Buffl

Berufliche Bildung

TS
von Tim S.

Skizzieren Sie die Chancenungleichheiten beim Zugang zu dualen Ausbildungsberufen.


-Betriebliche Gatekeeper: wesentlicher Einfluss auf Ausbildungszugang, unterschiedliche Ausbildungsmodelle: Investitions- (Azubi soll gehalten werden) vs. produktionsorientierte (evtl. gar kein Übernahmeinteresse, man braucht lediglich die Arbeitskraft) Ausbildung

-Auswahl von Bewerber/-innen gemäß ihrer potentiellen Eignung für → Übergang an “erster Schwelle“ kommt Schlüsselrolle für die Zuweisung von Lebenschancen zu

-Selektionsmechanismen an der „ersten Schwelle“: Prozesse der Herausbildung von Berufswünschen und deren Anpassung an Gelegenheitsstrukturen lokaler/regionaler Arbeitsmärkte

-Theorien zur Berufs- und Ausbildungswahl: Wahl für Ausbildung (etwa vs. Studium); innerhalb des Ausbildungsbereichs: Wahl eines zu erlernenden Berufs

-Ungleiche Chancen beim Zugang zu Ausbildung werden in der soziologischen Bildungsforschung hinsichtlich sozialer Herkunft, der Geschlechterzugehörigkeit, des Migrationshintergrunds und der schulischen Vorbildung betrachtet

-Knappheit der Ausbildungsangebote am Ausbildungsmarkt sichert eine Monopolstellung derjenigen, die es auf einen Ausbildungsplatz geschafft haben (die Insider), bzw. bedeutet einen langfristigen Ausschluss jener, denen dies nicht gelungen ist (der Outsider)

==> Anteil der Ausbildungslosen unter den 20-34 Jährigen liegt seit mehr als zwei Jahrzehnten bei mehr als 14% (jeder 7. junge Mensch)

==> Arbeitslosenquote bei Ausbildungslosen drei- bis viermal so hoch wie die allgemeine Arbeitslosenquote (2020: 20,9%, allgemein: 5,9%; Datenreport 2022)

-In Abhängigkeit vom schulischen Vorbildungsniveau zeigen sich unterschiedliche Ausbildungschancen

o   V.a. Hauptschüler: Anpassung beruflicher Wunschvorstellung an begrenzte Chancenstruktur

-Ursachen für Disparitäten

o   Unterschiedliche Ausstattung der Jugendlichen mit sozialen und kulturellen Ressourcen

o   Upskilling- und Upgradingprozess

-Hohes Ausmaß an Geschlechtersegregation im Bereich der beruflichen Bildung; im Zeitverlauf relativ stabil

-Konzentration von Frauen im dualen System stärker als Männer aufvermeintlich »einfache« primäre Dienstleistungsberufe – Berufe mit durchschnittlich schlechteren Verdienst- und Beschäftigungsperspektiven als andere duale Ausbildungsberufe

Fassen Sie alles noch einmal zusammen.


-starke Verschiebungen im Zeitverlauf: duale Berufsausbildung verliert Anteile nach „oben“ zum Hochschulsystem, zum Schulberufssystem und zwischenzeitlich nach „unten“ zum Übergangsbereich

-V.a. Rückgang weibliche Azubis, besonders in den primären Dienstleistungsberufen

-Seit 2013: mehr Schulabgänger/ innen gegen in die Hochschule als ins duale System

-Berufsausbildung insgesamt, d.h. Schulberufssystem und duales System zusammengenommen immer noch größter Sektor der Ausbildung in Deutschland

-Gleichzeitigkeit von Versorgungs- und Besetzungsproblemen am auf dem Ausbildungsmarkt für duale Ausbildungen → Passungsprobleme

-Zunahme von Passungsproblemen im Zeitverlauf

-Starke berufliche, regionale und eigenschafts- bzw. verhaltensbezogene Disparitäten in Angebot und Nachfrage nach Ausbildungsplätzen

-Ursachen

o   Rückgang der Ausbildungsbereitschaft von Betrieben und verändertes Einstellungsverhalten der Betriebe

o   Veränderung der Bildungsorientierung bei Jugendlichen und vglsw. geringe regionale Mobilität von Jugendlichen

-Häufig reibungsloser Übergang in den Arbeitsmarkt nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung (Übernahme durch den Ausbildungsbetrieb oder Wechsel in anderen Betrieb)

-Geringeres Arbeitslosigkeitsrisiko der Beschäftigten mit einem Berufsabschluss als für unqualifizierte Beschäftigte

-Berufsausbildung ermöglicht den Zugang zu qualifizierten Tätigkeiten

-Verdienste von Fachkräften in der Regel höher als von Personen ohne Berufsausbildung, über Fort- und Weiterbildungen oder anschließendes Studium Aufstiege in Positionen für Spezialisten bzw. Experten möglich



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Tim S.

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