o Informationsfülle, d.h. wir verbringen unser ganzes Leben mit uns – somit erleben wir uns auch in den unterschiedlichsten sozialen Rollen – und werden aber auch von anderen in diesen erlebt
o Introspektion (die unmittelbare Wahrnehmung von Gedanken und Gefühlen), d.h. wir haben einen exklusiven Zugang zu unseren Gedanken und Gefühlen – der nur bei uns selbst möglich ist
o Menschen möchten nicht in allen Bereichen möglichst viel über sich wissen – siehe eigene Schwächen oder unheilbare Krankheiten
o Ein Mindestmaß an Selbsterkenntnis ist jedoch notwendig um Entscheidungen richtig treffen zu können
o Systematisches Über- oder Unterschätzen unserer Eigenschaften und Fähigkeiten im Vergleich zu anderen kann hinderlich sein
o Um Entscheidungen zu treffen, die uns glücklich machen, brauchen wir ein zumindest intuitives Wissen darüber, was wir wollen und was zu unserer Persönlichkeit passt
o Ergebnis: Positiver und signifikanter – aber eher schwacher Zusammenhang
o Im Durchschnitt schätzen sich objektiv kompetente Menschen fähiger ein, als objektiv inkompetente Menschen
o Aber: Sehr viele inkompetente Menschen überschätzen ihre Fähigkeiten
o Aber: einige kompetente Menschen unterschätzen ihre Fähigkeiten
==> Mögliche Erklärung: Um das Versagen bei einer Aufgabe zu erkennen, sind genau jene Fähigkeiten notwendig, die zum Bewältigen der Aufgabe erforderlich gewesen wären („Dunning-Kruger-Effekt“)
-durch den „False Consensus Effect“ neigen Menschen dazu die Häufigkeit eigener Eigenschaften in der Gesamtbevölkerung zu überschätzen
/ D.h. die meisten Menschen glauben die Mehrheit ist genauso wie sie selbst
==> Deshalb sind objektiv kompetente Menschen oft nicht in der Lage, zu erkennen, dass ihre eigenen Fähigkeiten überdurchschnittlich sind und dass bestimmte Aufgaben, die sie als einfach und trivial empfinden, für andere durchaus schwierig und herausfordernd sind.
–Menschen haben Probleme aus Erfahrungen zu lernen, weil…
o …Feedback zumeist ambivalent und unvollständig ist
o …Menschen dazu neigen…
/ …positives Feedback unkritisch zu hinterfragen, negatives aber kritisch zu hinterfragen
/ ...an einmal entwickelten Hypothesen festzuhalten (Confirmation Bias)
/ …Erfolg als Indikator für allgemeine Fähigkeiten („Ich bin sehr intelligent“) und Misserfolg als Indikator für spezifische Fähigkeiten zu interpretieren („Mit Computern habe ich nur wenige Erfahrungen“)
-Menschen überschätzen ihre positiven Eigenschaften und unterschätzen ihre negativen Eigenschaften
==> Die meisten Menschen sind nur sehr unzureichend in der Lage, ihre eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen valide einzuschätzen. Stattdessen zeigen sich zwischen objektiv vorhandenen und subjektiv wahrgenommenen Fähigkeiten zumeist nur recht schwache Zusammenhänge. Anstatt ein realistisches Bild von sich selbst zu haben, sehen sich die meisten Menschen lieber durch eine rosarote Brille.
o Komödie: Das Leben mit nie infrage stehendem „Happy End“
o Romantisches Epos: Das Leben als harter Kampf ums „Happy End“ – keine garantierte Aussicht auf Erfolg
o Tragödie: Das Leben als würdevolles Ertragen des harten und ungerechten Schicksals
o Satire: Das Leben als zynischer Kommentar über die Absurdität allen menschlichen Daseins
o Der Glückspilz: Das Leben beginnt gut und geht ebenso gut weiter – Basis dafür ist oftmals eine glückliche Kindheit mit anschließendem zufriedenem und erfolgreichem Leben
o Der Aufsteiger: Das Leben beginnt schlecht, wird aber immer besser
o Der Absteiger: Das Leben beginnt gut, wird aber immer schlechter – nostalgisch und sentimental wird der Kindheit hinterher getrauert
o Der Pechvogel: Das Leben beginnt schlecht und geht schlecht weiter -Negative Erfahrungen in der frühen Kindheit bestimmen das weitere Leben und machen es unmöglich, jemals ein glückliches Leben zu führen
==> so können unbewusste Entscheidungen evtl. besser sein, als solche über die man ewig lange nachdenkt
o Elaborierte Schemata, die Menschen von sich selbst im Laufe ihres Lebens entwickeln
o Komplexe Systeme von Hypothesen, die falsch sein können
o Menschen sind sich dieses hypothetischen Charakters ihres Selbstbildes selten bewusst – und neigen eben auch dazu an diesen festzuhalten, auch wenn sie der Realität eben nicht entsprechen
o So kann es aber auch sein, dass ich positive Entwicklungen einfach abtue – da ich ein grundsätzlich negatives Bild von meinem Leben besitze
Introspektion
Feedback durch andere
Beobachtung des eigenen Verhaltens
Systematische Variation unserer eigenen Umwelt
==> o Aus einer evolutionären Sicht ist zu vermuten, dass Menschen sich vor allem dann überschätzen, wenn sie solche Einschätzungen abstrakt und ohne Risiko vornehmen – wenn es aber um spezifische Fähigkeiten geht, sollten Menschen eher dazu neigen sich und ihre Kompetenzen realistisch wahrzunehmen
o Es kann sehr hilfreich sein, wenn wir uns ein wenig überschätzen
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