Buffl

Methode

ND
von Nipu D.

Beschreiben Sie ihr Forschungsdesign.

Warum haben Sie einen Qualitativen Forschungsansatz gewählt?

Forschungsdesign:

Die vorliegende Studie hat das Ziel, den Einfluss von Kampfsport auf Jugendliche und die mögliche Rolle von Kampfsport in der Gewaltprävention zu erforschen. Die vorliegende Arbeit verwendet einen qualitativen Forschungsansatz, um subjektive Erfahrungswerte und unterschiedliche Perspektiven der Teilnehmer/-innen erfassen zu können. Im Rahmen dieser Bachelorarbeit werden semistrukturierte Interviews aus der Trainer/-innen Perspektive durchgeführt. Die Verwendung semistrukturierter Interviews ermöglicht einen flexiblen, aber auch strukturierten Rahmen, um relevante Themen zu erkunden. Die Stichprobe besteht aus insgesamt N=5 Teilnehmer/-innen, die anhand strenger Ein-, und Ausschlusskriterien ausgewählt werden. Die spezifische Auswahl von Studienteilnehmer/-innen ermöglicht die Gewährleistung einer repräsentativen Stichproben Auswahl. Die erhobenen Daten werden anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Diese Studie wird unter Berücksichtigung ethischer Richtlinien durchgeführt. Dies umfasst die Einholung der Einwilligung der Studien Teilnehmer/-innen sowie die Gewährleistung einer respektvollen Umgangsweise hinsichtlich der Anonymität und Vertraulichkeit der Daten. Die ethischen Richtlinien werden dabei in allen Phasen des Forschungsprozesses respektiert und beachtet. Die geplante Durchführung der Studie erstreckt sich über einen Zeitraum von zehn Wochen und beinhaltet Phasen der Vorbereitung, Datenerhebung, Transkription, Datenanalyse, Datenauswertung und Dateninterpretation.

-Qualitativer Forschungsansatz:

Für die vorliegende Arbeit wird ein qualitativer Ansatz gewählt, da Qualitative Forschung die Erfassung von Erfahrungen, Wahrnehmungen und das Verhalten der Teilnehmer/-innen ermöglicht (Tenny et al., 2017). Da das Ziel qualitativer Forschung darin liegt, durch die Perspektive der Informanten ein tieferes Verständnis des untersuchten Bereichs oder Phänomen zu erlangen, werden die Interviews aus der Perspektive der Trainer/-innen gestaltet (vgl. Tenny et al., 2017). Der Kern qualitativer Forschung besteht darin, offene Fragen zu stellen. Die resultierenden Antworten lassen sich dabei nicht einfach in Zahlen wie „Wie“ und „Warum“ zusammenfassen (Tenny et al., 2017). Aufgrund der Schwierigkeit, Phänomene wie Erfahrungen, Einstellungen und Verhaltensweisen quantitativ genau zu erfassen, ermöglicht dieser qualitative Ansatz den Teilnehmer/-innen eine Möglichkeit selbst zu erklären, wie, warum oder was sie zu einem bestimmten Zeitpunkt oder während eines Ereignisses gedacht, gefühlt und erlebt haben (Tenny et al., 2017).

Wobei gab es Schwierigkeiten während der Interviews? oder worauf mussten Sie achten?

Welche Aspekte sollten während und nach dem Interview mitbedacht werden?

