Verhätnis Musterbauordnung und Landerbauordnung
Bauordnungen sind in Deutschland Ländersache
Bundesländer orientieren sich an der MBO
die MBO hat keine rechtliche Bedeutung, trotzdem wichtig
Wie ist Brandschutz gegliedert?
Wie ist der bauliche Brandschutz gegliedert?
Gebäudeentwurf
-> Bauordnungsrecht, Geometrie, Lage auf Grundstück, Anordnung Flucht- und Rettungswege
Feuerwiderstand Bauteile
-> Wände, Decken, Druchbrüche, Rauchdichtheit etc.
-> Feuerwiderstandklassen
-> Kapselung
Brandverhalten Baustoffe
-> nichtbrennbar
-> schwerentflammbar
-> normalentfallmbar
-> verschiedene Klassen nach DIN
Unterschied Feuer und Brand
Feuer = exothermer Prozess -> erhaltende Kettenreaktion durch brennbarem Material, Sauerstoff und Wärme
Brand = unbeabsichtigtes, unkontrolliertes Feuer
Prinzipieller Verlauf eines Gebäudebrandes
Brandbeginn = Schwelbranndphase
-> Wärmeentwicklung, umgebende Materialien heizen sich auf und gasen aus
-> dann flash over, eine rasante Ausbreitung des Brandes
-> brennt so lange bis brennbares Material ausgeht
-> ab dem flash over kommt es auf die Bauteile an!
Brandursachen innerhalb des Gebäudes
Technische Defekte (Elektrizität)
Überhitzung von Geräten
offenes Feuer (Kerzen)
Anschläge, Brandstiftung
Rauchen im Bett
Abgedeckte Wärmequellen
Brandursachen Außerhalb des Gebäudes
Technische Defekte wie KFZ Brände
Kurzschlüsse, Überhitzung TGA
Müllbehälter mit falsch entsorgten Abfall
offenes Feuer
gefährliche Arbeiten wie Schweißen
von Nachbargebäuden
Verteilung Brandursachen Prozentual
Welcher Merksatz ist grundlegend, den man sich zum Thema Brandschutz merken muss?
Was gilt für das Bauordnungsrecht?
es ist obligatorisch -> muss eingehalten werden
dient der Gefahrenabwehr
weitere Rechtsbereiche können überlappen bzw. müssen auch berücksichtigt werden
Gilt für folgende Phasen:
Anordnung
Errichtung
Änderung, Nutzungsänderung
Instandhaltung
Beseitigung
Es darf nicht:
öffentliche Sicherheit gefährdet werden
Leben und Gesundheit nicht gefährdet werden
Was sind Sonderbauten unabhängig von der Gebäudeklasse?
Anlagen besonderer Art und Nutzung z.B.
Hochhäuser (ab 22m)
Krankenhäuser
Tageseinrichtung für Kinder, Menschen mit Behinderungen und alte Menschen
Schulen etc
gelten über die Bauordnung hinaus erschwerende oder aber auch erleichternde Regeln
ein Sonderbau ist nicht automatisch Gebäudeklasse 5!
Unterschied geregelte und ungeregelte Sonderbauten
geregelt = es existieren technische Baubestimmungen z.B.:
Versammlungsstättenverordnung
Beherbergungsstättenverordnung
Hochhausrichtlinie
-> findet man in den technischen Baubestimmungen des jeweiligen Bundeslandes
ungeregelt = Sonderbau, für den es keine Vorschriften gibt
unmittelbare und mittelbare Anforderungen aus der Bauordnung
Unterschied Flucht- und Rettungsweg
Fluchtweg = Selbstrettung
Rettungsweg = Rettung durch Fremde
in der MBO nicht weiter unterschieden
Welche Fluchtwege gibt es in dem Arbeitsstättenrecht über die MBO hinaus?
Hauptfluchtweg
Nebenfluchtweg
Grundprinzip der Rettungswege in der MBO
es sollen zwei voneinander unabhängige Rettungswege vorhanden sein
mindestens ein baulicher
zweiter kann unter bestimmten Bedingungen über Rettungsgeräte erfolgen
voneinander unabhängig bedeutet -> wenn einer ausfällt z.B. durch Rauch, muss der andere Nutzbar sein
Was ist ein Sicherheitsteppenraum?
