Wie hoch ist die Rückfallquote bei Schizophrenen ohne Familienintervention?
Ohne ca. 28-48%, mit ca. 0-9%
Definieren Sie Psychoedukation
Unter dem Begriff werden systematisch didaktisch-psychotherapeutische Interventionen zusammengefast, die dazu geeignet sind, Patienten und ihren Angehörigen über die Krankheit und ihre Behandlung zu informieren, das Krankheitsverständnis und den selbstverantwortlichen Umgang mit der Krankheit zu fördern und sie bei der Krankheitsbewältigung zu unterstützen. Im Rahmen einer PT bezeichnte PE denjenigen Bestandteil der Behandlung, bei dem die aktive Informationsvermittlung, der Austausch von Informationen unter Betroffenen und die Behandlung allgemeiner Krankheitsaspekte im Vordergrund stehen.
Welche Gemeinsamkeiten bieten PE Konzepte unter Einbeziehung von Angehörigen?
- Pragmatische Ausrichtung an konkreten Problemen
- Vulnerabilität als gegeben akzeptieren, Zurechtkommen als Ziel
- Aufkären über Erkrankung
- Neuroleptikatherapie als wichtiger Bestandteil der Behandlung
- Schwerpunkt auf Übenden, nicht deutenden Verfahren. Erwerben von Handlungskompetenz, weniger Introspektionsfähigkeit
- Aktivierung von Bewältigungs- und Selbststeuerungsressourcen
Einbezug von Angehörigen zur emotionalen Entlastung; Lebensqualität der ganzen Familie verbessern
Nennen Sie Formen der PE in der modularen PT
- PE Familienberatung mit Unterricht/Aufklärung
- Bifokale PE Gruppenarbeit mit Pt. Und Angehörigen
- Ambulante PE Gruppen für Pat. Und Angehörige
- Multiple Familieninterventionen
Trialogforen mit Pat., Angehörigen und Professionellen
Welche Faktoren bezieht das Bio-Psycho-Soziale Modell bei der Entstehung psych. Krankheiten mit ein?
- Psychische
- Somatische
-Soziale
Wann wurde die Psychiatrie-Enquete gegründet?
Januar 1975
Erstmals Gleichstellung körperlich und seelisch Kranker!
Was sagt das PsychKHG aus?
- Unterbringungsrecht, z.B. 1-zu-1 Betreuung bei Fixierung
Zwangsmaßnahmen unter 10%
Welche Vorteile hat das StäB gegenüber einer stationären Behandlung?
- Behandlung im gewohnten Umfeld
- Gesellschaflt. Teilhabe und Selbstbestimmung
- Entstigmatisierung und Normalisierung der Behandlung
- Einbindung Angehöriger und bereits tätiger Dienste
- Pat. Leben weiter im Alltag, Kriesenauslöser schneller sichtbar, können gezielt bearbeitet werden
- Bearbeitung lebensnaher Themen
- Bewältigungsstrategien wirken am Besten im gelernten Kontext
- Entlastung stationärer Versorgungseinheinten
- Möglichkeit, Behandlungsübergänge zu gestalten
Wie hoch ist die Reduktion der stat. Wiederaufnahmen durch das StäB?
- 55-79%
Nennen Sie den Einfluss des StäB auf Outcome-Variablen.
- Reduktion der stat. Behandlungszeiten
- Keine Reduktion von Wiederaufnahmeraten
- Vergleichbare Effekte auf Symptomschwere und Funktionsniveau
- Kein Unterschied zur Nutzerzufriedenheit
- Direkte Kosten geringer als bei vollstat. Behandlung
- Höchster Evidenzgrad in S3 Leitlinien
Welche Prototypen gab es vor dem StäB?
