FU Schwein

DVO (EU) 2019/627 Art. 23, Abs. 1:

1. a)  Besichtigung von Kopf und Rachen;

2. b)  Besichtigung von Maul, Schlund und Zunge;

3. c)  Besichtigung von Lunge, Luft- und Speiseröhre;

4. d)  Besichtigung von Herzbeutel und Herz;

5. e)  Besichtigung des Zwerchfells;

6. f)  Besichtigung der Leber und der Lymphknoten an der Leberpforte und

   Bauchspeicheldrüse (Lnn. portales); Besichtigung des Magen-Darm-Trakts, des Mesenteriums, Lymphknoten der Magengegend und Mesenteriallymphknoten (Lnn. gastrici, mesenterici craniales et caudales);

7. g)  Besichtigung der Milz; Besichtigung der Nieren; Besichtigung von Brust- und Bauchfell;

8. h)  Besichtigung der Genitalien (mit Ausnahme des Penis, falls bereits entfernt);

9. i)  Besichtigung des Euters und seiner Lymphknoten (Lnn. supramammarii);

10. j)  Besichtigung der Nabelgegend und der Gelenke bei jungen Tieren.

Milchgebiss:

• Bei Geburt vorhanden: I3 und C

• I1 Durchbruch mit 1-4 Wochen

• I2 Durchbruch mit 6-14 Wochen

• P1 gibt es nicht im Milchgebiss, bricht mit 4-8 Monaten als bleibender Zahn durch

• P2 6-12 Wochen

• P3 1-7 Wochen

• P4 1-7 Wochen

  • stets dreigöckig

Molare:

• M1

  • UK: 4-6 Monate

  • OK: 6 Monate

• M2

  • UK 9-13 Monate

  • OK

  • 12-14 Monate

• M3

  • 24 Monaten

Männlich

•  Kastrationsnarbe (Regio pubis, Regio inguinalis) bei Kastraten, ansonsten offener Leistenkanal

• Präputialausschnitt (auf halber Bauchlänge)

  
  

•  Reste der Harnröhre, Reste der Radix penis (kaudal des hinteren Endes der

  Beckensymphyse), Reste des Hodensacks

• M. cremaster (oft unter Fettabdeckung)

• ausgeprägte Fettabdeckung im Innenschenkelbereich, Hautlinie verläuft divergierend zur

  Muskellinie (M. gracilis)

•  Fleischspiegel unregelmäßig trapezförmig oder dreieckig

weiblich:

• Fleischspiegel regelmäßig bohnenförmig,

• meistens keine Fettabdeckung 

• Hautlinie parallel zur Muskellinie

• die übrigen oben genannte männliche Merkmale liegen nicht vor

Mit 12 Wochen:

• 30kg

Mit 6 Monaten, also ende der MAst:

• 120kg

Schlachtgewicht

• 75-80% des Lebendgewichts

• also circa 90kg

wenn sie älter als 5 Wochen sind -> DVO 2019/627 Art. 15

Ausnahmen:

• Spanferkel

• Ferkel bis 32kg Lebendgewicht, also circa 25kg Sclachtgwicht

• Gespalten ab 5 WOchen

• entblutet und ausgeweidet

• Schwein entborstet

• Penis darf entfernt werden wenn keine pathologische auffälligkeit vorliegt

• Nieren aus Nierenfett und Kapsel befreit

• a) Anschneiden und Untersuchungen der Kehlgangslymphknotenn (Lnn. mandibulares);

• Durchtasten der Lunge und der Lymphknoten an der Lungenwurzel (Lnn. bifurcationes und eparteriales) und im Mittelfell (Lnn. mediastinales);

• Öffnen der Luftröhre und der Hauptluftröhrenäste durch Längsschnitt; Quereinschnitt im hinteren Drittel der Lunge durch die Hauptluftröhrenäste

  • diese Anschnitte sind jedoch nicht erforderlich, wenn die Lunge vom menschlichen Verzehr ausgeschlossen wird;

• c) Anschneiden des Herzens durch Längsschnitt zur Öffnung der Kammern und Durchtrennung der Scheidewand;

• d)  Durchtasten der Leber und ihrer Lymphknoten;

•  Durchtasten und erforderlichenfalls Anschneiden der Lymphknoten der Magengegend und der Mesenteriallymphknoten;

•  Durchtasten der Milz;

•  Anschneiden der Nieren und ihrer Lymphknoten (Lnn. renales);

•  Anschneiden der Lymphknoten des Gesäuges;

• Durchtasten der Nabelgegend und der Gelenke bei jungen Tieren un erforderlichenfalls Anschneiden der Nabelgegend und Öffnung der Gelenke.

mind. 50sek

Die Untersuchung der Muskulatur – insbesondere des Zwerchfells – bildet die Mindestanforderung für die Untersuchung auf Cysticercose (Finne von Taenia solium). Der Befall beim Schwein ist im Vergleich zum Rind eher selten.

