Was ist eine Bewusstseinsstörung?
Reduzierte Reizaufnahme und Steuerungsfunktion des ZNS
Möglicher Ausfall von Schutzreflexen
(akute) Gesundheitsstörung mit möglich vital bedrohender Situation
Was beschreibt die qualitative Bewusstseinsstörung?
= Veränderte Bewusstseinsinhalte
Was beschreibt die quantitative Bewusstseinsstörung?
= Störung der Vigilanz (Wachheitsgrad)
Welche Abstufungen der quantitativen Bewusstseinsstörungen gibt es?
Benommenheit
Somnolenz
Sopor
Koma
Welche Formen qualitativen Bewusstseinsstörung gibt es?
Bewusstseinseintrübung
Bewusstseinsverschiebung
Bewusstseinseinengung
Welche Ursachen für Bewusstseinsstörungen gibt es?
Schädel-Hirn-Trauma
Intoxikation
Apoplex
Hirntumore
Hypertensive Krise
Sonnenstich
Exsikkose
Stoffwechselstörungen
Delir
In welchem Bezug kann eine Desorientierung auftreten?
Im Bezug auf die eigene Person, die Zeit, den Ort oder die Situation
Was sind Ursachen für Orientierungsstörungen?
demenzielle Erkrankungen
Schlafmangel
Medikamente
Drogen, Toxine
Sauerstoff-/ Glucoseunterversorgung des Gehirns
Welche Einschätzungsmöglichkeiten zum Bewusstsein und der Orientierung gibt es?
Glasgow-Coma-Scale
Orientierungsfragen
Beurteilung des Wachheitsgrades
Wie wird die Glasgow-Coma-Scale bepunktet?
Augen öffnen
verbale Antwort
motorische Reaktion
Welche Fragen zur Einschätzung der Orientierung können gestellt werden?
Zur Person: Name, Alter, Geburtsdatum, Telefonnummer, Adresse, Fragen zu Kindern
Zur Zeit: Datum, Wochentag, Monat, Jahr, Jahreszeit, Uhrzeit
Zum Ort: Stadt, Klinik, Station, Etage, Zimmernummer
Zur Situation: Grund, Umstände, Dauer des Aufenthaltes
Welche Maßnahmen sollten bei einer potenziell bewusstlosen Person getroffen werden?
Verletzungsgefahr reduzieren
Laute Ansprache
Reizsetzung zur Einschätzung der Bewusstseinslage
Atmung überprüfen
Atemwege freimachen
Vitalparameterkontrolle
Blutzuckermessung
cABCDE-Schema (Critical bleeding, Airway, Breathing, Circulation, Disability, Environment)
Glaskow-Coma-Scale
Stabile Seitenlage bei vorhandener Atmung
ggf. Reanimationsmaßnahmen
Was sind Symptome eines Apoplex?
Abhängig vom Ausmaß
plötzlich auftretende neurologische Defizite
Sprach- und Sprechstörungen
Sehstörungen
Hemiparese (Halbseitenlähmung)
Nystagmus
Ataxie
Dysarthrie (Artikulationsstörung)
Welche beeinflussbaren bzw. nicht beeinflussbraen Risikofaktoren gibt es?
Nicht beeinflussbar:
Alter > 55 Jahre
Männer
Genetische Disposition
Beeinflussbar:
Rauchen
Adipositas
Diabetes mellitus (Typ 2)
Arterielle Hypertonie
Vorhofflimmern
Bewegungsmangel
Hyperlipidämie
Alkoholmissbrauch
Psychosoziale Belastungsfaktoren
Kardiologische Erkrankungen mit Embolierisiko
Wie läuft die Diagnostik eines Apoplex ab? Wie lautet das BEFAST-Schema?
Labor, Bildgebung (CT, MRT, Angiografie), EKG, Doppler- / Duplexsonografie
Klinische Untersuchung:
B - Balance (Gleichgewichtsstörung, Gangunsicherheit)
E - Eye (Seh- oder Augenbewegungsstörung)
F - Face (asymmetrische Gesichtshälften)
A - Arms (Unfähigkeit beide Arme zu bewegen)
S - Speech (Sprachstörung)
T - Time (sofortige Intervention)
Was sind Differentialdiagnosen eines Apoplex?
Hypoglykämie
Migräne mit Aura
Epileptischer Anfall
Schwere Infektion / Sepsis
Periphere Nervenschädigung
Alkoholintoxikation
Wie is die Therapie bei einem Apoplex?
Bei einem Thrombus:
Systemische Lyse
Lokale intraarterielle Lyse
Mechanische Thrombektomie
Bei Blutungen:
OP (Abklemmen, Ausräumung)
Was sind die Erstmaßnahmen bei einem V.a. Apoplex?
Atemwege frei halten
Bewusstlose in stabile Seitenlage auf mobile Seite
Wache Oberkörperhochlagerung
VZK
Nicht alleine lassen, beruhigen
Welche Pflegerischen Tätigkeiten müssen bei einem Apoplex durchgeführt werden?
Sauerstoffgabe
Anzeichen Hindruckerhöhung
Prophylaxen
Schmerzmanagement
Ernährung, Kommunikation
Psychosoziale Betreuung
Mobilisation, Positionierung, Schlaf
Körperpflege
Ausscheidung
Welche Maßnahmen werden für die Durchführung vom Bobath-Konzept ergriffen?
Basale Stimulation
Kontinuierlicher Körperkontakt
verbale Ankündigungen
Initialberührung
Konstanten Druck an Händen, Handflächen, Finger halten
An betroffene Seite positionieren bei Tätigkeiten
Tätigkeiten von der weniger betroffenen zur mehr betroffenen Seite durchführen,
Körpermittellinie betonen
Geführte Bewegungen
Schlucken und nachschlucken von kleinen Portionen
Was ist das Ziel des Bobath-Konzepts?
Hemmung abnormaler Haltungs- und Bewegungsmuster
Sensibilitätsstimulierung
Wiederfinden von Körpermitte
Erwerb von Selbstständigkeit
Vermeiden von Folgeschäden
Was ist ein epileptischer Anfall?
= vorübergehende, plötzlich auftretende Funktionsstörung des ZNS, ausgelöst durch anormale neuronale Gehirnaktivität bei gleichzeitiger Entladung mehrerer Nervenzellen im Gehirn
Was ist eine Epilepsie?
chronische Gehirnerkrankung, wiederholte epileptische Anfälle ohne erkennbaren Auslöser, durch dauerhaft erhöhte Erregungsbereitschaft des Gehirns
Was ist ein status epilepticus?
epileptischer Anfall mit Dauer länger als 5-10 Minuten oder Bewusstsein wird zwischen zwei Anfällen nicht wieder erlangt. Lebensbedrohlicher Zustand mit Notwendigkeit einer medikamentösen Unterbrechung. Risiko für Gehirnschäden inkl. Steuerzentren vitaler Funktionen
Was sind Ursachen für zerebrale Krampfanfälle?
Sauerstoffmangel im Gehirn während Schwangerschaft/Geburt
Hirndurchblutungsstörung, Verletzungen, Entzündungen
Was sind mögliche Trigger für eine Epilepsie?
Stress
Lichtreize
Größere Mengen Alkohol
Hochleistungssport
Nacht-/Schichtarbeit
Welche Akutmaßnahmen sollten während eines Anfalls ergriffen werden?