- ACT (assertive community treatment, langfristig, gemeindepsychiatrisch)
- CRT (crisis resolution teams, home treatment)
Nennen Sie Nebenwirkungen des StäB
- Diagnostikbedarf schwer zu organisieren
- Schwere Suchterkrankungen oft limitierend
- Gruppentherapeutische Effekte entfallen, o. hoher Organisationsaufwand
- Belastete Angehörige bekommen keine „Auszeit“
- Manche Pat. Fühlen sich durch tägliche Kontakte belagert
- CAVE: Vermeidungsverhalten und morbogener sozialer Rückzug darf nicht verstärkt werden
Seit wann ist die ambulante NP zur vertragsähnlichen Versorgung zugelassen?
24.02.2012
Nennen Sie Kontraindikationen für eine ambulante NP
- Wenn med. Reha oder stat. Behandlung notwendig ist
- Angeborene Einschränkungen oder Behinderungen ohne sekundäre Hirnschädigung (z.B. ADHS, Intelligenzminderung)
- Progrediernter Abbau im fortgeschrittenen Stadium
- 5-Jahres-Zeitraum
Nennen Sie mögliche Ursachen für Akutereignisse
- Traumatische Schädigungen
- Schlaganfallfolgen
- Folgen entzündlicher Erkrankungen
- Epilepsie
- Vaskuläre und degenerative Demenzformen
- Hypoxien
- Raumforderungen
- MS
Wie wird eine Indikation zur Behandlung von ambulanter PT festgestellt?
Zweistufige Diagnostik:
1) Feststellen der (erworbenen) Hirnorganik durch Facharzt + Empfehlung im Entlassbericht
2) Feststellen NP-Defizite
Ist die ambulante NP Gutachtenpflichtig?
- Nein, nur Anzeigepflichtig
- 60 + 20 Behandlungsstunden, je nach Krankheitsfall
Welche Therapieinhalte gibt es in der ambulanten NP?
Restitutiv: Funktionale Verbesserung, neuronale Reorganisation
Kompensatorisch: Ziel ist Anpassung der Pat. An kognitive Störung, Erlernen von Strategien, Anpassung eigener Erwartungen
Integrativ: Psychosoziale Anpassung zur Reintegraion in das soziale Umfeld
Nennen Sie Ziele des Strafvollzugs
Resozialisierung
Nach welchem Artikel erfolgt die Sicherungsverwahrung?
§ 66 StGB
Nennen Sie Grundsätze der Vollzugsgestaltung
Leben soll allgemeinen Lebensverhältnissen angepasst werden
Schädlichen Folgen des Freiheitsentzugs soll entgegengewirkt werden
Inhaftierten helfen, sich in das Leben in Freiheit einzugliedern
Definieren Sie Schmerz
- Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- oder Gefühlserlebnis, das mit einer tatsächlichen oder drohenden Gewebsschädigung verknüpft ist, oder mit den Begriffen einer solchen beschrieben wird (Weltschmerzorganisation)
Ist Schmerz was das Röntgenbild zeigt?
- Nein. Was der Pat. Empfindet
Worin unterscheiden sich akuter vs. chronischer Schmerz?
Akut: kurze Dauer, erkennbarer Auslöser, Warnsignal, Verschwindet bei Beseitigung der Ursache, Schonverhalten hilfreich
Chronisch: längere Dauer (mind. 3 Monate), kein eindeutiger Auslöser, Warnsignal verloren, Schmerz selbst wird zur Krankheit, Schonverhalten wirkt aufrechterhaltend
Wie viele Deutsche leiden unter chronischen Schmerzen?
23 mio
Nennen Sie die Prävalenzen für Migräne und Spannungskopfschmerzen:
- 14,8% Frauen und 6% der Männer erfüllen Migränekriterien
- 10,3% der Frauen und 6,5% der Männer Spannungskopfschmerz
Wahr oder falsch? Migräne und Spannungskopfschmerz nehmen im Alter zu.
