Was ist das Frankenreich? (Übergang von Rom)
ehemals größtes Reich Westeuropas -- vom Atlantik bis an Rhein; vom Mittelmeer bis zur Nordsee
zunächst eines von mehreren Herrschaftsgebieten auf dem Gebiet des ehemaligen Röm. Reiches -- schon zu Zeiten Roms besiedelt von Franken und Germanen
Bedeutendster Herrscher: Karl der Große (800 n.Chr., Kaiserkrönung)
Was sind die sog. “Leges” (Mittelalter)?
Leges des Mittelalters = stammesrechtliche Gesetzbücher, die ab Beginn des 6. Jhd. auf weströmischen Territorium veröffentlicht wurden
galten für die ansässige römische Bevölkerung und enthielten Auszüge aus den älteren Gesetzessammlungen
Welche Gruppen der Leges gibt es? Nennen Sie je ein Bsp (+ Jahreszahl).
Barabarenrecht (Leges von Germanen auf weström. Territorium), zB Lex Burgundionum (~500)
Volksrecht, zB Lex Alamannorum (~725)
Stammesrecht, zB Lex Thuringorum (~802)
Die Leges waren nach dem Personalitäts- und Territorialitätsprinzip ausgerichtet. Was bedeutet das?
Personalitätsprinzip: Strafhoheit Volkes für Taten auf seinem Hoheitsgebiet
Territorialitätsprinzip: Strafhoheit für Taten außerhalb des Hoheitsgebietes, sofern sie von einem Staatsangehörigen verübt wurden
Was beschreibt das Kompositionensystem? Erläutern Sie Sinn und Zweck.
= Sühnung einer Strafe durch Zahlung eines Sühnegelds an das Opfer der Straftat oder dessen Familie/Sippe; ein Teil des Strafgeldes war an das Gemeinwesen zu entrichten
Zweck: Verhinderung von Selbstjustiz bei Streit durch friedlichen Ausgleich, da schwache oder gar nicht vorhandene Gerichtsbarkeit
Inwiefern haben die Merowinger an römische Herrschafts- und Verwaltungspraktiken angeknüpft?
Merowinger = ältestes Königsgeschlecht der Franken (5. Jhd. - 751); wurden von den Karolingern abgelöst
Erhalt der Rolle der Kirche und des Kirchenrechts
Herrschaftsmodell des Gefolges wurde abgelöst von einer grausamen Form der Vasallität (neuerdings umstritten)
Erhalt und Ausbau der Immunität für geistige und weltliche Grundherren
Wie strukturierte sich Herrschaft von den Karolingern bis zu den Saliern?
keine organisierte Herrschaftsstruktur
wichtigste Herrschaftsinstrumente sind:
Person, Präsenz und Repräsentanz des Königs
Königsgut
Kirche
Adel und Lehenswesen
Wie wurden König- und Kaisertum sakral begründet?
symbolisiert in Weihe und Salbung als kirchlichem Teil des Krönungsrituals
Betonung der Königsherrschaft als göttlich legitimierte Herrschaft
Selbstverständnis des Kaisers als weltlicher Stellvertreter Christi
Welcher Mittel bediente sich ein Herrscher zur Präsenz und Repräsentanz?
Herrscherpräsenz: Pfalzen
Herscherrepräsentanz: Königsboten, Grafen
Was war die Funktion der Grafen?
im Fränkischen Reich = Beamte aus wohlhabenden, gebildeten Familien, die vom König beauftragt wurden, Teile seines Reiches zu verwalten
hauptsächlich Militärbefehlshaber, Gerichtsherren
Kompetenz heute umstritten; fallen vermutlich weit auseinander -- Königsgutsverwalter, Lehnsmann, Grundherr
Was ist Grundherrschaft, was ist Gerichtsbarkeit (niedere bzw. hohe)?