Unterstützung rufen
Ruhe bewahren
Schutz vor Verletzungen (Brille abnehmen, umgebende Gegenstände entfernen)
Welche Akutmaßnahmen sollten während eines Anfalls NICHT ergriffen werden?
Alleine lassen
Versuch der Unterbrechung/Verhinderung des Anfalls
Schütteln, festhalten
Mundkeil
Orale Flüssigkeitsgabe
An Armen ziehen
Welcher innerklinischen Maßnahmen müssen bei einem Krampfanfall ergriffen werden?
BGA
i.v.-Anlage
Gabe rektaler Medikation
Notfallwagen
Material zur Atemwegssicherung
Regelmäßige Vitalzeichen-, Bewusstseins-, Pupillenkontrolle
Ausreichende Volumengabe
Ruhiges und entspanntes Umfeld
Welche Maßnahmen sollten nach einem Krampfanfall getroffen werden?
1. ABCDE-Schema: Weitere Verletzungen?
2. Bei Bewusstlosigkeit: Stabile Seitenlage
- Freihalten der Atemwege
- Reduktion des Aspirationsrisikos (Speichel, Erbrochenes)
- Ggf. Mund abwischen/absaugen
- Kleidung lockern
3. Genaue Dokumentation!
Worauf ist bei der Anfallsanamnese zu achten?
· Beschreibung des Anfalls
· subjektive Symptome
· Zeitpunkt des ersten Anfalls
· Häufigkeit der Anfälle
· Tageszeit der Anfälle
· Vorboten wie Aura
· Anfallsdauer
Worauf ist nach einem Krampfanfall im späteren Verlauf zu achten?
Medikamenteneinnahme: Dosisanpassung und Wechselwirkungen sind zu beachten
Anfallsauslöser: bestenfalls meiden
Anfallskalender: herausfinden auslösender Faktoren, Eintragung von Vorkommnissen, Belastungen, Medikamente, Anfälle
Beruf: Meidung von erhöhter Selbst-/Fremdgefährdung, Schichtdienst
Schwangerschaft: Rücksprache zu Medikamentenwechsel, Umgang mit Geburtsstress, Therapieeinstellung, erhöhtes Anfallsauftreten
Straßenverkehr: Führerschein bei 2-jähriger Anfallsfreiheit und negativem EEG-Befund möglich
Reisen/Impfungen: CAVE: Zeitverschiebung, manche Fluggesellschaften fordern ärztliches Attest
Was ist eine Pneumonie?
= Enzündung des Alveolarraums und/oder des interstitiellen Lungengewebes (akut/chronisch)
Was ist der CRB-65 Score und was beschreibt er?
Confusion: Verwirrtheit, Bewusstseinseintrübung: 1 Punkt
Respiratory Rate: Atemfrequenz > 30/min: 1 Punkt
Blood Pressure: Systolischer Blutdruck <90mmHg und/oder diastolischer Blutdruck <60mmHg: 1 Punkt
65: Alter > 65: 1 Punkt
Auswertung: Ab einem CRB-65 Score von > 1 wird eine stationäre Aufnahme empfohlen
Wie werden Pneumonien eingeteilt?
Anatomisch
Ätiologisch
Auftreten: primär und sekundär
Erwerb: ambulant und nosokomial
Klinischer Verlauf: typisch und atypisch
Was sind die Pflegeziele einer Pneumonie?
Verbesserte Lungenbelüftung
Vermeidung von Sekretansammlung
Vermeiden einer Aspiration
Vermeiden von Schonatmung
Intakte Mund-, Nasen-, Rachenschleimhaut
Welche prophylaktischen Pflegemaßnahmen sollten getroffen werden um eine Pneumonie zu verhindern?
(Früh-)Mobilisation
Atemgymnastik/-übungen
Positionierung (VATI, Kutschersitz, Dehnlagerung)
ASE (atemstimulierende Einreibung)
Infektionsprophylaxe
Sekretlösende Maßnahmen
Unterstützung beim Abhusten
Was sind die Beobachtungsschwerpunkte bei einer Pneumonie?
Vitalparameter
Sauerstoffsättigung
Flüssigkeitsbilanz
Husten & Sputum
Schmerzen
Haut
Stuhlgang
Mobilisation/Positionierung
Körpergefühl/Bekleidung
Ernährung
Therapeutische Maßnahmen unterstützen
Hygiene
Was sind die Symptome einer typischen Pneumonie?
Plötzlich beginnend mit hohem Fieber, Schüttelfrost
Husten (produktiv)
Tachy-Dyspnoe
„Nasenflügeln“
Thoraxschmerzen bei Begleitpleuritis
Bauchschmerzen bei Beteiligung Diaphragma
Rotbraunes Sputum
Oft zusätzlich Herpes labialis
Was sind die Symptome einer atypischen Pneumonie?
Langsamer Beginn
Kopf-/Gliederschmerzen
Fieber nur mäßig
Trockener Reizhusten
Missverhältnis zw. geringem Auskultationsbefund u. positivem Röntgenbefund (durch „zentrale Pneumonie“ Aussparung des Lungenmantels)
Was sind Risikofaktoren für eine Pneumonie?
Alter
Immobilität
Männliches Geschlecht
Komorbiditäten (z.B.: chron. Erkrankungen, Dysphagie, Demenz)
Lebensstil (z.B.: Nikotin-/Alkoholkonsum, Untergewicht, schlechte Mund-/Zahnhygiene, regelm. Kontakt zu Kindern)
Unerwünschte medikamentöse Wirkung (z.B.: Steroide)
Z.n. Pneumonie
Antibiotika-Vortherapie
Reiseanamnese
Vorangegangene Krankenhausaufenthalte/Alten-/ Pflegeeinrichtungen (z.B.: Zu-/Ableitungen)
Was ist eine Aspirationspneumonie
Pneumonie durch Aspiration von Magensaft/saurem Mageninhalt, Blut, Oropharyngeales Sekret, Fremdkörper
Medizinischer Notfall!
Was ist das Atshma bronchiale? Welche beiden Arten unterscheidet man?
= reversible Atemwegsobstruktion (Einteilung nach Schweregraden)
Intrinsic Asthma: nicht allergisch (z.B. kalte Luft, Anstrengung, Atemwegsinfekt, GÖR, etc.
Extrinsic Asthma: allergisch (z.B. Umweltallergene wie Pollen, Gräser, Tierepithel)
Woraus besteht der Asthmatrias?
angeschwollene Schleimhäute (Ödem)
Erhöhter Tonus der glatten Muskulatur (Bronchospasmus)
Vermehrte Bildung von zähem Schleim (Dyskrenie)
Was sind Symptome beim Asthma?
Leitsymptom: Anfallsweise auftretende Dyspnoe bis Orthopnoe
Giemen/Brummen/Pfeifen/Stridor
Husten mit zähem, glasigem Schleim
Verlängerte Aspirationszeit
Brustenge
Reaktive Tachykardie ggf. Hypertonie
Tachypnoe
(Todes-)Angst, Panik
Ggf. Zyanose
Ggf. thorakale Einziehungen bei schwerer Obstruktion bei Kindern
Was sind Symptome des Status asthmaticus?
