· Aktivierende Prozesse
· Bestimmen die Richtung unserer Handlung
· Geben uns die Energie, bestimmte Umweltzustände anzustreben, bzw. zu vermeiden
· Haben einen energetisierenden Charakter und treiben uns an bestimmte Emotionen zu erreichen, bzw. zu vermeiden
· Unsere Motive informieren uns, was wir wollen – Kognitionen zeigen uns wie wir etwas erreichen – Emotionen informieren uns, ob unser Verhalten uns dem Ziel näherbringt oder nicht
==> Überleben / Sexualität / Reproduktionserfolg
o einzelne Handlungen zielen oftmals nicht nur auf die Befriedigung eines singulären Motivs abzielen
o So dient z. B. Nahrungsaufnahme nicht nur dazu, unseren Körper mit Energie zu versorgen, sondern kann zugleich auch unser Motiv nach Affiliation (d. h. sozialer Anschluss), unser Neugiermotiv beim Ausprobieren neuer, exotischer Speisen oder auch unser Statusmotiv befriedigen. So können wir durch das Essen in einem teuren Restaurant sowohl unseren Wohlstand als auch unsere Distinguiertheit demonstrieren und haben zumeist mehr Spaß daran mit anderen zu essen als alleine.
/ Nahrung- und Flüssigkeitsaufnahme
/ Körperliche Unversehrtheit und Sicherung des eigenen Überlebens
/ Neugier und Kompetenz, d.h. der Drang möglichst viele Informationen über die Umwelt erfahren und viele Fähigkeiten erwerben um darin zu überleben
/ Kontrolle und Autonomie, d.h. sie wollen ihre Umwelt kontrollieren und beeinflussen und nicht kontrolliert werden
/ Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit - Nur Menschen, die fähig sind, Beziehungen zu anderen Menschen zu knüpfen, sind in der Lage, ihr eigenes Überleben zu sichern bzw. sich fortzupflanzen // löst Emotionen wie Stolz, Scham und Einsamkeit aus
/ Sexualität und Intimität – in den Sozialwissenschaften lange als Motiv vernachlässigt // löst Emotionen wie Zärtlichkeit oder Eifersucht aus // Männer und Frauen haben hier andere Präferenzen, hinsichtlich Häufigkeit, Anonymität und Intensität des Geschlechtsaktes
/ Fürsorge
/ Das Streben nach Status
/ Selbstwert
/ Ein sinnvolles Leben
o Intrinsische Motive: bestimmtes Verhalten um seiner selbst willen
/ Intrinsisch motivierte Handlungen können unter bestimmten Umständen zu einer Art Schaffensrausch, einem Flow-Erlebnis genannt, führen
o Extrinsische Motive: Verhalten, um zu einem späteren Zeitpunkt mit positiven Effekten belohnt zu werden
==> Intrinsische Motivation kann durch die Hinzufügung extrinsischer Belohnung untergraben werden („Crowding-out“), vor allem wenn sich dadurch die „subjektive Definition der Situation“ ändert. Dies gilt z. B. für die Befolgung sozialer Normen
==> kein Gegensatzpaar – beide Motivationsarten gehen bei Handlungen oft ineinander über
o Explizite Motive: bewusst, artikulierbar, leicht zu erfassen
o Implizite Motive: unbewusst, schwer zu artikulieren, schwer zu erfassen
==> Messung expliziter Motive ist einfach, Messung impliziter Motive sehr schwer, da die Menschen keinen Zugang zu den Gedanken anderer Menschen haben
-Emotionen sind affektive Informationen über
o Die Relevanz bestimmter Motive
o Der Grad der Befriedigung dieser Motive
o Beispiele: Einsamkeit, Liebeskummer, Scham, Freude, Stolz, etc.
-Phänomenologisch lassen sich
o Nahezu unendlich viele Dimensionen unterscheiden
o Erleben wir Emotionen als disjunkt, d.h. nicht als ein „mehr“ oder „weniger“ auf bestimmten Dimensionen
-Drei häufig unterschiedene Dimensionen von Emotionen
o Bewertungsdimension: Positiv oder negativ
/ Nur wenige Emotionen sind ambivalent (Ausnahme ist bspw. die Nostalgie)
/ Es gibt mehr Wörter für negative, als für positive Emotionen
o Erregungsdimension: ruhig oder aufgeregt
o Potenzdimension: groß und stark vs. klein und schwach
==> Aus diesem Theorem lässt sich auch ableiten, dass Vorhersagen, selbst wenn sie zunächst auf völlig falschen Prämissen basieren, zu ihrer eigenen Bestätigung beitragen können (Merton, 1957): so genannte sich selbst erfüllende Prophezeiungen.
-Auf den ersten Blick ist man versucht, anzunehmen, dass wir aus Art und Stärke unserer Emotionen auf die Stärke unserer Motive schließen können. Eine solche Sichtweise wäre jedoch irreführend.
==> Siehe das Atmen – das Motiv ist zu überleben, die Emotion darüber aber eher schwach
==> Allgemein formuliert: Wenn ein bestimmtes Motiv kontinuierlich befriedigt wird, ist es nur mit schwachen Emotionen verbunden, hieraus sollte jedoch nicht geschlussfolgert werden, das zugrunde liegende Motiv sei ebenfalls nur schwach ausgeprägt.
· Menschliche Rationalität – ist so definiert, dass rationale Handlungen dazu führen, dass Ausmaß zukünftiger positiver Emotionen zu maximieren und das Ausmaß zukünftiger negativer Emotionen zu minimieren
· Motive werden stärker je häufiger wir sie befriedigen (siehe Suchtverhalten)
· Die meisten Emotionen bezüglich bestimmter Motive steigen nicht durch längere Abwesenheit einer Motivbefriedigung.
· Starke Emotionen werden zumeist nicht durch absolute/statische Zustände ausgelöst, sondern durch die Wahrnehmung von Veränderungen, bzw. der Antizipation solcher Veränderungen
· Menschen können die Vergänglichkeit von Emotionen nicht antizipieren; sie überschätzen sowohl die Dauer als auch die Intensität von Emotionen, was von Gilbert und Kollegen als „Impact Bias“ bezeichnet wurde
-Negative Emotionen haben die Funktion, uns über negative Zustände zu informieren und uns dadurch zu motivieren, unsere Umwelt bzw. unsere Situation zu verändern – sie zu ignorieren wäre lebensgefährlich
-Negative Emotionen haben oftmals die Funktion, uns zu Handlungen zu motivieren, die zu ihrer Vermeidung führen. So hat z. B. die Furcht vor Scham die Funktion, Handlungen zu verhindern, für die wir uns später schämen
-Wir können unsere Emotionen nicht kontrollieren, damit unsere Emotionen uns kontrollieren können! Könnten wir negative Emotionen bewusst unterdrücken, würden diese nicht mehr ihre Funktion erfüllen, unser Verhalten zu steuern.
-Negative Emotionen sind länger anhaltend
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