Was ist das?
= Adenokarzinom
häufigster maligner Tumor des Mannes
Prostatakarzinom in Autopsien 50-80% (latent)
Risikofaktoren
familiäre Belastung
Männer mit 2 oder mehr betroffenen Verwandten: Risiko x4
Alter (mittleres Erkrankungsalter: 70)
Ethnische Zugehörigkeit
Hormone (Androgene)
Ernährung (Asiaten)
Diagnostik - Früherkennung
Blutuntersuchung
PSA
Körperliche Untersuchung
DRU
bildgebende Diagnostik
TRUS/MRT
Gewerbeuntersuchung
Biospie
Prostata spezifisches Antigen (PSA)
Bildungsort: Epithelzellen der Prostata
organspezifisch
NICHT Prostatakarzinom spezifisch
Erhöhung bei Karzinomen, Adenomen (benigne Prostatahyperplasie), Entzündungen und nach Manipulationen an der Prostata möglich
Karzinomgewebe erhöht PSA um 10-fache (im Vergleich zu gutartigem Pr.Gewebe)
erhöht bei Durchbrechen der Gewebeschranke zw. Drüsenzellen und Blutgefäßen
hoher Stellenwert in Früherkennung
Wahrscheinlichkeit des Ca steigt mit
Höhe des Wertes (Normwert <4ng/ml)
“Idealer” Tumormarker nach Therapie
Digital rektale Untersuchung (DRU)
Größe
Symmetrie
Sulcus
Abgrenzbarkeit
Pberfläche
Knoten
Rektumschleimhaut
—> Physiologisch: Prall-elastische , kastaniengroße, schmerzlose Prostata mit gut tastbarem Sulkus
Transrektale Sonografie (TRUS)
Ermöglicht keine sichere Aussage bezüglich der Dignität, da Tumorgewebe oft isoechogen ist
Kann zusätzliche Hinweise geben, ob die Kapsel der Prostata von Tumorgewebe durchbrochen ist
Suspekt sind
Echoarme (oder auch echoreiche), unregelmäßig begrenzte Areale
Verstärkte Durchblutung
Ausdehnung der Veränderung an die Außenseite der peripheren Zone
fact zu Diagnostik
Eine Erhöhung des PSA-Wertes ist beim Prostatakarzinom nicht obligat
Falsch-positive Ergebnisse des PSA-Tests treten bei Entzündungen, Manipulationen und anderen Prozessen an der Prostata durch erhöhte Enzymfreisetzung auf!
Prostatastanzbiospie
Biospie über Enddarm
örtliche Betäubung, Antibiotikaprophylaxe oder Narkose
10-12 Proben (TRUS/MRT gesteuert, über transrektalen Zugang)
Therapiemaßnahmen - kurativ
Kurativ
Radikale Prostatektomie (nervenerhaltend)
Radiatio der Prostata (Extern/Brachytherapie)
Active Surveillance/Aktive Überwachung
Therapiemaßnahmen - palliativ
Hormonentzug /Androgenrezeptorblockade
Chemotherapie
Radioatio (zB ossär)
Radionuklidtherapie
Watchful waiting / Abwartende Verlaufsbeobachtung
Lebenserwartung bis zu 10 jahre
wann welche Therapie?
Alter des Patienten
Begleiterkrankung des Patienten
Tumorstadium
Aggressivität des Tumors
Wunsch des Patienten
Gleason Score
Risiko für Metastasierung
Staging
MRT oder CT Abdomen/Becken
—> v.a. zur Beurteilung LK und Leber
Ganzkörper Szintigraphie
—> v.a zur Knochenmetastasen Suche
Ct Thorax/Schädel/Extremitäten bei Auffälligkeiten in der GKSZ
—> zum Ausschluss einer Stabilitätsgefährdung
Therapie bei nicht metastasiertem Karzinom - RPX
Radikale Proststektomie (RPX)
komplette Tumorentfernung
Bewahrung Kontinenz
Poenzerhalt falls möglich
ggf Lymphadenektomie
Zugänge
offene radikale Prostatektomie
Da Vinci radikale Prostatektomie
minimal invasive Chirurgie: roboter-assistiert
Da Vinci System
Wichtig: Schonung des Schließmuskels + Nervenbahnen der Prostata
—> bei RPX IMMER Sterilität
Therapie bei nicht metastasiertem Karzinom - Externe Bestrahlung
Externe Bestrahlung
Ab mittlerem Risikoprofil (nach D'Amico) oder Lymphknotenbefall in Kombination mit einer Hormontherapie
Präzise Durchführung mittels IGRT (Image-guided Radiotherapy)
Niedriges Risiko
Dosis 74 Gy- 80 Gy
Mittleres Risiko
zusätzlich Hormonentzug für 6 Monate
Hohes Risiko
zusätzlich Hormonentzug für 2-3 Jahre
Therapie bei nicht metastasiertem Karzinom - Alternativen
Für Patienten mit einem lokal begrenzten Prostatakarzinom mit niedrigem Risikoprofil gibt es darüber hinaus alternative Therapiestrategien
LDR-Brachytherapie (Strahlenquelle nah am bestrahlenden Körperteil, NW minimalisieren)
Active Surveillance
PSA <10
Gleason Summe <6
T1c-T2a in <2 Stanzzylindern
<50% Tumor pro Stanzzylinder
MRT der Prostata
im Jahr 1 und 2: alle 3 Mo, PSA und DRU, danach alle 6Mo
Re-Biospie alle 12-18 Mo
bei metastasiertem Prostatakarzinom - Therapie
Antihormonelle Therapie (“Hormontherapie”)
bilaterale Orchiektomie
LH-RH Analoga
LH-RH Antagonisten
Mittel der Wahl: Chemische Kastration durch GnRH-Analoga (z.B. Buserelin) oder GnRH-Blocker (z.B. Abarelix)
Kombination mit Androgen-Rezeptor-Antagonisten (z.B. Flutamid oder Cyproteronacetat) zur vollständigen Androgenblockade möglich
weitere Therapieoptionen nach Versagen einer Hormontherapie
Apalutamid
Enzalutamid
Abirateron /Prednison
Chemotherapie (Docetaxel oder Cabazitaxel)
Radionuklidtherapie (Radium -223)
Olaparib
Antiresorptiva (Knochenstabilisatoren)
Biphosphonate oder Denosumab
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