Was ist die Stichtagsinventur?
Einfachste Methode der Verbrauchserfassung; erfordert keinerlei Lagerbuchführung über ein- und ausgehende Materialmengen
Grundlage: körperliche Bestandsaufnahme (= Inventur)
Liefert keine Informationen über den Grund des Verbrauchs
Liefert keine Informationen, für welche Kostenstelle oder für welchen Kostenträger das Material
verwendet wurde
Für unterjährige Informationen müsste jeweils aufwändige Inventur durchgeführt werden
Was ist die Fortschreibungsmethode für die Inventur?
Lagerbuchführung, Voraussetzung: bei Entnahme von Material ist ein Materialentnahmeschein einzureichen
Ebenso Erfassung von Materialzugängen durch den Einkauf
Liefert auch unterjährig Informationen
Informationen zu Kostenstellen und -trägern vorhanden
Erfassung von Lagerverlusten möglich
Relativ aufwändige Lagerorganisation und -buchhaltung
Was ist die Rückrechnungsmethode bei der Inventur?
Materialverbrauchsermittlung aus den fertiggestellten Endprodukten (Ermittlung des Sollverbrauchs anhand von Stücklisten, Rezepturen, Mischungsverhältnissen, etc.)
liefert auch unterjährig Informationen, jedoch lediglich in Form von Sollwerten
Abgleich der Sollwerte lt. Rückrechnungsverfahren mit den Sollwerten lt. Lagerbuchführung gibt
Hinweise auf mögliche Unwirtschaftlichkeiten vor allem im Produktionsbereich
laufende Pflege der Berechnungsgrundlagen (Stücklisten etc.) ist erforderlich
Was ist der Festpreis und was ist der Istpreis?
Festpreise
− Wiederbeschaffungspreise (bei stark schwankenden Preisen)
− Normalpreise/Durchschnittspreise der Vergangenheit (bei marginalen Preisveränderungen)
− Planpreise (für künftige Perioden)
− Preise auf Basis von Opportunitätskosten (bei Engpassfaktoren)
Istpreis
− wenn die Betrachtungsperiode in der Vergangenheit liegt (Nachkalkulation oder Betriebsergebnisses einer vergangenen Periode)
− grundlegende Unterscheidung
− Durchschnittsverfahren (in der Praxis weit verbreitet)
− Verbrauchs- oder Preisfolgeverfahren
Was macht die Kostenstellenrechnung?
Bindeglied zwischen Kostenarten- und Kostenträgerrechnung bei Mehrproduktunternehmen
− Verteilung der Gemeinkosten auf Kostenstellen
− Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
− Bildung von Kalkulationssätzen
Identifikation des Ortes der Kostenentstehung
Wirtschaftlichkeitskontrolle einzelner Verantwortungsbereiche
Was ist die Kostenartenrechnung
Definition: Die Kostenartenrechnung ist der Teil des internen Rechnungswesens, der alle Kosten, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums in einem Unternehmen anfallen, systematisch erfasst und kategorisiert.
Zweck:
Überblick über verschiedene Kostenarten schaffen
Basis für weitere Kostenanalysen und finanzielle Planung
Typische Kostenarten:
Materialkosten: Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Personalkosten: Löhne, Gehälter, Sozialabgaben
Abschreibungen: Wertminderung von Anlagevermögen
Mietkosten: Kosten für die Nutzung von Gebäuden oder Ausrüstung
Energiekosten: Strom, Gas, Wasser etc.
Anwendung: Die Informationen aus der Kostenartenrechnung dienen als Grundlage für die Kostenstellenrechnung (Verteilung der Kosten auf Unternehmensbereiche) und die Kostenträgerrechnung (Zuordnung der Kosten zu Produkten oder Dienstleistungen).
Wie ist die Kostenrechnung als Teilkostenrechnung aufgebaut?
Was ist die Prozesskostenrechnung?
Abbildung und Senkung von Gemeinkosten in den indirekten Leistungsbereichen durch Abkehr von Gemeinkostenschlüsselung und Fokus auf kostentreibende Prozessgrößen
Was ist der Allokationseffekt?
Definition: Genauere Zuweisung von Gemeinkosten zu Produkten oder Dienstleistungen durch den Einsatz von Prozesskosten statt traditionellen Zuschlagssätzen.
Ziel: Widerspiegelt den tatsächlichen Ressourcenverbrauch verschiedener Produkte oder Dienstleistungen genauer.
Nutzen:
Verbessert die Genauigkeit der Kostenallokation.
Führt zu realistischeren Produktkosten.
Unterstützt fundierte Entscheidungen in Preisgestaltung, Produktentwicklung und Prozessoptimierung.
Was ist der Komplexitätseffekt?
