Wie oft schalten wir laut dem Menthal Health Projekt unser Smartphone ein? (von 2015)
Wir schalten den Bildschirm unseres Smartphones durchschnittlich 88 Mal am Tag ein.
35 Mal geringfügige Unterbrechung (Uhr, Nachrichteneingang)
53 Mal Interaktion (E-Mails schreiben, Apps benutzen, surfen)
alle 18 Minuten Unterbrechung einer Tätigkeit
17- bis 25-jährigen Teilnehmer*innen schalten Smartphones täglich 100 Mal ein und nutzen es davon 60 Mal intensiv, für insgesamt drei Stunden
Wann zeigen wir Verhalten und warum schauen wir deshalb sooft auf das Smartphone
am häufigsten zeigen wir ein Verhalten, wenn es eine gewisse Belohnungswahrscheinlichkeit gibt, die nicht 1, aber auch nicht 0 ist (random)
-> Wenn man auf das Smartphone schaut, gibt es manchmal Neuigkeiten, aber nicht immer
-> Dopamin – Gewöhnung und Sensitivierung bei sehr häufiger Smartphonenutzung
Nenne Arten von Belohnungen
Rewards of the Tribe (Belohnungen des Stammes) -> Social Media
Rewards of the Hunt (Belohnungen der Jagd) -> Rabatte
Rewards of the Self (Belohnungen des Selbst) -> Kontrolle und schnelle Erfolge
Warum könnte die erhöhte Nutzung des Smartphones problematisch sein?
Einschränkung der Leistungsfähigkeit:
Ablenkung und Unterbrechung
Produktivitätsparadoxon
Informationsüberlastung
Langzeiteffekte:
Attentional Deficit Trait (ADT)
Informationsaufnahme, -verarbeitung, - speicherung
Burnout / Work-Home-Interference (''Keine Erholung am Feierabend'', z.B. Derks et al., 2013)
Zwanghafte Abhängigkeit
Kurzsichtigkeit
Was bezeichnet Nomophobia?
Als Nomophobie bezeichnet man die (Trennungs-) Angst, mobil unerreichbar für soziale und geschäftliche Kontakte zu sein. Die meisten Betroffenen finden sich in der Altersgruppe 18 bis 25 Jahre. Die Nomophobie ist eine Begleiterscheinung der Handyabhängigkeit
Was waren die Fragestellungen von Cheever, N.A., Rosen, L.D., Carrier, L.M. & Chavez, A. (2014). Out of sight is not out of mind: The impact of restricting wireless mobile device use on anxiety levels among low, moderate and high users?
Wie beeinflusst Smartphone-Nutzung das Wohlbefinden?
Welcher Art ist die Angst bei Smartphone-Entzug?
Was waren die abhängigen und unabhängigen Variablen in der Stuide Cheever, N.A., Rosen, L.D., Carrier, L.M. & Chavez, A. (2014). Out of sight is not out of mind: The impact of restricting wireless mobile device use on anxiety levels among low, moderate and high users
Abhängige Variable:
Angst
Unabhängige Variablen:
Gruppe
Nutzungsintensität (3 Stufen: unteres/mittleres/oberes Drittel an Std./Tag (Selbsteinschätzung), ''between'')
Messzeitpunkt (3 Stufen: 10 / 35 / 60 min. nach der Platzierung im Hörsaal, ''within')
Was war der Ablauf in der Studie von Cheever, N.A., Rosen, L.D., Carrier, L.M. & Chavez, A. (2014). Out of sight is not out of mind: The impact of restricting wireless mobile device use on anxiety levels among low, moderate and high users
Ankündigung: ''Studie über Angst''
Ankunft im Hörsaal (keine Fenster, keine Uhren)
WMD-Entzug oder Stummschaltung, Ausgabe der Unterlagen
Begleitung zu einem Sitzplatz (Gruppen alternierend platziert)
STAI nach 10, 35, 60 Minuten
Fragebogen zur Nutzungsintensität nach 75 Minuten
Was waren die Vorhersagen in der Studie und wurden sie erfüllt? Cheever, N.A., Rosen, L.D., Carrier, L.M. & Chavez, A. (2014). Out of sight is not out of mind: The impact of restricting wireless mobile device use on anxiety levels among low, moderate and high users
Probanden, die ihr Smartphone nicht nutzen konnten, weisen einen Anstieg an Angst über die Zeit auf. -> bestätigt
Probanden, die ihr Smartphone abgeben mussten, berichten mehr Angst als Probanden, die ihr Smartphone in der Nähe behalten durften. -> teilweise bestätigt
Probanden, die das Smartphone mehr nutzten während eines normalen Tages, berichten mehr Angst, als Probanden, die es weniger nutzten. -> teilweise bestätigt
Welche Folgen können durch die Interaktion mit Technologie auftreten?
Verpassen wichtiger Informationen
oberflächige Verarbeitung
fehlerhafte Verarbeitung
fehlerhafte Strategien (z.B.: Anhäufung von Emails)
Verringerung des Flow-erlebens -> Verringerung der Produktivität
körperliche Veränderungen (Kurzsichtigkeit, Nackenprobleme, neuronale Veränderungen)
psychische Veränderungen (Attentional Deficit Trait, Informationsüberlastung, emotionale Veränderungen, …)
Was sind offene Fragen in Bezug auf die Interaktion mit Technologie?
einheitliche Definitionen und Diagnosen
Qualität der Erkenntnisse
Passung der untersuchten Konstrukte
fehlende Langzeitbeobachtungen
Problem Kontrollgruppe
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