Was sind Beispiele für ambulant erworbene Infektionen?
Atemwegsinfektionen, Durchfallerkrankungen, HWI
Was sind Beispiele für nosokomiale Infektionen?
HWI, Wundinfektionen, Pneumonie, Sepsis
Was ist eine Infektion?
Aufnahme eines Krankheitserregers und seine nachfolgende Entwicklung (Wachstum) und Vermehrung im menschlichen Organismus -> Infektionsschutzgesetz
Infektion ist nicht gleich Krankheit
Was ist ein Krankheitserreger?
Vernehmungsfähiges Agens oder ein sonstiges biologisches transmissibles (=übertragbares) Agens, dass bei Menschen eine Infektion oder übertragbare Krankheiten verursachen kann.
Was ist ein transmissibles Agens?
Erreger bzw. sog. Mikroorganismen
(Bakterien, Viren, Parasiten, Pilze)
z.B. B-Strep., Rotaviren, Toxoplasmose, Hefepilze (Soor)
Was ist die Pathogenität? Was ist der Unterschied zwischen fakultativer und obligater Pathogenität?
Fähigkeit von Mikroorganismen, in einem Wirt eine Krankheit hervorzurufen
Fakultativ pathogen: sind Mikroorganismen, die nur bei bestimmten Gelegenheiten Krankheiten hervorrufen, nämlich wenn Infektionsbegünstigende Faktoren vorliegen. (Herpes)
Obligat pathogen: sind Mikroorganismen, die auch bei intakter Abwehr eine Infektion auslösen können, d.h. die sozusagen immer eine Krankheit verursachen. (Salmonellen)
Was ist die Definition einer Infektion? Was ist die Inkubationszeit?
Eindringen eines Krankheitserregers und seine Entwicklung und Vermehrung im menschlichen Organismus
Zeit zwischen Eindringen des Erregers und Auftretender ersten Symptome = Inkubationszeit
Problem: unwissentliche Übertragung (keine Rücksicht)
Was ist eine exogene Infektion? Was sind Beispiele für Infektionsquellen?
Aktives oder passives Eindringen der Erreger von außen in den Wirtsorganismus durch sog. Eintrittspforten (Respirationstrakt, Verletzungen der Schleimhaut, Harnröhre, vaginal)
Beispiele:
Kranke Inkubationsausscheider
Rekonsvaleszente Dauerausscheider
Gesunde Keimträger
Tiere
Umwelt
Was ist eine endogene Infektion? Was ist ein Beispiel für eine Infketionsquelle?
Durch symbiotisch im Wirtsorganismus lebende Mikroorganismen (z.B. Darmbakterien, E. coli) oder durch sog. Sistierende Erreger (z.B. Herpesviren)
Beispiel: Standortflora (Normalflora)
Welche Arten der direkten Übertragung gibt es?
Tröpfcheninfektion (aerogen)
Schmierinfektion (fäkal-oral)
Sexualkontakt (sexuell)
Mutter-Kind (diaplazentar)
Welche Arte der indirekten Übertragung gibt es?
Hände!! Gegenstände
Vektoren (z.B. Stechmücken)
Iatrogen (DK, BE)
Nahrungsmittel
Was ist eine Sepsis? Was sind die Symptome?
Erreger gelangen durch hämatogene Streuung von einer lokalen Infektion aus, zu den Organen
Bilden dort eigene Infektionsherde = Organschädigung
Symptom: Fieber und Schüttelfrost
Was ist eine Bakteriämie?
Bakterien befinden sich im Blut
Es kommt nicht zu Organveränderungen oder Schäden!
Begriff ist streng zu trennen von Sepsis.
Was ist die residente Flora? Wo kann man diese finden?
Regelmäßig anzutreffende Keime, Schutzfunktion! + Helfer
· Haut
· Schleimhaut (Mundhöhle)
Was ist die transiente Flora?
Pathogene Keime, die nur vorübergehen den Körper besiedeln, solange residente Flora nicht gestört wird, besteht keine Krankheitsgefahr
Welche Bakterien, Viren, Pilze sind auf der Normalflora zu finden?