Grundherrschaft: Herrschaftliche Organisationsform, bei der Grundherr die Verfügungsgewalt über die Bauern besitzt -- legitimiert durch die Verfügung über das Land
Gerichtsbarkeit: Dingliches Recht, das an einen Inhaber verkauft oder verpfändet werden konnte, z.B. Landsherr an seine Beamten, die die Gerichtsbarkeit dann auf die Untertanen ausübten
niedere G: Delikte des Alltags, die durch Geldbuße o. leichte Leibesstrafe geahndet wurden
hohe G auch Blutgerichtsbarkeit: Raub, Mord, Diebstahl → Hinrichtung
Was beinhaltet die sog. Villikationsverfassung (Fronhofsverfassung)?
Frankenreich, ab 7. Jhd.
Fronhof = Gutshof in einer Villikation (village; eine Einheit innerhalb der klassischen Grundherrschaft)
Leibeigener leistet Dienstleistungen für seinen Grundherren (Fronherren) und erhält sog. Hufen (Sondereigentum) zur eigenen Bewirtschaftung
Was ist das sog. „ottonisch-salische Reichskirchensystem“?
bezeichnet Entwicklungsphase der Reichskirche zur Zeit der Ottonen und Salier, die die weltliche Macht ihres Königtums mit der geistlichen Macht der Bistümer und Reichsklöster verbinden
Inwiefern lässt die jüngste Forschung zum Lehnswesen an der bisher angenommenen “klassischen Sicht” zweifeln?
Lehenswesen scheint eine akademische Spätgeburt von Juristen des 12. Jhd. zu sein
Belohnung gegen Treue und Militärhilfe als Schlagspruch bröckelt durch Fehldeutung, Falschübersetzung und Denkfehlern
Was sind die Kapitularien?
= hoheitliche Anordnungen im Sinne von Gesetzen, v.a. in der Zeit der Karolinger und insb. unter Karl dem Großen
Was war die Cluniazensische Reformbewegung?
Bewegung ab dem frühen 10. Jhd. mit Ursprung im Benediktinerkloster Cluny in Burgund, das direkt dem Papst unterstand
Ziel: Moralische Erneuerung der Kirche und Eindämmung des kaiserlichen Einfluss, der inzwischen sogar Päpste absetzt und wählt
Massive Wirkung → Ausbau eines riesigen Klosterverbandes von hunderten Klöstern und tausenden Mönchen
Nennen Sie den Auslöser des Investiturstreits.
1070 Erzbischofstuhl von Mailand ist vakant; Heinrich IV. hat Kandidat auserkoren, dem die Kirche mit Widerstand begegnet
1073 Gregor VII. wird Papst
1075 Heinrich IV. setzt seinen Kandidaten dennoch ein (wenn auch einen anderen), woraufhin Papst ihm mit Kirchenbann droht
1076 Streit eskaliert
Hoftag von Worms: Heinrich IV. und die Mehrheit der Reichskirchenbischöfe erklären den Papst für abgesetzt
Fastensynode in Rom: Papst exkommuniziert Heinrich, setzt ihn ab und entbindet seine Untertanen vom Treueeid
Welche Bedeutung hatte der “Gang nach Canossa”?
Folge der päpstlichen Reaktion: Bischöfe entsagen sich vom König, Fürsten bilden eine Opposition und fordern Neuwahlen
Dezember, 1076 Gang nach Canossa: Heinrich IV. erscheint im Büßergewand vor der Burg Canossa, in der sich Papst Gregor VII. aufhält
Papst hebt Bann auf und König versichert eidlich, sich einem colloquim auszusetzen, dass über seine Fähigkeiten als König befinden soll
Heinrich IV. verhindert das colloquim, woraufhin die Fürsten einen Gegenkönig wählen
Wie kam es zum sog. “Wormser Konkordat”?
1078 allg. Investiturverbot durch Papst; Heinrich IV. stellt und enthebt dennoch weiter Bischöfe und der Papst exkommuniziert ihn erneut
Folge sind schwere kriegerische Konflikte zw. Heinrich IV, dem Gegenkönig der Fürsten, und Heinrich V. (Sohn von Heinrich IV), die den Tod des Papstes und des Königs (1085, 1106) überdauern
1122 Wormser Konkordat zw. Heinrich V und Papst Calixt II, auf dem der Investiturstreit per Kompromiss beigelegt wurde
Nennen Sie wesentliche inhaltliche Punkte des Wormser Konkordats.