Treppenraum in den Feuer und Rauch nicht eindringen können
dann kein zweiter Rettungsweg erforderlich
jedoch hoher anlagentechnischer Aufwand (z.B. permanenter Überdruck im Treppenraum)
bei Umnutzungen/Aufstockungen wird in einigen Bundesländern das Konzept des Sicherheitstreppenraumn light verfolgt
Unterscheidung vertikale und horizontale Rettungswege
horizontal = (notwendiger) Flur innerhalb eines Geschossen
vertikal = (notwendige) Treppe in (notwendigen) Treppenraum (mehrere Geschosse)
Hierarchie von Rettungswegen
Welche Anforderungen an Rettungswege werden in den Bauordnungen gestellt?
grundsätzliche Anordnung im Gebäude
baulich-konstruktive Ausbildung
-> Feuerwiderstand der begrenzenden Bauteile
-> Brandverhalten der verwendeten Materialien
-> Abschlüsse (Türen)
Maße
-> maximale Längen
-> Mindestbreiten
-> Fenster für zweite Rettungswege
Was muss ein notwendiger Treppenraum immer haben?
direkten Ausgang ins Freie
-> wenn es ein innenliegender Treppenraum ist und im EG dann nichts ins freie geht, dann braucht man eine Treppenraumerweiterung ohne Türen, sodass man direkt nach draußen kann
Wofür dient die Arbeitsstättenverordnung?
Sicherheit und Schutz der Gesundheit der Beschäftigten beim Einrichten und Betreiben von Arbeitsstätten
Wer ist verantwortlch für die Einhaltung der Arbeitsstättenverordnung?
nicht die Planenden
nicht die Bauherren, wenn sie das Gebäude vermieten
Arbeitgeber ist verantwortlich
-> klug ist es aber, die Vorgaben bereits bei der Planung zu berücksichtigen
-> muss im Vorfeld geklärt werden, in wie fern das berücksichtigt werden soll und wie es vergütet wird
Was ist in der Arbeitsstättenverordnung beispielsweise geregelt? Nenne drei Beispiele
Türvorgaben zum Beispiel Öffnungsrichtung entlang von Fluchwegen
Vorgaben zu Notausgängen
gesicherte Bereiche -> Brandabschnitte
Mindestfluchtwegbreiten
Gibt es in der Arbeitsstättenverordnung Bestandschutz?
nein
Welche grundlegende Unterscheidung ist immer vorzunehmen, um Bauteilen eine Anforderung an den Feuerwiderstand zuzuordnen?
tragend
nicht tragend
raumabschließend
nicht raumabschließend
Wo finde ich Angaben zur brandschutzkonformen Ausführung von Lüftungsanlagen?
in der Lüftungsanlagenrichtlinie
Wo finde ich Brandschutzanfroderungen für Heizräume?
In der Feierungsverordnung (FeuV)
Wo finde ich Angaben zur brandschutzkonformen Ausführung von Installationsleitungen?
In der Leitungsanlagenrichtlinie
Unterschied Anforderung und Leistung von Bauprodukten und Bauteilen
Anforderung = das was ein Bauteil in einer bestimmten Bauart/ ein Bauprodukt können oder haben muss -> geht aus der MBO/BO bzw. der Technischen Baubestimmungen hervor
Leistung = das was ein Bauteil in einer bestimmten Bauart/ ein Bauprodukt kann oder hat -> wird vom Hersteller gewährleistet und durch Prüfverfahren belegt
-> Teilweise Übersetzung notwendig
Unterschied Brandverhalten von Baustoffen und Feuerwiderstand von Bauteilen
-> Brandverhalten von Baustoffen bezieht sich nur auf den jeweiligen Baustoff im Bauteil
-> Feuerwiderstand bezieht sich auf das gesamt Bauteil welches evtl. aus mehreren Baustoffen besteht und welches als ganzes z.B. eine Anforderung an Tragfähigkeit erfüllen muss -> auch raumabschluss möglich
Möglichkeiten zur Ermittlung des Brandverhaltens von Baustoffen und Bauprodukten
Prüfung und Klassifizierung nach DIN 4102-1
Prüfung und Klassifizierung nach DIN EN 13501-1
Normativ geregelt (auch ohne Prüfung möglich) nach DIN und EN
Besonderheit bei Fassaden -> Prüfung nach DIN 4102-20 oder Sockelbrand-Prüfverfahren Anhang 5 MVV TB
Klassifizierung nach DIN 4102-1
Klassifizierung nach DIN EN 13501-1
Möglichkeiten zur Ermittlung des Feuerwiderstandes von Bauteilen
weltweite Bewertung von Feuerwiderstandsprüfungen (Kurve in etwa wiedergeben)
nach dem “flash over” gehts ab -> nach 30 min Steigerung der Temperatur um 830K
ETK = Einheitstemperaturzeitkurve
In der Realität bzw. in Versuchen sind die Brandlasten insbesondere in den ersten 30min wesentlich höher als nach ETK
Was sind Naturbrandmodelle?