Überblähung des Thorax, Zyanose, Erschöpfung, Verwirrung/Rastlosigkeit, „silent lung“ (kein AG auskultierbar), vital bedrohlich trotz adäquater Therapie
Was sind Risikofaktoren für Asthma?
Untergewicht bei Geburt
Frühes Abstillen
Übertriebene Hygiene
Rauchende Eltern
Erkrankungen im Kindesalter (Allergien, Milchschorf, Ekzeme, Neurodermitis)
Häufige Infekte
Welche Therapie findet bei Asthma statt?
Medikamentös: Inhalation von Beta – 2 – Sympathomimetika, Corticosteroide
Allergenkarenz, Allergenspezifische Immuntherapie
Impfungen
Körperliches Training (Asthma-Sport), Atem-/Physiotherapie
Rauchentwöhnung
Ggf. Gewichtsreduktion
Ggf. Reha
Was kann in Akutsituationen noch gegen Asthma helfen?
Beruhigen
Fenster öffnen
Beengende Kleidung öffnen
Atemhilfsmuskulatur unterstützende Haltungen
(Kutschersitz, Torwartstellung, ...)
Erhöhter Oberkörper
Lippenbremse
Unterstützung bei der Gabe von (Bedarfs-)/Notfallmedikation
Was sind die Beobachtungsschwerpunkte bei Asthma bronchiale?
Puls: Kompensatorische Tachykardie, Dauermedikation
Atmung: Atemgeräusch, Atemfrequenz, Körperhaltung
Husten
Mitwirken bei der Therapie
Medikamentenmanagement
Informations-/Schulungs-/Anleitungsbedarf
Was ist eine Thrombose?
Arterielle oder venöse Verengung/ Verschluss der Blutgefäße durch ein Thrombus (Blutgerinnsel)
Welche Risikofaktoren gibt es für die Thrombose? Wie lautet der Virchow-Trias?
Verlangsamter Blutfluss
Immobilität, Bewegungsmangel
Herzinsuffizienz
Starke Varizen
Tumore
Gefäßschäden
Verletzungen, OPs
Hypertonie
Arteriosklerose
Veränderte Blutzusammensetzung
Schwangerschaft, hormonelle Kontrazeption
Thrombophilie
Welche pflegerischen Beobachtungsschwerpunkte gibt es bei der Thrombose?
Entzündungszeichen
Fieber (Temperaturkontrolle)
Pulskontrolle
Schmerzskala, Haut fühlen
Welche prophylaktischen Maßnahmen kann zur Vorbeugung einer Thrombose ergreifen?
ATS oder Kompressionsverband
Bewegungsübungen, Motivation, Frühmobilisation
Langes Sitzen und Stehen vermeiden (Kompressionsstrümpfe)
Medikamente nach AVO verabreichen (ASS, Heparin..)
Genügend Flüssigkeitszufuhr oral, ggf. intravenös
Gesunder Lebensstil anstreben/ aufklären: Evtl. Gewichtsabnahme anstreben, Rauchen aufhören, langes Sitzen vermeiden, evtl. Andere Verhütungsmittel nutzen
Welche Folgeerkrankungen können nach einer Thrombose auftreten?
Thrombose → Embolus → Lungenembolie
Ischämie, Amputation
Klappenschäden der Gefäße
Was ist ein Diabetes?
= Glukosestoffwechsel gestört, BZ ist zu hoch, weil ein absoluter oder relativer Insulinmangel besteht
Normalwerte: 60–100 mg/dl (3,3–5,6 mmol/l)
gestörter Nüchternblutzuckerwert: 100–125 mg/dl (5,6–6,9 mmol/l)
Diagnose Diabetes mellitus liegt vor bei: Nüchternblutzucker von ≥ 126 mg/dl (≥ 7 mmol/l), einem HbA1c > 6,5 % oder einem Blutzucker von > 200 mg/dl (> 11,1 mmol/l)
Was sind Sofortmaßnahmen bei einer Hyperglykämie?
Bei einer leichten Hyperglykämie wird der Blutzucker mit kurzwirksamem Insulin behandelt, entweder subkutan oder intravenös
Es sollte zuerst eine langsame Korrektur bis auf ca. 200 mg/dl erfolgen
Exsikkose wird mit Infusionen behandelt
Elektrolythaushalt wird mit Elektrolytlösungen ausgeglichen
Was sind Sofortmaßnahmen bei einer Hypoglykämie?
sofort schnell resorbierbare Kohlenhydrate (Limonade, Traubenzucker geben)
Bewusstseinsverlust
Atmung und Puls Kontrolle
Arzt rufen
Intravenös hochprozentige Glukoselösung
Blutzucker messen
Dokumentieren
Was sind Beobachtungsschwerpunkte bei Diabetes?
Blutdruck (regelmäßig kontrollieren, syst. 140 mmHG)
Körpergewicht (Kontrolle, Dokumentation wöchentlich, bei ödembildenden Begleiterkrankungen tgl.)
Haut (Einrisse, Deformationen, Wunden, Ulzerationen, Infektionsrisiko, Wunddokumentation, -behandlung)
Depression
Begleiterkrankungen und Verlauf (Herz-, Niereninsuffizienz, pAVK)
Welche Maßnahmen müssen bei diabetischen Patienten im Hinblick auf Mobilisation, Positionierung und Schlaf getroffen werden?
großes Übergewicht und Immobilität
Kontrolle der Schuhe, Fremdkörper, Unebenheiten
Druckentlastung, Entlastungsschuh
erhöhtes Dekubitusrisiko, gefährdete Stellen müssen frei positioniert und regelmäßig kontrolliert werden
Schlaf: Menschen mit Diabetes neigen vermehrt zu Schlafapnoe
Welche Maßnahmen müssen bei diabetischen Patienten im Hinblick auf Körperpflege getroffen werden?
Höheres Infektions- und Intertrigorisiko
Reduzierte Schweißsekretion und Neuropathie führen zu trockenerer Haut
Sorgfältige und hygienische Hautpflege: pH-neutrale Seife, keine langen heißen Bäder, harnstoffhaltige Cremes bei Juckreiz und trockner Haut
Mund-/ Zahnpflege: hohes Karies-/ Soor-/ Paroditisrisiko
Fußpflege: einmal täglich warm abwaschen und gut abtrocken, cave Zehenzwischenräumen, Nagelpilz häufig, Wunden und Druckstellen, häufig trocken und schuppend, starke Hornhaut, Pflege durch Podologen
Welche Maßnahmen müssen bei diabetischen Patienten im Hinblick auf Ernährung getroffen werden?
gesunde Mischkost mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten
Ernährungsberatung, Diätassistent (Ernährungsanamnese, individueller Kostplan)
Bei Übergewicht mit Typ 2: anfangs 1Kg/ Monat reduzieren, Ernährungsumstellung
Ggf. Kohlenhydratberechnung, schnell- und langsam resorbierbare KH
Cave: ausreichende Kohlenhydratzufuhr bei medikamentöser Therapie (Insuline)
Welche Maßnahmen müssen bei diabetischen Patienten im Hinblick auf Ausscheidung getroffen werden?