Definition: Der Komplexitätseffekt beschreibt, wie die Prozesskostenrechnung die zusätzlichen Kosten erfasst, die durch die Komplexität von Produkten, Produktvarianten oder Fertigungsprozessen entstehen.
Ursache: Unterschiedliche Produkte verursachen aufgrund ihrer Komplexität unterschiedlich hohe Betreuungs-, Entwicklungs-, Produktions- und Logistikaufwände.
Ziel: Gerechtere Verrechnung der Gemeinkosten auf Produkte unter Berücksichtigung ihrer Komplexität und Inanspruchnahme von Ressourcen.
Folge: Führt zu einer realistischeren Kalkulation der Stückkosten, besonders bei Produkten mit hoher Variantenvielfalt und individuellen Kundenanforderungen.
Nutzen: Unterstützt Unternehmen bei der Identifizierung kostenintensiver Produkte und Prozesse, Preisgestaltung und strategischen Entscheidungen bezüglich des Produktportfolios.
Was ist der Degressionseffekt?
Definition: Der Degressionseffekt beschreibt die Reduktion der Stückkosten eines Produktes oder einer Dienstleistung bei zunehmender Ausbringungsmenge.
Ursache: Fixkosten (z.B. Miete, Gehälter) werden auf eine größere Menge verteilt, während variable Kosten pro Stück konstant bleiben.
Beispiel: Bei der Produktion von 100 Einheiten fallen 1.000 € Fixkosten an. Die Fixkosten pro Stück betragen somit 10 €. Steigt die Produktionsmenge auf 200 Einheiten, ohne dass die Fixkosten steigen, reduzieren sich die Fixkosten pro Stück auf 5 €.
Folge: Mit steigender Produktionsmenge sinken die Gesamtkosten pro produzierter Einheit, was zu einer Kosteneffizienz führt.
Nutzen für Unternehmen: Ermöglicht eine kostengünstigere Produktion bei höheren Mengen und kann zu Wettbewerbsvorteilen führen, insbesondere in Märkten mit hohen Fixkostenanteilen.
Was ist die starre Plankostenrechnung?
ohne Anpassung an die tatsächliche Beschäftigung also z.B. vollauslastung mit 2000h, keine Trennung von fixen und variablen kosten → Proportionalisierung der Fixkosten
− Plankostenverrechnungssatz kp = Kp / xp − verrechnete Plankosten Kver = kp * xi − Gesamtabweichung GA = Ki – Kp − Budgetabweichung BuA = Kver – Kp
🙂 einfach, schnell
😟 nicht interpretierbar, kein Verursacherprinzip
Was ist die flexible Plankostenrechnung?
mit Anpassung an die tatsächliche Beschäftigung → trennung fixe und variable kosten
Sollkosten: Kosten, die unter der Annahme eines wie in der Planung unterstellten wirtschaftlichen Umgangs mit den Ressourcen bei der jeweiligen Ist-Beschäftigung anfallen sollten
− Sollkosten Ks = Kpf + Kpv / xp * xi − Nutzkosten Kn = Kpf * xi / xp − Leerkosten Kl = Kpf – Kn − Gesamtabweichung GA = Ki – Kp − globale Verbrauchs- oder Preisabweichung VA = Ki – Ks − Beschäftigungsabweichung BA = Ks – Kver
🙂 aussagekräftige Kostenkontrolle mit Sollkosten
😟 keine kurzfristike Enscheidung mit Grenzkosten
Was ist die flexible Plankostenrechnung auf Grenzkostenbasis?
trennung fixe und variable Kosten auch in der Kostenträgerrrechnung
− Plankostenverrechnungssatz kpv = Kpv / xp − verrechnete Plankosten Kver = kpv * xi − Gesamtabweichung GA = GAv + GAf − globale Verbrauchs- oder Preisabweichung VA = VAv + VAf
Was ist der Unterschied zwischen Ausgaben und Kosten?
Ausgabe, einmaliger Kauf einer Maschine mit Liquiden mitteln.
Kosten, die Maschine wird über die Zeit der Abschreibung z.B. 3 Jahre als kosten für das Produkt anteilsmäßig über die Jahre betrachtet.
