Hinsichtlich Reiz-Reaktions-Kompatibilität - was it der Simon Effekt?
irrelevante Informationen beeinflussen Handlung
SE: räumliche Kompatibilität des aufgabenirrelevanten Reizmerkmals beeinflusst Leistung
Quadar bei dem Farbe benannt werden soll erscheint an verschiedenen Locations —> schneller wenn Location gleich
Welche Voraussetzungen gelten bei der Reiz-Reaktions-Kompatibilität?
Kompatibilität auf dem element level(Merkmalskompatibilität) setzt Kompatibilität auf dem set level(d.h. dimensionale Überlappung) voraus
nur bei vorhandener Set-Level-Kompatibilität können Reiz-ReaktionZuordnungen kompatibel oder inkompatibel sein
—> z.B. wenn es sich bei beiden Reizen um räumliche handelt
Fazit zu Reiz-Reaktions-Kompatibilität für Wahrnehmung & Handlungsmodelle
Effekte zeigen, dass die Auswahl einer Handlung nicht allein aus der selektiven Übersetzung der relevanten Reizmerkmale in instruierte Reaktionen bestehen kann
—> widerspricht traditionellen Vorstellungen einer linearen Informationsverarbeitung & -weiterleitung
Welchen Einfluss hat die Reizverarbeitung auf die Handlungskontrolle?
Erkläre am Zwei-Prozess-Modelle der Reaktionsauswahl (Kornblum, 1990)
Welchen Einfluss hat die Handlungskontrolle auf die Reizverarbeitung? (Fagioli, 2007)
Tatsache: Handlungen werden häufiger durch innere Ursachen getrieben (durch Ziele motiviert) als durch externe Reize stimuliert
Ergebnis: Identifikationsleistung in Diskriminationsaufgabe hängt von der Art der Handlungsvorbereitung ab:
größendefinierte Abweichungen schneller bei Vorbereitung einer Greifhandlung erkannt
positionsdefinierte Abweichungen schneller bei Vorbereitung einer Zeigehandlung erkannt
—> Vorbereitung einer Handlung begünstig scheinbar automatische Verarbeitung wichtige Merkmale, die zur Feinsteuerung dieser Handlung
Wie kann die Barber-Pole-Illusion erklärt werden?
multistabile Scheinbewegung: Bewegungen, bei denen die Art oder Richtung der Bewegung für Betrachtende nicht eindeutig ist
bei uneindeutiger Bewegungsillusion bestimmt Handlungskontrolle die Wahrnehmung
vertikale Handbewegungen = Wahrnehmung vertikal bewegter Streifen
horizontale Handbewegungen = Wahrnehmung horizontal bewegter Streifen
—> Handlungssteuerung lenkt Aufmerksamkeit stärker auf die handlungsrelevanten Reizdimensionen
Was ist die Theorie der Ereigniskodierung? Welche Basisannahmen bestehen? (3)
Theorie der Ereigniskodierung (Prinz et al., 1990, 1992) - stellt Intentionalität des*r Akteur*in, die aktuellen Handlungsdispositionen und Handlungsmöglichkeiten in den Vordergrund (anstelle simpler Reiz-ReaktionsVerknüpfungen)
drei Basisannahmen:
wahrgenommene und produzierte Ereignisse (eigene Handlungen) sind in einem gemeinsamen Repräsentationsmedium kodiert
die Repräsentation der Ereignisse erfolgt durch Kodes ihrer Merkmale; Ereignisse werden »verteilt« repräsentiert und nicht z.B. durch abstrakte Symbole
die Kodes beziehen sich auf die distalen Eigenschaften der repräsentierten Ereignisse
Wie können die 3 Baissannahmen der Theorie der Ereiniskodierung erklärt werden?
1 (Gemeinsame Kodierung von Wahrnehmung und Handlung)
Gemeinsame Kodierung von Wahrnehmung und Handlung
ideomotorischer Ansatz:
kein direkter Zugang zur eigenen Motorik
motorische Fähigkeiten nur indirekt durch Wahrnehmung der erzielbaren sensorischen Effekte erfahrbar
Zugang zu motorischer Erfahrung muss erst durch Zusammenhangslernen zwischen sensorischem Eindruck und motorischem Muster erworben werden
B: Assoziation erfolgt
C: Integration MP & HE zu funktionaler Einheit
D: Entstehung sensomotorischer Einheiten & willkürlich aktivierbarer Handlungen
2 (Verteilte Repräsentation von Wahrnehmung und Handlung)
menschliche Gehirn repräsentiert externe Ereignisse nicht durch einzelne Neurone oder lokale Neuronenverbände, sondern durch neuronale Aktivität, die sich über ganzes Gehirn verteilt
Theorie verallgemeinert dieses Prinzip: alle wahrgenommenen und produzierten Ereignisse sind durch Kodes ihrer Merkmale repräsentiert
erlaubt Ähnlichkeiten zwischen verschiedenen Repräsentationen und verschiedene Grade merkmalsbezogener Überlappung zwischen Ereignisrepräsentation
Handlungsziele haben Funktion, die relativen Beiträge der einzelnen Merkmalskodes eines repräsentierenden Netzwerkes zu modulieren —> zieldienliche Gewichtung von Merkmalsdimensionen
3 (Distale Repräsentation von Wahrnehmung und Handlung)
kognitiven Repräsentationen beziehen sich auf distale und nicht auf proximale Eigenschaften von wahrgenommenen und produzierten Ereignissen
distale Repräsentation von Objekten: Objekte haben bestimmte Position, Form, Farbe, …, die unabhängig von unserer Wahrnehmung physikalisch gemessen werden können
distale Repräsentation von Handlungszielen: kognitive Repräsentation von Handlungszielen bezieht sich auf distale Eigenschaften von Handlungen, nicht auf deren proximale Eigenschaften (die zur Bewegung erforderlichen muskulären Kommandos)
Annahme einer automatischen Integration von Kodes distal definierter Handlungseffekte mit zeitnah aktivierten Kodes proximal definierter motorischer Muster
—> Warnehmung/Handlung ist distal repräsentiert und NICHT über proximale motorische Muster, diese werden integriert
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