- Falsch. Treten vorwiegend im erwerbsfähigen Alter auf und nehmen während Altersverlauf stetig ab
Nennen Sie die Prävalenzen für Rückenschmerzen
- 12 Monatsprävalenz definiert als 3 Monate und länger anhaltende Rückenschmerzen und zwar fast täglich: 16% Männer, 22% Frauen, Lebzeitprävalenz 24% und 30%
- Rückenschmerzen unabhängig von Dauer und Stärke wurde in den letzten 12 Monaten von 57% Männer und 66% Frauen berichtet
Sind Störungen des Körperschemas reversibel?
- Ja, z.B. durch Schmerztherapie
- Ja, z.B. Spiegeltherapie (Ramachandran)
Beschreiben Sie den Teufelskreis chronischer Schmerzen
Schmerz hoch à bewusste Wahrnehmung à Körperaufmerksamkeit hoch à Bewertung à Schwarze Gedanken à Gefühle wie Trauer, Angst, Wut, Langeweile, Stress, Hilflosigkeit à Körperliche Anspannung, Stresshormone hoch à Schmerzsignale und Schmerzsensibilität hoch
Was ist kein wirksamer psychologischer Ansatz bei Schmerztherapien?
- Achtsamkeit
- Biofeedback
- Akute Exposition
- Klassische Konditionierung
Entspannungsverfahren, Biofeedback, Graduierte Exposition, Operantes Konditionieren, Bewegungsaktivierende Interventionen, Kognitive Umstrukturierung, Akzeptanz- und Commitment Therapie, Achtsamkeit
Nennen Sie die Kriterien für F45.41 Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren.
- Mindestens 6 Monate bestehende Schmerzen
- Ursprünglich auslösender somatischer Faktor diagnostiziert und identifiziert und entspricht einem bekannten Krankheitsbild
- Ausschluss von absichtlich erzeugtem Schmerz, vorgetäuschter Störung oder Simulation, Schmerz ausschließlich im Rahmen einer affektiven, Angst- oder Somatisierungs- oder psychotischen Störung
- Psychische Faktoren mit wesentlicher Bedeutung für Schweregrad, Exazerbation oder Aufrechterhaltung (mind. 2 Bereiche erfüllt)
o Stress u. Belastungssituationen
o Verhalten aufgrund schmerzbezogener Angst (z.B. Passivität, Schon- und Fehlhaltung, Durchhaltestrategien)
o Maladaptive Kognitionen (z.B. Gedankliche Einengung auf Schmerzerleben)
o Emotionale Belastung (z.B. Verzweiflung, Demoralisierung)
o Familiäre, soziale und existentielle Konsequenzen (z.B. Veränderte Rolle in der Familie)
Wahr oder Falsch? Ziel der psychologischen Behadlung von Schmerzpatient*innen ist, die Krankheit zu heilen.
- Falsch.
- Ziele: Krankheitsverständnis entwickeln, Akzeptanz, Entspannung, Selbstfürsorge und Dosisfindung, Individuelle Stressbewältigung
Nennen Sie die Grundhaltung von Rogers, die auch in der Kommunikation mit Schmerzpatient*innen angewandt wird.
- Empathie
- Bedingungslose positive Wertschätzung
- Kongruenz
Wie hoch ist die Lebzeitprävalenz an einer Schizophrenie zu erkranken?
- 1%
- Zwischen 18-35 LJ, Männer: 20-24 Jahre, Frauen: 25-29 Jahre. Vorher im Schnitt 5 Jahre Prodrom
- Suizidalität: 10% innerhalb der ersten 10 Jahre
Grenzen Sie eine exogene von einer endogenen Psychose ab
- Exogen: Organisch = symptomatisch. Ursache sind (in-)direkte Hirnschädigungen oder Erkrankungen. Beispiele: Delir, Demenz, Halluzinose, Dämmerzustand.
- Endogen: Körperlich (noch) nicht begründbare Psychosen, z.B. schizophrene Psychosen, affektive Psychosen, Klinischer Alltag: Psychose = Schizophrenie.
Unterscheiden Sie primäre von sekundären Negativsymptomen.
