Definition des Schleifens nach DIN 8589-11
Schleifen ist ein Verfahren, bei dem Material von einer Oberfläche abgetragen wird, um sie glatter oder genauer zu machen. Dabei wird ein Schleifmittel verwendet, das durch Reibung das Material abträgt.
Ein spanendes Fertigungsverfahren mit vielschneidigen Werkzeugen, deren geometrisch unbestimmte Schneiden von einer Vielzahl gebundener Schleifkörper aus natürlichen oder synthetischen Schleifmitteln gebildet werden und mit hoher Geschwindigkeit, meist unter nichtständiger Berührung zwischen Werkstück und Schleifkorn, den Werkstoff abtrennen.
Schleifbearbeitung in der Fertigungskette
Auswirkungen des Kühlschmierstoffs (KSS)
Verschiedene Varianten der KSS-Zuführung beim Schleifen
Einfluss des Kühlschmierstoffvolumenstroms auf Schleifscheibenverschleiß und Rauheit
Ein optimal eingestellter Kühlschmierstoffvolumenstrom ist entscheidend für die Minimierung des Schleifscheibenverschleißes und die Optimierung der Oberflächenrauheit.
Zu wenig Kühlschmierstoff führt zu erhöhtem Verschleiß und schlechterer Oberflächenqualität, während ein übermäßiger Volumenstrom Ressourcen verschwendet und die Prozesskosten erhöht, ohne notwendigerweise die Schleifleistung zu verbessern.
Erfolgreiche KSS-Applikation
Einflußgrößen auf die Kontaktzonenkühlung:
(*Luftpolster)
*Düsendesign und Position
*Strahlgeschwindigkeit, Volumenstrom und Druck
*Verrohrung in der Maschine
desweiteren:
*Geometrie des Spaltes vor der Kontaktzone
*Porosität des Werkzeugs
*Pumpen-Charakteristik
*Dichte und Viskosität des KSS
*Art des Werkzeugs und Material des Werkstücks
Ekin und Bernoulli
Auswirkung hoher Drücke mit einfachen Rohren
Bei 12 bar Druck mit Emulsion weitet sich der Strahl auf einer Strecke von 100 mm von 8 mm auf 20 mm im Durchmesser.
Einfache Rohre werden häufig bei noch höheren Drücken eingesetzt.
Einfache Düse bei hohem Druck
Auffächernder Strahl => geringer Kühleffekt
Vergleich konventioneller & konstruierter Düsenauslegung
Vorteile kohärenter Strahlen
Die Düsen können fernab von Werkstück und Werkzeug installiert werden.
Geringere Schaumbildung durch weniger Lufteinmengung.
Geringere Brandgefahr bei Mineralölen durch weniger Verneblung.
Präziseres Zielen bei geringerem Volumenstrom.
Volumenstrom
SME:
Bei bekannter Spindelleistung: 8 –10 l/min kW
Der Anteil der Spindelenergie, der als Wärme in das Werkstück gelangt, ist abhängig von:
der Kornart
dem KSS
der Schnittgeschwindigkeit
dem Werkzeug
Düsendesign - Umgesetzte Beispielprojekte
Beispiel: Luftfahrtkomponenten
Problem aus Kundensicht:
Unterdimensionierte zentrale KSS-Versorgung. Es war immer nur möglich, sieben bis acht der 15 vorhandenen Maschinen gleichzeitig in Betrieb zu nehmen, da sonst der Filter im Rücklauf überlief.
Lösungsansatz des Kunden:
Neubeschaffung einer größeren KSS-Versorgung.
Kosten: Ca. € 400.000
Problem aus Sicht von Cool-Grind:
Zu viel Volumenstrom, nicht effektiv eingesetzt
Lösungsansatz von Cool-Grind:
Umstellung auf CG-Düsensystem mit drastischer Minimierung des Volumenstroms
Düsen mit kohärenten Strahlen bei angepasster Austrittsgeschwindigkeit und auf die Spindelleistung optimiertem Volumenstrom. 3 Düsen zur Versorgung der galvanisch gebundenen Schleifscheibe. 2 Düsen mit 3 mm Durchmesser für die Kanten und eine Düse mit 5 mm Durchmesser für die Mitte der Schleifscheibe. Bei der keramisch gebunden Scheibe wurden zwei Düsen mit jeweils 5 mm Durchmesser auf je eine Hälfte der Schleifscheibe gerichtet. Die Pumpe wurde heruntergeregelt, so dass 18 bar am Verteiler anlagen.
Kosten:
Umrüstung der ersten Maschine: € 5.000
Material je weitere Maschine: € 1.000
Gesamtkosten: € 19.000
Weitere Verbesserungen: Das Ausrichten der Düsen ist schneller durch die Möglichkeit mit einem Lasers zu erarbeiten. Die Verschlussplatte des Verteilers lässt sich mitsamt den eingerichteten Düsen austauschen. Dadurch wird die Rüstzeit enorm verkürzt. Eine Offline Einrichtung der Düsen ist ebenfalls möglich.
Beispiel: Nockenwellen-Produktion
Rißbildung unterhalb der Oberfläche bei ca. 1% der Bauteile
→ 100 % Magnafluxprüfung.
Kosten von ca. $ 300.000/a (je ein Mann, zwei Schichten)
Nockenschleifen, Werkstoff 20 NiCrMo22, ca. 60 HRC,
KSS: Emulsion (Umweltauflage)
Problem aus Sicht CG:
Leichte Zusetzungen erkennbar.
Bei 90 m/s Schnittgeschwindigkeit vermutlich starke Ausprägung eines Luftpolsters mit daraus folgender mangelhafter Kühlung.
Lösungsansatz: Luftabstreifer + Hochdruck-Reinigung
Reinigung mit Hochdruck
Der Einsatz von Hochdruckreinigungsdüsen kann folgende Vorteile mit sich bringen:
Kein Abrichten aufgrund von Zusetzen
Stabilere Prozesse
Konstante Qualität
Konstante Leistungsaufnahme aufgrund Abrichteffekt
Typischer Volumenstrom: 0,3 l/min mm
Typischer Druck: 40-55 bar bei Kunstharz und Keramik,
bis zu 80 bar bei galvanischen Bindungen.
Optimierung:
Fächerdüse, 45° angestellt.
Hauptdüse tangential, ca. 15° vor Kontaktzone
Nach Umrüstung wurden 120.000 Teile ohne Befund Untersucht.
→ Wegfall der Magnaflux-Prüfung
Umrüstung der beiden Maschinen: € 7.000
Hochdruckpumpe: € 3.000
Gesamtkosten: € 10.000
Weitere Verbesserungen:
Weniger Abrichten → Längere Standzeit der Schleifscheibe.
Stabiler Prozeß mit konstanter Qualität
Ökonomische und ökologische Vorteile einer optimierten KSS-Zufuhr
Weniger Energieverbrauch: Weniger elektrische Energie in der Pumpe führt zu weniger Energieverbrauch der Kühler.
Weniger Öldampf reduziert die Kosten der Luftaufbereitung (Filter).
Minimierung des Volumenstroms reduziert Schaumbildung. Reduktion von Entschäumern.
Niedrigere Volumenströme erhöhen die Verweilzeit im Tank.
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