Definition
Historische Entwicklung - Impulse
Grundlagenforschung: lerntheoretische Erklärungen klinischer Phänomene
geringe Effektivität/mangelhafte empirische Basis tiefenpsychologischer Therapieverfahren
Historische Entwicklung - 3 Phasen der Verhaltenstherapieentwicklung
Behaviorale Phase
Kognitiv behaviorale Phase
Dritte “Welle”, charakterisiert durch zunehmende Beachtung von Achtsamkeit/Akzeptanz
1897: Entdeckung bedingter Reflexe (Pawlow)
1913: Watsons behavioristisches Manifest
1920: “Litttle Albert”, ethisch bedenkliche konditionierte Angstreaktion
1924: “Little Peter” (Maria Cover Jones) -> Erlernen von Angsttoleranz/ Gegenkonditionierung
1958: Begriff Behavior Therapy eingeführt; Standardverfahren Systematische Desensibilisierung
Menschenbild Verhaltenstherapie vs. Gesprächstherapie
Skinner: Verhalten ist Produkt unserer Lernerfahrungen
Rogers: Verhalten ist mehr oder weniger Ausdruck unseres wahren Selbst, mehr=gesund; weniger=krank
Überwindung des behavioristischen Erbes - Kognitive Wende
Kritik an mechanistischer Begrifflichkeit der praktizierten Verhaltenstherapie
Fokus auf Misserfolge der Verhaltenstherapie
Verstärkertheorie der Depression (Depression=Mangel an positiven Verstärkern)
Kognitive Verhaltenstherapie = Berücksichtigung von Verdrängung der kognitiven, gedanklichen Schemata des Menschen in VT
Drei-Ebenen-Ansatz (Lang)
Modellernen (Bandura)
Self-efficacy-Konzept (Bandura)
Drei Ebenen Ansatz
verhaltensmäßige Reaktionen
Kognitive/affektive Reaktionen
physiologische Reaktionen
Modelllernen
Lernen durch Nachahmung Fokus auf kognitive Faktoren, die zur Nachahmung befähigen
Self-efficacy-Konzept
bewusste Verhaltensänderungen beruhen auf Überzeugung von Fähigkeit, konkretes Verhalten auszuführen
Beispiele von Verhaltenstherapie für Depression
“Dritte” Welle (ab 1990)
Fokus: Emotion, Echtsamkeit, Therapeutische Beziehung
Achtsamkeitsbasierte Therapien:
Acceptance and Commitment Therapie
Mindfulness based stress reduction
Grundprinzipien der Verhaltenstherapie
Orientierung an empirischer Psychologie
-> Theoretische Konzepte und therapeutische Methoden der empirischen Psychologie werden operationalisiert und empirisch überprüft
Problemorientierung
-> Fokus auf das augenblickliche Problem und seine individuellen Bedingungen & Erhöhung allgemeiner Problemlösefähigkeit durch Vermittlung neuer Erfahrungen, gezielte Problemlösetrainings
Fokus auf prädisponierenden, auslösenden und aufrechterhaltenden Problembedingungen
-> Interventionsansatz: problemaufrechterhaltende Bedingungen; Prädisposition/Auslöser: in Hinsicht auf gegenwärtige Auswirkungen; Ressourcenaktivierung
Zielorientierung
-> Problemidentifikation und gemeinsame Festlegung des Therapieziels durch Therapeut und Klient; Lösung des Problems = Erreichen des Therapieziels, explizite Zielformulierung verhindert unrealistische Erwartungen und Verfolgen unterschiedlicher Ziele
Handlungsorientierung
-> Aktive Beteiligung des Patienten, aktives Erproben neuer Verhaltens- und Erlebemsweisen und Problemlösestrategien anstelle bloßer „Einsich“, Reflektion und Diskussion von Problemen
Therapie wirkt im Alltag
-> Ziel: Bewältigung von Problemen ohne therapeutische Begleitung
-> Generalisierung der im therapeutischen Setting erzielten Änderungen auf Alltag, Übungen im Alltag
Transparenz
-> Prinzip des aufgeklärten, aktiven Patienten, Erklärung des Störungsmodells für vorliegende Störung, Erklärung sämtlicher Komponenten des therapeutischen Vorgehens
