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von Sören S.

Was ist mit dem Erwartungseffekt gemeint?

Und was ist der Rosenthal- oder Pygmalion-Effekt bzw. die selbsterfüllende und selbstentwickelte Erwartung?


Erwartungseffekte:

-       Spezifische Erwartungseffekte entstehen durch subjektive Meinungen und Bewertungen

-       Solche Erwartungen beeinflussen die Lehr-Lernsituation

Rosenthal- oder Pygmalion-Effekt:

-       Erwartungen in konkreten Lernsituationen können dazu beitragen, dass der:die Schüler:in diese Erwartungen in seinem:ihrem Verhalten erfüllt → selbst erfüllende Prophezeiung (self-fulfilling prophecy)

-       Experiment 1965:

·      Dreizügige Grundschule (langsamer, mittlerer, schneller Zug)

·      Intelligenztest zu Beginn des Schuljahres

·      Lehrern wurde erzählt, dass man mit dem Test die 20% der Schüler:innen ermittelt, die vor einem Entwicklungsschub („Bloomer“) stehen würden → Namen wurden genannt (eigentlich per Los ermittelt) , ebenso wie die Erwartung guter Leistungen im Schuljahr

·       Ein weiterer Intelligenztest zeigte, dass die IQs der „Bloomer“ höher waren als bei anderen Kindern

·       Interpretation: Umwelt der Schüler:innen wurde so beeinflusst, dass die „Test-Prophezeiung“ eintrat

-        Unterschied zwischen dem Effekt der selbst erfüllenden Erwartung und dem Effekt der Aufrechterhaltung

Selbst erfüllende Erwartung: ursprünglich falsche Erwartung führt zu erwartenden Verhalten

Selbstentwickelte Erwartung: proximale Indikatoren, die selbst sinnvoll erscheinen

-        Subjektive Erwartungseffekt: Schüler:innenverhalten ändert sich, nur die Wahrnehmung der Lehrkraft / objektiver Erwartungseffekt: Schüler:innenverhalten hat sich (objektiv feststellbar) in die erwartende Richtung verändert

-        Schüler:innen mit positiven Erwartungen erhalten von Lehrkräften:

·       Stärkere sozio-emotionale Unterstützung (Klima)

·       genauere und günstigere Rückmeldung (Feedback)

·       mehr und schwierigeren Stoff vermittelt (Input)

·       mehr Antwort-und Fragegelegenheit (Output)

-        Informationen, die zu Erwartungseffekten führen können:

o   Vornamen, Vorerfahrungen mit Geschwistern, Erscheinungsbild, Sympathie, Bisherige Leistungen, Einsicht in Schülerdatei, Beobachtungen im Klassenzimmer, Schichtzugehörigkeit

-        Erfahrungsprägende Informationen lassen sich nicht vermeiden

-        Lernende sind Individuen und sind als solche zu betrachte

Was meint das Angebot-Nutzungs-Modell von A. Helmke?


-       Erfolg von Unterricht hängt von vielen Faktoren ab

 

Beispiele:  Schüler

Lernzeit                                                          Begabung

Interesse                                                        Soziokultureller Hintergrund

 

Beispiele: Lehrer

Fähigkeiten und Wissen                                Unterrichtsausfall

Anforderungen in den Lehrplänen                 Qualität des Lernmaterials

 

-       Modell dient als Grundlage zur Orientierung in der Schulforschung▪

-       Unterricht wird als Angebot verstanden → kann auf verschiedene Weise genutzt werden (Nutzung)

-       Ergebnis hängt von der Qualität des Unterrichts und der Nutzung ab

-       Qualität des Unterrichts hängt von dem fachlichen und fachdidaktischen Wissen der Lehrer ab, allerdings auch von der Klassenführung und Diagnostik

-       Strukturelle Merkmale der Bildungsorganisation bestimmen die Qualität des Angebots → ebenso die motivational-emotionalen Voraussetzungen

-       „kognitive Eingangsvoraussetzungen“: allgemeine Intelligenz, Begabung oder das Vorwissen

