Nennen und beschreiben sie kurz die Strukturmerkmale nach Kieser und Kubicek oder Pugh.
1) Spezialisierung/ Arbeitsteilung
—> Grad der Aufgliederung der Tätigkeit in spezialisierte Tätigkeiten
Spezialisierung für Stellenbildung (nach Objekten/ Tätigkeiten)
Abteilungsspezialisierung (nach Verrichtung/ Produkten/ Kundengruppen)
2) Koordination
—> Arbeitsteilung erfordert Koordination
zusätzlich zu Stellen mit Ausführungsaufgaben werden Instanzen eigerichtet, die die Aufgaben koordinieren
verschiedene Koordinationsinstrumente, z.B. persönliche Weisung, Selbstabstimmung
3) Konfiguration/ Leitungssystem
—> beschreibt das System an Weisungsbefugnissen
dargestellt in Organigrammen
Merkmale:
Einlinien- (1 Instanz für 1 MA zuständig) vs. Mehrliniensytem (mehrere Instanzen für 1 MA zuständig)
Gliederungstiefe (vs. flache Hierarchie)
Leitungsspanne
Leitungsintensität
4) Entscheidungsdelegation
—> Verortung des Umfangs von Entscheidungskompetenzen
zentral vs dezentral
Delegation ≠ “Partizipation”
5) Formalisierung
—> Grad der schriftlichen Fixierung von Verfahren, Regeln, Anweisungen, Aufgaben, Arbeitsleistungen
Beschreiben Sie 2 Strukturmerkmale am Bsp. der Uni
Bei der Spezialisierung geht es darum, welcher Bereich für was zuständig ist. In der Uni wird einerseits nach Objekten unterteilt. Das heißt, dass eine Person bspw. in der A&O Psychologie arbeiten und somit für die Lehrinhalte und die Forschung zuständig ist. Andererseits wird nach Tätigkeiten unterteilt, sodass bspw. Sekretär*innen bereichsübergreifend für die Organisation zuständig sind.
Bei der Formalisierung geht es um den Grad der schriftlichen Fixierung von Regeln. In der Uni ist dies sehr hoch ausgeprägt. SOmit gibt es für jeden Studiengang ein Modulhandbuch, in dem festgelegt ist, welches Modul zu welchem Zeitpunkt belegt werden sollte und welche Themen inhaltlich behandelt werden. Auch die Informationen werden meistens per Mail an alle betroffenen Personen weitergeleitet —> auch Informationsflüsse stark formalisiert
Beschreiben Sie 2 Strukturmerkmale am Bsp. einer Bäckerei
Durch eine Arbeitsteilung ist es notwendig Stellen mit Ausführungsaufgaben zu koordinieren. So gibt es in einer Bäckerei immer eine Instanz, die sich z.B. darum kümmert, wann welche:r Mitarbeiter:in Dienst hat (persönliche Weisung oder Programme z.B. ein festgelegter Rotationsplan der Arbeitsschichten).
Die Konfiguration beschreibt das System an Weisungsbefugnissen. In einer Bäckerei handelt es sich meistens um ein Einliniensystem. Bei dem Bsp. einer Kette an Bäckereibetrieben gibt es zum einen einen/eine Unternehmensleiter:in, der/die für die Organisation aller Filialen zuständig ist. Darunter kommen jeweils ein/eine Filialleiter:in, dem/der wiederum die Ausführungsstellen (Verkäufer:innen) unterstellt sind. Zusätzlich gibt es noch eine weitere Instanz, die sich um den Einkauf bzw. die Produktion von Backwaren kümmert, der wiederum die Bäcker:innen unterstellt sind.
Beschreiben Sie 2 Strukturmerkmale am Bsp. einer Schule
Spezialisierung beschäftigt sich mit der Fragestellung, wer sich um was kümmert in einer Organisation. In der Schule gibt es eine Aufteilung nach Objekten. So ist jede:r Lehrer:in zuständig für sein/ihr eigenes Fach. Also für die Unterrichtsvorbereitung, Durchführung und auch für die Korrektur von Klassenarbeiten in dem jeweiligen Fach.
Die Entscheidungsdelegation beschreibt die Verortung des Umfangs von Entscheidungskompetenzen. In der Schule ist diese teilweise zentral und teilweise dezentral organisiert. Somit wird beispielsweise von den Ländern festgelegt, welche Lehrinhalte in welchen Schuljahren beigebracht werden müssen (zentral). Die Lehrer:innen hingegen dürfen entscheiden, in welcher Art und Weise sie diese Lehrinhalte vermitteln wollen (dezentral).
Kontingenzansatz der Umweltdimensionen der Organisationskultur nach Burns und Stalker. Ein Bsp. zu einer Fastfoodkette im Rahmen dessen beschreiben.
Der Kontingenzansatz wird auch als situativer Ansatz bezeichnet und beschreibt, dass die Organisationsstruktur Einfluss auf das Verhalten der Mitglieder:innen und die Effizienz einer Organisation hat. Welche Organisationsstruktur am effektivsten ist, hängt aber von situativen Faktoren ab (Effizienz wird von situativen Rahmenbedingungen beeinflusst).
Bei Fastfood-Ketten beispielsweise ist eine Massenanfertigung besonders effektiv, da es einen hohen Bedarf an schnellem Essen gibt und die technischen Möglichkeiten eine Massenproduktion begünstigen. Es handelt sich um eine stabile Umewelt. Folglich wirkt sich dies auf die Organisationsstruktur aus. Das heißt, dass es ein hohes Maß an Standardisierung und Formalisierung gibt und es sich eher um eine mechanische Struktur handelt.
Beschreiben Sie 2 Strukturmerkmale am Bsp. eines Krankenhauses
Die Spezialisierung beschäftigt sich mit der Fragestellung wer sich um was kümmert. Im Krankenhaus gibt es eine Arbeitsaufteilung nach Objekten und dann innerhalb dieser Objekte nach Tätigkeiten. Das heißt, dass im Krankenhaus die Personen auf bestimmten Stationen/Fachbereichen arbeiten z.B. in der inneren Medizin. Hierbei verrichten allerdings die Ärzt:innen andere Tätigkeiten als die Pfleger:innen. Somit sind beide Personengruppen zwar für die gleichen Patient:innen zuständig. Während aber die Ärzt:innen z.B. Medikamente verschreiben oder Untersuchungen machen, sind die Pfleger:innen häufig für das Blutabnehmen, das Säubern und Essenbringen verantwortlich.
Bei der Formalisierung handelt es sich um den Grad der schriftlichen Fixierung von Verfahren, Regeln und Anweisungen. Im Krankehaus liegt eine hohe Formalisierung vor. Alle Informationen zu den Patientinnen und Eingriffe werden formalisiert und dokumentiert. Zudem dokumentieren die Ärztinnen alle Arbeitsleistungen schriftlich um mit den Krankenkassen abrechnen zu können.
Was versteht man unter dem Kontingenzansatz? An einem Beispiel erklären.
Z.B. ist eine hohe Zentralität bei der Arbeit mit Menschen mit Einschränkungen wenig sinnstiftend, da sich nicht flexibel auf diese angepasst werden kann.
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