= Trennung der Kirche vom Einfluss der weltlichen Hoheitsrechte
Freie kanonische Wahl der Bischöfe
Investitur mit Ring und Stab (Erhebung ins kirchliche Amt) → Kompetenz der Kirche
Gleichwohl Anwesenheitsrecht des Königs bei der Wahl von Bischöfen
Investitur durch Zepter (quasi in die mit dem Amt verbundenen weltlichen Rechte und Pflichten) → Kompetenz des Königs
Welche Folgen hatte das Wormser Konkordat?
Massive Schädigung des Reichskirchensystems → König verliert Stütze der Macht
Kraterartiger Riss im Verhältnis zw. Kirche und König
Kirche gewinnt an Macht, denn Bischöfe sind nun beinahe zu gleichen Teilen an der weltlichen Macht beteiligt wie die Reichsfürsten des Königs
Erklären Sie die Begriffe Pax Dei und Treuga Dei.
= Gottesfriede, Waffenruhe Gottes
→ Anfänge einer europäischen Friedensbewegung ab dem 10. Jhd. unter der Zusammenarbeit von Krone und Kirche
Gottesfriede: Beschlüsse, die von den Bischöfen in Gemeinschaft mit weltlichen Herrschaftsträgern getroffen und durch Eid bekräftigt wurden und verhindern sollten, dass Fehden gegen wehrlose Personen und Objekte stattfanden
Waffenruhe: Verbot der Kriegsführung an versch. Wochentagen für die gesamte Bevölkerung
Warum strebte die Kirche nach dem sog. Gottesfrieden?
Kirche fühlte sich zunehmend durch Privatkriege des Adels bedroht, in dessen Rahmen Fehden gegen Wehrlose (Bauern, Arme, Frauen etc.) und Objekte (Kirchen, Friedhöfe; Vieh, Ernte) stattfanden
im Frankreich des 10. Jhd. brauchte die Kirche sogar ein eigenes Exekutivorgan, die sog. Pax-Milizen, die den niederen und mittleren Adel bekämpften
Wie wurde die Einhaltung des Gottesfriedens sichergestellt? Was ist der zentrale Unterschied zum Kompositionssystem der Leges?
„weltliche“ Sanktionen: Verbannung, Körperstrafen, Todesstrafe
kirchliche Sanktion: Exkommunikation
Unterschied zum Kompositionensystem der Leges: Nicht Sühne in Form von Nachteilsausgleich, sondern Strafe als Sanktion für Verletzung eines Gebotes
Der Gottesfrieden gilt als wahrscheinlicher Wegbereiter wovon?
Der Gottesfrieden markiert (vermutlich) die Entstehung des Strafrechts (im modernen Sinne)
Wie kam es zu den sog. “Gründungsstädten” des frühen 12. Jhds? Was war besonders an ihnen?
Gründer bzw. Stadtherr war idR König (auf Reichsgut) oder hoher Adel
besonders waren die Privilegien der Städter verglichen mit den Verhältnissen in den Territorien (Grundherrschaft, Lehenswesen)
Marktprivilegien
Nutzungsrechte von Grundstücken zwar gegen Abgaben aber ohne Bindung an den Grund
Keine Erbschaftssteuer
ggfs. Freiheit der zugezogenen Unfreien (Stadtluft macht frei)
ggfs. Mitsprache bei Wahl des Richters o. sogar des Stadtrechts
Was erkämpften die Städter für ihre Gründungsstädte in kriegerischen Auseinandersetzungen mit den (ehemaligen) Stadtherren?
Basically: Städtische Autonomie, die die Bürger mithilfe von Schwureinigungen untereinander festhielten
Folgen dieser Autonomie:
Eigenes Stadtrecht
Eigene Stadtverwaltung und -verfassung
Eigene städt. Gerichtsbarkeit
Eigene Wirtschaftsordnung
Was sind “Rechtsinseln”, was sind “Stadtrechtsfamilien”?
