1. Kriegsfolgen, Alltag und Überleben

Zerstörung

betroffen vor allem Großstädte, Verkehrswege, Fabriken und andere kriegswichtige Infrastruktur

hohe materielle Zerstörung bedingt durch neue Technologien (Schützenpanzer, Flugzeuge etc.)

55 Millionen Kriegstote, mehr Zivilisten als Soldaten

Männermangel in den Heimatländern bedingt durch Tod an den Fronten “Trümmerfrauen“

Großstädte europaweit bombardiert, zum Teil völlig ausgelöscht, osteuropäische Länder stärker von Zerstörung betroffen als westliche Länder, im Grunde genommen liegt ganz Europa in Schutt und Asche

“coventrieren“

(deutscher Begriff, eine Stadt komplett dem Erdboden gleich machen zu können)

Hunger

Hunger bedingt durch Ernteausfälle und Verbreitungsprobleme aufgrund von zerstörte Infrastruktur eines der größten Probleme der direkten Nachkriegszeit

Hungersnöte und Krankheiten, Hungerjahre (1945 - 1950)

Menschen besorgen sich ihr Essen selbst durch Diebstähle, Überfälle auf Geschäfte; Florierung des Schwarzmarktes

“Ernährungsfrage“ als zentrales ökonomisches und politisches Problem, da Hunger mittelfristig zu Unsympathie der deutschen Bevölkerung mit den Besatzern führt

Flucht und Vertreibung

ganzeuropäische Migrationsbewegungen bedingt vor allem durch Zwangsmigration (Einberufung, Deportation, Vertreibung) und Umsiedlungen von mehr als 12 Millionen Deutschen aus dem Ostgebieten - oft verbunden mit Gewalt und Übergriffen - und displaced persons

Massenumsiedlungen, Flucht und Vertreibung sind allgegenwärtig

Nationalstaaten sind “ethnisch homogener denn je”

Erbe des Nationalsozialismus

Marionettenregierungen in kollabierenden Staaten (Kroatien, Norwegen, nicht besetzte Teil Frankreich, Ukraine)

Abrechnung mit Kollaborateur der Nationalsozialisten unmittelbar nach dem Krieg

Aufarbeitung von Nachkriegsgewalttaten und -verbrechen Vergangenheitsbewältigung geschah nur langsam, teils erst ab den 1990er Jahren

Erbe des Nationalsozialismus stellt eine der größten Herausforderung bei der Neuordnung Europas und Deutschlands dar

Wann war der Hungerwinter nach dem zweiten Weltkrieg?

Gründe für Hungerjahre 1945 - 1950

1. zerstörte Infrastruktur

2. verlorene Kornkammern im Osten durch Gebietsabtretungen

3. große Flüchtlingsströme in die Westgebiete (Bevölkerungszuwachs)

4. restriktive Besatzungspolitik der Alliierten

5. Lebensmittelkarten funktionieren unzureichend

Hungerwinter 1946/47

Was bedeutet restriktiv?

Was versteht man unter Flüchtlingsneurose?

Was sind Marionettenregierungen?