-Naive Vorstellung: Wissenschaft schafft Wissen, das von allen Wissenschaftlern geteilt wird -> Nein: auch hier gibt es verschiedene Denkschulen, Theorien, etc. – verschiedene Experten haben auch verschiedene Meinungen
-Wissenschaft muss nicht immer subjektiv sein - sonst würde sie beleibig werden
-Wissenschaft besteht somit häufig aus einem Streit mehrerer Theorien
-Auch Wissenschaftler nehmen die Welt objektiv wahr und sind damit beeinflusst von
o Ihren eigenen Theorien
o Vorwissenschaftlichen Grundannahmen, Einstellungen und Werthaltungen
==> So entsteht auch in der Wissenschaft ein breites Meinungsspektrum
- Nach Karl Poppers sollten Wissenschaftler versuchen ihre eigenen Theorien zu falsifizieren, d.h. zu widerlegen
- Andere Ziele von Wissenschaftlern:
o Titel, Position, Reputation
o Engagement im Verwertungszusammenhang (z.B. Beratung von Unternehmen, Regierungen, NGOs, etc.), Interesse an Geld
o Menschliche Tendenz Recht haben zu wollen, was dazu führt, dass sie an andere Standpunkte mit Vorbehalten dran gehen
-eine Kognitive Verzerrung, d.h. alle Menschen neigen dazu, Informationen zu bevorzugen, die ihre Vorannahmen bestätigen
==> Wenn ich durch die Welt gehe, gewichte ich Informationen, die meine These bestätigen viel schwerer als alles andere – so wird auch nach Beispielen gesucht, die meine These bestätigen
-Wissenschaft erklärt, während Politik und Zivilgesellschaft gestaltet
-Wissenschaftler fokussieren sich oft nur auf ihr Feld, politische Entscheidungen sind aber komplexer – darum sollten Wissenschaftler nur beraten und nicht aktiv verändern
-Scout-Mindset (muss die Situation komplex überblicken und dann Entscheidungen treffen) steht einem Warrior-Mindset gegenüber (soll einseitig denken, Befehle ohne Skrupel oder Moral ausführen)
==> Wissenschaftler sollten sich bewusst sein aus welchem Mindset sie denken und handeln
-Theorie
o Kohärentes System von Hypothesen, das die kausalen Beziehungen zwischen bestimmten Variablen in einem Segment der Realität beschreibt
-Eine gute Theorie ist dabei
o Widerspruchsfrei
o Einfach
o Erklärt viele unterschiedliche Phänomene (ggf. nicht nur menschliches Verhalten, sondern auch, das anderer Lebensformen)
o Gibt Art, Richtung und Grund des Zusammenhangs zwischen den Variablen an
o Erlaubt präzise und empirisch überprüfbare Vorhersagen
o Ist im Einklang mit etablierten Theorien (von anderen Wissenschaftlern/Disziplinen)
o Stimuliert neue Forschung
o Ist empirisch bewährt
o Introspektion, d.h. Blick auf sich selber oder auf nur eine Person
o Einzelbeispiele
o Subjektive Überzeugungen – diese haben eine Placebo-Wirkung und müssen immer an einer Kontrollgruppe überprüft werden
o Verweis auf Autoritäten/Ideologien/Religionen – scheint zwar normativ ideal, ist aber empirisch oft nicht haltbar
o Persönliche Werte oder Einstellungen
o Induktive Logik: spezifische Beobachtung – Schlussfolgerung auf die Allgemeinheit
/ Grundprinzip – von Einzelfällen wird auf ein allgemeines Gesetz geschlossen
/ Erlangung von Wissen durch empirische Beobachtungen
/ Weist ein Problem auf – niemals von Einzelfall auf Allgemeinheit schließen // diese sind niemals endgültig – eine frühere Richtigkeit garantiert außerdem keine zukünftige Richtigkeit, d.h. Induktive Schlüsse sind niemals logisch gültig - ihre Richtigkeit ist niemals bewiesen
-allgemeine Hypothese – Schlussfolgerung auf den Einzelfall
-Ein deduktives Argument leitet aus allgemein anerkannten Prämissen eine Schlussfolgerung ab, die wahr sein muss, wenn die Prämissen wahr sind
-Prinzipien des Falsifikationismus
o Präzise Hypothesen müssen VOR der empirischen Untersuchung aufgestellt werden
/ Form: „wenn x, dann y“ oder „je höher/niedriger x, desto höher/niedriger y“
o Hypothesen müssen mit klare Falsifikationsbedingungen angegeben werden – können dabei als gescheitert betrachtet werden, wenn Bedingungen erfüllt sind
o Ihre Präzision bestimmt ihre Falsifizierbarkeit
§ Je präziser, desto einfacher zu falsifizieren
==> Kern des Falsifikationismus
o Entwicklung von falsifizierbaren Theorien und Hypothesen
o Falsifizierte Theorie werden verworfen, neue Theorien entstehen
==> Nein, da auch der Falsifikatiomismus seine induktiven Schwächen aufweist - jedoch ist er “das Beste” was man als Wissenschaftstheorie bislang hat
-Problemstellung:
o Hypothesen können aufgrund falscher Operationalisierung der Variablen scheitern – daher die Frage „Wie definiert man Variablen?“
o Falsifikation einer Hypothese muss nicht zwingend deren Unwahrheit anzeigen ==> wahrscheinlih wurden nur die falschen Variablen verwendet
Zuletzt geändertvor 10 Monaten