Rechtsinseln = Gründungsstätte, in denen das freiheitlich geprägte Stadtrecht herrschte, umringt von den Territorien, auf denen immer noch Grundherrschaft, Lehensrecht und Landrecht herrschten
Stadtrechtsfamilien = Mehrere Gründungsstädte, die sich desselben Stadtrechts bedienen, zB Magdeburger Recht oder Lübecker Recht
Was war ein Oberhof? Welche Aufgaben kamen ihm zu?
= Spruchkörper der Mutterstädte (zB Lübeck), deren Mitglieder teilweise aus dem Stadtrat stammten → später sog. Oberhöfe in den jeweiligen Mutterstädten
Funktion der Gutachter, in der der Oberhof dem anfragenden Gericht bei einer Entscheidung hilft; nur Hilfe! anfragendes Gericht spricht Recht selbst aus
Was war das bekannteste Rechtsbuch in Deutschland?
Sachsenspiegel von Eike von Repgow (1220-1230); enthielt Landrecht und Lehnsrecht
Was ist das Besondere an den Landrechten des 12. Jhds?
das Recht wird territorialisiert, dh ab dem 12 Jhd. löst das territoriale Rechtsverständnis das personale RV ab
langsamer Übergang, zB im Sachsenspiegel noch Sonderdarstellungen für Schwaben aber ab 1450 ist Landrecht Gegenstand territorialer Gesetzgebung
Skizzieren Sie die Rechtslandschaft gegen Ende des Mittelalters.
keine regionen- und personenübergreifende Rechtsordnung; nicht Das Recht
Koexistenz verschiedener Rechtsordnungen mit versch. Inhalten, Grundlagen, Regelungsbreite und -tiefe
Kanonisches Recht für Christen und kirchl. Amtsträger
Ministerialenrecht für Minister und Bischöfe des Königs
Stadtrecht in den Städten
Landrecht für freie Bewohner der Territorien; Lehnsrecht und Hofrecht für die Unfreien
Inwiefern bot die Rechtslandschaft des Mittelalters den Nährboden für das spätere gemeine Recht?
trotz Pluralität von Rechtsordnungen einziger Haufen Scheiße
keine vollständige Regelungsbreite oder -tiefe
Landrecht und Stadtrecht gleichen eher losen Sammlungen an einzelnen Rechtssätzen ohne System
bis ins 12. Jahrhundert fehlen in Teilen Europas Gesetze iSv hoheitlich gesetzten Normen vollkommen
Wie entstand das kanonische Recht?
1140-1325 in mehreren Etappen und eng verwurzelt mit dem Corpus Iuris Civilis (Grüße gehen raus)
Warum war das kanonische Recht im Europa des Mittelalters besonders?
weil es eben um ein Vielfaches mehr Regelungsbreite und -tiefe bot, als alle anderen Rechtsordnungen Europas
nicht nur typisch geistliche Fragen fanden Regelung, sondern auch Ehe und Familienrecht
Normiertes Konzept der Sünde verwandelte das kanonisches Recht in Teilen in (heutiges) Zivilrecht, zB durch Vertragsbruch = Sünde
Was ist gemeines Recht?
= ius commune; auch rezipiertes römisches Recht oder römisch-kanonisches Recht
Rechtsquelle, die sich ab dem ausgehenden Mittelalter in weiten Gebieten Europas ausbreitet und zunächst subsidiär zu den bestehenden Rechtsordnungen funktioniert
prägt das Zivilrecht bis in die Neuzeit und in vielen heutigen Gesetzestexten sind seine Wurzeln unübersehbar
Wie kam es zur Ausbreitung des gemeinen Rechts, obwohl es nie durch einen Hoheitsakt in Kraft getreten ist?
juristische Ausbildung an Universitäten südlich der Alpen (Italien, Spanien, Frankreich) im römischen Recht
ab dem 14. Jahrhundert zieht es studierte Juristen (v.a. deutsche Austauschstudenten) über die Alpen nach Mitteleuropa
dort hohe Nachfrage, da Juristen idR auch bessere Kenntnisse des kanonischen Rechts hatten als lokale Rechtsanwender, aber auch Fähigkeiten der Argumentation, Rechtsanwendung etc.
studierte Juristen verdrängen nicht studierte Juristen in Richterämtern, Verwaltung, Beratung etc.
