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von Stine K.

Stellen Sie den Unterschied zwischen Radikalismus und Extremismus dar und bewerten Sie anhand konkreter programmatischer Forderungen, inwieweit es sich bei der AfD um eine radikale oder gar extremistische Partei handelt.

Extremismus“ bezeichnet politische Bestrebungen, die im Widerspruch unserer freiheitlich-demokratischen Verfassungsordnung stehen.

Als „Radikalismus“ werden politische Ziele und Maßnahmen bezeichnet, die zwar sehr umfassend und einschneidend sind, aber sämtlich im Rahmen der freiheitlich-demokratischen Verfassungsordnung realisiert werden können.

Die AfD kann als radikale Partei im Sinne dieser Definition gelten, denn sie strebt eine weitgehende Auflösung des individuellen Grund-rechts auf Asyl, die Beschränkung der deutschen Staatsangehörigkeit auf von Deutschen abstammenden Personen oder eine Privilegierung deutscher Staatsangehöriger bei der Altersvorsorge an. Die Frage ob die AfD auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht, oder ob sie zumindest zum „weichen“ Extremismus zu zählen ist, wird kontrovers betrachtet.

Gegen einen extremistischen Status spricht, dass die meisten Forderungen der Partei problemlos im Rahmen des Grundgesetzes zu verwirklichen wären und dass die Partei demokratische Beteiligungsrechte (Volksbegehren, Volksentscheid) eher ausbauen als einschränken möchte. Dafür spricht, dass die von der Partei angestrebte deutlich erschwerte Einbürgerung von auch hier geborenen- Menschen ausländischer Abstammung die Frage aufwirft, wie demokratisch es ist, hier ansässige Personen derart auszuschließen. Zudem müssen prominente Vertreter wie der thüringische Fraktionsvorsitzende Björn Höcke als zumindest der freiheitlich-demokratischen Grundordnung kritisch eingestellt betrachtet werden. Auch der stellenweise erhobene Ruf nach einem Schusswaffengesetz und bewaffnete Personen an der deutschen Grenze lassen sich nicht mit dem Gebot des Grundgesetzes in Einklang bringen.

Welche Präventionsstrategien stehen der politischen Bildung gegen Extremismus zur Verfügung? Nennen Sie zwei Ansätze und beschreiben Sie die hiermit verbundenen Voraussetzungen, Potenziale und Einschränkungen!

Partizipation:

-       Engagement der SuS wertschätzen & auf Vorschläge der SuS zur demokratischen Willensbildung eingehen

-       Durch z.B. offene Diskussionen über Rollenerwartungen Klassen/ Schülersprecher, Zeit für Beratungen der Klasse einräumen

-       SMV-Arbeit auch für nicht Gewählte

-       Nur im Gesetzlichen Rahmen Schule begrenzt, kann net jeden Wunsch erfüllen & Vorprägung durch Eltern schwierig

Wertschätzende Interaktionsqualität:

-       Positive & negative Erfahrungen prägen die Schulzeit Auslachen & Ausgeschlossen sein vermeidenSchutz vermitteln

-       LK- S Beziehung: Bei Bewertungen im Unterricht Abwertungen vermeiden, Wertschätzung

-       S- S Beziehung: bei Abwertung zwischen SuS, LK durchbricht & schützt Opfer

-       Verhinderung dass Mobbing Opfer sich rechtsextremen Gruppen anschließen um Anerkennung zu finden

-       Wirksamkeit begrenzt ->Schule nur eine Sozialisationsinstanz


Lehrer-Schüler-Beziehungen:

Wertschätzung und emotionale Zuwendung!

− fachliches Lernen: Abwertungspotenzial durch (negative) Leistungsbewertung

− Sanktionierung: prosoziale Botschaften! (Appelle, Belohnung ¹ Strafe, Schuld …)

− Einzelgespräche in Ergänzung Plenarunterricht

Schüler-Schüler-Beziehungen:

Abwertungsdynamik durchbrechen/Opfer schützen!

− z.B. basisdemokratische Entscheidungselemente (Klassenrat)

− gemeinsam erarbeitete wertschätzende Gesprächsregeln

− Konfliktbearbeitungstraining

Erklären Sie, was Multiperspektivität von Kontroversität unterscheidet und begründen sie die didaktische Relevanz von Multiperspektivität und Kontroversität im Politikunterricht. (4 Punkte)

Multiperspektivität

       Kernelement in PB

-       Normen-, Theorie- und Methodenvielfalt im Unterricht nötig

-       Perspektive verschiedener Akteure / Gruppen

-       Wirklichkeit nicht als einziges Ganzes beschreibbar, sondern als Vielzahl einzelner Fakten/Ideen

-       z.B. Rettungsschuss vs. Todesschuss

-       Förderung Kritik- und Urteilsfähigkeit

-       Aktuelles Beispiel: Freiheitsstrafe bei Klima-Blockaden ja/nein?

Kontroversität

-       besondere (konflikthafte) Form von Multiperspektivität

-       umstrittene/umkämpfte Perspektiven

-       Agree to disagree = Übereinstimmung, dass man sich nicht übereinstimmt

-       Teil des Beutelsbacher Konsens

Aufgabe:

durch unterschiedliche Methoden/Textquellen/Sichtweisen auf P/G/W (Diskussion pro/kontra) nachzeichnen der Wirklichkeit unter Wiederspiegelung der Kontroversität

Ziel:

Anregung zur Perspektivenübernahme

Ursachen für fehlende Kontroversität:

-       Unterschiedliche Gesellschaftsbilder in Ost/Westdeutschland

-       Professionelle Unsicherheiten der LK (z.B. Methodenkompetenz)

-       Konfliktscheue der LK => Harmonietendenz

Demokratische Schulkultur = Ansatzpunkte für positive Erfahrung von Kontroversen in der Schule (z.B. Konfliktbearbeitung in SMV)

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Stine K.

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