Wellenlänge
lambda [m]
Länge einer Welle
Frequenz
v [Hz]
Anzahl Schwingungen pro Sekunde
Wellenzahl
v quer [cm^-1]
Anzahl Wellen pro cm
=1/lamda = v/c
E=h*v
—> bevorzugte Einheit in IR
—> propotional zu Energie und Frequenz
elektromagnetisches Spektrum + Auswirkung
Schwingungen im Molekül
Beeinflusst durch
Masse der schwingenden Atome
Bindungsstärke
Infrarotbereiche
—> üblicher Messbereich 4000 - 650 cm^-1
Was ist IR-Spektroskopie?
= Schwingungs-/ Rotationsschwingungsspektroskopie
Überwindung von Energiedifferenzen zwischen Schwingungs und Rotationszuständen
Absorption von Frequenzen die der natürlichen Schwingungsfrequenzen der Atomgruppen im Molekül entsprechen
natürliche Schwingungsfrequenz einer Atomgruppe = Charakteristikum
IR-Spektrum liefert Aussagen über
funktionelle Gruppen
Kohlenstoffgerüst (fingerprint Bereich)
Identität und Reinheit (Referenzspektren)
Bindungs und Symmetrieverhältnisse im Molekül
Dipolmoment
Dipol = Objekt, auf dem sich 2 entgegengesetzte Ladungen mit Betrag q und Abstand d befinden
Dipolmoment = räuml Ladungstrennung
µ = q*d in Debye
ergibt sich aus den individuellen Dipolmomenten der Bindungen und der freien EP
Dipolmoment: Voraussetzung für IR Aktivität
WW mit IR Strahlung nur möglich, wenn mit anzuregender Schwingung der Atomgruppe eine Dipolmomentänderung verbunden ist
entweder von vorneherein Dipolmoment vorhanden (permanent) —> Heteronukleare Moleküle, EN differenz, Ladungsverteilung
oder anzuregende Schwingung führt zu antisymmetrischer Verlagerung der Ladungsschwerpunkte (Übergangsdipolmoment) —> homonukleare & symmetrische Moleküle, Ladungsschwerpunkte der pos. und neg. Ladung fallen zusammen
Kohlenstoffdioxid
Molekülschwingungen
Valenzschwingung v (Streckschwingung):
Dehnung und Stauchung der Bindung zwischen 2 Atomen, kontinuierl Änderungdes Abstands der Atome (symmetrisch/ asymmetrisch)
Deformationsschwingung delta (Biegeschwingung)
Deformation des Bindungswinkels (scissoring, rocking, wagging, twisting)
Freiheitsgrade
N Atome: 3N Bewegungsfg
3 FG für Rotationsbewegung (Rotation Gesamtmolekül um Masseschwerpunkt)
3 FG für Translationsbewegung (Bewegung Gesamtmolekül im Raum, nicht Atome relativ zueinander sondern in dieselbe Raumrichtung)
Z = 3N - 6 FG für interatomare Bewegungen (Zahl der mögl individuellen Schwingungen eines Moleküls, Normalschwingungen)
FG für lineares Molekül (zweiatomig)
Rotation um Molekülachse bewirkt keine Bewegung der Atome/ Massenschwerpunkt
Rotationsbewegung 2 FG
Z = 3N-5=1 Normalschwingung möglich
FG für lineares Molekül (dreiatomig)
FG für nicht-lineares Molekül (dreiatomig)
ROtationsbewegung in der Ebene bansprucht 3. FG
Z = 3N - 6 = 3Normalschwingungen —> nur 1 Biegeschwingung
Zentralatom nichz in Linie mit anderen Atomen
—> symmetr Valenzschwingung erzeugt Dipolmomentänderung —> IR-aktiv
—> Molekülform hat Einfluss auf IR-Spektrum
Hookesches Gesetz
Newton’sches Gesetz
Schwingungsgleichung
—> harmonischer Oszillator
natürliche Frequenz der Schwingung
Frequenz abhängig von
Kraftkonstante der Feder
Masse des befestigten Körpers
aber unabhängig von zugeführter Energie
—> Energieänderungen resultieren nur in Änderung der Amplitude