-       Aktive Lernzeit als zentrale Variable

-       Ertrag des Zusammenspiels von Angebot und Nutzung lässt sich in fachlichen Effekten (Fachwissen, Grundverständnis etc.) und überfachlichen Effekten (Schlüsselkompetenzen etc.) messen

-       Gesellschaftliche Rahmenbedingen als wichtiger Einflussfaktor

-       Modell zeigt, dass die Qualität des Unterrichts von vielen Faktoren und Variablen abhängt

Was kannst du zu Vorstellungsbilder und deren Manipulation sagen?


-        Vorstellungsbilder sind Bilder im inneren Augen → mentale Repräsentationen von Objekten

-        Mentale Rotation: Fähigkeit zwei-oder dreidimensionale geometrische Objekte in der Vorstellung zu drehen

-        Mentale Skalierung: simultane Vorstellung führt dazu, dass die Details eines Objektes schwer auszumachen sind

-        „Sehen“ von Objekten ist bei größeren Objekten leichter als bei kleinen

-        Mentales Scannen: Prozess, bei dem Menschen ihre Aufmerksamkeit nacheinander verschiedene Detailseines Vorstellungsbildes zuwenden

-        Experiment von Kosslyn, Ball & Reiser (1978) Vpn sollen sich eine Landkarte einprägen und sich anschließend auf ein bestimmtes Detail konzentrieren

-        Nach fünf Sekunden wird ein weiteres Detail genannt, auf das sie sich konzentrieren sollen, wenn das Detail in der Verstellung im Fokus steht, soll eine Taste zur Bestätigung gedrückt werden

-        Manipulation von Vorstellungsbildern entspricht der Manipulation

-        Je weiter die beiden Orte auseinanderliegen, desto länger brauchten die Vpn bis sie angaben, dass sie den zweiten Ort „sehen“ können

-        Shepard & Feng (1972):mentales Falten Vpn sehen flach gefaltete Objekte und sollen angeben, ob die beiden

-        Carmichael (1932) gab seinen Vpn mehrdeutige Bilderzusammen mit einer von zwei Begriffslisten

-        Vpn sollten sich die Bilder einprägen und diese so genau wie möglich nachzeichnen → Verzerrung durch Vorwissen

Was versteht man unter dem Motivationstraining auf der Basis des Selbstbewertungsmodells?


-        Erwies sich als fruchtbar für die Konzeption und Durchführung von Motivationstraining

-        Drei Prozessvariablen sind gute Ansatzpunkte

-        Kriterien, die ein Motivationstraining erfüllen soll:

1.     Aufgaben müssen:

·       Eindeutig feststellbares Ergebnis (Treffer vs. Fehler) haben

·       Deutliche Schwierigkeitsstaffelung (z.B. Wurfentfernung) aufweisen

·       Klar abgestufte Grade der Ausführungsgüte besitzen, um Ziele setzen und bewerten zu können

2.      

·       Erfolg muss von der eigenen Anstrengung oder Übung abhängen und somit kontrollierbar sein

3.      

·       Bearbeitung der einzelnen Aufgabe sollte nicht zu lange dauern

·       Wiederholungen ermöglichen es Zielsetzungen zu variieren

·       Entwicklung einer optimalen Strategie für Anforderungssituationen

 

-        Günter, 1985hat ein Training mit unterrichtsnahen Aufgabenmaterial entwickelt

-        Spiele auf der Basis des Lehrplans

-        Spiele kamen in Übungs- und Wiederholungsphasen zum Einsatz; Stoff wurde nicht in den Unterricht eingeführt

-        Kind setzt sich zuerst selbstständig seine: ihre Ziele

-        Nach jeder Serie kreuzt es in einem Arbeitsbogen an, ob sein: ihr abschneiden ein Erfolg bzw. Misserfolg ist und was er: sie anders machen möchte

-        In einer weiteren Phase werden die gelernten Prinzipien auf das Schulmaterialübertragen

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Sören S.

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