Im täglichen Sprachgebrauch erfolgt keine Unterscheidung zwischen dem Begriff Kosten und dem Begriff Ausgaben. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht wird jedoch zwischen den Begriffen unterschieden: Ausgaben sind im Wesentlichen der Abfluss von (liquiden) Zahlungsmitteln. Kosten sind der in Geld bewertete Verbrauch an Gütern und Dienstleistungen. Dieser Unterschied kann anhand eines Beispieles verdeutlicht werden: Ein Fachgebiet beschafft ein Gerät im Wert von 55.000 €. In der kameralistischen Haushaltsführung wird der Anschaffungspreis als ein Betrag im Anschaffungsjahr erfasst. Das Fachgebiet wird mit der Ausgabe im Haushaltsjahr der Anschaffung belastet. Im Gegensatz dazu wird in der Kostenrechnung der Anschaffungspreis nicht als Einmalbetrag erfasst, sondern er wird auf die Nutzungsdauer des Geräts aufgeteilt und das Fachgebiet wird mit dem so ermittelten Wert für die Dauer der Nutzung belastet. Ausgehend von einer Nutzungsdauer von 5 Jahren würde für das Fachgebiet 5 Jahre lang jeweils ein Betrag von 11.000 EUR in der Kostenrechnung erfasst werden. Diese Vorgehensweise wird in der Betriebswirtschaftslehre Abschreibung genannt. In der Kostenrechnung wird also lediglich der jährliche Abschreibungswert und nicht der einmalige Anschaffungspreis erfasst.
Wie ist die reihenfolge der Kostenrechnung?
Kostenarten, Kostenstellen & Kostenträger
Was sind Kosten?
Sachorientierter Wertverzehr
Was ist der Was ist der Plankostenverrechnungssatz?
geplante Kosten / geplante Menge
Was ist die Sekundärkostenrechnung?
Definition: Die Sekundärkostenrechnung ist Teil der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung und dient der Verrechnung von Kosten für interne Leistungen, die von Hilfs- oder Nebenkostenstellen erbracht und auf Hauptkostenstellen oder Kostenträger umgelegt werden.
Hauptaufgaben:
Erfassung: Dokumentation der internen Leistungsströme zwischen den Kostenstellen.
Bewertung: Festlegung von Verrechnungspreisen für interne Leistungen auf Basis der entstandenen Kosten.
Verrechnung: Umlage der Sekundärkosten von leistenden auf empfangende Kostenstellen oder Kostenträger.
Optimierung: Analyse und Verbesserung der Effizienz interner Leistungsprozesse.
Ziel: Gewährleistung einer gerechten und transparenten Kostenverteilung für interne Leistungen, um ein realistisches Kostenbild zu ermöglichen und interne Effizienz zu steigern.
Was ist die Mehrkostenrechnung?
Definition: Die Mehrkostenrechnung befasst sich mit der Erfassung, Analyse und Verrechnung von Kosten, die über die geplanten oder standardisierten Kosten hinausgehen. Diese können durch verschiedene Ursachen wie Ineffizienzen, Produktionsstörungen oder unvorhergesehene Ereignisse entstehen.
Identifikation: Ermittlung von Kostenüberschreitungen gegenüber Budgets oder Standards.
Ursachenanalyse: Untersuchung der Gründe für die Entstehung von Mehrkosten.
Verrechnung: Zuordnung der Mehrkosten zu den verantwortlichen Bereichen (Kostenstellen, Projekte, Produkte).
Kontrolle und Steuerung: Nutzung der Informationen für Maßnahmen zur Kostenreduktion und Prozessoptimierung.
Ziel: Verbesserung der Kostenkontrolle und -effizienz durch gezielte Analyse und Steuerung von Kostenabweichungen.
Was ist eine Positive Kostenabweichung?
Eine positive Kostenabweichung, oft auch als günstige Kostenabweichung bezeichnet, liegt vor, wenn die tatsächlichen Kosten eines Projekts, einer Kostenstelle oder eines Produkts niedriger ausfallen als die geplanten oder budgetierten Kosten. Diese Art der Abweichung wird in der Regel als positiv angesehen, da sie darauf hindeutet, dass ein Unternehmen oder eine Abteilung effizienter gearbeitet hat als erwartet, was zu Kosteneinsparungen führt.
Beispiel: Wenn ein Projekt ein Budget von 10.000 Euro hat, aber nur 9.000 Euro tatsächlich ausgegeben wurden, liegt eine positive Kostenabweichung von 1.000 Euro vor.
Was ist eine Negative Nutzenabweichung?
Eine negative Nutzenabweichung tritt auf, wenn der tatsächliche Nutzen oder Wert, der aus einem Projekt, Produkt oder einer Dienstleistung generiert wird, geringer ist als der ursprünglich geplante oder erwartete Nutzen. Diese Art von Abweichung wird als negativ angesehen, da sie auf eine geringere Effektivität oder einen geringeren Erfolg als erwartet hindeutet. Der Nutzen kann sich auf verschiedene Aspekte beziehen, wie z.B. Gewinne, Einsparungen, Kundenzufriedenheit oder andere messbare Ergebnisse.
Beispiel: Wenn von einem neuen Produkt erwartet wird, dass es einen zusätzlichen Umsatz von 100.000 Euro generiert, aber tatsächlich nur 80.000 Euro zusätzlicher Umsatz erzielt werden, liegt eine negative Nutzenabweichung von 20.000 Euro vor.
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