Was heißt “Empirismus”?
= philosophische Position, die Erfahrung als Fundament für die wissenschaftliche Erkenntnis bestimmt
empirisch =/ empiristisch
Formen des Empirismus
strenger Empirismus
Positivitsmus (Comte)
nur Erfahrung ist Grdl. der Wissenschaft
Logischer Positivismus (Wiener Kreis)
das Gleiche nur mit einer formalistischen Auffassung von Logik und Mathematik
bescheidene Empirismus
Erfahrung ist die Grdl.; Systematisierung ist etwas aus der Erfahrung Abgeleitetes
in Bezug auf:
Entdeckungszusammenhang (also die innovative Funktion der wissenschaftlichen Erfahrung im Zusammenhang mit wissenschaftlichen Handeln): Erkenntnis aus Erfahrung; da Erkenntnis auch Systematisierung bedeutet = Mittel der Systematisierung müssen auch aus der Erfahrung stammen
Rechtfertigungszusammenhang (also evaluative Funktion wissenschaftlicher Erfahrung): Belegung von Hypothesen nur mit Erfahrung
1. Problem des Empirismus: Induktion
da der Empirismus davon ausgeht, dass auch die Systematisierung aus der Erfahrung abgeleitet wird, muss geklärt werden wie die Mittel der Systematisierung aus der Erfahrung gewonnen werden können.
Methode wie die Mittel der Systematisierung aus Erfahrung gewonnen werden
->Induktion
= Schluss von einer endlichen Menge auf alle Fälle
z. B. wenn Beobachtungen ergeben, dass jeder beobachtete Hunde bellte, dann würde es sich bei der Gesetzesaussage “Alle Hunde bellen.” um einen Induktionsschluss handeln
beim Schluss vom Einzelnen, also der Erfahrung, auf das Ganze, also Gesetze oder Theorien, bleibt eine Lücke. Die Schließung dieser erfolgt durch die Induktion
Probleme des Induktionsschlusses:
Gegenbeispiel
Zirkelschluss
= wenn Induktion aus Erfahrung stammt, müsste diese induktiv abgeleitet worden sein. Da setzt Induktion voraus.
Poppers Lösungsvorschlag:
Entwurf einer deduktivistischen Theorie der Erfahrungserkenntnis
unterscheidet Entdeckungs- und Rechtfertigungszusammenhang
Entdeckungszusammenhang
Entdeckungen werden nicht zufällig gemacht
Ursprung sind Vermutungen über die Wirklichkeit, denen dann nachgegangen wird
ebenfalls Begriffe implizieren bereits eine Theorie, da diesen Eigenschaften zugeschrieben wurden
Identifikation nur mgl, wenn Begriff bereits Eigenschaften zugeschrieben wurden
erst Vorstellung, dann Erfahrung
= Entdeckungszsmhang ist deduktivistisch
Rechtfertigungszusammenhang
Herkunft von Systematisierungen ebenfalls aus Vorstellungen oder Vermutungen
1.2 Problem des Empirismus: Verfikation
betrifft: Rechtfertigungszusammenhang
gem. Humes empiristischen Erkenntniskriterium muss jede wissenschaftliche Behauptung empirisch bewiesen werden
Verfikation= Handlung, durch die ein Wahrheitsanspruch einer Aussage nachgewiesen werden soll
Problem (ähnlich Induktion): Wie soll durch Einzelbeobachtung auf Allgemeingültigkeit gefolgert werden?
Poppers Vorschlag:
statt induktivistischen Verifikation setzt er eine deduktivistische Falsifikation
empirische Aussagen müssen scheitern können
bis zur Falsikation, also dem Finden eines Gegenbeispiels, gelten sie gilt die Vermutung als gültig
eine Wahrheit kann somit nicht erreicht werden, nur eine möglichst große Wahrheitsähnlichkeit
gemessen an überstandenen Widerlegungsversuchen
fordert eine Kritische Prüfung mit wirkungsvollen Widerlegungs- und Kritikverfahren
Heute:
da Poppers Modell ebenfalls logische Mängel
Modell des induktiven Argumentierens: Forderung, dass emirische Gesetzesaussagen und Theorien nur noch partiell empirisch überprüfbar sein müssen
Funktion: Überprüfung speziellerer Sätze, die aus allgemeinen abgeleitet wurden
überstehen diese die Überprüfung erhält man Hinweise auf die Korrektheit des allgemeineren Satzes, jedoch keinen Beweis
2. Problem der Reinen Erfahrung
= Isolation der Erfahrung von allem Begrifflichen, Allgemeinen und Theoretischen
notwendig, wenn Erfahrung die Grundlage der Wissenschaft, da sonst Zirkelargumentation
z. B. will man aus Erfahrung Begriffe ziehen, darf diese nicht schon Begriffe enthalten
deswegen wurde Erfahrung meist als sinnliche Wahrnehmung (bloßes Aufnehmen von gegebenen Eindrücken) bestimmt
-> Abweichung a´vom alltäglichen Sprachgebrauch (“Erfahrung machen” = Aktivität)
Kritik am empiristischen Erfahrungsbegriff:
Erfahrung und Denken
Kant: wenn Wahrnehmung die Grdl von Erfahrung ist, ist eine Rekonstruktion der Erfahrungswissenschaft unmgl.
Erfahrung unterscheidet sich von Wahrnehmung
Wahrnehmung= subkektiv
Erfahrung= objektiv und beinhaltet Zsmhang des Wahrgenommenen
dies nur durch Denken des Wahrgenommenen
nur die Theorie, die dem Denken Raum lässt, kann eine Theorie der Erfarhungswissenschaft sein
= jede wissenschaftliche Erfahrung beinhaltet Denken, Begriffe, Interpretationen und Theorien
und ohne dies ist eine Erfahrung “blind”
Erfahrung und Handeln
Pragmatismus: alle Erfahrungen sind Teil von Handlungszusammenhängen, damit kann Erfahrung nicht passiv sein (wie es für reine Erfahrung sein muss)
Erfahrung und Sprache
menschliche Erfahrung ist sprachliche Erfahrung
Sprache kommt nicht später zur Erfahrung hinzu
Wittgenstein: nur Elementatsätze können wahr sein, nicht Wahrnehmungen; sieht Erfahrung also innerhalb des Sprachlichen
Empirismus -> Logischen Empirismus
Erfahrung ist somit immer schon systematisiert
=> es gibt keine rein Erfahrung wie sie für den strengen Empirismus (Positivismus) notwendig wäre
=> bescheidener Empirismus
Zuletzt geändertvor 10 Monaten