—> je größer die Kraftkonstante k umso größer due Schwingungsfrequenz des harmonischen Oszillators
—> je kleiner die Masse des schwingenden Körpers umso größer due Schwingungsfrequenz des harmonischen Oszillators
Zwei-Massen-System: reduzierte Masse µ, Schwingungsfrequenz
Schwingungsfrequenz im molekularen Oszillator
Schwingungsfrequenz einer Molekülschwingung ist umso größer
je fester die Bindung zwischen schwingenden Atomen
je kleiner die Massen der schwingenden Atome
potenzielle Energie des molekularen Oszillators
harmonischer Oszillator
Schwächen:
Anziehungskraft/ pot. Energie nimmt mit wachsendem Abstand unbegrenzt zu, werden bei ausreichend großem Abstand normalerweise 0 —> pot Energie hat in der Realität einen Grenzwert, Zufuhr zu großer Energiebeiträge kann Bindungsschwächung/ Dissoziation verursachen (Dissoziationsenergie)
Annäherung der Atome erhöht pot. Energie des Systems nur aufgrund der Rückstellkraft der Feder, Coulomb’sche Abstoßung bewirkt bei Annäherung der Atome abstoßende Kräfte in dieselbe Richtung der Rückstellkraft —> pot Energie wächst überproportional an
Energiedifferenz zwischen benachbarten Niveaus ist identisch
Anharmonischer Oszillator
Schwingungskopplung (gekoppelte Oszillatoren)
Verbindung schwingungsfähiger Gruppen durch chemische Bindungen welche ebenfalls schwingungsfähig sind
—> Kopplung von Schwingungen räunlich benachbarter Gruppen
—> Resonanz- & Energieaustausch, Verschiebung der Banden (Höherfrequente Schwingung zu höheren Frequenz, niederfrequente zu niedrigeren)
Kombinationsbanden
—> gleichzeitige Anregung unterschiedl Grundschwingungen
—> Addition zweier/ mehrerer Grundschwingungen
Differenzbanden
—> Subtraktion einer Grundschwingung von einer anderen Grunschwingung
Fermi-Resonanz
eine Grundschwingung und eine Ober-/ Kombinationschwingung verschiedener Atomgruppen können zufällig identische Frequenzwerte aufweisen (zufällig entartet)
—> Kopplung zwischen Grund- und Oberschwingung
—> Frequenzen beider Schwingungen rücken im Spektrum auseinander (Aufspaltung der Banden)
—> Intensität der schwachen Oberschwingungsbande nimmt zu, Bande der Grundschwingung nimmt ab —> 2 Banden mit ähnlicher Stärke
Bestimme Symmetriebedingungen müssen erfüllt sein
Rotationsschwingugnsspektren
—> Molekülrotationen beeinflussen Atomabstand zusätzlich zur Schwingung (rotierender Oszillator)
energie für Änderungen von Rotationsniveaus ist gering, reine Rotationsübergänge werden durch Frequenzen im Mikrowellenbereich bewirkt
SChwingungsniveaus werden zusätzlich vin Rotationsniveaus überlagert —> Rotationsfeinstruktur im IR-Spektrum von Gasen
diskrete Linien, da Rotationsübergänge ebenfalls gequantelt —> nur bestimmte Energieniveaus können besetzt werden
Rotationsübergänge: führen zur Entstehung von P- & R- Zweigen
nur in Gasphase beobachtbar (Flüssigkeiten / Festkörper haben eingeschränkte Rotation durch intermolekulare WW —> Bandenverbreiterung)
UV/Vis vs IR
Bereiche im IR-Spektrum
Anregung von Valenzschwingungen erfordert größere Energiebeträge als Anregung von Deformationsschwingungen
Übersicht: Aceton
4000 - 2800 cm^-1
Valenzschwingungen, an denen Wasserstoffatome beteiligt sind (OH-, NH-, CH-Valenzschwingungen)
—> geringe Bindungsstärke (Einfachbindungen), geringe reduzierte Masse (Wasserstoffatom)