- Primär: Negativsymptome im eigentlichen Sinne: Folge der Erkrankung
- Sekundär: Ausdruck anderer Ursachen: EMPS (z.B. motorisch eingebunden), Positivsympotmatik, Depressivität
Wahr oder Falsch? Im Mesokortikalen Transmitterweg entstehen Negativsymptome.
Falsch
Mesokortikal: positive/negative Symptome, kognitive Effekte. Mesolimbisch: Verhalten/Positivsymptome,
Nigrostriatal: Bewegungskontrolle,
Tuberoinfundibular: Prolaktin Sekretion
Wahr oder Falsch? Negativsymptome enstehen durch Serotoninmangel im mesokortikalen Transmitterweg.
Falsch. Entweder durch Dopaminmangel oder D2 Blockade. Symptome sind Affektive Abstumpfung, Emotionaler Rückzug, Passivität, Apathie, Fehlende Spontaneität, Stereotypes Denken, Sprachverarmung, Vermeidungsverhalten, Anhedonie, Aufmerksamkeitsstörungen, Mangelnder Rapport
Wahr oder Falsch? Positivsymptome entstehen durch eine Überaktivität von dopaminergen Neuronen im mesokortiakalen Neurotransmittersystem.
Falsch. Entstehen durch Überaktivität von Dopaminneuronen im mesolimbischen Neurotransmittersystem. Hier entstehen Symptome wie Wahn, Halluzination, desorganisierte Sprechweise/Verhalten, Katatone Symptome, Agitation
Wahr oder Falsch? Das insgesamte Wissen um die Pathogene von Schizophrenie ist noch gering.
Wahr. Weitere Aspekte z.B. auch Veränderung des glutamergen Systems und der Interaktion mit dem dopaminergen System, Interaktionsstörungen zwischen neuronalen Netzwerken, Neuroinflammation
Wahr oder Falsch? Die Behandlung von Schizophrenie mit Fieber hat v.A. einen Einfluss auf die endogenen Psychosen.
falsch, exogene Psychosen
Wahr oder Falsch? Klassische Antipsychotika blockieren die D2- Rezeptoren
Richtig, z.B. Chlorpromazin, Haloperidol,
Was ist die neuroleptische Schwelle?
- Antipsychotische Wirkung von Antipsychotika nur bei gleichzeitig auftretenden EPMS
- Optimale Dosis erreicht, sobald sich minimale EPMS zeigen = neuroleptische Schwelle.
- Prüfung mit Mikrographie
Was ist der klinische Pragmatismus?
Atypika am ehesten solche, die unter therapeutischer Dosierung nur wenig EPMS verursachen
Richtig oder Falsch: Ca die Hälfte aller psychischen Erkrankungen beginnt bereits in der Kindheit und Jugend.
richtig
Richtig oder falsch: Störungen die im Kindes- und Jugendalter auftreten sind alters- bzw. entwicklungsspezifisch.
Falsch. Einige Störungen können altersübergreifend auftreten, F8 und F9 Diagnosen sind alters- bzw. entwicklungsspezifisch
Was ist kein Sozialer Risikofaktor?
- Niedriger sozio-ökonomischer Status der Familie
- Alleinerziehendes Elternteil
- Psychische Erkrankung eines Elternteils
- Hoher Bildungsabschluss der Eltern
D)
niedriger Bildungsabschluss der Eltern
Wahr oder Falsch? Die meisten kodierten psychosozialen Umstände haben einen familiären Bezug,
wahr
Was sind die drei am häufigsten ambulant behandelten Diagnosen bei Mädchen?
Hyperkinetische Störung (23,3%),
Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen (22,7),
Emotionale Störungen des Kindesalters (20,4%)
Wieviel Prozent aller männlichen Patienten weisen eine hyperkinetische Störung (F90) auf?
47,7%
Wahr oder Falsch? Kleine Kinder und chronische Verläufe im Jugendalter behandelt man mit der Verbesserung der Interaktion innerhalb der Familie.
