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1. Varianten & Verfahren der Vergleichenden Politikwissenschaft

DK
von Dawid K.

Was heißt Vergleichen in der Politikwissenschaft? Welche unterschiedlichen Vergleichsstrategien gibt es? Wie erfolgt jeweils die Fallauswahl?

Welche Probleme ergeben sich beim Vergleich?

Verfahren des Vergleichs

Vergleich als:

  • Laborexperiment

  • Quasiexperiment

Vergleich auf :

  • Systemebene

  • Institutionsebene bspw. Gerichtsprozesse, Wahlrecht, Position des Kanzlers etc.

  • Akteursebene bspw. Gerichtshof, Wähler, spezifische Kanzler etc.

  • Output-ebene

Einzelfallstudien

  • Intensive Untersuchung eines Falls oder mehrerer Fälle

Statistische/empirische Verfahren

  • Suche nach Zusammenhängen in größeren Datenmengen

Fokussierter Vergleich

  • Kleine Anzahl von Fällen werden nur in ganz speziellen Aspekten betrachtet

Konkordanzmethode

Methode: Analyse unterschiedlicher Systeme nach Gleichheiten

  • Welche Faktoren führen dazu, dass Länder gleiche Phänomene haben?

  • „Most different cases similar outcome design“ -> gleiches Outcome, untersch. Kontextvariablen


Differenzmethode

Methode: Analyse ähnlicher Systeme nach Ungleichheiten

  • Welche Variable erklärt einen Unterschied

  • „Most simiar cases different outcome design“ -> versch. Outcome, aber gleiche Kontextvariable


Mögliche Probleme beim Vergleich

Small-N-Problem

Anzahl der untersuchten Fälle ist zu gering um auf alle Fälle schließen zu können

  • „Lösung“: Zeitdimension (DE 2000 vs. DE2022); Territorialdimension (Landtag vs. Bundestag); beides kombinieren

Galtons Problem

Systeme sind nie unabhängig von ihrer Umwelt sondern sie werden von ihr beeinflusst (Globalisierung)

  • „Lösung“: „Moderne Bedingungen“ bzw. wechselseitige Einflüsse bewusst haben

Problem der funktionalen Äquivalenz

Name des Gegenstands oder formale Aufgabe gleich, aber funktionaler Unterschied im Vergleich (bspw. Supreme Court USA vs GB; US- vs Deutscher Präsident etc.)

  • „Lösung“: funktionale Äquivalente suchen


Erläutern Sie die drei Varianten des Neoinstitutionalismus!

1.Rational-Choice-Institutionalismus

  • Akteurshandeln unter gegebenen institutionellen Restriktionen im Prinzip zweckrational

-> orientiert am Nettonutzen

  • Institutionen schaffen Erwartungssicherheit und ermöglichen Kooperation

-> helfen, Kooperationsdilematta zu lösen

  • Institutionen strukturieren dabei das strategische Handeln von Individuen in Gruppen

=> Wandel durch rationale Entscheidung/Handlung

2.Historischer Institutionalismus

  • Institutionelle Pfadabhängigkeit (bestehen durch Stetigkeit)

  • Institutionen verteilen Einflusschancen und -grenzen

  • Wechselwirkung zwischen institutioneller Struktur und Akteurshandeln

=> Wandel durch veränderte Wahrnehmung (generell wenig Wandel)

3.Kulturalistischer/soziologischer Institutionalismus

  • Institutionen: Sämtliche existierende Regeln und Normen

  • klare Abgrenzung von Institution und Kultur nicht mehr möglich

  • Sinnstiftende, orientierende, erzieherische Wirkung der Institutionen „logic of appropriateness“

=> Wandel durch informelle Variation des Verhaltens, findet nicht geplant statt

Gemeinsamkeiten und Unterschiede aller drei

Gemeinsamkeiten

  • Institutionen sind mehr als polity

  • Akteure handeln innerhalb eines institutionellen Kontextes

  • Institutionen strukturieren Akteurshandeln ohne es zu determinieren

  • Institutionen beschränken und ermöglichen gemeinsames Handeln

Unterschiede

  • Verschiedene Definitionen von Institution

=> Engstes Verständnis (RC-Inst.); Mittleres Verst. (HI-Inst.); Weitestes Verst. (Soz.-Inst.)

  • Analytische Perspektive:

=> Bestimmte Entscheidungssituation (RC-Inst.); Langfristige Wirkungen (HI-Inst.); Nicht festgelegt (Soz. Inst.)

Author

Dawid K.

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