Nachfrage führt zu neuen Ausbildungsangeboten und ab Mitte des 14. Jhd. gründen sich mitteleurop. Universitäten wie Heidelberg, Leipzig, Prag etc.
Was ist Legistik?
=wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem justinianischen römischen Recht im Mittelalter des 12. und 13. Jahrhunderts; die Materialien des Corpus Iuris Civilis wurden neu geordnet
Welche Aufgabe hatten die Glossatoren?
(=Legistik)
Glossatoren haben insb. die Digesten aufgearbeitet
mithilfe scholastischer Methoden; Erg wurden dem Quelltext als Glossen beigefügt -- das waren Erläuterungen
Welche Aufgaben hatten die Kommentatoren und die Konsiliatoren?
(=Postglossatoren; Legistik)
anders als die Glossatoren haben diese Motherfucker umfassende Kommentare zum Code ausgearbeitet und Rechtsfragen im großen Zshg. gesehen
durch die Gutachtertätigkeit (Konsiliatoren) haben sie nebenbei auch den Code auf Praxistauglichkeit geprüft
Was ist Kanonistik? Nennen Sie die 2 Phasen, die die Kanonistik prägten.
= wissenschaftliche Arbeit am Kirchenrecht (geistige Gegenstück zur Legistik)
Dekretistik: Arbeit über das Decretum Gratiani (ein Rechtsbuch ohne Autorisierung)
Dekretalistik (ab 13. Jhd.): Arbeit über die Dekretalen (Papstentscheidungen)
Warum ist der Begriff der Rezeption des römisch-kanonischen Rechts eigentlich irreführend?
etw. rezipieren = fremdes Gedanken- oder Kulturgut übernehmen
für Italien passt der Begriff logischerweise gar nicht
auch sonst wurde das röm. Recht nicht rezipiert, sondern im röm. Recht geschulte Juristen breiteten sich in Europa aus und integrierten ihr studiertes Wissen in ihre Rechtspraxis
Erklären Sie den Sinn und Zweck der Statutenlehre.
Statutenlehre ist die Antwort der Kommentatoren auf die Frage, wie das römisch-kanonische Recht in das vorhandene partikulare Recht zu integrieren sei
Statuten meint alle Arten lokaler Rechte; Statutenlehre sagt: Vorrang des lokalen Rechts vor dem spezielleren Recht, d.h. kanonisches Recht vor röm.
Warum wurde das römisch-kanonische Recht im europäischen Mittelalter trotz der Pluralität an Rechtsauffassungen gemeinhin akzeptiert?
weil das röm. Recht nützlich war (füllt die Lücken des partikularen Rechts), sich aber nicht aufdrängte (keine Behauptung des Vorrangs) und bei den entsprechend geschulten Juristen in Machtpositionen großen Anklang fand
Warum fasst das gemeine Recht nicht Fuß im weltlichen englischen Recht?
(nicht die Schotten btw)
Basically: England hat alles was Europa gemacht hat, schon vorher gemacht und vor allem in völliger Eigenregie
frühe Ausbildung einer zentralisierten königlichen Gerichtsbarkeit, die mit wenigen Richtern auskam und die Hauptaufgaben der Judikative übernahm
es gab keinen Flickenteppich an Rechtsordnungen und Gerichtsbarkeit war safe kein dingliches Recht, das man übereignen konnte
schon im Mittelalter Ansätze des Case Law, bei denen man frühere Gerichtsentscheidungen zur Urteilsfindung nutzte
Ausbildung eigener Juristen in Inns of Court
Warum gilt der Unterschied zwischen ius commune und common law als Treppenwitz der europäischen Rechtsgeschichte?
Case Law = Common Law // nicht: Civil Law (unser Zivilrecht; basiert auf Gesetzestext)
weil beide Begriffe das eigentliche Unterscheidungsmerkmal bezeichnen
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