2800 - 2100 cm^-1
Valenzschwingung von Dreifachbindungen und kumulierten DB
2100 - 1500 cm^-1
Valenzschwingungen doppelt gebundener Atome
Kohlenwasserstoffe: Hybridisierung
Hybridisierung des C-Atoms hat Einfluss auf C-H Bindungsstärke
—> je höher s-Charakter des Hybridorbitals, desto höher die Kraftkonstante der C-H-Bindung —> Bande bei höheren Wellenzahlen
Charakteristische Banden: Alkane
Charakteristische Banden: Alkene
Charakteristische Banden: Alkine
Charakteristische Banden: Aromaten
Aromaten: Benzenfinger entspr. Substitution
Charakteristische Banden: Alkohole
—> Wasserstoffbrücken: Dehnung der OH-Bindung
Bindungslockerung —> Verschiebung zu niedrigeren Wellenzahlen (je tiefer desto stärker die H-Brücke)
stärkere Bindungspolarisierung —> hohe Intensität
Alkohole: Einfluss der Umgebung
Carbonylverbindungen: 2000-1600 cm^-1
C = O Valenzschwingung
hohe Polarität —> starke Änderung des Dipolmoments —> dominante Bande mit starker intensität
Wellenzahl stark beeinflusst durch chemische Umgebung:
induktive Effekte
mesomere Effekte/ Konjugation
Wasserstoffbrücken
Ringgröße/-spannung
—> Unterscheidung verschiedener Carbonylfunktionen (Aldehy, keton, Carbonsre…)
Carbonylverbindungen: Induktive und mesomere Effekte
—> benachbarte Gruppen mit -I-Effekten entziehen der C = O Bindung Elektronen, Bindung wird gestärkt —> Verschiebung zu höheren Wellenzahlen
—> benachbarte Gruppen mit +M-Effekt erhöhen Einzelbindungcharakter (Konjugation) —> Verschiebung zu niedrigeren Wellenzahlen
Carbonylverbindungen: Konjugation
C = C Doppelbindungen in Konjugation zur Carbonylgruppe führen zu Delokalisation der pi-Elektronen, erhöhen Einfachbindungscharakter
Carbonylverbindungen: Wasserstoffbrücken
—> verlängern/ schwächen die Carbonylbindung
—> verschieben Bande zu kleineren Wellenzahlen (analog Alkohole)
Carbonylverbindungen: Ringspannung
—> zunehmende Ringspannung führt zu Stärkung der Carbonylbindung
—> benachbarte CC Bindung im RIng müssen für SChwingung gestaucht werden —> energetisch aufwändiger
Fermi Resonanz bei Aldehyden
Carbonyle: Carbonsäuren
Amine
Amide
Zusammenfassung Carbonyle: Bande der C = O Bindung & zusätzliche Merkmale
Valenzschwingung der Nitril-Gruppe
scharfe intensive Bande bei 2250 cm^-1
Übersicht der X-H-Einfachbindungen
Zusammenfassung: Lage der Bande, Intensität der Bande, Breite der Bande
IR-Spektrum = Transmissionsspektrum
Transmission = Bruchteil an eingestrahlter Lichtintensität, der die Probe wieder verlässt
—> Maß für Durchlässigkeit
Transmissionsskala ermöglicht deutlichere Darstellung schwacher Banden
! keine Proportionalität Transmission zu Konzentration / Schichtdicke —> Quantitative Untersuchung mittels Lambert-Beerschem Gesetz erfordert Extinktionsspektren
Dispersive Geräte
Gitter bzw Prismengerät
—> frequenzabhängige Änderung der Intensität wird detektiert und als Spektrum aufgenommen
Zweistrahlprinzip:
Lichtquelle erzeugt polychromatisches Licht
Strahlteiler teilt Strahlung in 2 parallele Lichtbündel —> druchlaufen Probe und Referenz
Nullabgleich: Schnell rotierender Sektorspiegel/ Chopper lenkt Proben- und Referenzstrahl abwechselnd auf Monochromator