· Staphylokokken (S. epidermidis)
· Korynebakterien
· Propionibacterium acnes
· Hefepilze
Wichtig zu wissen, bei Interpretation von Abstrichen
Wodurch kann sich die Standortflora verändern?
Alter, Antibiotika, Menopause, Antikonzeptiva, Fremdkörper
Standortflora kann Ausgangspunkt für Infektionen sein:
· Harnwegsinfektionen, Aspirationspneumonie
Welche Materialien können untersucht werden?
Blut, Abstriche, Sekrete, Punktate, Serum, Liqour (Hirnwasser)
Probeentnahme: vor Therapiebeginn! -> ansonsten verfälschtes Ergebnis
Wie ist mit dem speziellen Sekret Urin umzugehen?
Mittelstrahlurin, um Kontamination zu vermeiden
Probegewinnung min. 3h nach letzter Miktion
Vor Blasenentleerung desinfizieren
Anfangsstrahl in Toilette verwerfen
Mittelstrahl in Probegefäß (um Keime der Standortflora der Harnröhre zu reduzieren)
Reststrahl in Toilette verwerfen
Urin währenddessen nicht anhalten
Katheterurin aus DK, Blasenpunktionsurin
Was ist eine Bakterurie?
> 100.000 Keime pro ml Urin (in Kombination mit Symptomen)
Meist E. coli
Blasenurin normalerweise steril
Vordere Harnröhre nicht keimfrei
Harngewinnung?
Orientierend per MS-Urin
Katheter Urin/Suprab. Blaenpunktion
Was ist ein HWI? Was ist der Unterschied zu einer asymptomatischen Bakteriurie?
Meist E. coli, verirren sich in Vagina, Harnröhre -> Schmierinfektion aus Darmflora
Harnröhre der Frau sehr kurz, auch bei Kindern
Säuglinge/Kleinkinder: bei unklarem Fieber immer an HWI denken
Honeymoon-Zystitis
Asymptomatische Bakteriurie
Kein Antibiotikum
Wiederholte Kontrolle
Wenn Symptome auftreten, dann Behandlung mit Antibiotikum
Beispiel: Schwangere, 120.000 Keime: keine Behandlung (hohes Risiko einer aussteigenden Infektion)
Bei NG/ Kleinkindern: Therapie
Was sind Bakterien?
Einzeller ohne Zellkern und Mitochondrien
Temperaturoptimum: 37 Grad
Verursachen eitrige Entzündungen
Therapie: Antibiotika
Ph-Wert Optimum: 7,2-7,4
Wodurch entsteht eine Lebensmittelvergiftung durch Staphylokokken? Was sind die Symptome bzw. die Therapie?
Toxin aus STAU greift die Darmwand an
Milch, Ei und Fleischprodukte
Toxine sind Hitzestabil, Bakterien sterben bei Hitze
Geeigneter Nährboden und entsprechende Temp = ernorm schnelles Wachstum (Bsp: Kartoffelsalat mit Mayo)
Symptome: Erbrechen, Durchfall
Vergiftung: so lange bis Bakterien ausgeschieden sind (nicht länger als 24H)
Therapie: keine bzw. symptomatisch
Wie erfolgt die Therapie bei S. Aureus Infektion? Welche Krankheiten können daraus entstehen?
Symptomatisch (Lebensmittelvergiftung)
Chirurgisch (bei Abszessen)
Antibiotisch: MRSA
Mastitis
Hautinfektion
Sepsis
Lebensmittelvergiftung
Was ist MRSA? Was sind Symptome einer Infektion und wie wird therapiert?
= Methicilin restistenter Staphylococcus aurus
Ruft dieselbe Infektion hervor wie ein „normaler“ S. Aureus
MRSA schwieriger zu therapieren
Symptome:
Wundinfektionen
Pyodermien (eitrige Hautinfektionen)
Sepsis und Endokarditis
Organinfektionen
Abszesse, Perikarditis, Pleuritis, Pneumonie
Auf Toxinwirkung beruhende Syndrome
Nahrungsmittelvergiftung
Toxic-Shock Syndrom
Therapie:
Aufgrund der Multiresitenzen nur noch mit wenigen Antibiotika therapierbar:
Vancomycin
Teicoplanin
Linezolid
Schutzmaßnahmen: Isolation
Wie ist die Klinik und die Therapie bei einer helicobacter pylori Infektion?
