Warum gilt für vollkeramischen Restaurationen, dass in jedem Fall nach jeglichen Einschleifmaßnahmen eine erneute Politur bis auf Hochglanz erfolgen muss?
Da das eingeschliffene Areal eine mögliche Prädilektionsstelle für eine spätere Fraktur der Restauration darstellen, sowie ein inakzeptables Verschleißverhalten gegenüber dem Antagonisten begünstigen kann
Vorteil ZrO2 monolithisch
deren effiziente Herstellung im digitalen Workflow unter Reduzierung manueller Herstellungsprozesse
Aus klinischer Sicht ermöglichen monolithische Restaurationen weniger invasive Präparationsformen, da sie geringerer Materialstärken bedürfen, als sie für verblendete Restaurationen desselben Werkstoffes notwendig werden. Dies hilft Zahnhartsubstanz zu schonen und erweitert gleichzeitig den Indikationsbereich für vollkeramischen Zahnersatz
Werkstoffklassen
2 Hauptgruppen Keramiken
Keramiken lassen sich anhand der Glasphase in zwei Hauptgruppen einteilen: Silikatkeramiken und glasinfiltrierte Keramiken besitzen eine Glasphase, dicht gesinterte Oxidkeramiken besitzen keine Glasphase
Silikatkeramik
Silikatkeramiken bestehen aus einer Glasmatrix mit eingelagerten Kristallen, sie sind lichtleitend und adaptieren die Umgebungsfarbe. Ein klassischer Vertreter ist die Feldspatkeramik. Silikatkeramiken können auch gepresst oder aus vorgefertigten Keramikblocks gefräst werden und sind dimensionsstabil beim Brennen. Ebenfalls können sie als Verblendkeramik eingesetzt werden. In der Form als Lithiumdisilikatkeramik und zirkonoxidhaltige Lithiumsilikatkeramik haben sie eine gesteigerte Festigkeit mit einer Biegefestigkeit bis maximal 400 MPa
Oxidkeramik
Das Gerüst besitzt im Gegensatz zu Silikatkeramiken keine Glasmatrix, sondern ist aus Aluminiumoxid- bzw. Yttriumoxid-dotierten Zirkonoxid-Polykristallen aufgebaut [10,63]. Klassische Oxidkeramiken sind weiß bis opak und eingeschränkt lichtleitend. Zirkonoxidgerüste schwinden durch die Endsinterung etwa um 15-20% und weisen eine Biegefestigkeit bis über 1.000 MPa auf [52,82,83]. Um das anfänglich verstärkt aufgetretene Problem des Chippings von verblendeten Zirkonoxidrestaurationen zu vermeiden, wurden die Werkstoffklasse der Yttriumoxid-dotierten Zirkonoxidkeramiken sowie die zur Verblendung genutzten Werkstoffe weiterentwickelt und besser an das zu verblendende Substrat angepasst. Viele Hersteller bieten transluzenteres Zirkonoxid für die monolithische Verwendung an, welches einen erhöhten Yttriumoxidgehalt und kubischen Phasenanteil aufweist, sich aber durch seine geringere Biegefestigkeit (600 bis 700 MPa) deutlich von dem klassischen tetragonalen Zirkonoxid unterscheidet
Alternative zahnfarbene Werkstoffe mit Keramikanteil + Indikation
Anhand ihrer mikrostrukturellen Zusammensetzung und der industriellen Polymerisationsart lassen
sich keramische Verbundwerkstoffe in zwei Untergruppen unterteilen:
1. in CAD/CAM-Komposite, die unter hohen Temperaturen mit dispersen Füllern und einer vornehmlich organischen Phase bestehen und
2. polymerinfiltrierte Keramiken, die aus einer Kombination von hohen Temperaturen und
hohem Druck mit einer dominanten anorganischen Phase hergestellt werden [11,46].
Die Biegefestigkeit dieser Werkstoffe liegt bei 150 – 240 MPa [2,11,44], sodass je nach Werkstoff verschiedene Indikationsbereiche für Einzelzahnrestaurationen abgedeckt werden. Für Brückenrestaurationen sind sie aufgrund ihrer limitierten Festigkeit in der Regel von den Herstellern nicht freigegeben.
Vollkeramische Einzelkronen im Frontzahnbereich
Zuletzt geändertvor einem Jahr