-> erhöhte Akzeptanz der Therapiemaßnahmen, verbesserte Rückfallprophylaxe
„Hilfe zur Selbsthilfe“
-> Vermittlung genereller Fertigkeiten zur selbstständigen Analyse/Bewältigung zukünftiger Probleme
Fortlaufende Weiterentwicklung therapeutischer Maßnahmen
-> Permanenter Prozess der Evaluation/Differenzierung von theoretischen Konzepten und praktischer Behandlungsmethoden
Erklärung des Effekts der Reizkonfrontation
Formen des Behaviorismus
Metaphysischer Behaviorismus
Ablehnung der Existenz von Bewusstsein bzw. psychischer Ereignisse
psychologische Wissenschaft beschränkt auf beobachtbares Verhalten (z.B. Watson)
Radikaler (analytischer) Behaviorismus
angelehnt an radikalen Materialismus werden geistige Phänomene als sprachliche Illusion betrachtet, Welt besteht einzig aus Materie (z.B. Skinner)
Methodologischer Behaviorismus
Festlegung methodologischer Prinzipien, um wissenschaftliches und unwissenschaftlichem Vorgehen abzugrenzen
KEINE Aussagen über psychische Phänomene
Methodologischer Behaviorismus - Prinzipien
Suche nach Gesetzmäßigkeiten
Beobachtbarkeit
Operationalisierbarkeit
Empirische Testbarkeit
Experimentelle Prüfung
Methodologischer Behaviorismus - Klassen ursächlicher Faktoren psychischer Störungen
Prädispositionen (genetisch, somatisch, psychisch und sozial)
Auslösende Bedingungen
Aufrechterhaltende Bedingungen
Gesundheitsfördernde und schützende Bedingungen
Verfahrensaspekte innerhalb der VT-Grundorientierung
Basisfertigkeiten -> Beziehungsgestaltung, Gesprächsführung, Motivationsarbeit
Störungsübergreifende verhaltensth. Maßnahmen -> flexibel im Therapieverlauf einsetzbar
-> z.B. Kontrontationsverfahren, Entspannungsverfahren, kognitive Methoden, Kommunikationstrainings
Störungsspezifische Therapieprogramme -> speziell auf Störungsbild zugeschnitten
-> Angststörungen, Depressionen, Borderline, Essstörungen, Partnerschaftsprobleme
Die therapeutische Beziehung in der VT
Beck: “kollaborativer Empirismus”
Therapeut hilft beim Herausfinden des richtigen Weges, aber Weg muss der Patient alleine gehen
Behandlung zwar in der Beziehung, aber nicht durch die Beziehung
mündiger, autonomer, selbstverantwortlicher Patient
Strategien in der VT
Kritik und Probleme der VT
Störungsspezifische Verfahren vs. Vernachlässigung unspezifischer/diffuser Beschwerdebilder
Ansätze zur allgemeinen Beratung nicht ausreichend
Betonung von Veränderungsprozessen vs. Grenzen der Veränderung
Theorie und Praxis nicht deckungsgleich
Unzureichende Rahmenbedingungen: mangelnde Information von Patienten und Fachleuten
Verfügbarkeit adäquat ausgebildeter Verhaltenstherapeuten
Wünsche, Voreinstellungen der Patienten
auf empirischer Psychologie basierende psychotherapeutische Grundorientierung
umfasst störungsspezifische und unspezifische Therapieverfahren
Ziel: zu behandelnde Symptomatik systematisch verbessern durch hinreichend überprüftes Störungswissen und psychologisches Änderungswissen
Maßnahmen erfolgen auf verschiedenen Ebenen des Verhaltens und Erlebens und verfolgen konkrete und operationalisierte Ziele
Maßnahmen basieren auf Störungsdiagnostik und individueller Problemanalyse und beziehen prädisponierende, auslösende und aufrechterhaltende Faktoren mit ein
Effektivität der VT wird ständig empirisch geprüft und darauf basierend kontinuierlich weiterentwickelt
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