Klinik
Gastritis
Sodbrennen
Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi
Adenokarzinom des Magens
Therapie
Tripeltherapie 7 Tage mit Antibiotika
Omeprazol: Magenschutz
Was sind B-Streptokokken?
Bakterien, vaginal
30% der Schwangeren sind gesunde Keimträger
Test in SS, Vaginalabstrich
Kind kann Sepsis entwickeln
Für welche Erkrankungen sind A-Streptokokken verantwortlich?
Eitrige Lokalinfektionen (Angina tonsillaris, Impetigo contagiosa, Erysipel, Phlegmone, nekrotisierende Faszitis)
Sepsis (Kindbettfieber)
Toxinbedingte Krankheiten (Scharlach, Toxix-Schock Syndrome)
Folgeerkrankungen: rheumatisches Fieber, Niere Gelenke
Was ist das Kindbettfieber?
Ignaz Semmelweis: erste Hygienevorschriften in Kliniken
1847/48: Betreuung von Hebammen, nur geringe Müttersterblichkeit
Ärzte untersuchten Frauen vaginal (keine Hebammen), kamen in Berührung mit Leichen und anderen Kranken: Übertragung auf Frauen
Notwendigkeit wirksamer Händedesinfektion unbekannt
Mit nicht desinfizierten und sogar ungewaschenen Händen wurden Frauen zwischen Sektionen und anderen Krankenuntersuchungen während der Geburt vaginal untersucht
Keimverschleppung über kontaminierte Hände in die Geburtswege der Wöchnerinnen
Was ist Tetanus? Wie läuft die Pathogenese ab, wie ist die Klinik und die Therapie?
Pathogenese: Toxin blockiert die Hemmung der motorischen Endplatten -> Spasmen, Krämpfe
Tetanus neonatorum (Nabelschnurinfektion)
Klinik: krampfhafte Überstreckung der Nacken- und Rückenmuskulatur mit Reklination des Kopfes, Krampf der Kaumuskulatur des Unterkiefers
Prophylaxe: Impfung
Therapie: chirurgische Versorgung, Antibiotika, Muskelrelaxanzien
Was ist der Säuglingsbotulismus?
Bakterium, welches über die Nahrung aufgenommen wurde, entwickelt Sporen im Dünndarm und produziert dort Toxine -> Hemmung der Signalübertragung von Nervenzellen
Orale Aufnahme der Sporen von C. botulinum
Auskeimung und Vermehrung in anaeroben Nischen
Enterale Toxinproduktion
Vorkommen: Pflanzen, Pollen, Honig, Staub
Floppy Babies: Obstipation, Lethargie, Apathie, Saug- und Schluckstörungen, schwaches Schreien, Verlust der Kopfkontrolle
Therapie: symptomatisch
Was sind Listerien? Wie zeigen sich diese bei gesunden bzw. bei Immunsupprimierten Menschen?
-> Kältetolerante Bakterien
Vermehrung im Kühlschrank (Rohmilch, Käse)
Klinik: Listeriose
Bei gesunden:
Harmlos/Asymptomatisch
Ggf. Fieber, Durchfall
Schwere Verläufe bei Kleinkindern od. Immunsupprimierten: Sepsis, Meningitis, bis zu 30 % tödlich
Inkubationszeit: bis zu 8 Wochen
Wozu kann eine Schwangerschaftslisteriose führen? Wie ist die Therapie?
Frühgeburt, schwere Schädigungen oder sogar Abort
Schwangere: selbst oft asymptomatisch
Therapie:Antibiotika
Was sind Chlamydien? Wozu können sie führen?
Häufigste Bakterielle Ursache einer STD/Urethritis
Männer: Epididymitis, Prostatatitis, Proktitis
Frauen: Zervizitis, Salpingitis, ca. 10 % Infertilität
Wozu kann eine Chlamydieninfektion bei Neugeborenen führen?
25 -40 % der NG vaginal infizierter Mütter entwickeln Konjunktivitis
antibiotische Augentropfen nach Geburt!