Erbrechen: Gefahr Stoffwechselentgleisung (Kohlenhydratzufuhr danach)
Stuhlgang: Neuropathie im Darm kann zu Obstipation oder Diarrhoe führen, auch zu
Magenentleerungsstörung (Risiko Hypoglykämie), starkes Pressen bei Mikroangiopathie im Auge vermeiden
Urin: höheres Risiko Harnwegsinfekte durch glukosehaltigen Urin, ausreichend trinken
Welche Prophylaxen müssen bei Diabetikern angewendet werden?
Dekubitusprophylaxe: Maßnahmen zur Dekubitusprophylaxe sind bei Diabetikern besonders wichtig, da das Dekubitusrisiko erhöht ist und Wunden schlechter heilen.
Intertrigoprophylaxe: Besonders adipöse Diabetiker neigen zu Intertrigo.
Thromboseprophylaxe: Bei einer pAVK dürfen keine medizinischen Thromboseprophylaxestrümpfe angezogen werden, stattdessen können ein Gehtraining und Fußgymnastik hilfreich sein.
Obstipationsprophylaxe: Diabetiker mit Neuropathien neigen zu Obstipation, daher sind hier Maßnahmen zur Prophylaxe besonders wichtig.
Infektionsprophylaxe: Diabetiker neigen zu Infekten aufgrund des geschwächten Immunsystems. Daher sind Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen besonders wichtig: Pneumonieprophylaxe, Zystitisprophylaxe, Soor- und Parotitisprophylaxe.
Welche Maßnahmen müssen bei diabetischen Patienten im Hinblick auf Anleitung, Schulung und Information getroffen werden?
Entlassungsmanagement: Medikamente, Risiken, Therapien, Hilfsmittel, Arztkontrollen, Wundversorgungen, Rehabilitation
Schulungen:
Breites Spektrum von verschiedenen Anbietern
Auch für Bezugspersonen
Z.B. Angst reduzieren, Handhabung und Wirkung Medikamente, Zusammenhang zwischen Ernährung, Bewegung und Blutzucker, Entgleisungen vorbeugen und korrekte Reaktion, Butzuckertagebuch
Bedürfnisse und Lebensumstände:
Information Bezugspersonen, Trainer, Lehrer insbes. bei Kindern
Beruf (Fremd-/ Selbstgefährdung), Kündigungsschutz Schwerbehindertenausweis, AG-Information?
Famile, Sport, Urlaub
Wie erfolgt die korrekte Blutzuckermessung?
Pflegeempfänger auffordern, die Hände gründlich zu waschen und zu trocknen
Hände desinfizieren
Einstichstelle desinfizieren. Einwirkzeit unbedingt abwarten
neue Lanzette in die Stechhilfe einsetzen, Teststreifen in das Gerät einführen
Handschuhe anziehen
möglichst geringe Einstichtiefe an der Stechhilfe einstellen (→ weniger schmerzhaft)
Stechhilfe seitlich der Fingerbeere aufsetzen und Auslöser drücken (→ Fingerbeere ist weniger schmerzhaft als Einstiche an der Fingerkuppe)
Finger sanft drücken, um einen ausreichend großen Blutstropfen zu bekommen (→ zu starkes Drücken setzt Lymphe frei und verdünnt die Blutprobe)
Blutstropfen an den Teststreifen halten (→ er wird automatisch eingesogen, das Gerät misst erst, wenn die Blutmenge ausreicht)
Alternativ zur Fingerbeere kann das Blut aus dem Ohrläppchen gewonnen werden
das restliche Blut am Finger mit einem keimarmen Tupfer entfernen
Lanzette sicher entsorgen (z.B. in einem Kanülenabwurf)
Blutzuckerwert in der Patientenakte und evtl. im Blutzuckertagebuch dokumentieren
Wie lautet die 6R-Regel?
richtiger Patient
richtiges Medikament
richtige Dosierung
richtige Zeit
richtige Applikation
richtige Dokumentation
Wie erfolgt die korrekte Insulininjektion?
Hautdesinfektion des Injektionsorts durchführen: Im häuslichen Umfeld wird darauf oftmals verzichtet, laut Vorgabe des RKI aber auch dort immer durchführen
Hände desinfizieren: Händedesinfektion für Pflegepersonen vor Subkutaninjektionen durch das RKI aber generell vorgeschrieben - egal ob in der Klinik oder zuhause.
Pen prüfen, ob er noch genügend befüllt ist
Schutzkappe entfernen und Kanüle auf den Pen schrauben → Pflegende sollten Sicherheitskanülen verwenden
Pen entlüften und Funktionsfähigkeit überprüfen: 2–4 IE am Drehrad einstellen, Pen mit der Kanüle nach oben halten und Dosierknopf drücken, das Insulin sollte dabei aus der Kanüle austreten
verordnete Menge Insulin am Drehknopf einstellen
bei schlanken Menschen Hautfalte bilden, bei normal- und eher übergewichtigen Personen ist dies nicht notwendig
Pen senkrecht in die Haut einstechen und den Dosierknopf mit dem Daumen bis zum Anschlag eindrücken
ca. 10 Sekunden warten, damit kein Insulin aus dem Einstichkanal hinausfließt
Kanüle im Abwurfbehälter entsorgen
Bei Mahlzeiteninsulin muss nach der Injektion etwas gegessen werden Insulininjektion, Art des Insulins und Anzahl der Einheiten dokumentieren
Wie sollte Insulin korrekt gelagert werden?
Vorrat des Insulins muss im Kühlschrank gelagert werden (bei ca. 2–8 °C; Insulin darf nicht gefrieren)
Pen in Gebrauch kann mit Namen versehen bei Zimmertemperatur z. B. auf dem Nachtschrank gelagert werden, Haltbarkeit beträgt dann 4 Wochen, Anbruchdatum auf dem Pen vermerken
Injektionsort: Subkutane Injektionen an Orten mit ausgeprägtem Fettgewebe (Bauch, Oberschenkel, Gesäß) Risiko Muskelinjektion geringer, einfach erreichbar
sinnvoll, kurzwirksames Insulin in den Bauch zu spritzen, da es dort schnell resorbiert wird, und langwirksames in den Oberschenkel, weil es dort langsam ins Blut aufgenommen wird
Hygiene: Injektionsnadeln nur einmal verwenden, Nadeln verliert Schliff (Mikroverletzungen)
Welche Indikationen zur Anlage eines Blasenkaheters gibt es?
therapeutisch
Blasenentleerungs-, Harnabflussbehinderung
Prostatavergrößerung
große Operationen
Blasenspülung
diagnostisch
Zystogramm
Urethrogramm
Installation von Kontrastmittel
Bilanzierung der Harnausscheidung
Überwachung der Nierenfunktion
Was sind Kontraindikationen zur Anlage eines Blasenkatheters?
Harnröhrenabriss
Harnröhrenverengung
Prostatitis
Welche Komplikationen können bei der Anlage eines Katheters auftreten?
Infektionen
Harnröhrenverengung, Verstopfung
Harnröhrenstrikturen
Was ist bei der Anlage eines Katheters zu beachten?
Bei Schmerzen oder Hindernis beim Legen: Abbrechen des Vorgangs + Info an Arzt
Urin soll ungehindert abfließen
Beutel freihängend ohne Bodenkontakt unter Blasenniveau
Dokumentation mit Datum, Größe, Blockungsmenge, Urinmenge
Worauf ist bei der Pflege eines Blasenverweilkatheters zu achten?
