Klassisches Modell der Schulgestaltung
Staatlicher (politischer &rechtlicher) Rahmen des Lehrerhandelns (Lehrpläne, Schulorganisation, …)
Schule als Teil der Administration (Organisation)
Kompetenzen der LP
hierarchische Struktur
Spezialisierung durch die Aufteilung in Fächer, Klassen, Klassenstufen, Schularten
Reglement (Dienstanweisungen, Informationskanäle => garantiert ein gewisses Maß an Gleichförmigkeit und Stabilität)
vorhandene Aufstiegsmöglichkeiten
Entsprechende Zielorientierung (=> vgl. Funktionen und Aufgaben von Schule
zentral administrierte Schulentwicklungsplanung:
Erstinterpretation jeglicher Gegebenheiten wird von politischer und staatlicher Seite (= den übergeordneten Hierarchieebenen) geleistet
Erwartung an einzelne Schulen: Anpassung, Erfüllung der aus der Erstinterpretation resultierenden Vorgaben (top-down)
Erwartung an einzelne Schulen
Hierarchie entlastet von eigener Sinngebung und Rationalität; Selbstaufklärung (=> vgl. hier z.B. Evaluation) nicht nötig[1]
[1] Warnken (2001)
Unterteilung in verschiedene Handlungsebenen
Entscheidungskompetenzen sind auf unterschiedliche Handlungsebenen verteilt
gegenseitige Verbindlichkeit von Entscheidungen eher schwach
—> Loosley coupled system
=>Begrenzte Kontroll- und Steuerungsschule
Problem
Fragmentierte Schule: lose gekoppelte Gruppen im Kollegium, wenig Kooperation, kein Zielkonzept
Projektschule: Innovations- und Entwicklungsaktivitäten in Form von unverbundenen Projekten, fehlende Gesamtstruktur
Problemlöseschule: eine voll entwickelte Schule im Sinne einer sich selbst erneuernden Schule, die ihre Probleme selbst lösen kann ([ Professional Learning Communities; PLG)
[1] vgl. u.a. Holtappels, 2003
Schule =lernende und selbstreflexive Organisation , wenn
= Organisationskultur mit hoher
Problemlösefähigkeit
flexibler Organisation
differenzierter Gestaltungskompetenz
korrespondierende Variablen:
Innovationsbereitschaft, Organisationswissen und Gestaltungsbewusstsein des Lehrerkollegiums
Entwicklung eines gemeinsamen Organisationswissens und reflexiver Lernsysteme
Pädagogische Selbsterneuerungsfähigkeit
Fähigkeit zur ständigen Überprüfung ihres Entwicklungsstandes und ihrer Wirksamkeit
Fähigkeit zu notwendigen Korrekturen, Erweiterungen oder Neuanfängen
Erstinterpretation erfolgt durch die Handelnden selbst
Lösungswege werden selbst gefunden (nötig: Gestaltungsautonomie)
—> Grundverständnis: interaktionistisches Modell von Schule = die Schule entsteht erst aus dem Handeln der Organisationsmitglieder selbst
Grundverständnis
Qualitätsentwicklung
Ressourcen orientiert
Kompetenzfördernd
Demokratieentwickelnd
Zielfindung
Demokratische Partizipation
Schulinterne Lehrerfortbildung
Engagement in der Leitbildentwicklung und Schulprogrammarbeit
Steuer- / Initiativ- / Koordinationsgruppen
Schul- und Fachkonferenzen
Erweitere Schulleitung
Evaluation
Schulentwicklung = systematischer, zielgerichteter, selbstreflexiver und für die Bildungsprozesse der Schüler funktionaler Entwicklungsprozess
Ist-Zustand —> Professionalisierung der schulischen Prozesse
Ziel: Verbesserung der Qualität einer Schule als Institution und des Unterrichts
PE, OE & UE
Initiativen für Schulentwicklung: Externe Anregungen oder selbstinitiiert durch Schulen (Top-down/bottom-up)
Initiativen für Schulentwicklung
Voraussetzung für Schulentwicklung: Offenheit für Veränderung und Neues bei den Beteiligten.
Voraussetzung für Schulentwicklung
Einzigartigkeit der Schulentwicklungnach Einzelschule
Einzigartigkeit der Schulentwicklung
Kontinuierlicher Prozess
Ziel der Schulentwicklung: Gute Schule mit starkem Profil, in der alle Beteiligten als Personen angenommen und gefördert werden.
Ziel der Schulentwicklung:
Herausforderungen der Schulentwicklung: Zeitbedarf, unvorhergesehene Eigendynamik, unterschiedliche Geschwindigkeiten.
Herausforderungen der Schulentwicklung
Partizipation aller Beteiligten
= Systematischer Prozess zur Entwicklung der Organisationvon Mitgliedern gesteuert, Leitung spielt wichtige Rolle.
Im Wesentlichen durch Organisationsmitglieder angeregt, wichtige Rolle der Leitung (ggf. Prozessberater)
OE betrachtet Schule als soziale Organisation mit pädagogischer Zielsetzung, Lernprozess für Mensch und Organisation.
Verhandelbare Interessen und Ziele
beziehen sich auf das Ganze und nicht nur Teilaspekte, aber auch schrittweise Entwicklung möglich (Subeinheiten)
Phasen der OE: Diagnose (Ist-Zustand), Steuer- oder Entwicklungsgruppe (Binnensteuerung), externe Beratung (Anregung von außen), Evaluation (Messung der Ergebnisse).