20 % entwickeln Pneumonie
Was ist ein Virus?
Gift, Schleim, Saft
Kleinste infektiöse Einheit
Keine selbständige Vermehrung
Keine Zelle, keine Zellorganellen
Vermehrung nur innerhalb Wirtszelle
Außerhalb der Zelle = Verbreitung durch Übertragung
Therapie: Virostatika
Was ist ein Antigenshift?
Austausch einzelner Genome
Folge: erhebliche u.a. immunologische Veränderungen z.B Influenza
Was ist ein Antigendrift?
Kleinere Genomveränderungen z.B Punktmutation
Was sind Onkogene Viren?
Viren, die das Potenzial besitzen, Krebs auszulösen oder Viren die Onkogene enthalten, z.B. Hepatitis, HIV
Was sind Herpes Viren? Welche Herpestypen gibt es und zu welchen Erkrankungen führen sie?
HHV1 = Herpes Simplex Typ 1
Herpes Labialis (Lippe/Mund)
Ruhen im Körper (Rückenmark)
Entzündungen im Mund + Fieber, wenn Immunsystem geschwächt ist
Schmierinfektion, auf NG übertragbar => schwerer Verlauf
Ausbruch oft durch Stress, hormonelle Veränderung, Wetter, Ekel, andere Erkrankungen
Meist an der Lippe, aber auch Nase möglich, Augenbefall, Encephalitis
Für Neugeborene kann es gefährlich werden (Encephalitis, Sepsis..)
HHV2 = Herpes Simplex Typ 2
Herpes genitalis (sexuell Übertragbar/ Achtung NG!)
HHV3 = Varicella-Zoster Virus
Windpocken, Gürtelrose
Re-Infektion, kommt durch starke Immunschwäche wieder hervor
Windpocken = Erstinfektion
Gürtelrose = Wiederausbruch der im Körper ruhenden Viren; Ursache meist stärkere Beeinträchtigung des Immunsystems, in Nervenbahnen rechts und links um den Rumpf wie ein Gürtel, auf verschiedenen Höhen möglich
Alle Menschen mit Gürtelrose => selbst re-aktiviert (man kann sich nicht mit Gürtelrose anstecken)
HHV4 = Epstein Barr Virus
Pfeifferisches Drüsenfieber
(Milz und Leber können angeschwollen/ entzündet sein)
HHV5 = Zytomegalie Virus
Ca. 50% Durchseuchung
Übertragung über Körperflüssigkeiten, diaplazentar!
Gefährlich für Immunsupprimierte und Ungeborene, v.a. bei Erst-Infektion in SS
Schwere Pneumonien, Leberbeteiligung
V.a. im 1. Trimenon problematisch (Hörschäden, Wachstumsverzögerungen, geistige Behinderungen, Entwicklungsstörungen des Gehirns bei >50% d. Kinder; erhöhtes Abort-Risiko
HHV6 = Exanthema subitum (Dreitagefieber)
HHV7 = ähnlich HHV 6 (rel. Unbekannt)
HHV8 = Kapsoi Sarkom (Onkologisches Virus)
Was ist CMV? Warum ist eine Infektion in der Schwangerschaft gefährlich?
Übertragung: Körperflüssigkeiten (Speichel, Urin, Blut, Muttermilch, Blut, Sexualverkehr), diaplazentar!!!
Gefährlich für Immunsupprimierte (Chemo) und Ungeborene
v.a. bei Erstinfektion in der Schwangerschaft
v.a. problematisch Infektion im 1 Trimenon -> Mehr als die Hälfte dieser Kinder: dauerhafte Hörschäden, Wachstumsverzögerung, geistige Behinderung und Entwicklungsstörungen,
erhöhtes Risiko für Fehlgeburt
Was sind Hepatitis Viren?