2-mal täglich Intimpflege mit Wasser
ausreichend Flüssigkeitszufuhr
bei Anzeichen einer Infektion oder bei Verunreinigung: Desinfektion
Durchlässigkeit der Ableitungen, Menge, Farbe, Konzentration und Beimengungen
nicht diskonnektieren!
1-2x tägl. entleeren
Wie wird der Katheter wieder entfernt? Was ist die maximale Liegedauer?
Händedesinfektion + Handschuhe
Katheter entblocken, entfernen und entsorgen
Auf nachfolgende Miktion des Patienten achten
Maximale Liegedauer
Latexkatheter 1 Woche
Silikon- und Polyurethankatheter
4-6 Wochen
Was ist ein suprapubischer Blasenkatheter? Was sind Indikationen?
= bei OP über die Bauchdecke in die Blase gelegt (bis zu 3 Monaten)
Indikationen
große Rektum-und Dickdarm-OPs
Querschnittslähmung
Polytraumata
Harnröhrenverletzung o. Stenose
neurogene Blasenentleerungsstörung
Was sind Kontraindikationen für einen suprapubischen Blasenkatheter?
Raumfordernde Prozesse im Unterbauch
Blutgerinnungsstörungen
Schwangerschaft
Hauterkrankungen im Punktionsbereich
Was sind die Vor- bzw. Nachteile eines suprapubischen Katheters im Gegensatz zum transurethralen Katheter?
Vorteile
geringes Infektionsrisiko
kein Verletzungsrisiko der Harnröhre
keine Harnröhrenstrikturen
Spontanmiktion und Blasentraining möglich
Nachteile
Kein Spülkatheter
Blutungsgefahr
Fehlpunktion
Anlage nur durch Arzt
Welche Komplikationen können bei einem suprapubischen Katheter auftreten?
Fehlpunktionen und Verletzung der Nachbarorgane während der OP
Blutungen innerhalb und außerhalb der Blase
Infektionen und Entzündungen
Was ist ein Darmeinlauf?
= Applikation von Flüssigkeit mit Darmrohr über After in tiefere Darmabschni:e
Defäkationsanregung durch:
Mechanische Reizung der Darmwand und der peripheren Darmvenen
Thermische Reizung
Chemische Reizung
-> Dient der Leerung und der Reinigung des Darms
Wann wird ein Darmeinlauf durchgeführt? Wann wird ein Darmeinlauf relevant?
Bei Risikofaktoren wie: Bewegungsmangel, Einseitge Ernährung, Mangelnde Flüssigkeitszufuhr, Abführmittelmissbrauch
Prophylaktische Maßnahmen haben nicht ausreichend gewirkt
Zur Unterstützung der Darmausscheidung
Was sind Indikationen für Darmeinläufe?
Obstipation
Rekto-/Koloskopie
OPs
Geburten
Applikation von Medikamente (=Aktivkohle, Laxanzien)
Verlängerung der Kontinenzintervalle bei Kolostomaträgern
Kontrastmitteleinlauf zur röntgenologischen Darstellung der unteren Darmabschnitte
Was sind Kontraindikationen für Darmeinläufe?
Z.n. Darm-Ops
Bltg. Im Magen-Darm-Trakt
Mechanischer Darmverschluss
Drohende FG, Frühe SSW
V.a. akutes Geschehen im Bauchraum
Schwere Herzerkrankungen
Schwere Nierenerkrankungen
Worauf ist bei der Spüllösung zu achten?
Flüssigkeit wird durch Schwerkraft appliziert und die Geschwindigkeit durch den Höhenunterschied beeinflusst
Spüllösung sollte körperwarm wein
Spüllösung muss nicht steril sein
Welche unterschiedlichen Flüssigkeitsmengen gibt es bei Darmeinläufen?
Mikro-/ Miniklist: 5-20ml
Klistier: bis 200ml
Einlauf: 200-1500ml (meist ca. 500ml)
Welche unterschiedlichen Funktionen haben Einläufe?
Reinigungseinlauf (=Reinigung des Enddarms)
Darmspülung (=gründliche Reinigung vor Ops)
Kontrastmitteleinlauf (= zur Röntgendiagnostischen Darmdarstellung)
Medikamenteneinläufe (= Medikamente werden eingebracht)
Stomairrigation (= Enterostomataeinläufe/ -klistiere)
Was ist der Unterschied zwischen einem hohen einlauf und einem Hebe-Senk-Einlauf?
Hoher Einlauf
Hebe-Senk-Einläufe
Reinigung des kompletten Dickdarms durch Flüssigkeitszufuhr in tiefe Darmabschnitte
Intensive Anregung der Peristaltik
Unterstützung Abgang der Darmgase
Worauf ist bei der Vorbereitung auf die Applikation eines Darmrohrs zu achten?
Patientensituation
Material
Angst
Scham
Unangenehm für Pat.
Ausführliche + sachliche Information
Verständnisvoller Umgang
Intimsphäre wahren
Handschuhe
Händedesinfektion
Darmrohr
Schlauchklemme
Beutel für/ mit Einlaufflüssigkeit
Einlaufflüssigkeit
Einmalunterlagen
Reinigungs-/Papiertücher
Creme/ Gleitmittel
Infusionsständer
Steckbecken/Toiletenstuhl
Bettwäsche, Handtücher, Waschlappen, Sichtschutz
Wie ist die Durchführung der Applikation eines Darmrohrs?
Entspannung des Sphinkters durch Atmung durch geöffneten Mund
Darmrohr einführen (5-10cm) mit leichter Drehung, ohne SZ möglich (10-20cm)
Lässt sich nicht verschieben -> etwas Flüssigkeit einlaufen lassen (Klemme Einaueeutel)
Klemme öffnen nach dem Einführen
Beutel etwas über Beinhöhe halten
Reinigungseinlauf: einmalige Einspülung der Flüssigkeit -> danach Darmrohr ENTFERNEN!
Schwenkeinlauf: Heben + Senken des Beutels bis Flüssigkeit bräunlich verfärbt ist -> hohe Kreislaueelastung
Nachdem Flüssigk. Eingelaufen ist -> Einlaufbeutel abklemmen
Papier um Darmrohr legen und entfernen -> geblocktes Darmrohr max. 10min. liegen lassen!
Abdominalmuskulatur durch Massage entspannen -> Unterstützt Flüssigkeit zu halten
Flüssigkeit ca 10 min. halten
Entblocken
Darmrohr mit Papiertuch entfernen
Flüssigkeit noch so lange wie möglich im Darm halten
Was ist bei der retrograden Darmspülung zu beachten?
NAchbereitung
Dokumentation
Rufsystem in Reichweite
Information, dass es weiterhin zu Darmentleerung + Windabgängen kommen kann
Sturzrisiko beachten
Intimhygiene ermöglichen
Bett frisch machen
Nachbereitung der Materialien
Lüften
Datum
Uhrzeit
Art des Einlaufes
Komplikationen
Flüssigkeit (Farbe, Menge,
Auffölligkeit)
Toleranz während des Einlaufs
Welche Beobachtungsschwerpunkte sind bei der postoperativen Pflege zu beachten?