Dabei müssen verschiedene verbale Äußerungen, non- und paraverbale Signale von Seiten des Interviewten aber auch von Seiten der Interviewerin wahrgenommen, verstanden und verarbeitet werden (Renner & Jacob, 2020). Das Formulieren von geeigneten Antworten erfordert das Abrufen relevanter Gedächtnisinhalte des Interviewten. Auch das mögliche Auftreten von Befürchtungen, Gefühle der Sympathie und Antipathie, Hoffnung, Stolz, Kompetenzgefühle und Freude von Seiten des Interviewten, aber auch von Seiten der Interviewerin während und nach einem Interview sollten mitbedacht werden (Renner & Jacob, 2020). Teilweise lassen sich solche Emotionen auch anhand tiefenpsychologischer Konzepte der Übertragung und Gegenübertragung bzw. der sozial-kognitiven Adaptionen dieser Konstrukte nach Susan Andersen und Serena Chen zurückführen (Renner & Jacob, 2020). Auf motivationaler Ebene spielen auch Bedürfnisse nach Kontrolle und Komplexitätsreduktion eine Rolle. Damit ist gemeint, dass häufig Interviewsituationen als neue unbekannte Situationen mit einem Fremden deklariert werden. Dies führt häufig zur ersten Einschätzung vor Beginn des Interviews, ob die Situation und der/die Interviewende bedrohlich oder angenehm, vertrauenswürdig oder unaufrichtig, vorhersagbar oder unvorhersagbar bzw. transparent oder

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intransparent erscheint (Renner & Jacob, 2020). Betont wird auch, dass Selbstdarstellungsmotive eine wichtige Rolle spielen können. Auf lernpsychologischer Ebene kann ein Interview auf wechselseitiger Verstärkung basieren (Renner & Jacob, 2020). Dies geschieht, wenn durch verbale und nonverbale Verstärker der Redefluss des Gegenübers aufrechterhalten und stimuliert wird (Renner & Jacob, 2020). Darunter inbegriffen ist der Blickkontakt, Nicken, zustimmendes „Mhmmh“, oder eine zugewandte Körperhaltung. Außerdem können besonders kurze Antworten mit begleiteten, abwehrenden oder nonverbalen Signalen wie zum Beispiel Wegschauen, Arme verschränken etc. von Seiten der interviewten Person dazu führen, dass keine weiteren Fragen mehr gestellt werden (Renner & Jacob, 2020).

In Anlehnung an Dyer (2006) unterscheidet sich ein wissenschaftlich fundiertes Interview von einer Alltagskonversation dadurch, dass Zweck und Ziel zuvor klar definiert sind. Wiederholungen oft notwendig sind und Fragen hauptsächlich durch den Interviewenden gestellt werden (Renner & Jacob, 2020). Außerdem herrscht ein einseitiger Gesprächsfluss durch das reine Beantworten der Fragen von Seiten des Interviewten. Implizites Wissen wird möglichst expliziert und Antworten werden so detailliert wie möglich gegeben. Grundsätzlich steht auch ein formeller Rahmen im Vordergrund steht (Renner & Jacob, 2020).

Was haben Sie vor Start der Interviews gemacht? und warum?

Zu den Unterlagen, die vor der Durchführung der Interviews von den Teilnehmer/-innen ausgefüllt werden, gehört die Allgemeine Teilnehmerinformation, die Einwilligungserklärung und der demografische Fragebogen. Die allgemeine Teilnehmerinformation enthält eine eindeutige Erklärung der bevorstehenden Interviewsituation, des Interviewzieles, der Rollenverteilung und der ungefähren Dauer, um Transparenz zu gewährleisten (vgl. Renner & Jacob, 2020). Dies wird auch vollzogen, um zu vermeiden, dass die Befragte Person eine eigene Definition der Situation und ihrer Absichten konstruiert und dementsprechend handelt mit überangepasstem oder unkooperativem Verhalten (Renner & Jacob, 2020). Außerdem dienen Aspekte der allgemeinen Teilnehmerinformation hinsichtlich Informationen zum Gegenstand, den Zielen, den Rollenerwartungen und der ungefähren Dauer des Interviews vergleichbare Startbedingungen zu gestalten (Renner & Jacob, 2020). Das Einholen des Einverständnisses bezüglich der Audioaufnahmen erfolgt ebenso, dabei wird betont das die Tonaufzeichnungen zur anschließenden Nachbereitung und Auswertung der Daten dient (Renner & Jacob, 2020). Außerdem bietet die Tonaufzeichnung für die Interviewerin die Möglichkeit die Konzentration vollständig auf die Fragen und das Zuhören zu verlagern, da zeitgleiches protokollieren dabei nicht stattfindet (Renner & Jacob, 2020). Die Vermeidung von Störungen und Unterbrechungen während der Interviews erfolgt durch höfliches Bitten auf Ungestörtheit und Privatheit zu achten (Renner & Jacob, 2020). Direkte Äußerungen zur interviewenden Person wie Name und Alter werden aus vertraulichen Gründen ausgeschlossen