Falsch. Bei kleineren Kindern geht es um die Verbesserung der Interaktion, bei chronischen Verläufen im Jugendalter eher auf Autonomiegewinnung und Entwicklung einer Teilhabeperspektive für das eigene Leben
Wahr oder Falsch? Die Diagnose von hyperkinetischen Störungen nimmt mit steigendem Alter ab.
Nennen Sie die Indikationen für eine stationäre Behandlung
- Schwere der Symptomatik (z.B. Selbst- oder Fremdgefährdung, massive Entwicklungsblockaden, die ambulant nicht behandelbar sind)
- Chronifizierung der Symptomatik (bisherige ambulante Behandlungsversuche nicht ausreichend wirksam)
- Symptomverstärkende/-aufrechterhaltende Faktoren im sozialen Umfeld (z.B. psychisch kranke Eltern, verstrickte familiäre Beziehungen, Täterkontakt bei Traumatisierung)
Wahr oder Falsch: Eine Unterbringung nach PsychKG ist nur mit Genehmigung des Familiengerichts zulässig.
Falsch. Unterbringung auf Grundlage von §1631 b BGB nur mit Genehmigung des Familiengerichts, sonst nur, wenn mit Aufschub Gefahr verbunden ist. §1631 b BGB ist Grundlage für die Unterbringung sowohl in einer Jugendhilfeeinrichtung als auch für eine geschlossene stationäre Aufnahme in einer KJP. Antrag für die Unterbringung eines Kindes müssen die Eltern bzw. Sorgeberechtigten beim Familiengericht stellen. Den zentralen Bezugspunkt für eine Genehmigung stellt das Kindeswohl dar.
Wahr oder falsch? Die stationäre Behandlung von Mädchen steigt mit dem alter sukzessive an. Die Behandlung von Jungs macht hingegen im Alter von 13-16 Jahren eine Sprung und überholt die von Mädchen.
Wahr. Mädchen: 3, 12, 14, 19%, Jungs: 2, 5, 24, 22%
Wahr oder falsch: Die Unterbringung nach PsychKG wird vom zuständigen Ordnungsamt veranlasst.
Wahr. Hierbei stellen psychiatrisch gut bestimmbare, akute Gefährdungstatbestände die alleinige Indikation für eine solche Maßnahme dar. Dauer der Maßnahmen ist idR. Nur sehr kurz. Eine geschlossene stationäre Aufnahme auf Grundlage der PsychKG kann ohne Einbezug der Eltern erfolgen, wenn der behandende Arzt die Maßnahmen als angemessen einschätzt
Wahr oder Falsch? Eine Unterbringung nach §1631 b BGB hat Vorrang gegenüber den PsychKGs der Bundesländer
Richtig. Hat weniger stigmatisierende Auswirkungen auf Betroffende (z.B. Beamtenlaufbahn)
Nennen Sie die drei Behandlungsphasen in der KJP
- Stabilisierung und Aufbau der therapeutischen Allianz
- Auf- und Ausbau von Ressourcen
- Soziale Reintegration
Wahr oder Falsch? Die Schulen in Österreich sind weniger stark getrennt als die in der Schweiz.
Falsch. CH: Berufsabschluss PT für Psycholog*innen, Schulen weniger starkt getrennt, Österrreich: Private KVT-Institute, Universitäten; Mehr psychodynamisch & humanistisch; Berufsgruppen u.a. Pädagog*innen, Sozialarbeiter*innen, Theolog*innen. Deutschland: Universitäten Mehrheit KVT, Private Schulen auf 3 Hauptrichtungen
Wahr oder Falsch? Tiefenpsychologische Langzeittherapie ist im Langzeit-Follow Up wirksamer als Lösungsorientierte oder Tiefenpsychologische Kurzzeit. Sie benötigt allerdings auch fast 6x so viele Therapeut*innen
Wahr oder Falsch? In Deutschland ist die durchschnittliche Therapiedauer mit 45 Sitzungen am höchsten. In den USA mit 2.86 am geringsten.