Atem- & Kreislauffunktion o Vitalparameter (RR,P,T, Atmung/SpO2), Hautkolorit
Bewusstsein & Orientierung
Wundkontrolle & Drainagen z.B. Nachblutungen markieren, Infektionszeichen
Kontrolle Ein- und Ausfuhr (Nierenfunktion,Miktionsstörung)
DMS (Durchblutung, Motorik, Sensorik) → insb. bei Verletzungen des Bewegungsapparats
Frühmobilisation = Obstipations-, Pneumonie- & Thromboseprophylaxe
Welche Materialien sind für den aseptischen Verbandswechel zu verwenden?
unsterile Einmalhandschuhe
Flächendesinfektion
sterile Kompressen bzw. Tupfer, sterile Pinzette/sterile Handschuhe
Schutzkleidung/Einmalschürze anziehen, Mund -/Nasenschutz (bei Erkältung des Pflegenden)
Verbandmaterial & Wundspülung/Antiseptika nach ärztlicher Anordnung
Reinigungs -/Hautdesinfektionsmittel bei primär heilenden Wunden
Fixiermaterialien, Schere
Abwurfbehälter
Wie ist ein aseptischer Verbandswechsel vorzubereiten?
Arbeitsfläche vorbereiten (desinfizieren)
Steriles Material fern vom Pflegeempfänger
Unsteriles Material nah am Pflegeempfänger
Abwurfbehälter bereitstellen
Fenster schließen (möglichst keine Keime von außen einbringen)
Wie ist das Vorgehen bei einem aseptischen Verbandswechsel?
Hygienische Händedesinfektion
Verband mit unsterilen Handschuhen entfernen (ggf. mit sterilem NaCl lösen), inspizieren & verwerfen
Handschuhe verwerfen
Inspektion der Wunde
Sterile Wundreinigung, Wischrichtung von innen nach außen (neuer Tupfer pro Wischvorgang) →unsterile Handschuhe + sterile Pinzette ODER sterile Handschuhe ODER sterile Handschuhe & Pinzette (sterile Handschuhe anschließend für Wundauflage nutzen)
Ggf. Handschuhwechsel & Händedesinfektion
Sterile Wundauflage auflegen/Pflaster kleben → Non-touch mit steriler Pinzette, oder Touch mit sterilen Handschuhen
Materialien entsorgen, Hände & Oberflächen desinfizieren
Was ist allgemein beim aseptischen Verbandswechsel zu beachten?
Jeden Verbandwechsel aseptisch und möglichst schmerzarm durchführen (→vorher nach Schmerzen fragen, ggf. Analgesie & 30 Min warten)
Sterile Verpackungen nur an vorgesehenen Laschen öffnen
Wunde nie mit bloßen Händen berühren
Am besten nach Non-Touch Prinzip arbeiten
(steriles Material so wenig wie möglich
berühren)
Zuerst die aseptischen, dann kontaminierte & kolonisierte, anschließend infizierte, septische Wunden und am Schluss Wunden mit besonders resistenten Keimen versorgen
Was sind besonders suizidgefährdete Gruppen?
ältere, alleinstehende Männer
Psychische Grunderkrankungen wie Depressionen, Schizophrenie
Menschen mit Suizidversuch in der Vergangenheit
Entlassene Menschen aus der stationär-psychiatrischen Behandlung
Personen mit Suizid(-versuchen) im Umfeld
Menschen mit schwerwiegender Krankheitsdiagnose oder chronische Schmerzen
Alkohol-, drogen-, medikamentenabhängige Menschen
Belastende Lebensereignisse (Tod Lebenspartner, Arbeitsplatzverlust, Scheidung)
Was sind Symptome bei suizidgefährdeten Personen?
Ziehen sich zurück
äußern oft das Gefühl von Hoffnungslosigkeit
Starke Schuldgefühle
Selbstwertverlust
Kompletter sozialer Rückzug
Oft plötzliche Stimmungsbesserung ohne erkennbaren Anlass
Ankündigungen, Warnsymptome, Androhungen sind immer ernst zu nehmen
Wie sollte bei Suizidgefahr therapiert werden?
Akute Suizidalität ist ein psychiatrischer Notfall
Unterbringung in psychiatrisch geschlossener Abteilung
Zeitlich begrenzte Zwangsunterbringung auf Grund des
Unterbringungsgesetz zur Überwachung bei Selbst-
/Fremdgefährdung
Betreuung durch Kriseninterventionsteam
Integration von Bezugspersonen
Psychiatrische Begleiterkrankungen sind mitzubehandeln
Wie ist die Definition von Bluttransfusionen?
= i.v. Gabe von menschlichen Blutbestandteilen
Welche Arten von Bluttransfusionen gibt es?
FREMDINFUSION
➢ Blutspender und Blutemfpänger sind nicht identisch
EIGENTRANSFUSION
➢ Blutspender und Blutempfänger sind identisch
Welche unterschiedlichen Arten von Blutprodukten gibt es?
Erythrozytenkonzentrat (EK): Bei Anämie
Thrombozytenkonzentrat (TK): Störungen der Thrombozytenbildung
Granulozytenkonzentrat (GK): Bei Granulozytopenie
Gefrorenes Frischplasma (FFP): bei Massiven BV; Lebererkrankungen
Was sind die pflegerischen Aufgaben bei der Gabe von Transfusionen?
ANFODERUNG BLUTPRODUKTE
verschreibungspflichtiges Medikament
Ärztliche Tätigkeit (Anforderungsschein, Kreuzprobe, Bedside Test, Anhängen und Starten der infusion = nicht delegierbar!)
AUFGABE PFLEGEKRAFT
Vorbereitung der Transfusion
Überwachung des Pflegeempfängers
Früherkennung von Komplikationen während und Nach Transfusion
intervenieren bei Transfusionszwischenfällen
Was ist eine Kreuzprobe?
= Verträglichkeitsprobe
Bei Transfusion: Ergebnis darf nicht älter als 3 Tage sein
Was sind die pflegerischen Tätigkeiten VOR Gabe der Transfusion? Welche Materialien werden benötigt?
Blutprodukt in Empfang nehmen: Stimmt Lieferschein und Konserve überein? (Empfang mit Datum und Uhrzeit bestätigen)
Kontrolle auf Unversehrtheit und Haltbarkeitsdatum
Auftauen auf Station und erwärmen nach Vorgabe des Herstellers
Arztinfo über vorhandene Bluttransfusion
Keine sofortige Transfusion: Sachgerechte Lagerung
Bekannter Zeitpunkt der Transfusion: Information an Pflegeemfänger
Vorbereitung der Transfusion erst kurz vor Einleitung durch den Arzt
FOLGENDES MATERIAL WIRD BENÖTIGT:
Blutprodukt
Transfusionsbesteck
Desinfektionsmittel
Einmalhandschuhe
Was ist beim Starten der Infusion zu beachten?
Peripherer/zentralvenöser Zugang
Konserve: Transfundieren in 1h (40 bis 60 Tropfen p. Minute)
Worauf ist während der Infusion zu achten?
VZK Kontrolle
Auf Hautveränderungen achten
Befinden erfragen
Hinweis über Zustandsveränderung an Pflegepersonal
Klingel in Reichweite
Veränderungen: Hinweis auf Transfusionszwischenfall!
Ärztliche Erreichbarkeit muss gegeben sein!
