How does the Growth Models approach differ from the Varieties of Capitalism approach?
UV für unterschiedliche Kapitalismusformen
VoC: Fordismus in den 70ern, Angebotsseitig institutionelle Strukturen/Gleichgewichte, die bestimmte institutionelle komparative Vorteile für ein Produkt hervorbringt, entstehen aus Pfadabhängigkeit aus einem Machtkonflikt und werden durch Koordinierungseffekte manifestiert, Regierungen nachrangig für Arbeitslosenquote und Nachfrage
GM: Nach-Fordismus ab 1994, Wiedereinkehr der aggregierten Nachfrageseite (GDP=C+G+I+E) und (post-keynsianische/kaleckianische) Makroökonomie - Volkeinkommensverteilung Kapital/Arbeit im Zentrum- wobei die Ursache eher historisch als funktionalistisch betrachtet werden sollte
3 Wachstumspfade:
i) Konsumgetriebenes (C): Kann Lohn- oder Kreditgebtriebener Konsum sein (bspw. Schweden vs. USA/GB)
ii) (Netto-)Export-getriebenes: Realzins und Wechselkurs, Löhne werden niedrig gehalten (DE und Schweden, da preisinelastischer Export)
iii) Inkohärente / Erfolglose Wachtsumsmodelle
Italien
Stabilisierung der Kapitalismusformen
VoC: Pfadabhängigkeit, durch institutionelle komparative Vorteile, weil alle Institutionen bereits verzahnt und funktionalistisch ausgerichtet sind
Stabile Strategien, Pfäde werden nicht gewechselt
GM: “Soziale Blöcke” Wirtschaftspolitik, die je nach WMauf Nachfragestimulierung (IM) oder Gewinnerhöhung (EX) aus ist
Wachstumspfad kann variiert werden, je nach makroökonomsichen Entwicklungen
Modelle an sich
WMs mehr Auswahl, aber auch instabiler DE, SW, UK
VoC und aktuelle Trends
VoC passt nicht mehr, wenn man sich aktuelle Trends anschaut vor allem die Liberalisierung
!! Komplementär, insgesamt ergänzen sie sich jedoch, da die Binarität stark der LME/CME entspricht und die jeweiligen Treiber der Wachstumsmodelle auch zu den LME, CME passen !!
LME = Konsumgetriebenes (UK)
CME = Exportgetriebenes, niedrige Fiskalpolitik (Schweden und DE)
Nimmt man Thelens Erweiterung der LME und CME hinzu zeigt sich auch hier, wie auch vor allem bei den WMs, Verteilungskonflikte vor allem in Exportgetriebenem Modell
Why and how did the end of the Fordist era lead to the development of different growth models according to Baccaro and Pontusson (2016)? What are the main structural changes that occurred and what were the main options that allowed different growth models to emerge?
Anders als VoC, der kapitalistische “Vielfalt” im Sinne institutioneller Gleichgewichte im Fordismus (45-70er)
Massenproduktion und Produktivitätssteigerungen
Starke Gewerkschaften und steigende Löhne
=> Wage-led WB steigende Löhne = steigener Konsum = steigende Investition = steigende Produktion, bei guter D
Produktivität konnte mit Löhnen nicht mehr stand halten
hoher Lohnanteil am VE, hohes öffentl. Vermögen, Spitzensteuersätze
Ende des Fordismus (Ende 70er)
Inflation, Arbeitslosigkeit, schwache Gewerkschaften
=> Einzug Neoliberalismus ab 70er
Ab den 70ern Bedeutung Kapital steigt, öffentl. vermögen sinkt, Vermögensanteil Top 10% steigt wieder
Ab den 90ern steigende Ungleichheit
=> klassisches wage-led WM scheit nicht mehr möglich, wie schaffen VW dennoch Wachstum?
VoC hat empirisch keine Standfestigkeit, kann Verteilungsproblematiken nicht erklären und lässt Bedeutung aktueller Trends außen vor
Liberalisierung: Gängige CPE geht davon aus, dass Einkommensungleichheit eher ein Phänomen in LMEs ist, allderdings zeigen Baccarau, dass die Einkommensungleichheit in CMEs zugenommen hat (bspw. DE) und sich in den OECD-Ländern angleicht
Finanzialisisierung: Deregulierung bspw. UK: Verschuldung der Haushalte nicht unterschiedlich zwischen “klassischen” CMEs/LMEs
Profit-led growth
Deindustrialisierung und Tertiarisierung: u.a. Thelen Deindustrialisierung als Motor für institutionellen und politischen Wandel in hoch-kapitalistischen Regime
Globalisierung: Export von Dienstleistungen und Gütern und export-led Wachstum auf Kosten des concumption-led Wachstum -> Export hat in den meisten OECD relativ am GDP zu genommen und ist somit wichtiger geworden
Export-led growth
Ausarbeitung anderer Wachstumsmodelle muss den Fokus auf andere Komponenten der aggregierten Nachfrage als den wage-led/ Haushaltskonsum legen: G+I eher ungeeignet vor allem NX
Staatlicher Konsum und Nachfrage nicht denkbar als Haupttreiber ökonomischen Wachstums
Empirische Relevant privater Institutionen auch eher undenkbar -> Is (in Sachkapital) gering und zu unwichtig als das sie Haupttreiber sein könnten- ausgenommen China
NX oder C, abhängig vom Wachstumsmodell
Anteil des Nettoexports an der aggregierten Nachfrage hat in den meisten OECD Ländern relativ zu genommen
NX wachsen überall stärker als Konsum (Globalisierung)
Inwieweit exportgetriebenes Wachstum den Binnenkonsum verdrängt hängt von der Preissensivität eines Landes ab
How did Germany's growth model adapt after the end of the Fordist era according to Baccaro and Pontusson (2016)?