Grenzen Sie kurative Medizin von Rehabilitation ab.
- Kurativ: Auf ätiologische Behandlung der Erkrankung und die Behebung des Gesundheitsschadens ausgerichtet. Träger ist die Krankenversicherung
- Rehabilitation: Optimierung der Adaptation an bestehende Störungen und Beschwerden, Orientierung an Krankheitsfolgemodell (ICF), Ziel ist der Erhalt der Teilhabe am Erwerbsleben und in der Gesellschaft
Wahr oder Falsch? Chronische Krankheiten zählen nach SGB zu den Behinderungen.
Wahr. Auch: Menschen gelten als behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als 6 Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweicht
Wahr oder falsch? Prekäre, Sozialökologische und Liberal-Intellektuelle Personen sind im Rehazentrum Seehof überrepräsentiert.
Nennen Sie die Träger der Rehabilitation.
- Gesetzliche Rentenversicherung
- Gesetzliche Krankenversicherung
- Gesetzliche Unfallversicherung
Welche Reha-Form gibt es?
- Somatische Rehabilitation
- Verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation
- Duale Rehabilitation
Wie viel Prozent nehmen die Muskulo-Skelettalen Erkrankungen im Krankheitsspektrum der medizinischen Rehabilitation ein?
34% (sind damit die am meisten behandelnten Erkrankungen vor Ort)
Wählen Sie die richtige(n) Aussage(n) im Bezug auf Stärken und Problembereiche von Rehakliniken.
- Die Heimatferne sowohl eine Vor- als auch einen Nachteil dar.
- Ein Problem ist die Unterfinanzierung
- Konsequente Qualitätssicherung über die PTK als Hauptbeleger
- Zuweisung nur über Gutachterverfahren
C und D falsch.
- Vorteile: Erfahrungen mit Arbeiten im multiprofessionellen Team. Möglichkeiten, störungsspezifische Schulungen, Gruppen und Therapien anzubieten. Sozialmedizinische Kompetenz & berufliche Orientierung. Heimatferne = gezielte Gestaltung von therapeutischem Milieu und Lernumgebung. Konsequente Qualitätssicherung über DRV als Hauptbeleger
- Nachteile: Unterfinanzierung, Zuweisung nur über Antragsverfahren, Heimatferne = Vernetzungs- und Nachsorgeproblem
Richtig oder falsch: Männer werden eher aufgrund von Abhängigkeitserkrankungen, Frauen aufgrund von somatoformen Störungen behandelt
Falsch. Frauen v.A. depressive Störungen (52%), Männer v.a. Abhängigkeitserkrankungen (37%)
Wahr oder falsch? Im Bio-psycho-sozialen Modell fokussiert die Rehabilitation am schärfsten auf das Soziale.
Wahr oder Falsch? Die häufigsten psychischen Störungen (12 Monatsprävalenz) sind Angststörungen (16,2), Alkoholstörungen (11,2) und Unipolare Depressionen (8,2).
Wahr oder falsch? Ein entscheidendes diagnostisches Kriterium von Verhaltenssüchten stellt ein subjektiv erlebter innerer Spannungszustand vor der Handlung und eine Entlastung nach der Handlung dar. Der Betroffene kann sich von den Handlungsimpulsen distanzieren.
Falsch. Der Betroffene kann sich nicht von den Handlungsimpulsen distanzieren.
Wie viele Deutsche weisen nach einer Schätzung eine aktuelle Alkoholabhängigkeit auf?
- 1,6 Mio
- 3,2 Mio
- 2,4 Mio
- 5 Mio.