Was sind die pflegerischen Tätigkeiten NACH der Transfusion?
Entfernung Transfusionbesteck; Spülung Zugang mit 0,9 % NaCl
VZK und Beobachtung des Pflegeempfängers für min. 8 weitere STD.
Infusionsvorgang transparent halten: Blutbeutel und
Transfusionsbesteck werden in einer Tüte aufbewahrt
(Name, Datum und Uhrzeit) und im Kühlschrank gelagert
Ärztliche Dokumentation von transfundiertem Produkt, Anzahl, Chargennummer, Datum, Uhrzeit der Transfusion
Was ist die häufigste Ursache eines Transfusionszwischenfalls? Wann treten die fulmnantesten Komplikationen auf?
Häufigste Ursache: Transfusion von falschen Blut durch Verwechslung bei Abnahme oder Verwechslung Patienten
Fulminantesten Komplikationen bei: Verwechslung bei AB0- Inkompatiblen Transfusion (Letalitätsrate sehr hoch!)
Welche Symptome können bei einem TZF auftreten?
SUBJEKTIVE SYMPTOME:
Unruhe, Unwohlsein, Angst, Übelkeit, Atemnot, Engegefühl in der Brust, Hitzegefühl, Schweißausbruch, Frösteln, Schüttelfrost, Rückenschmerzen, Bauchschmerzen, Schmerzen am Gefäßzugang, Kopfschmerzen
OBJEKTIVE SCHMERZEN:
Hypotonie & Tachykardie, Tachypnoe, Dyspnoe, Fieber, Temperaturerhöhung um mehr als 1 Grad, Kaltschweißigkeit, Hauterscheinungen (Urtikaria, Flush und Hautjucken) Hämoglobinurie, diffuse Blutungsneigung, Anurie
Welche Maßahmen sind bei einem TZF zu ergreifen?
Transfusion sofort stoppen
Arztinfo + weitere Hilfe holen
Pflegeempfänger beruhigen & nicht alleine lassen!
Venösen Zugang belassen (Medikamente)
VKZ-Kontrolle + Maßnahmen ergreifen (Kreislaufstabilisation)
Ggf. Verlegung auf ITS
Transfusion steril verschließen + aufbewahren
Reaktion + Info für den diensthabenden Transfusionsmediziner Protokollieren (Meldepflicht!)
Was ist die Definition von Blutdruck?
= Kraft bzw. Druck, den das zirkulierende Blut auf die Gefäßwand ausübt
Physiologische Grundlagen: Ist abhängig von Herzzeitvolumen (HZV), dem Gefäßwiderstand der Arterien und der zirkulierenden Blutmenge
Systole = Anspannungs-/ Auswurfsphase. Blut wird raus gepresst
Diastole = Entspannungs-/ Füllungsphase. Herz füllt sich mit Blut
Abkürzung RR von italienischem Arzt Riva- Rocci
Einheit mmHg („Millimeter Quecksilbersäule“)
MAD (Mitteldruck) ist der Druck, der durchschnittlich in den Arterien herrscht
Korotkow-Geräusche = Strömungsgeräusche, die durch das Zusammendrücken der Arterie und die dadurch entstehenden Verwirbelungen zu hören sind: erster hörbarer Ton zu Beginn der Systole markiert den systolischen Wert, letzter hörbarer Ton am Ende der Diastole markiert den diastolischen Wert
Was sind die Normwerte für den Blutdruck?
Was sind Indikationen zur RR-Messung?
Notfallsituation
AZ Auffälligkeiten
Andere Parameter auffällig
V.a. Hypo-, Hypertonie
Starke Schwankungen
Volumenverlust
Post-OP Überwachung
Vor Mobilisation z.B. nach Sectio
Was sind Kontraindikationen zur RR-Messung?
Nach Mamma ablatio
Lymphödem
Shunt-Anlage
Arterieller und Venöser Gefäßzugang
Lähmung des Arms
Bestimmte Haut-, Knochen- oder Muskelerkrankungen
Welche Methoden zur RR-Messung gibt es?
Indirekte Messung/ unblutige Messung
Blutdruckmanschette
Auskultatorisch (abhören mit Stethoskop)
Palpatorisch (tasten Radiuspuls, ergibt nur systolischen Wert)
Oszillometrisch (Elektrisches RR-Gerät)
Direkte Messung/ blutige Messung
Messung in Arterie über Katheter gemessen
Kontinuierliche Messung
Evtl. auf Intensivstation
Wie wird die auskultatorische RR-Messung durchgeführt?
Person sollte optimalerweise zuvor eine Ruhepause von 15 min einhalten
für vergleichbare Messungen immer in vergleichbarer Position messen (Liegen, Sitzen oder Stehen)
Person informieren, Kinder altersentsprechend aufklären
beengende Kleidung entfernen
Oberarm entspannt auf Herzhöhe platzieren
auf rückenschonende Arbeitsweise achten
störende Geräuschquellen ausstellen
Blutdruckmanschette luftleer, eng und faltenfrei um den Oberarm ca. 2-3 cm oberhalb der Ellenbeuge anlegen
ableitende Schläuche dürfen nicht unterhalb der Manschette liegen
Ventil des Blutdruckapparates durch Drehen am Rädchen schließen
Ohr-Oliven des Stethoskops vorsichtig und locker in den eigenen Gehörgang legen
Puls an der A. radialis tasten
Manschette mittels des Ballons füllen bis kein Puls mehr an der A. radialis tastbar ist
dann nochmals um 20-30mmHg aufpumpen (nicht mehr, da sehr schmerzhaft!)
Membran des Stethoskops locker in der Ellenbeuge auflegen (Membran eher nicht unter die Manschette klemmen)
durch sehr vorsichtiges und langsames öffnen des Ventils Luft aus der Manschette ablassen (max. 3-5 mmHg/Sek.)
auf pulssynchrone Strömungs- bzw. Klopfgeräusche (Korotkow-Töne) achten
ersten Druckwert am Manometer ablesen, sobald erster Klopfton zu hören ist (systolischer Blutdruckwert)
Manschette langsam weiter entlüften
beim letzten Klopfton bzw. wenn Strömungsgeräusche deutlich leiser werden den diastolischen Wert ablesen
Restluft aus der Manschette ablassen und Manschette entfernen
Manschette nach Gebrauch mit geeignetem Flächendesinfektionsmittel desinfizieren
beim Wiederholen der Messung: Manschette vollständig entleeren und ca. 2 Minuten warten
Was ist der Puls?
Definition: fühlbare Pulswelle an oberflächlichen Arterien, Anstoßen von Blut- oder Druckwellen an die Arterienwand. Entspricht Anzahl der Herzschläge pro Minute
Was sind Indikationen zur Pulsmessung?
Neuaufnahme
Schwangerenvorsorge
Standartmäßige Datenerfassung
Wenn andere Parameter auffällig sind
AZ Überwachung
Notfall
Wie wird der Puls gemessen? Was sind die Normwerte?
Radialispuls am gängigsten
Zeige-, Mittel- und Ringfinger in Handgelenksnähe auf Daumenseite des Unterarms legen
Mit Daumen von Handrucken her gegen drücken
Puls 1 Minute durchzählen oder 15 Sek x 4 nehmen
Was können Pulsmessstellen beim Neugeborenen sein?