Nach Art. 30 der DVO (EU) 2019/627 ist allgemein mit Cysticerci befallenes Fleisch für genussuntauglich zu erklären, wohingegen bei nicht allgemeinem Befall die nicht-infizierten Teile nach Kältebehandlung für genusstauglich erklärt werden können. Anhaltspunkte für die Unterscheidung zwischen „allgemein“ und „nicht allgemein“ sind, dass nicht nur Finnen in der Kaumuskulatur, sondern z.B. auch im Zwerchfell zu finden sind.

• Alle Schlachtkörper von Zuchtsauen und Zuchtebern

oder

• mindestens 10 % der Schlachtkörper der Tiere, die jedes Jahr von jedem Haltungsbetrieb, der amtlich anerkannte kontrollierte Haltungsbedingungen anwendet, zur Schlachtung angeliefert werden

Alle Schlachtkörper von Haltungsbetrieben, die keine amtlich anerkannt kontrollierten Haltungsbedingungen anwenden, sind systematisch auf Trichinen zu untersuchen.

DVO (EU) 2015/1375 Art. 2, Abs. 1

Im Falle ganzer Schlachtkörper, ist eine mindestens 1 g schwere Probe aus dem Zwerchfellpfeiler am Zwerchfellpfeiler am Übergang Muskel zu Sehne zu entnehmen (bei Zuchtsauen und Zuchtebern 2 g!).

Bei Fehlen des Zwerchfellpfeilers: Proben von doppeltem Gewicht aus Rippen- oder Brustbeinstück des Zwerchfells oder aus dem Kaumuskel oder aus dem Bauchmuskel.

Bei Fleischteilen ist eine mindestens 5 g schwere, fettarme Probe aus quer gestreiftem Muskelfleisch, möglichst in der Nähe von Knochen oder Sehnen, zu entnehmen.

• Wird Fleisch einer Kältebehandlung gemäß DVO (EU) 2015/1375, Anhang II unterzogen, kann die Untersuchung auf Trichinen unterbleiben. Das Fleisch ist erst nach der Kältebehandlung als genusstauglich zu beurteilen (DVO (EU) 2015/1375, Art. 3, Abs. 1).

• Schlachtkörper und Fleisch von nicht abgesetzten Hausschweinen, die weniger als 5 Wochen alt sind (DVO (EU) 2015/1375, Art. 3, Abs. 2).

  
  

•  Schlachtkörper und Fleisch von Hausschweinen, sofern die Tiere aus einem Haltungsbetrieb oder einem Kompartiment stammen, der/das amtlich anerkannte kontrollierte Haltungsbedingungen anwendet, sofern

  • a) in dem Mitgliedstaat in den vergangenen drei Jahren, in denen regelmäßig Untersuchungen durchgeführt wurden, kein einheimischer Trichinenbefall bei Hausschweinen festgestellt wurde, die in Haltungsbetrieben mit amtlich anerkannt kontrollierten Haltungsbedingungen gehalten wurden (DVO (EU) 2015/1375, Art. 3 Abs. 3a), oder

  • b)anhand historischer Daten über regelmäßige Untersuchungen in der Schlachtschweinepopulation mit 95-prozentiger Zuverlässigkeit belegt wird, dass die Prävalenz des Trichinenbefalls in dieser Population 1/Million nicht übersteigt (DVO (EU) 2015/1375, Art. 3 Abs. 3b), oder

  • c) die Haltungsbetriebe mit kontrollierten Haltungsbedingungen in Belgien oder Dänemark angesiedelt sind (DVO (EU) 2015/1375, Art. 3, Abs. 3c).

circa 6 Monate

Unter 4 Monate

zwischen 6 und 9 Monate