Virus hepatiden = infektiöse Hepatiden
Hepatitis (allgemein) = Entzündung der Leber mit Nekrosen und Zell Untergang, entsprechender Funktionsverlust der Leber; Multiple
Ursachen:
Infektiöse Heaptiden = Virus Hepatiden
Autoimmunhepatitis
Toxische Hepatiden
Hepatitden in Folge von Stoffwechselerkrankungen
Einteilung in Verlauf in akute und chronische Hepatitis
Hepatitis ABC: Viren, die zu unterschiedlichen Virus Gruppen gehören
Hepatitis A bis G
Hepatitis F (fraglich eigenständiges Virus)
Leitsymptome einer akuten Virushep:
Abgeschlagenheit, leichtes Fieber, Übelkeit, Oberbauchschmerzen, Ikterus
Was sind die Merkmale einer Hepatitis A Infektion?
Fäkal-Orale Schmierinfektion über verseuchte Nahrungsmittel oder Wasser (Reisehepatitis)
Krankheitsdauer: ca. 5 Wochen
Lebenslange Immunität
Keine potentielle Chronifizierung
Schutz durch Impfung möglich
Kann keine Leberzirrhose hervorrufen
Was sind die Merkmale einer Hepatitis B Infektion?
Infektion über Körpersekrete (Blut, Speichel, Samen bzw. Vaginalflüssigkeit)
Risikopatienten: medizinisches Personal, Bluterkranke, Dialysepatienten, Drogenabhängige, Promiskuitive
Inkubationszeit ca. 1 bis 6 Monate
Häufig folgenloses Ausheilen der Erkrankung
Erhöhtes Risiko für Leberzirrhose und HCC
Schutzimfpung vorhanden (Ansprechen??)
Was sind die Merkmale einer Hepatitis C Infektion?
Übertragungswege u. Risikogruppe ähnlich wie bei Hep. B (nicht so häufig bei sexuellen Kontakt)
In 50 bis 80 % Chronifizierung mit entsprechenden Risiken
Keine Schutzimpfung vorhanden
Was sind die Merkmale einer Hepatitis D Infektion?
Sonderfall: Virus benötigt für seine Ausbreitung im infizierten Organismus das Hep. B Virus
Keine Schutzimfpung
In welche Stadienlässt sich eine Hepatitis Infektion einteilen?
Präikterisches Stadium
Grippeähnliche Allgemeinsymptome, Übelkeit, Erbrechen, Brechreiz, Durchfall, Oberbauchschmerzen
Ikterisches Stadium
Ikterus mit dunklem Urin und hellem Stuhl, druckschmerzhafte Hepatomegalie, ggf. Juckreiz
Postikterisches Stadium
Was ist bei einer Virushepatitis in der Schwangerschaft bzw. in der Stillzeit zu beachten?
Akute Virushepatitis B: Übertragung
Häufig sofort nach Geburt auf NG oder
Transplazentar auf Fetus (seltener)
Risiko am höchsten, wenn Schwangere HBeAg positiv, HBsAg positiv (abhängig von Viruslast)
Infektion im 3. Trimester
NG: meistens subklinische Leberfunktionsstörung, aber Träger!
In D: Mutterschaftsvorsorge: alle Schwangere auf HBsAg testen, ggf. Pränatale Prophylaxe mit Immunglobulinen + Impfung des NG
Chron. Virushepatitis B:
Fertilität häufig beeinträchtigt
Wenn Schwangerschaft, erhöhtes Risiko für Spontanabort und Frühabort
Trotz Standard Immunprophylaxe viele NG infiziert
Stillen:
-> Übertragung möglich, seltener als bei Geburt
-> Grundsätzlich nicht kontraindiziert
Empfehlung fraglich
Was ist HIV? Wozu führt es?
= menschliches Immundefekt Virus
Virus verbleibt nach Infektionen ein Leben lang im Körper
Im Laufe der Jahre Schwächung und schließlich Zusammenbruch des menschlichen Immunsystems, d.h. Körper verliert Abwehrkraft gegenüber zahlreichen Krankheitserregern
Was ist HIV? Was sind die Ansteckungswege und infektiöse Körperflüssigkeiten? Wann besteht kein Infektionsrisiko?
Vollbild AIDS = verschiedene Krankheiten, z.B. Infektionserkrankungen oder TUs, die bei Immunkompetenten (fast) nie vorkommen
Unbehandelt meist innerhalb weniger Jahre letal
Aktuelle antiretroviale Therapie (HAART) hat Prognose wesentlich verbessert
Geht leider einher mit sinkendem Risikobewussten!!!