Fontanelle
Radialis
Brachialis
Tibialis posterior
Welche Kriterien werden bei der Pulsmessung beobachtet?
Frequenz
Rhythmus
Qualität
Was ist der Normwert bei der Körpertemperatur?
Relativ konstant bei 37°C
Bei <35°C und >41°C können viele Stoffwechselvorgänge nicht mehr ablaufen
Hypothalamus ist Regelzentrum der Thermoregulation
Normwert 36,0-37,5°C
Was sind Indikationen für die Temp.Messung?
Prä- und Post-OP
Hinweis auf Temperaturstörung
Erfrieren, Verbrennungen
Frühgeborene, kranke Säuglinge
Welche unterschiedlichen Messorte gibt es und welche Vor- und Nachteile gibt es?
Welche Messverfahren für die Temperaturmessung gibt es?
Invasiv
Mittels Temperatursonde
Speiseröhre, Blase, Darm
Nicht invasiv
Ausdehnungsthermometer
Digitalthermometer
Infrarotthermometer
Was sind Symptome von Fieber?
Trockene belegte Zunge
Appetitlosigkeit
Unruhe
Sinnestäuschungen
Tachykardie
Kopfschmerzen
Rote, heiße Haut
Schüttelfrost
Fieberkrampf
Fieberdelier
Welche Fieberphasen gibt es?
Fieberanstieg > Fieberhöhe > Fieberabfall
Was ist ein Schock?
= Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Bedarf durch verminderte Gewebsperfusion
Durch resultierende Gewebshypoxie entstehen reversible, bei fortbestehen irreversible Zellschädigungen vitaler Organe
Was sind allgemeine Schocksymptome?
Tachykardie >100 bpm
Hypotonie mit systolischem RR < 100 mmHg
Tachypnoe, Dyspnoe
Blässe, periphere Zyanose
kühle, feuchte Haut (meist)
Eingeschränkte Bewusstseinslage (Verwirrtheit, Agitation, Somnolenz)
Verminderte Urinausscheidung < 20 ml/h (Oligurie)
Ggf. Übelkeit, Angina pectoris
Welche Maßnahmen müssen beim Schock getroffen werden?
(Fremd-) Anamnese, Fokussuche
Engmaschige Beobachtung und Überwachung von Vitalzeichen, Atmung, Bewusstseinslage, Haut
Monitoring nach Patientenzustand erweitert (invasive RR-Messung)
Großlumige venöse Zugänge (zentral / mind. 2 periphere)
Infusionstherapie
O2- Gabe bis hin zur Atemwegssicherung
Blutentnahme und BGA- Kontrolle
Psychische Betreuung (Unruhe/ Angst)
Schocklagerung (kardiogener Schock Flachlagerung)
Ggf. Katecholamin Gabe
Dauerkatheter Anlage (Diuresebilanzierung)
Was sind Kontraindikationen für die Schocklagerung?
7 B´s:·
Bauch
Birne (Kopf)
Beine
Brust: Herzbettlagerung
Becken
Buckel
Bewusstlosigkeit: Stabile Seitenlage
Welche unterschiedlichen Schockformen gibt es?
Kardialer Schock
Kardiale Ursachen: Pumpversagen des Herzens (myogene, mechanisch oder rhythmogen verursacht)
Extrakardiale Ursachen: Reduktion der Auswurfleistung durch extrakardiale
Hypovolämischer Schock
Absoluter Volumenmangel durch Abnahme des Blut- und/ oder Plasmavolumens
Septischer Schock
Anaphylaktischer Schock
Neurogener Schock
Wie werden allergische Reaktionen nach Schweregrad eingeteilt?
Was sind Maßnahmen un Therapien nach einem allergischen Schock?
Basismaßnahmen: Anamnese, Haut inspizieren, Beschwerden erfragen, primär symptomorientierte Lagerung
kausal: Infusion als Auslöser: diese stoppen, Mundhöhle bei Bewusstlosen und v.a. auslösende Nahrungsmittel inspizieren
i.v.-Zugang (großlumig), Monitoring, Volumentherapie (kausal 2-3L bei relativer Hypovolämie), Sauerstoffgabe
Atemwegssicherung (Intubation/Maskenbeatmung), wenn nötig Koniotomie (Larynxödem -> „cannot intubate“, „cannot ventilate“)
Glukokortikoide wirken „membranstabilisierend“ und antiinflammatorische (greifen erst nach 1-2h)
Adrenalin wirkt bronchodilatierend, positiv inotrop, vasokonstriktorisch, antiödematös
Bei persistierender Hypotonie Noradrenalin
Inhalative Medikation
Histaminantagonisten ergänzend
Oft rasche Erholung, jedoch Überwachung für 8h bzgl. Spätreaktionen
Was ist eine Sepsis?
Lebensbedrohliche Organdysfunktion
Gekennzeichnet durch eine Fehlregulation der Immunabwehr auf einen Infektion
Nicht nur generalisierte Entzündungsreaktion, sondern auch zirkulatorische, zelluläre und metabolischen Veränderungen
60% Pulmonal
Wie wird eine Sepsis diagnostiziert?
Sofa Score
Klinische Parameter
Labor inkl. Arterielle BGA
Nachweis pathogener Organismen (nur in ca. 50%): je nach Fokussuche Liquor, Ergusspunktion, Wundabstrich, Stuhl ; Tracheal-/ Bronchialsekret, Urin, Blutkulturen ( vor AB- Gabe)
Monitoring
Bildgebenden Verfahren (Rö, Echo, Sono, CT)
Was sind die 5 Eckpunkte der Sepsis-Behandlung?
Frühzeitiges Erkennen der Sepsis
Behandlung der Infektion und Immunmodulation
Hämodynamische Stabilisierung
Behandlung und (Re-) Kompensation des Organversagens
Suffiziente Regeneration und Rehabilitation
Wie wird eine Sepsis therapiert?
Kausal: Fokussanierung, Antibiose < 1h ( 1h Verzögerung = reduziert Überlebensrate 8%)
Supportiv: hämodynamische Stabilisierung, Airwaymanagement, Nierenersatztherapie, ggf. EK-Gabe
Adjunktiv: BZ-Einstellung, Hydrocortison, Thromboseprophylaxe (Cave: DIC)
Prinzipiell: adäquate Gewebeperfusion, adäquate Oxygenierung und adäquate Volumentherapie
Was ist der septische Schock?
Untergruppe der Sepsis
Mortalitätsrisiko > 40%
Identifikation: Vorliegen einer Sepsis, Persistierende Hypotension, und Notwendigkeit von Vasopressorgabe, Lactat von > 2 mmol/l trotz adäquater Volumengabe
Multiorganversagen bei Sepsis:
In jedem Stadium der Sepsis möglich
Gerinnungsaktivierung mit DIC / Mikrozirkulationsstörung (exzessive Thrombenbildung, intravasale Fibringerinnsel, Verbrauch endogener Antikoagulantien)
Schrankenstörung mit Ödembildung ( Verletzung Trennschicht zwischen Blutzellen und Endothel)
Vasodilatation mit Hypotension und Minderperfusion
Dritthäufigste Todesursache im Krankenhaus
Je mehr Zeit bis Therapie beginn, desto schlechter ist die Prognose
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