Inwiefern spielen motivationale Aspekte beim Erlernen sportmotorischer Fertigkeiten eine Rolle?
Motivation ist eine wichtige Voraussetzung des Lernenden beim Fertigkeitstraining
motivierter Sportler widmet sich der Aufgabe mit größerer Einsatzbereitschaft, Ernsthaftigkeit und Übungszeiten
führt zu effektiverem Lernen
Achtung: Nicht alle Sportler sind motiviert (bsp. Schulsport)
Selbstständigkeit, Kompetenz und Beziehungen steigern/minimieren Motivation
spezifische/realistische/herausfordernde Ziele können die Motivation des Lernden positiv beeinflussen
genauso wie selbstregulierte Übungen und positives Feedback
Welche Aufmerksamkeitsfokusse kann man unterscheiden und welche sportpraktischen Empfehlungen lassen sich diesbezüglich aus der wissenschaftlichen Fachliteratur ableiten?
Aufmerksamkeit ist die Selektion von Informationen zur Verhaltenssteuerung
externaler Aufmerksamkeitsfokus ist internalem überlegen
v.a im Bereich der Akyuise, Retentions und Transferleistung
extern: Fokus auf Gegenstand
intern: Fokus auf Körperteil
Distanzeffekt: distaler (weit) externaler Fokus besser als proximaler (eng) externaler Fokus
sportpraktische Empfehlungen:
proximaler externaler Aufmerksamkeitsfokus bei Anfängern
distaler externaler Aufmerksamkeitsfokus bei Experten
Minimale Unterschiede im „wording“ im Rahmen von Instruktionen/Feedback —> Einfluss auf die Leistung und das Lernen
sind Instruktionen/Feedback nicht klar, kann der Aufmerksamkeitsfokus darunter leiden
Aufmerksamkeitsfokus ist oft Funktion einer Fertigkeit
Bei Fertigkeiten, bei denen ein Sportgerät zu manipulieren ist (z.B. Würfe), ist es einfacher einen externalen Aufmerksamkeitsfokus einzunehmen!
Bei Fertigkeiten in den kompositorischen Sportarten (z.B. Gymnastik oder Ballett) ist es dagegen verlockend, einen internalen Aufmerksamkeitsfokus einzunehmen!
Unter welchen Bedingungen bietet sich ein Lehren im Ganzen und wann ein Lehren in Teilen an?
Geben Sie jeweils konkrete sportpraktische Beispiele!
hängt von der Komplexität (Anzahl der Komponenten, Umfang der Aufmerksamkeit) und Organisation (Raum-Zeitliche Verzahnung der Komponenten) der Aufgabe ab
wenn Komplexität gering und Organisation hoch, dann im Ganzen lernen (Darts)
wenn Komplexität hoch und Organisation gering, dann in Teilen lernen (Kühr beim Bodenturnen)
Aufgliederung der Fertigkeit in Teile:
ausgehend vom Lehrstoff (Zerlegung in Funktionsphasen)
ausgehend vom Lernenden (Zerlegung durch motorische Kontrolltheorien)
Teile zu Zielfertigkeit zusammensetzen durch methodisch funktionale Übungsreihen
bsp. verminderte Lernhilfe, graduelle Annäherung, vom Kern nach außen
Was versteht man unter verteiltem und massiertem Üben? Welche sportpraktischen Empfehlungen kann man aus der wissenschaftlichen Fachliteratur ableiten?
Trainer müssen sich überlegen, wie viele Einheiten für das Erlernen bestimmter Fertigkeiten benötigt werden/zur Verfügung stehen
gute Übungsverteilung sinnvoll (zwei Ansätze)
werden immer in Relation zueinander definiert
massiertes Üben: weniger und längere Übungseinheiten, keine/sehr kurze Pausen zwischen den Übungsversuchen
verteiltes Üben: mehr und kürzere Übungseinheiten, längere Pausen zwischen Übungsversuchen
—> erfordert mehr Zeit, um gleichen Übungsumfang zu erreichen
kürzere und häufigere Übungseinheiten sind besser als längere
optimale Anzahl und Länge der Einheit kann aus dem aktuellen Forschungsstand nicht abgeleitet werden
Ermüdung und Gedächtniskonsolidierungshypothese als mögliche Erklärung für Befunde
bei Übungsversuchen hängt die optimale Pausenlänge vom trainierten Fertigkeitstyp ab
verteilte Übungsversuche beim Erlernen kontinuierlicher Fertigkeiten sinnvoll
massierte Übungsversuche beim Erlernen diskreter Fertigkeiten sinnvoll
Welche sportpraktischen Konsequenzen lassen sich aus der „Variability of Practice“ Hypothese ableiten und warum?
Variabilitätshypothese erklärt, dass Leistungen in Retentions- und Transfertests besser sind, wenn verschiedene Varianten einer Übung bzw. randomisierte Abfolgen von Übungen geübt werden.
Übungsprotokolle sollten so gestaltet sein, dass der Lernende eine Kompetenz aufbaut auch neue/ähnliche Aufgaben/Situationen erfolgreich lösen zu können
Was versteht man unter dem KI-Effekt (Kontext-Inferenz-Effekt)? Wie wird der Effekt erklärt und welche sportpraktischen Empfehlungen kann man aus der wissenschaftlichen Fachliteratur ableiten?
Der Effekt besagt, dass beim Üben verschiedener Aufgaben in zufälliger Reihenfolge sich ein kurzfristig nachteiliger Effekt einstellt, aber auf lange Sicht diese Variante des Übens sich positiv auswirkt.
normalerweise werden mehrere sportartspezifische Fertigkeiten in einer Einheit geübt (bsp. Aufschlag, Vor-/Rückhand)
Doch in welcher Reihung sollten die einzelnen Techniken geübt werden?
entweder geblocktes (aabbcc) oder randomisiertes (acbcabbca) üben
geblocktes üben führt während der Übung zu größerem Fortschritt
randomisiertes Üben eignet sich besser zum merken der Fertigkeiten
Belege des Effekts:
Elaborationshypothese
beim randomisierten üben mehrerer Aufgaben die Bewegungspläne alle im Arbeitsgedächtnis gespeichert werden wodurch dieses trainiert wird
Rekonstruktionshypothese
Bewegungspläne immer wieder neu geladen und rekonstruiert werden müssen, was zu einer besseren Informationsverarbeitung und -speicherung führt
Daraus kann man ableiten, dass bei eher einfachen Übungen auf jeden Fall randomisiert geübt werden sollte. Auch bei fortgeschrittener Expertise sollte auf die Variabilität von Übungen gesetzt werden.
Empfehlung:
hoher Umfang von KI geeignet für das Erlnen von einfacheren Fertigkeiten!
Grund: Challenge-Point-Hypothese
nan braucht immer eine optimale Reizsetzung!
bei schwieirgen Fertigkeiten wäre man überfordert durch die zusätzliche Randomisierung
Zuletzt geändertvor 11 Tagen