Welche Anforderungen stellt das Gebäudeenergiegesetz an Wohngebäude?
Der maximal zulässige Primärenergiebedarf des zu errichtenden Gebäudes beträgt 75% des Primärenergiebedarfs des Referenzgebäudes. Der berechnete Transmissionswärmeverlust H’T,vorh. muss kleiner oder gleich den Transmissionswärmeverlust H’T,max des entsprechenden Referenzgebäudes sein.
Qp <= 0,75 * Qp,ref
H’T,vorh <° H’T,max
Was ist das Referenzgebäude?
Das Referenzgebäude ist ein virtuelles Modellgebäude. Es hat die gleiche Geometrie, Nutzfläche und Ausrichtung wie das zu errichtende Gebäude. Die Gebäudehülle des Referenzgebäudes wie Außenwände, Fenster, Türen, Decken, Dach - und seine Anlagentechnik sind jedoch standardmäßig ausgestattet, wie das GEG dies vorschreibt.
Welche Anforderungen stellt das Gebäudeenergiegesetz an Nichtwohngebäude?
Der maximal zulässige Primärenergiebedarf des zu errichtenden Gebäudes beträgt 75 % des Primärenergiebedarfs des Referenzgebäudes. Bei Nichtwohngebäuden stellt das GEG Anforderungen an die mittleren Wärmedurchgangskoeffizienten 𝑈̅ verschiedener Bauteilgruppen
QP ≤ 0,75 ∙ QP,ref
U̅ ≤ Anlage 3
Was ist ein Niedrigstenergiegebäude nach dem Gebäudeenergiegesetz?
Ein Niedrigstenergiegebäude ist ein Gebäude, das eine sehr gute Gesamtenergieeffizienz aufweist und dessen Energiebedarf sehr gering ist und, soweit möglich, zu einem ganz wesentlichen Teil durch Energie aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden soll.
Was versteht man unter dem Begriff Jahres-Primärenergiebedarf?
Die gesamte Energie, die von einem Gebäude verbraucht wird, bezeichnet man als Endenergiebedarf. Dieser Wert ist für die ganzheitliche Betrachtung der Energieeffizienz allerdings nur begrenzt sinnvoll, da er Energieverluste durch Einspeisung, Transport und Lagerung ignoriert. Mit dem Primärenergiebedarf werden dagegen auch noch die Verluste verschiedener Energieträger in die Berechnung mit aufgenommen.
Was versteht man gemäß dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) unter einem Nichtwohngebäude?
Wird mindestens die Hälfte der Gesamtnutzfläche eines Gebäudes für so genannte Nichtwohnzwecke genutzt, so gilt das Gebäude laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) als Nichtwohngebäude. Dies betrifft beispielsweise Büro- und Verwaltungsgebäude, gewerbliche Betriebsgebäude, landwirtschaftliche Betriebsgebäude, Krankenhäuser, Schulen, Universitäts- und Hochschulgebäude, Sportanlagen, Theater und Kirchen.
Wohn-, Alten- und Pflegeheime sowie ähnliche Einrichtungen zählen laut GEG zu den Wohngebäuden.
Was versteht man unter einem Primärenergiefaktor?
Energieträger, wie zum Beispiel Heizöl, Erdgas oder Biogas, weisen einen spezifischen Primärenergiefaktor auf. Dieser berücksichtigt den Energieverlust bei der Gewinnung, Umwandlung und Verteilung eines Energieträgers. Je umweltschonender die Energieform und ihre Umwandlung, desto niedriger ist der Primärenergiefaktor. Ein geringer Primärenergiefaktor steht für eine optimale Ausnutzung der eingesetzten Ressourcen.
Wieviel PV-Strom aus erneuerbaren Energien darf bei den folgenden Gebäuden auf den Primärenergiebedarf angerechnet werden?
Angaben zum Wohngebäude:
▪ Gebäudenutzfläche: AN = 150 m²
▪ Anzahl der beheizten Geschosse = 2
▪ Fotovoltaikanlage: Ppk = 6 kWp, mit Speicher
▪ Batteriespeicher mit 7 kWh Speicherkapazität
▪ 80 kWh/m²a Jahres-Primärenergiebedarf des Referenzgebäudes (Hinweis: der Wert wurde schon mit 0,75 multipliziert)
▪ 6 kWh/m²a Jahresstromverbrauch für Heizungspumpen und Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
▪ Jahresertrag PV-Anlage = 12.000 kWh/a
Angaben zum Bürogebäude Variante 1:
▪ Gebäudenutzfläche: AN = 2.000 m²
▪ Fotovoltaikanlage: Ppk = 30 kWp, ohne Speicher
▪ 50 kWh/m²a Jahres-Primärenergiebedarf des Referenzgebäudes (Hinweis: der Wert wurde schon mit 0,75 multipliziert)
▪ 3,5 kWh/m²a Jahresstromverbrauch für Heizungspumpen und Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
▪ Jahresertrag PV-Anlage = 27.000 kWh/a
Angaben zum Bürogebäude Variante 2:
▪ Fotovoltaikanlage: Ppk = 30 kWp, mit Speicher
▪ Batteriespeicher mit 40 kWh Speicherkapazität
Welche Arten von erneuerbaren Energien gibt es?
▪ Solarthermie
▪ Geothermie
▪ Umweltwärme
▪ feste Biomasse
▪ flüssige Biomasse
▪ gasförmige Biomasse
Hinweis: Strom aus Wasserkraft ist im Sinne des GEG keine erneuerbare Energie mehr, im Unterschied zur EnEV 2013.
Was versteht man unter Aperaturfläche bei Flachkollektoren?
Die Aperturfläche bezeichnet die Fläche, über die das Sonnenlicht in das Innere des Solarkollektors gelangen kann.
Wie hoch ist der erforderliche Mindestdeckungsanteil für Biomethan?
Die Anwendung von gasförmiger Biomasse (Biomethan) muss in Verbindung mit einer hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung mit einem Deckungsanteil von 30 % erfolgen. [GEG § 40 (1)]
Hocheffizient bedeutet, dass die Primärenergieeinsparung durch die KWK-Anlage höher sein muss als bei getrennter Erzeugung von Strom und Wärme.
Außerdem dürfen Brennwertkessel mit einem Deckungsanteil von
50 % verwendet werden. [GEG § 40 (2)]
Welche Maßnahmen kann man alternativ zur anteiligen Deckung des Wärme- und Kälteenergiebedarfs
Alternativ muss man den baulichen Wärmeschutz gemäß den Anforderungen für Wohngebäude (GEG: § 16) sowie bei einem Nichtwohngebäude (GEG: § 19) um mindestens 15 % unterschreiten.
Zuletzt geändertvor 10 Monaten