in der Realität verlaufen Brände nicht unbedingt nach ETK
wenn eine deutlich geringere Brandbeanspruchung (aufgrund von z.B. Nutzung) erwartet wird, dann kann mit Naturbrandmodellen gearbeitet werden
Versagenskriterien bei Feuerwiderstand von Bauteilen
Feuerwiderstandklasen von Bauteilen
weitere Feuerwiderstandsklassen nach DIN 4102
Feuerwiderstand von nichttragenden Außenwänden (Vorhangfassaden)
gilt für GK4 und GK5
Kapselkriterium Feuerwiderstand
Bezeichnung in Deutschland K2
ist eine Bekleidung die für das direkt hinter dieser liegenden Materials für eine Klassifizierungsdauer einen beschriebenen Schutz bietet (Vorallem Entzünden und Verkohlen)
Kann nicht einfach addiert werden (z.B. wenn auf beiden Seiten K260 Bekleidung angebracht sind, weil die Grenzwerte für die abgewandten Temperaturen sehr viel niedriger sind
In welcher DIN kann man Bauteile nach ihren Feuerwiderstandsklassen raussuchen?
DIN 4102-4
Was ist bei den F60-B Konstruktionen aus der DIN 4102-4 zu beachten?
Diese sind im mehrgeschossigen Holzbau in D nicht ohne weiteres anwendbar
Beispiel Bemessung auf Abbrand mit reduziertem Querschnitt
Berechnung Feuerwiderstand von raumabschließenden Bauteilen
Achtung: Nicht alle Bauteile lassen sich berechnen. Es gibt Erweiterte Berechnungsmethoden aus der Schweiz und Österreich, die abre in DE aktuell noch nicht angewendet werden dürfen.
Bei einer Berechnung kann auf eine Prüfung verzichtet werden.
Unterschied zwischen Schwelen und Glimmen
Schwelen ist der Oberbegriff von Glimmen -> Verbrennung eines Mazerial ohne Flammenbildung und mit oder ohne sichtbares Licht
Glimmen mit sichtbarem Licht
Beispiel Zigarette -> zündet man eine Zigarette an so schwelt sie bis zum Filter und brennt somit ab, ohne dass man Feuer sieht
zieht man an der Zigarette dann glimmt diese
Welche Möglichkeiten gibt es, um den Brandverhalten zu ermitteln?
Prüfung und Klassifizierung nach nationaler Norm -> DIN 4102-1
Prüfung und Klassifizierung nach europäischer Norm -> DIN EN 13501-1
normative Regelung und ohne Prüfung
Welche Möglichkeiten gibt es, um einen Feuerwiderstand von Bauteilen zu ermitteln?
Prüfung und Klassifizierung nach nationaler Norm -> DIN 4102-2,-3,-5,-6,-9,-11,-13,-12
Prüfung und Klassifizierung nach europäischer Norm -> DIN EN 13501-2
normative Regelung (Bauteilkatalog)
Rechnerische Ermittlung nach Eurocode DIN EN 199X-1-2
Was ist bei Außenwänden von Versammlungsstätten zu beachten?
sind nur aus nichtbrennbaren Baustoffen zulässig!
VStättV BY § 4 Abs. 2
Ist die Musterholzbau Richtlinie eine technische Baubestimmung?
Ja, diese ist nämlich in der MVV TB in A2.2 aufgeführt
Welche Arten von Abweichungen gibt es im Brandschutz?
materielle Anforderungen
Abweichungen von technischen Baubestimmungen für Planung und Bemessung
bauordnungsrechtliche Abweichung (z.B. weglassen einer brandschutztechnischen Beplankung oder zu langer Rettungsweg)
Welche Wände sind nicht von der MusterholtbauRichtlinie in der GK5 erfasst und müssen somit aus nicht brennbaren Baustoffen bestehen?
Brandwände
Wände notwendiger Treppenräume
Fahrschachtwände
Welche Arten von Fugen werden in der MHolzBauRL unterschieden?
Plattenfugen
Elementfugen
Bauteilfugen
Was schreibt die MHolzBauRL für Bauleiter vor?
Es muss ein Bauleiter beauftragt werden!
Was sagt die MHolzBauRL zum Ü-Kennzeichen?
das Unternehmen muss die Bauteile mit Ü-Kennzeichen versehen!
dies hat den Hintergrund, dass die MHolzBauRL stark auf Bauarten absieht, somit müssen die Bauarten nachgewiesen werden
Was gilt für Hohlraumfreie Stützen und Träger in der GK4?
müssen keine brandschutztechnische Bekleidung haben
ist in der MHolzBauRL Abschnitt 4 geregelt
Warum sollte man den Verbindungsmitteldurchmesser nicht zu groß wählen?
Dicke Schrauben leiten die Wärme zu stark und ist schlecht für den Brandschutz
Zuletzt geändertvor 9 Monaten