Paraphilie
intensive und anhaltende sexuelle Interessen, die nciht genitaöe Stimulation oder dem Vorspiel dazu mit im Erscheinungsbild normalen, körperlich erwachsenen, einwilligenden menschlichen Partner:innen betreffen
paraphile Störungen
≥ 6 Monate intensive Fantasien, dranghafte Bedürfnisse, Verhaltensweisen, Ausleben mit nicht einwilligender Person, Leidensdruck oder Funktionsbeeinträchtigung
Chronophilie
Alter als proxy-Begriff, sexuelle und körperliche Reife als eigentliche Dimension
Hypothese: Prävalenzen nehmen mit zunehmender Distanz zu Teleiophilie ab
Pädophilie DSM-V
A. über einen Zeitraum von ≥ 6 Monaten wiederkehrende intensive sexuell erregende Fantasien, sexuell dranghafte Bedürfnisse oder Verhaltensweisen, die sexuelle Handlungen mit einem präpubertärem Kind beinhalten
B. Person die die Bedürfnisse ausgelebt oder die Bedürfnisse/Fantasien verursachen deutliches Leiden oder zwischenmenschliche Schwierigkeiten
C. Person ist mindestens 16 Jahre alt und mindestens 5 Jahre älter als das Kind nach Kriterium A
Bestimm, ob:
ausschließlicher Typ - nicht ausschließlicher Typ
sexuell orientiert auf Jungen - Mädchen - Jungen und Mädchen
beschränkt auf Inzest
integrative Theroie der Sexualdelinquenz
multiple, prädisponierende, auslösende und aufrechterhaltende Faktoren für Sexualstraftaten
soziale Lernerfahrungen
genetische Aspekte (neuropsychologisches Funktionsniveau)
ungünstige Lern- und Lebensbedingungen in der Kindheit
ungünstige biologische Anlagen
—> unzureichende Fähigkeiten zur Handlungsauswahl und -steuerung (= neuropsychologische Traitfaktoren)
-> in klinischen Faktoren potenziell sichtbar werdend
Zusammenwirken unterschiedlicher Zustandfaktoren kann zu Ausüben einer sexuellen Straftat führen
kriminalitätsförderliches Umfeld, rationalisierende Kognitionen können Wahrscheinlichkeit für erneute Straftaten erhöhen
medikamentöse Behandlung
SSRI -> sexuelles Verlangen weniger intensiv erleben
Testosteronsenkende Medikation -> “chemische Kastration”
Nebenwirkung, dass auch nichtparaphile Sexualität beeinflusst wird
Rückfallprophylaxe
Erkennen von Risikosituationen: interne und externe Hinweisreize
Vermeiden dieser Situationen als wichtiges Kernelement
Liste von Früh- und Spätwarnzeichen
Erarbeiten adäquater Bewältigungsstrategien
konkrete Strategien für Krisensituation (Notfallplan)
Augenscheinlich valide, groß angelegte Studie zeigte Nullergebnis
Risikofaktoren für Rückfälle bei Sexualstraftäter:innen
deviante bzw. paraphile sexuelle Neigungen
antisoziale Persönlichkeitszüge
emotionale Identifikation mit Kindern, Konflikte in engen Beziehungen
Good Lives Model
Selbstbeschreibung als ganzheitlicher Behandlungsansatz mit stärkerer Orientierung an Lebenszielen und Fähigkeitsprofilen
vier Probleme, die gute Lebenführung bei Sexualstraftäter:innen erschweren:
unangemessene Mittel zur Bedürfnisbefriedigung
Fokus auf nur wenige Bedürfisse, Vernachlässigung anderer Lebensbereiche
Konflikte in bestimmten Lebensbereichen durch Art, wie Bedürfnisse in anderen Bereichen befriedigt werden
fehlende Ressourcen zur Bedürfnisbefriedigung
direkter oder indirekter Zusammenhang zwischen Sexualstraftat und Lebenszielen
-> unterschiedliche Strategien in Abhängigkeit von Funktion der Straftat
Therapieziel: Verbesserung interner und externer Voraussetzungen, Bedürfnisse auf angemessene Art zu befriedigen
Annahme: durch gute Lebensführung sinkt die Wahrscheinlichkeit einer (weiteren) Straftat
Kritik: Behandlungsfokus weg von Sexualdelikten hin zu allgemeiner Lebensführung sei fahrlässig
3 Prinzipien in integrativen Behandlungsansätzen
Risikoprinzip: Behandlungsumfang muss Rückfallrisiko angepasst werden
Bedürfnisprinzip: veränderbare Risikofaktoren, die am deutlichsten mit erneuter Straffälligkeit korrelieren
Ansprechbarkeitsprinzip: Anpassung an kognitive Fähigkeiten, motivationale Lage und persönliche Ressourcen
Modifikation dynamoscher Risikofaktoren in integrativen Behandlungsansätzen
Hauptteil
Entwicklung angemessener Konfliktlösestrategien
Reduktion rationalisierender Einstellungen, angemessene Verantwortungsübernahme, Opferempathie
Identifizieren von schädigenden, kriminalitätsfördernden Lebensbedingungen
paraphile Neigugnen modifizieren/in ihrer Intensität abschwächen
Zuletzt geändertvor 9 Monaten