Organonmodell (Bühler, 1943)
3 Funktionen des sprachlichen Zeichens (Kommunikation):
Ausdruck
Appell
Darstellung
Deixis
3 typische Arten der Deixis:
Personaldeixis (I, we - you)
Zeitdeixis (now - then)
Ortsdeixis (here - there)
3 marginale Arten der Deixis:
Deixis der Art und Weise (z.B. begleitet von einer Geste)
Soziale Deixis (Anredeformen)
Diskursdeixis (auch Referenz im Text)
Origo = deiktischer Nullpunkt/Referenzrahmen (ICH, JETZT, HIER)
Speech Acts
Mit Sprache wird Handlung vollzogen, in 3 Teilen:
Äußerung = illocutionary force + proposition
Lokution -> Realisierung der propositionalen Konstituenten, syntaktische, semantische Bedeutungen
Illokution -> Intention des Sprechers, Handlungen, die über das Sagen hinausgehen
Perlokution -> Handlungen, die bestimmte Effekte beim Adressaten zu erreichen versuchen
Formen von Sprechakten
explizit performativ (Sprechaktverb wird in Äußerung verwendet) vs. implizit performativ (Intention des Sprechers wird nicht im Verb genannt)
direkt (Sprechakt hat nur einen illokutionären Akt) vs. indirekt (Sprechakt hat zwei illokutionäre Akte, literal & non-literal illocution)
performative (weder wahr noch falsch, kann gelingen oder missglücken) vs. konstative (wahr oder falsch, Feststellungen)
Types of illocutionary acts (Searle)
representatives
directives
commissives
expressives
declaratives
assert, claim, state, predict, describe
order, ask, command, request
promise, vow, pledge
thank, welcome, congratulate, apologize
appoint, declare, excommunicate, resign
+ rogative für reine Informationsfragen (Leech)
Indirekte Sprechhandlungen
Doppelte Illokution
Direkte Sprechhandlung: Übereinstimmung zwischen Form und Funktion/Illokution (echte Fragen), wenn die von der Satzform vorgegebene Illokutionen als kontextkompatibel verstanden wird
Indirekte Sprechhandlung: Nicht-Übereinstimmung zwischen Form und Funktion/Illokution
Stufenprozess nach Searle (1975)
Hörer versteht zunächst die direkte, durch die Satzform vorgegebene, “sekundäre” Illokution
gleicht sie mit dem Kontext ab und stellt fest, dass sie nicht kompatibel sind
setzt an ihre Stelle eine passende, “primäre” Illokution
Literal illocution = literal illocution (sentence meaning) vs. non-literal illocution (speaker meaning)
Illokutionsindikatoren = sprachliche Wegweiser, indizieren die Sprechhandlung
performative Verben
verdeckte Performative: Modalverb + IND (I must warn you)
feste Muster: Why don’t you… für Bitten, Aufforderungen
Satzformen > Standardkorrelationen
Prosodie
Partikel (z.B. please), Adverbien der epistemischen Modalität
Kooperationsprinzip (Grice, 1975)
= Basis für das Verstehen von Sprechakten
im Normalfall geht man davon aus, dass alle Kommunikationspartner kooperieren. Wenn wir dann auf eine Äußerung treffen, die diesem Prinzip widerspricht, beginnen wir einen Inferenzprozess und suchen nach einer Interpretation der Äußerung, die in die Situation passt
Häufigste Grund für Indirekt = Höflichkeit
Gesprächsmaxime (Grice, 1975)
= Maximen des kommunikativen Verhaltens
Quantität (Tautologien)
Qualität (Untertreibung, Übertreibung, Euphemismen)
Relevanz (Themenwechsel)
Art & Weise (Höflichkeit)
Verletzung der Gesprächsmaximen: violating, opting-out, clashing, flouting -> implikaturauslösend
Zuletzt geändertvor 10 Monaten