Wodurch charakterisiert sich eine gute Interviewerin oder Interviewer?

Nach Bortz und Döring (2006, S.247) und in Anlehnung an Fowler und Mangione (1990) umfassen Merkmale einer „guten“ Interviewerin bzw. eines „guten“ Interviewers, welche auch im Rahmen dieser Arbeit Anwendungen finden, das Grundsätzliche Interesse am Menschen und an der untersuchten Fragestellung, Psychische Belastbarkeit und eine hohe Anpassungsfähigkeit zum Beispiel gegenüber verschiedenen Gesprächspartner/- innen (Renner & Jacob, 2020). Auch Allgemeinbildung und ausreichende Informiertheit über das Befragungsthema, die Fähigkeit zur Kontrolle des eigenen verbalen und nonverbalen Verhaltens, die selbstkritische Haltung und die Reflexionsfähigkeit sind dabei mitinbegriffen (Renner & Jacob, 2020). Während der Interviews werden nur die notwendigen Fragen aus dem Interviewleitfaden gestellt. Das Wiederholen von Fragen erfolgt, wenn nötig (Renner & Jacob, 2020). Es wird Augenkontakt gehalten und auf eine zugewandte Körperhaltung geachtet, um Interesse auszudrücken und Sympathie zu schaffen. Auch wird zwischen den Fragen Zeit

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eingebaut, sodass die interviewte Person über gegebene Antworten nachdenken kann (Renner & Jacob, 2020). Ebenso gehört das Einnehmen einer neutralen Haltung und das Vermeiden jeglicher Art von Diskriminierung gegenüber dem Gesagten zur obersten Priorität. Auch das Ausdrücken von Ungeduld, Kritik oder Gleichgültigkeit, durch das Interview zu Hetzen, jeden kurzen Moment der Stille mit einer Frage zu füllen sowie Unterbrechungen des Redeflusses werden hierbei vermieden (Renner & Jacob, 2020). Um wichtige Eindrücke und bedeutende Informationen der Interviews zu erinnern, werden unmittelbar nach jedem Interview Notizen erstellt (Renner & Jacob, 2020). Auch der Aufbau einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung und Atmosphäre erfolgt hierbei, um Misstrauen oder missverständliche Absichten des Interviews zu vermeiden. Dadurch kann Mut entwickelt werden, um über persönliche Erfahrungen und Perspektiven sprechen zu können (Renner & Jacob, 2020). Die Förderung einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung erfolgt ebenso durch Freundliches Auftreten und neutraler Herangehensweise (Renner & Jacob, 2020). Aufgrund der notwendigen Neutralität werden keine Wertungen gegenüber den Aussagen des Gegenübers vollzogen (Renner & Jacob, 2020).

Warum haben Sie sich für semistrukturierte Interviews entschieden?

Forschungslücke angeknüpft

Das halbstrukturierte beziehungsweise semistrukturierte Interview basiert auf einem Gesprächsleitfaden aus ausformulierten Fragen, die innerhalb jedes Interviews gestellt werden sollten (Renner & Jacob, 2020). Dazu können weitere Begleitfragen, die zuvor festgelegt worden sind, je nach Situation gestellt werden, um tiefere Erkenntnisse zu gewinnen (Renner & Jacob, 2020). Diese Struktur gewährleistet, dass Vergleiche zwischen mehreren Interviews und auch eine vergleichende Auswertung durchführbar sind (Renner &

