z.B. Antibiotika)
-> Synthese von leistungssteigernden Substanzen
- Gendoping im weiteren Sinne: Applikation von genetischen Elementen, mit denen
körpereigene Gene aktiviert werden können à Produktion von körpereigenen Stoffen in der
gewünschten Menge
- Technisch machbar:
➔ Stimulation von Stoffen, die die EPO-Produktion anregen
➔ IGF-1 Anregung zur Stimulation von Muskelwachstum
Was ist Carbo-Loading? In welchen Sportarten wird es praktiziert, wie läuft es ab?
Welche Reaktionen des Körpers hat es zur Folge? Welche Probleme ergeben sich
mitunter?
Carbo-Loading
KH-Übersättigung vor Ausdauerwettkämpfen
Sportarten
Ausdauersportarten
Ablauf
Entleerung der KH-Speicher durch anhaltende Belastung bei reduzierter KH-Zufuhr (Fett- und Eiweiß-Diät über 3-4 Tage)
6 Tage vor dem Wettkampf Reduzierung des Trainings und Steigerung der Kohlenhydratzufuhf (KH-Tapering)
Reaktion
Glykogenspeichermenge wird in den beanspruchten Muskeln deutlich (bis Faktor 2,5) erhöht
Keine intensiven KH-Gaben zwischen 90 und 45 Min. vor dem Start, da ca 45 Min. nach KH-Einnahme (vor allem nach GLucose) erfolgt eine Insulin-Ausschüttung -> Blutzuckersenkung
Reaktion des Körpers auf Carbo-Loading und KH.Gaben vor dem Start testen! (Reaktionen individuell verschieden)
Worauf sollte eine Intensivierung des Sportunterrichts orientiert sein (mit
Begründung)? Durch welche Maßnahmen kann dies erfolgen?
zeitliche Intensivierung
pünktlicher Beginn der Sportstunden
gut organisierter Auf- und Abbau von Geräten/Anlagen
gegebenfalls Nutzung von Geräten in aufeinanderfolgenden Sportstunden in verschiedenen Klassen
möglichst wenige Geräteumbauten in einer Einheit
häufiger Übungsteile mit Frontalunterricht oder Stationsbetrieb in kleineren Gruppen, so dass hohe Übungsdicte möglich ist
körperliche Intensivierung
Modifikation von Spielregeln: Spiel mit Bande, hinterm Tor weiter, 2 Bälle,..
paralleles Üben an mehreren gleichen Geräten
Wettkampfformen mit/ohne Ausscheidung, Staffelwettbewerbe mit kleinen Gruppen
kleine Spiele ohne hohes koodinatives Grundniveau, alle können technisch mithalten
Kreistraining (Circuit) mit abwechslungsreichen Stationen
Was bedeutet Tapering? In welchen Sportarten kommt es klassisch zur Anwendung?
Nenne die 3 Grundmethoden! Wie unterscheiden sich „normales“ und 2-Phasen-
Tapering? Welche Probleme sind mit Tapering verbunden?
Begriff: Tapering (Anwendung v.a. bei Ausdauersportarten)
Bezeichnet die Phase der Reduktion des Trainingsumfanges vor einer großen Belastung (Wettkampf). Der Begriff ist vom englischen Begriff “Tapering” -> “Zuspitzung” oder “Reduktion” abgeleitet, mitunter auch “Peaking” genannt
Methoden des Tapering:
Liner taper
Exponential taper (Slow and fast decay)
step taper (i.e., reduced training)
Normales Tapering und 2-Phasen-Tapering
Prinzip: im Anschluss an eine längere Trainingsphase zur Vorbereitung (Normal Trainig) folgt eine kurze Umfangsspitze mit hohen Intensitäten (Over Training), dann beginnt das Tapern (=systematische Reduktion der Gesamtbelastung in allen Intensitätsbereichen)
Beim 2-Phasen-Tapering wird die Gesamtbelastung kurz vor dem Hauptwettkampf nochmals leicht angehoben
Beachte: individuell relativ unterschiedliche optimale Einstellung in Bezug auf die Länge der Taperphase und in Bezug auf die Reduktionsstufen im Trainingsumfang in Relation zur normalen Trainingsbelastung (NT)
Definiere den Begriff glykämischer Index (GI) und glykämische Last (GL)! Welche
Bedeutung hat der GI für die Trainings- und Wettkampfernährung? Nenne je 5
Nahrungsmittel mit hohem und mit geringem glykämischen Index!
Glykämischer Index (GI):
- Maß für den Anstieg des Blutzuckers über Norm, bezogen auf Glucose (GI= 100)
z.B. Weißbrot: GI= 70
Glykämische Last (GL):
- Produkt aus GI und Menge
z.B. GI von Wassermelonen höher als von Weißbrot, aber da Weißbot mehr Kohlenhydrate
enthält à GL von Weißbrot 2,5-fach höher als von Wassermelonen
z.B. GL 100 g Baguette = GL 700 g Möhren
- Indikator für ausgelösten Insulinbedarf
Bedeutung des GI:
- Vor allem für Zwischenmahlzeiten beim Training und im Wettkampf (mit Getränken geben!)
Welche Zielstellungen hat das Techniktraining (4)? In welchen Etappen kann das Techniktraining untergliedert werden (4)?
Aneignung neuer Bewegungsfertigkeiten oder Fertigkeitselemente bis zum Beherrschen der Grundstruktur
Stabilisierung der Bewegungsausführung gegen zunehmende physische und psychische Belastung
Anpassung an schwer antizipierbare Handlungssituationen durch geeignete Technikvariationen
Was ist Höhentraining (für wen, Höhe, Zeitraum, Effekte)? Zu welcher Zeit bieten sich
Höhentrainingslager im Jahres-Trainingsverlauf an?
Für wen?
Mittel- und Langstreckenläufer
Höhe
Zwischen 1800 uind 2500m Höhe für klassische Höhentrainingslager = Optimierung der Relation von Effekten, die bei größerer Höhe stärker sind und Risiken, die mit zunehmender Höhe steigen
Zeitraum
in der Regel 3(-4) Wochen
Auch 2x 10 Tage mot 1 Woche Unterbrechung (Flachlandtraining)
Effekt
Erhöhung der aeroben Kapazität
Höhentraining bewirkt aufgrund des geringeren Sauerstoff-Partialdruckes
Anpassungsreaktionen des Körpers auf die Belastungen unter Sauerstoffmangel
Erhöhung der Sauerstoff-Transportkapazitäten im Blut durch Vermehrung der
Erythrozyten (rote Blutkörper)
Der Prozess der vermehrten Produktion von Hämoglobin setzt sich 1-3 Wochen über
den Höhenaufenthalt hinaus fort
Wann?
Unmittelbar vor einem wichtigen Wettkampf (als UWV)
Zu Beginn der intensiven Vorbereitungsphase (3-4 Wochen vor dem Hauptwettkampf)
Am Anfang der Vorbereitungsperiode II (spezielle Vorbereitung) wird hier auch über einen längeren Zeitraum genutzt, um der Schlechtwetterperiode in Europa zu entfliehen
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