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K.12. Lebenszufriedenheit und Wohlbefinden

DK
von Dawid K.

Benenne die zehn Gründe, warum es für einen Menschen so schwer ist, auf Dauer glücklich zu sein.

  1. ist dauerhaftes und vollständiges Glück nicht adaptiv, weil ein solcher Zustand..

    • die Motivation zur Erreichung weiterer Ziele nähme

    • Emoti- onen (d.h. Informationen) über mögliche zukünftige Probleme unterdrückt würden (die hedo- nische Tretmühle)

  2. unser Gehirn ist (zumindest teilweise) dazu evolviert sich permanent Sorgen zu machen über Gefahren und Probleme, die vermutlich niemals eintreten werden (der Fluch der Phantasie)

    • Dies erklärt unsere (über)große Angst vor allen möglichen körperlichen Gefahren, aber auch, warum Menschen so viel Angst vor sozialem Ausschluss haben, und warum soziale Medien neben vielen Möglichkeiten auch eine Quelle von Stress und Furcht sein können

  3. Menschen sind besser darin, Dinge zu erkennen als sie darin sind, Dinge zu ändern.

    • Das bedeutet: wir sind in der Lage, unsere Ohnmacht zu erkennen, ohne etwas an ihr ändern zu können

  4. die Einsamkeit ist eine existentielle Konstante des Menschen. Jeder Mensch ist gefangen in seinem eigenen Ich, wir können uns niemals sicher sein, ob Kommunikation mit anderen Menschen tatsächlich gelingt. Und falls wir unsere eigene Einsamkeit doch einmal überwinden, sind wir noch in einem anderen als dem eigenen Ich tödlich verwundbar.

  5. Wir sind nur begrenzt in der Lage, aus unseren bisherigen Erfahrungen zu lernen, weil wir nicht bereit oder in der Lage sind, vergangene Fehler als solche zu benennen und sie deshalb in der Zukunft nicht zu wiederholen.

    • Unser Selbst eine Zensurbehörde die unserer Erinnerung löscht, welche nicht im Einklang mit einem möglichst positiven Bild von uns selbst stehen.

    • Zudem ist unser Selbst stets darum bemüht, eigene Erfolge vor allem uns selbst, Misserfolge aber dem Pech oder dem bösen Willen anderer Menschen zuzuschreiben

  6. Das Leben ist eine fortwährende narzisstische Kränkung, weil es uns permanent zeigt, wie unbedeutend wir sind. Wir sind nur ein Sandkorn und ein Wimpernschlag, wir sind böse und dumm

  7. Ambivalenz (d.h. eine innere Zerrissenheit) ist eine existentielle Konstante unseres Menschseins: unser Selbst ist wie eine Zwiebel, die keinen Kern hat.

  8. Das Ich ist nicht Herr im eigenen Haus (Freud, 2021). Immer wieder werden wir zum Opfer unserer Triebe und dunklen Bedürfnisse. Und reagieren darauf mit Selbstvorwürfen und einem schlechten Gewissen

  9. Wir sind „transzendental obdachlos“. Die meisten Menschen (zumindest in westlichen Gesellschaften) glauben nicht mehr an einen Gott, der ihnen als morali- scher Kompass dient bzw. als Anker für Sinn und Hoffnung.

    • müssen dann jedoch Sinn und Moral selbst konstruieren -> macht all’ unser Handeln beliebig und sinnlos, bzw. absurd

  10. selbst wenn wir alle diese Probleme überwänden, müssten wir erkennen: selbst die beste Lösung ist nicht von Dauer, denn alles ist vergänglich und am Ende werden wir sterben


Nenne einige Hinweise für ein trotzdessen gelungenes Leben.


  1. Werden Sie vom Schauspieler zum Beobachter!

    • Seit einigen Jahren gibt es eine ganze Reihe von Therapiekonzepten, die Menschen dazu ermuntern, sich von möglichen negativen Emotionen nicht vereinnahmen zu lassen, sondern die- sen mit Akzeptanz und Gelassenheit zu begegnen

  2. Versuche nicht Dich oder Deine Umwelt zu ändern!

    • In der falschen Umwelt wird man niemals glücklich werden (siehe oben). Deshalb sollte man weder versuchen sich selbst zu ändern (sehr schwierig und zeitaufwändig) noch seine Mitmenschen (meist zum Scheitern verurteilt), sondern man sollte sich eine Umgebung suchen, in der die eigenen Fähigkeiten und Eigenschaften gewürdigt und geschätzt werden.

  3. Schreiben Sie ein Dankbarkeitstagebuch!

    • Dieser „Focusing Effekt“ ist die Grundlage einer therapeutischen Technik, deren Wirksamkeit mittlerweile empirisch gut belegt ist: schreiben Sie jeden Abend auf, wofür Sie an diesem Tag dankbar in Ihrem Leben waren (Wood et al., 2010). Und wenn Sie anderen Menschen Briefe schreiben, in denen Sie sich für deren Liebe oder Freundschaft bedanken, steigert das nicht nur ihr eigenes Wohlbefinden, sondern auch das Wohlbefinden der Empfänger.

  4. Vermeiden Sie so genannte Monkey Traps!

    • Wenn wir uns auf etwas gefreut haben oder uns etwas versprochen wurde, fällt es uns schwer zu akzeptieren, dass wir es doch nicht bekommen, und wir versuchen alles, um das „schon in unseren Händen“ geglaubte nicht loslassen zu müssen - auch wenn wir uns damit auf Dauer selber schaden.

  5. Vermeiden Sie schmutziges Leid!

    • Was nutzt es, wenn Ihr Liebeskummer irgendwann vorbei ist, und Sie darüber zum Alkoholiker geworden sind? Akzeptieren Sie die Dosis an Leid, die Ihr Leid für Sie bereithält, und hoffen Sie darauf, dass es irgendwann wieder besser wird.

  6. Suchen Sie nicht nach dem Sinn des Lebens!

    • Es macht nach meiner Lebenserfahrung wenig Sinn, nach dem Sinn des Lebens zu suchen. Akzeptieren Sie stattdessen, dass es einen solchen Sinn nicht gibt, und versuchen Sie trotzdem nicht vor dem Leben davonzulaufen.


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Dawid K.

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