Monochromator: Beugungsgitter/ Prisma, spektrale Zerlegung des polychrom. Lichts
Detektor: registriert nach Wellenlänge getrennte Strahlung —> direkte Aufzeichnung des Spektrums in der Frequenzdomäne
Fourier-Transform-IR-Spektrometer (FTIR)
Aufnahme Interferogramm (zeitabhängige Intensität)
Fourier Tramsformation: Überführung in frequenzabhängiges Spektrum
Interferometer: moduliert das Licht (Umwandlung Frequenzdomäne in Zeitdomäne) —> Erzeugung Interferogramm
Moduliertes Licht: durchquert die Probe, durch Absorption werden ihm Komponenten entzogen, das Interferogramm verändert sich
Detekor: registriert eintreffende Strahlung
Rückumwandlung in Frequenzdomäne (Bandenspektrum): mittels Fourier-Transformation am Rechner
Aufbau Michelson-Interferometer
Retardierung: beweglicher Spiegel bewegt sich mit konst Geschw —> Phasendifferenz zwischen A und B
Grenzfälle:
Phasendifferenz beträgt ganzes Vielfaches von lambda: Addition von A und B mit maximaler Intensität (konstruktive Interferenz)
Phasendifferenz beträgt ungerades Vielfaches von lan´mbda/2: Löschung der Lichtintensität (destruktive Interferenz)
Interferogramm und Fourier-Transformation
Vorteile FT-IR
Zeitersparnis (Detektor registriert Licht aller Wellenlängen gleichzeitig)
höhere Empfindlichkeit (gesamte Leistung der Lichtquelle steht zur Verfügung)
hohe Präzision der Wellenzahl-Registrierung (zur internen Eichung wird laserlicht bekannter Frequenz beigemischt)
Probenvorbereitung
alle aggregatszustände sind möglich
Gasphase
spezielle Gasküvetten mit NaCl-Fenstern (evakuiert)
geringe Dichte erfordert lange Schichtdicken/Küvetten
Rotationsfeinstruktur für kleine Moleküle
kaine/ kaum intermolekulare WW
Flüssigphase (dünner Film, Schmelze, Lösung)
ein Tropfen wird zwischen 2 NaCl-Platten gepresst
Schichtdicke variabel durch Abstandshalter (je nach Absorptionskoeffizient)
Probleme: Wassergehalt, Trübung (Beugung/ Reflexion)
Festphase: Suspensionspaste in flüssigem Paraffin, pressling
Probenvorbereitung: Lösungen
Anforderungen an LM:
ausreichende Löslichkeit für Analyt
gerone Löslichkeit für Küvettenmaterial
möglichst keine Eigenabsorption im mittleren IR-Bereich
keine WW zum Analyten
Wasserfreiheit
niedrige Absorptionskoeffizienten und geringe Weglänge erfordern hohe Konzentration
Typische LM + Eigenabsorption
Probenvorbereitung: Feststoffe
a) Suspension in flüssigem Paraffin
Verreibung von 1-2mg Substanz in 1 Tropfen flüssigem Paraffin
Paste wird zwischen NaCl-Platten gepresst
C-H-Ketten zeigen mehrere Banden aufgrund CH-Schwingungen
ALternative: halogenierte KW
b) KBr-Pressling
ATR-Infrarotspektroskopie
Lichtquellen
Thermische Detektoren
heizeffekt der IR-Strahlung
in Vakuum eingekapselt, von thermischer Strahlung aus Umgebung abgeschirmt
SChwärzung zur Verbesserung der Wärmeabsorption
in älteren dispersiven Geräten
Thermoelement
Thermospannung an Kontaktstelle 2 verschiedenen Metall-/ Halbleitermetalllegierungen
ändert sich temperaturabhängig
Bolometer
Widerstandsthermometer aud Platin/ Nickelmetallstreifen/ Halbleiterstreifen
widerstand des eletrischen Leiters ändert sich durch Temperaturerhöhung
Pyroelektrische Detektoren
oft in FT-IR
Photodetektoren (Quantendetektoren)
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