Ansteckungswege:
Am häufigsten durch ungeschützten Sexualkontakt (sowohl homo-als auch heterosexuell)
Gemeinsamer Spritzengebrauch bei i.V. Drogenabhängigen
SS, Geburt + Stillen (Mutter ->Kind) aktuell <1%
Infektiöse Körperflüssigkeiten:
Blut
Samenflüssigkeit und Scheidensekret
Muttermilch
Nicht-Infektiöse Körperflüssgikeiten
Speichel
Schweiß
Tränen
Urin
Magensaft (Erbrochenes)
Kein Infektionsrisiko bei:
Geschütztem Geschlechtsverkehr
Küssen
Körper- und Hautkontakt z.B. Händeschütteln
Husten, Niesen
Gemeinsame Nutzung von WC, Bad, Geschirr, etc.
Gemeinsamer Schwimmbad oder Saunabereich
Insektenstiche
Zahnarztbesuch
Akupunktur und Tätowierung
Welche viralen Kinderkrankheiten gibt es?
Masern (Masern Virus)
Mumps (Mumps Virus)
Röteln (Röteln Virus)
Windpocken (HHV3)
Dreitagefieber (HHV 6)
Pfeiffersches Drüsenfieber (HHV4)
Welche Komplikationen können bei Masern auftreten?
Masern = keine harmlose Kinderkrankheit
Kann durch Impfung verhindert werden
Komplikationen: akute Enzephalitis oder SSPE
Achtung: Sog. Masern Partys zwecks Erwerbs natürlicher Immunität
Welche Komplikationen können bei Mumps auftreten?
Meningoenzephalitis
Orchitis, Adnexitis (Infertilität)
Welche Komplikationen können bei Röteln autreten?
Arthopathien, Enzephalitis
Gregg Syndrom (konnatale Röteln)
Taubheit
Katarakt (grauer Star)
Fallot-Tetralogie
Welche Komplikationen können bei Windpocken autreten?
Nephritis
Pneumonie (erh. Gefahr in SS: Todesrate unbehandelt bei 25 %)
Fetales Varizellensyndrom: Schwere Fehlbildungen (bei Infektionen bis 20. SSW 2%)
Konnatale (neonatale) Varizellen: Schwere Verläufe bei Infektion der Mutter um den Geburtstermin; unbehandelt 20 % Letalität, in D. jährlich 40-90 Fälle, Grund: Fehlende mütterliche Antikörper, unreifes kindliches Immunsystem
Was sind Parasiten? Was sind Beispiele für Infektionen?
Lebewesen, dass sich aus oder mittels eines anderen Organismus (Wirt) ernährt
Schädigung oder sogar Töten des Wirtsorganismus
Beispiele in der Humanmedizin:
Trichomonas vaginalis
Entamoeba histolytica
Toxoplasma gondii
Plasmodien
Diverse Würmer
Wie wird Toxoplasmose übertragen? Was ist in der Schwangerschaft zu beachten? Welche Komplikationen können beim Neugeborenen auftreten?
Erreger = Toxoplasma gondii (Einzeller, Protozoon)
Übertragung: Katzenkot, kontaminierte Nahrungsmittel (ungewaschener Salat, rohes Fleisch)
Erstinfektion in Schwangerschaft:
Schwangere selbst nur leichte Krankheitssymptome wie bei grippalem Infekt
Erhöhtes Risiko für Fehlgeburt
Konnatale Toxoplasmose beim Neugeborenen:
Verkalkungen im Gehirn, Hydrozephalus, Chorionizitis, psychomotorische Retardierung
Therapie: Antibiotika!! Während der Schwangerschaft.
Was ist eine Schutzimpfung? Was ist die aktive Immunisierung?
Schutzimpfung= vorbeugende Maßnahme gegen Infektionskrankheiten
Auseinandersetzung des Immunsystems des Impflings mit dem Impfantigen und Bildung eigener AK
Lebendimpfstoffe
Totimpfstoffe
Vektorimpfstoffe
MrNA-Impfstoffe
Was ist die passive Immunisierung?