1,6 Millionen. Alkoholmissbrauch liegt bei 3.2 Millionen Personen vor
Nennen Sie die Trinkertypen nach Jellinek
- Alpha: Konflikt- und Erleichterungstrinker, psychische Abhängigkeit, familiäre/soziale Konfliktsituation
- Beta: Gelegenheitstrinker, Konsum aufgrund von Trinksitten und Gewohnheit
- Gamma: Abhängige mit Kontrollverlust (Exzesse, Filmriss), Toleranzsteigerung, Stoffwechselstörung
- Delta: Spiegeltrinker, physische Abhängigkeit ohne Kontrollverlust, unfähig zu verzichten, trinken täglich, selten vollständig nüchtern
- Epsilon: Quartalstrinker in Krisen mit depressiven Verstimmungen, dann maßloser und widerstandsloser Konsum, in Zwischenphasen mäßiges Trinken
Wahr oder falsch? Schädlicher Gebrauch und Abhängigkeit unterscheiden sich in den Anzeichen eines Abhängigkeitssyndroms.
- 7g
- 39g
- 12g
- 6g
- 7 g Alkohol/Tag
Was sagt das Modell der sekundären Suchtentwicklung bei Depressionspatient*innen aus?
- Suchtverhalten als ungünstiger Copingversuch bezüglich indirekter Symptome oder direkter Auswirkungen der Depression
- Alkohol wird gegen Antriebstörungen und Anhedonie konsumiert, Stimulanzien gegen Angst, Anspannung und Schlafstörungen
- Suchtverhalten als ungünstiger Copingversuch bezüglich direkter Symptome oder indirekter Auswirkungen der Depression
Welcher Marker eignet sich bei kurzfristigen hohen Alkoholkonsum?
- y-GT
- GPT
- ETG
- CDT
ETG. CDT bei mittelfristig zurückliegendem Alkoholkonsum, y-GT bei Langfristigem
Nennen Sie die klinische Trias bei der Wernicke-Enzephalopathie.
- Nystagmus, Okulomotorikstörungen
- Stand- und Gangataxie
- Desorientiertheit/Verwirrtheit
Was ist keine Behandlungsphase bei einer Alkoholerkrankung?
- Kontakt-/Motivationsphase
- Vorsorgephase
- Entgiftungsphase
- Nachsorgephase
Vorsorgephase. Stattdessen Entwöhnungsphase
Wahr oder falsch? Die Hauptdeliktfelder der Gesamtstraftaten setzte sich aus Propagandadelikten (27,73%) und Verstöße gegen das Versammlungsgesetz (17,03%) zusammen.
Nennen Sie Instrumente, die eine Fallanalyse nach interdisziplinärem SPJ-Ansatz unterstützen.
- HCR-20, PCL-R, TRAP-18 (distale vs. proximale Warnverhaltensindikatoren), VERA-2R (28 Risikomerkmale, Szenarien, SPJ Verfahren)
Grenzen Sie Primär- und Sekundärprävention im Kontext der Gewaltvorhersage voneinander ab.
- Primär: Verhinderung einer Erstmanifestation von gewalttätigem Verhalten
- Sekundär: Vorhersage und Verhinderung eines Rückfalls (Forensische Psychiatrie/Psychologie)
Wahr oder falsch? In der forensischen Psychiatrie wird nach §63 StGB mit suchtkranken Straftätern und §64 StGB psychisch kranken Straftätern gearbeitet.
Falsch.
63: Psychisch krank,
64 Suchtkrank
Wahr oder falsch? Ca. 90% der Inhaftierten in der Forensischen Psychiatrie weisen eine Persönlichkeitsstörung auf.
Nennen Sie Aspekte des allgemeinen Therapiekonzepts der forensischen Psychiatrie
- Erkennen und Behandeln von kriminogenen Faktoren
- Bearbeiten delinquenzfördernder Haltungen und Einstellungen
- Stärken von Ressourcen und prosozialen Merkmalen
- Erkennen der Funktion und der aufrechterhaltenden Faktoren der Abhängigkeitserkrankungen
- Behandlung komorbider Störungen mit störungsspezifischen Therapiekonzepten (Indikationsgruppen)
- Rückfall-Prophylaxe
- Schrittweise Erprobung und Resozialisierung
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