Export-led growth model
1995-2007: Nettoexporte steigen weitaus schneller als der Konsum
d.h. EX>IM
Baccarau: Inwieweit exportgetriebenes Wachstum den Binnenkonsum verdrängt hängt von der Preissensivität eines Landes ab
Warenproduktion gekennzeichnet durch Überproduktion (für den Export)
Substanzielle Defizite im Bereich des Exports von Dienstleistungen
Starke sektorelle gewerkschaftliche Organisation für Insider
DE = Preissensitive Exporte führen zu klarem trade-off mit Löhnen/Konsum!
Verlangt Lohnzurückhaltung und ausbleiben von kollektiven Lohnverhandlungen im Exportsektor (gegen Arbeitssicherheit)
denn steigende Löhne würden die Preise erhöhen, den realen Wechselkurs erhöhen und Exporte verringern
Aber besonders im Dienstleistungssektor, denn niedrige Löhne im Exportsektor werden nur “akzeptiert”, wenn das nötigste billig konsumiert werden kann
=> Dualisierung des deutschen Arbeitsmarkt (insider Outsider Thelen)
=> Starke Einkommensungleichheit zwischen Sektoren
=> Unterschiedlicher Organisationsgrad der Gewerkschaften zwischen den Sektoren
Beobachtungen darüber hinaus:
Verzerrter Wechselkurs durch Währungsunion
wäre eigentlich weitaus höher
Verlängerte Werkbank nach Mittel- und Osteuropa (geringe Preise für Warenherstellung im Exportsektor)
Restriktive Fiskalpolitik, denn diese könnte die Nachfrage erhöhen
ABER Wachstumspfad wird durch “soziale Blöcke” getragen
Höppner “Modelle haben hostorische Wurzeln”
How did the UK's growth model adapt after the end of the Fordist era according to Baccaro and Pontusson (2016)?
Gegenteil des deutschen export-led growth
Consumption-led growth
Haushaltskonsum wächst hier im Vergleich am stärksten
Durch hohe Verschuldung der Haushalte und Reallohnwachstum
Auch Grund weshalb die britische Wirtschaft auch nach der Krise stärker als die Deutsche wuchs (wage-led ging nicht mehr, also Verschuldung)
ungefähr auf gleichem Niveau wie Wachstum des Exports
Exportdefizit in der Warenproduktion, Überproduktion in den Dienstleistungen (FDI-Sektor)
verlangt Finanzielle Deregulierung (worauf der VoC keine Antwort hattte/ nicht passte), um die Wettbewerbsfähigkeit der finanziellen Dienstleistungen zu gewährleisten und vor dem Hintergrund einer steigenden Ungleichheit und langsamen Einkommenswachstum zur Verschuldung zu ermutigen
Niedrig-Lohn Sektor profitieren nicht von starken Gewerkschaften, aber von Reallohnwachstum
Boom & Bust Zirkel:
Frage inwieweit dies nachhaltig ist, denn es ist ein kreditbasiertes Modell und Exporte hängen von Exporten des FDIs ab -> Immobilienkrise?
How did Sweden's growth model adapt after the end of the Fordist era according to Baccaro and Pontusson (2016)?
Hybrides Wachstumsmodell, das einen robusten Konsumwachstum mit Exportwachtum vereint und dem britischen ( mehr als dem Deutschen) ähnelt
Handelsüberschüsse sowohl für Waren als auch Dienstleistungen
Unterschied DE (einseitig)
Exporte von DLs und Waren mit hoher Wertschöpfung moderat preissensibel
1991-94 Export dominiert vom ICT-Export durch eine Ausweitung der Hochschulbildung (vs. DE traditionelle Ausbildungen)
Löhne für hochqualifizierte im ICT Sektor stiegen (moderate preissensitivität)
Rückgang des gewerkschaftlichen Organisationsgrad seit 1990 und Deregulierung der Zeitarbeit
Allerdings kann der schwedische Export auch eher auf die Lohnforderungen eingehen (moderate preissensitivität)
Gleichzeitig haben sich hier die Durchschnittseinkommen und die verfügbaren Einkommen im Vergleich zu Deutschland besser entwickelt
Baccarau schließen daraus, dass Konsumgetriebenes Wachstum die Reallöhne ansteigen lässt
Macht auch Sinn hier, da Exporte moderat preisintesiv sind und somit nicht so stark davon abhängig sind die Löhne niedrig zu halten
What are the main changes in growth patterns that we have observed after the 2008 financial crisis, according to Kohler and Stockhammer (2022)? Which growth drivers are no longer available after 2008 and which have become crucial?
Great Financial Crisis als turining point
Dichotomie C+E als Wachtusms”beiträge” zu einer gesteigerten aggregierten Nachfrage nicht mehr zu treffend, da beide abhängig sind von anderen Größen und wird abgelöst durch neue Wachtumstreiber
Export-led growth: Abhängigkeit von C-led countries (US) und Defizite in der Handelsbilanzen anderer Länder
Südeuropäische Länder sind nur anscheinend export-led, vor allem verfolgen sie nach 2008 eine stränge Austerität, die die einheimische Nachfrage drückt
Gesteigerte Wichtigkeit sich im Nicht-Preis-Wettbewerbs durchzusetzen, mehr Qualität statt Preis (DE möglich, da inkrementelle Innovation ABER China??)
Profit-led eher Debt-led grwoth: Entstehen von Blasen, die platzen können -> Verschuldung der privaten Haushalte weniger wichtig
Verschuldungsabbau der Haushalte
Fiskalische Reaktionen (Steuer) finanzieren vielmehr den Konsum heute ABER Austeritätsgrenzen mussten eingehalten werden
Zuletzt geändertvor 10 Monaten