Gabe von Antiserum (= fertige AK aus Fremdserum)
Was sind Lebendimpfstoffe?
Vermehrungsfähige abgeschwächte Infektionserreger
Imitieren im Impfling die natürliche Reaktion – ohne das es zum Vollbild der Erkrankung kommt!
Vermehrung der attenuierten Erreger führt zu intensiver Stimulierung des Immunsystems
Keine Anwendung im ersten Lebensjahr
Maternaler (über Plazenta übertragene) spezifische IgG AKS neutralisieren attenuierte Impfvieren
Verhindern somit Impferfolg
MMRV, Gelbfieber, Rotaviren, neu Influenza
Bestehen aus inaktivierten = abgetöteten Bakterien oder Viren
Infektionserregern bzw. Lebendimpfstoffen, daher:
Mehrere Impfungen zur Grundimmunisierung UND regelmäßige Auffrischimpfungen notwendig, um die Immunität aufrecht zu erhalten.
Pertussis, Polio, Influenza, FSME, Tetanus, Dephterie, Pneumokokken, Meningokokken, HIB, Hepatitis
Was sind Totimpfstoffe?
Immunogenität deutlich schwächer als bei intakten Infektionserregern bzw. Lebendimpfstoffen, daher:
Was sind Vektorimpfstoffe?
Für den Menschen harmloses Virus als Bote für Teile des Krankheitserregers (Viren Taxi)
Vektor im Menschen nicht /kaum vernehmungsfähig
Teile des Erregers müssen in Vektor eingebracht werden:
Molekül aus Hülle des Vektors wird ausgetauscht gegen Hülle eines Krankheitserregers.
Dies wird dem menschlichen Immunsystem präsentiert.
Beispiele: Imfpstoffe gegen Ebola, Dengue, Corona Impfstoffe von Astra Zeneca
Was sind mRNA-impfstoffe?
Keine Impfung v. Krankheitserregern oder Bestandteilen
Übertragung nur von mRNA
Enthält Information für Produktion von Erreger Antigenen
geimpft in Zellen des Muskelgewebes
Menschliche Zelle produziert nach Bauplan der mRNA Erreger Proteine, die als Antigene dem Immunsystem präsentiert werden
Eine Immunantwort im Menschen auslösen
Nur einzelne Proteine, die von den Zellen hergestellt werden, d.h. keinerlei Infektionsrisiko
Was sind DNA-Impfstoffe?
Einbau eines Abschnitts der Erreger DANN in einem Vektor (z.b. nicht infektiöses Virus)
Einschleusen des Vektors in menschlicher Zelle
Integration d. Fremd DANN in menschliches Genom
Synthese des gewünschten Proteins
Erkennung durch Immunsystem als „fremd“
Auslösen einer Immunreaktion
Beispiele: HIV
Was ist der Impfschutz?
Individuelle Immunität des Einzelnen
Zusätzlich sogenannte kollektive Immunität (Herdenimmunität) der Gesamtbevölkerung = durch hohe Durchimpfungen werden auch nicht geimpfte Personen (z.B. Säuglinge) geschützt
Welche Zeitabstände müssen zwischen den Impfungen gegeben sein?
Innerhalb einer sog. Impfserie:
Zum Erreichen des vollen Impfschutzes (bei totimpfungen) 2-3 Impfungen (nach 4 Wochen, nach 6-12 Monaten)
Zwischen verschiedenen Impfstoffen:
Bei Totimpfstoffen keine Abstände notwendig
Bei verschiedenen Lebndimpfstoffen ca. 4 Wochen
Was ist bei Impfungen in der Schwangerschaft zu beachten?
Grundsätzlich Impfung während der SS = Ausnahme
Totimpfstoffe ab dem 2. Trimenon bei strenger Indikationsstellung möglich (z.B. Grippe Impfung)
Lebendimpfstoffe sind kontraindizeirt: nach Lebendimpfung drei Monate sichere Kontrazeption
Versehentliche Applikation rechtfertig keinen SS-Abbruch!
Immunitätsüberprüfungen/Schutzimpfungen vor der SS: Röteln (Gregg-Syndrom)
Masern, Mumps, Windpocken, Heb B
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