Phasen in der Schule: Initiation (Ideen aufnehmen), Implementierung (Umsetzung), Inkorporation (Verstetigung der Idee).
WICHTIG: Klarheit und Vereinbarung von Zielen, Prozessorientierung, Institutionalisierung am Ende.
Prozess ist ebenso wichtig wie das Ergebnis, kooperative Planung mit Beteiligung aller ist entscheidend.
kontinuierlicher Prozess
Change-Management betont Führungsrolle im Wandel, legt Wert auf Evaluation und Qualitätsmanagement
Unterrichtsentwicklung
Unterrichtsentwicklung (UE): Zentraler Fokus auf Lehr- und Lernprozessen, überfachliches Lehren, erweiterte Unterrichtsformen, Methodentraining.
Organisatorische Veränderungen: Durch UE entstehen Veränderungen, auch in der Organisationsentwicklung.
Organisatorische Veränderungen
Kooperation und Teamarbeit: Mehr Kooperation auf Lehrerebene und Teamarbeit durch UE, beeinflusst Lehrerpersönlichkeit.
Kooperation und Teamarbeit
Personalentwicklung (PE): Entsteht durch UE-Bedarf, umfasst Personalfortbildung, -führung, -förderung, Persönlichkeitsentwicklung.
Methoden der PE: Coaching, Supervision, Lehrerfortbildung, Trainings, Jahresgespräche, Hospitation, Teamentwicklung.
Verknüpfung der Wege: Keine UE ohne OE und PE, keine OE ohne PE, und ohne OE würden UE und PE nicht das Ganze der Schule zielen.
Verknüpfung der Wege:
Drei Wege-Modell der Schulentwicklung[1]: Organisationsentwicklung (OE), Unterrichtsentwicklung (UE), Personalentwicklung (PE).
Drei Wege-Modell der Schulentwicklung
Lernen als Schlüssel: Schulen müssen lernfähig sein, sowohl Schüler als auch Lehrkräfte und pädagogisches Fachpersonal.
Lernende Organisation: Schule als lernende Organisation erfordert gemeinsames Wissen, Organisationsgedächtnis, Beziehungskultur, Selbstbeobachtung, demokratischen Führungsstil.
Architektur einer Lernenden Organisation[2]: Leitgedanken, Innovation der Infrastruktur, Methoden und Werkzeuge, Lernkultur.
Anforderungen an Schule als Lernende Organisation: Grundstock gemeinsamen Wissens, Organisationsgedächtnis, Beziehungskultur, Selbstbeobachtungsfähigkeit, demokratischer Führungsstil
[1] nach Rolf
[2] nach Senge
Jede Schule entscheidet, mit welchem der drei Wege (OE, UE, PE) sie beginnen möchte
-> Wechselseitige Bedingungen
Schulen müssen ihre Entwicklungskonzepte selbst erarbeiten und auf eigene Realisierungsstrategien vertrauen
müssen lernfähig werden, um ihre Probleme selbst lösen zu können. Entwicklung bedeutet Lernen
Professionelle Lerngemeinschaften:
Bedeutung im Kontext von Schulentwicklung, effektiv für Personalentwicklung, Lernen an der Schule und Schulentwicklung.
[1] nach Senge
[1] Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung
Schulentwicklungsprogramm zur Demokratieförderug
Beteiligung von Schulen aus 13 Bundesländern
Schulen bildeten über eine Schulleiter-Plattform eine professionelle Lerngemeinschaft.
Ziel des Programms: Förderung der Bereitschaft junger Menschen zur aktiven Mitwirkung an der Zivilgesellschaft
Ziel des Programms
Demokratieförderung
Antwort auf Gewalt, Rechtsextremismus, Rassismus,
Lernen von Demokratie und Leben in der Demokratie als Mittel zur Auseinandersetzung mit Politikverdrossenheit und Gewalt.
Demokratische Handlungskompetenz,
Bildung verlässlicher demokratischer Loyalität und Ablehnung von Gewalt
erfordert langfristig angelegte Lernprozesse
Demokratie als Qualität gemeinsamen Lebens in der Schule erfahren und Gegenstand des Lernens sein
- Beteiligung/Partizipation beschreibt eines der grundlegendsten Prinzipien der Demokratie
Weiterentwicklung durch externe Beratung
Schlüsselkompetenzen für ein erfolgreiches Leben (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung/OECD)
interaktive Anwendung von Wissen und Medien
eigenständiges Handeln
interagieren in heterogenen Gruppen
Lernende Organisation in Form eines Dreieks (Senge)
Lernkultur
Schule zeichnet sich durch angemessene Lernkultur aus, wenn unterstützende Atmosphäre verfügt
Leitgedanke
Leitgedanke: Schulprogramm als auch kooperative Zielklärung für SE
Innovation der INfrastruktur
Arbeitsorganisation und Prozessteuerung der Schule, Schulleitung, Steuergruppe, Kooperationsstrukturen, bspw. Lehrkräfteteams
Methoden
Selbstreflexion und Selbstorganisation
PLG
Professionelle Lerngemeinschaft: (relativ neuer Begriff)
engagierte Arbeitsgruppen in oder um die Schule oder produktive Fach- und Jahrgangskonferenzen oder Kollegen im Aufbruch oder Netzwerke aus mehreren innovativen Schulen
Zuletzt geändertvor 9 Monaten