Jacob, 2020). Semistrukturierte Interviews sind auch besonders darauf ausgerichtet vorhandenes Wissen zu bewerten, zu bestätigen, zu validieren, zu widerlegen oder weiterzuentwickeln (McIntosh & Morse, 2015). Außerdem erscheinen semistrukturierte Interviews angebracht, da somit die subjektiven Reaktionen von Personen hinsichtlich einer bestimmten Situation oder ein bestimmtes Phänomen, das sie erlebt haben, ermittelt werden kann (McIntosh & Morse, 2015). Diese Art der Interviewverfahren charakterisiert sich durch die Verwendung eines Interviewleitfadens, welche Anwendung findet, wenn ausreichend objektives Wissen über eine Erfahrung oder ein Phänomen vorhanden ist, das subjektive Wissen jedoch fehlt (McIntosh & Morse, 2015).


Das Verhalten der Interviewerin charakterisiert sich dadurch, dass der Redeanteil hauptsächlich durch das Stellen der Fragen bestimmt ist und die Reaktion auf Nachfragen bei allen Interviews nicht abweicht. Dies führt dazu, dass eine klar definierte Rolle der Interviewerin erkennbar ist (Renner & Jacob, 2020). Die Interviewfragen werden anhand eines einheitlichen Wortlauts gestellt. Auch die Anzahl der Fragen sowie die Abfolge der Gestellten Fragen ist einheitlich strukturiert (Renner & Jacob, 2020). Die Antwortmöglichkeiten werden hierbei auch einheitlich geregelt, um eine Standardisierung der Interviews zu gewährleisten (Renner & Jacob, 2020). Die Auswertung erfolgt ebenso anhand einheitlicher Vorgehensweise, indem die Schritte zur Datenauswertung der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring erfolgen.


Welche Ein- und Ausschlusskriterien hatten Sie in ihrer Studie definiert?

Zu den Einschlusskriterien gehörten Lizenzen, Ausbildungen und/oder Zertifikate, um die Berechtigung zur Ausübung als Trainer/-in zu gewährleisten. Grundsätzlich gilt die Trainerlizenz als wichtiges Qualifikationsnachweis, um Aufschluss über das theoretische und praktische Wissen der Trainer/-in zu erhalten. Weitere Zertifikate, die über die Trainer Lizensierung hinaus gehen können, hierbei ebenfalls erfasst werden. Berufliche Erfahrungen in der Tätigkeit als Trainer/-in sowie Erfahrungen hinsichtlich der pädagogischen Arbeit mit Jugendlichen sind als weitere Einschlusskriterien anzusehen. Eingeschlossen wurden alle Trainer/-innen mit einem Mindestalter von 16 Jahren. Die Ausübung der beruflichen Tätigkeit als Trainer/-in speziell im Kampfsportbereich ist hierbei auch essenziell. Trainer/-innen mit fehlender Zertifizierung (A, B, C, DOSB-Diplomtrainer, Sport-und Fitnesskaufmann/-frau-IHK oder gleichwertigen) werden im Rahmen dieser Studie nicht integriert. Trainer/-innen, welche außerhalb des Kampfsportbereichs mit anderen Disziplinen wie Yoga, reines Fitness Training etc. tätig sind, werden nicht teilnehmen. Welche Kampfsportarten von den jeweiligen Trainer/-innen vermittelt werden, erfasst der demografische Fragebogen. Fehlende berufliche Erfahrung als Trainer/-in im Kampfsportbereich und bei der pädagogischen Arbeit mit Jugendlichen im Alter zwischen 12- 18 werden als weitere Ausschlusskriterien angesehen. Dies kann anhand der Führung von Trainingsgruppen spezifisch für Jugendliche oder der direkten Betreuung von Jugendlichen in einem Trainingsumfeld erfolgen. Diese Ein- und Ausschlusskriterien wurden definiert, um die Repräsentativität der Stichprobe sicherzustellen.


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Nipu D.

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